Auch DSM-Team mit Nabenpumpe zu Paris-Roubaix Scope Atmoz variiert Reifendruck für Cobbles

Mit Team DSM nutzt nun das zweite Profi-Team eine Nabenpumpe beim Radrennen Paris-Roubaix. Das Scope Atmoz-System erlaubt es, den Luftdruck im Reifen für die üblen Kopfstein-Pflasterstrecken zu senken und für die Straße wieder zu erhöhen.
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Luftdruck-Management bei Paris-Roubaix populärer

Nachdem Team Jumbo-Visma mit Paris-Roubaix Favorit Wout van Aert den Einsatz eines Systems zum Verändern des Luftdrucks im Rennen angekündigt hat, startet jetzt auch Team DSM einen neuen Anlauf mit dem Luftdruck-Management von Scope. Team DSM, bei dem auch Klassikerspezialist John Degenkolb fährt, hatte den Einsatz des Scope Atmoz-Systems bereits bei der letzten Austragung des Kopfsteinklassikers angekündigt. Aber es ging dann doch kein Fahrer damit ins Rennen. Die Technik zur Veränderung des Luftdrucks während des Rennens ist von der UCI seit 1. April 2022 erlaubt.

Auf den groben Kopfsteinen von Paris-Roubaix soll das Luftdruck-Management Kraft sparen
# Auf den groben Kopfsteinen von Paris-Roubaix soll das Luftdruck-Management Kraft sparen - das Scope Atmoz-System sollte bereits letztes Jahr zum Einsatz kommen, war dann aber nicht am Start.
Die Technik am Nabenkörper erzeugt den Druck
# Die Technik am Nabenkörper erzeugt den Druck - sie kommt ohne Motor und Kompressor aus.
Fahrer*innen können sich den Druck am Cockpit anzeigen lassen
# Fahrer*innen können sich den Druck am Cockpit anzeigen lassen - je ein Knopf für vorne und hinten steuert die Nabenpumpe.

Scope Atmoz Technik

Scope Atmoz ist ein Luftdruck-Mangement-System. Es ermöglicht Fahrer*innen, den Luftdruck der Reifen während der Fahrt über eine Fernbedienung am Lenker zu erhöhen oder zu verringern. Der nötige Druck dazu wird durch die Drehung der Nabe erzeugt, eine „Nabenpumpe“ sozusagen. Das System kommt ohne Motoren oder Kompressoren aus. Das Signal zum Aufpumpen (Druck erhöhen) oder Luftablassen (Druck verringern) empfängt das System in der Nabe per Funk. Schläuche verbinden die Nabe mit dem Ventil für die Luftkammer im Reifen. Das System ist auch für ambitionierte Hobbyfahrer*innen verfügbar, aber so teuer, wie ein ganzes Rennrad. Die Technischen Daten:

  • Verspricht bis zu 30 Watt weniger Rollwiderstand
  • Gewicht 300 g
  • Druckaufbau 0,5 bar / Sekunde
  • Druckreduzierung 0,5 bar / Sekunde
  • Signal ANT+ / BLE
  • Kompatible Radgrößen 700c / 29er
  • Preis 3.998 €
Bis zu 30 Watt soll de Einsatz des Systems sparen
# Bis zu 30 Watt soll de Einsatz des Systems sparen - das Aufpumpen kostet natürlich Kraft, sollte aber den technischen Daten zufolge binnen 2 Sekunden erledigt sein, z.B. von 3 bar auf 5 bar. Das erfordert eine schnelle Hand „am Drücker“.
Die Scope Atmoz Nabenpumpe ...
# Die Scope Atmoz Nabenpumpe ...
... ist über Schläuche mit dem Ventil verbunden - DSM fährt Tubeless.
# ... ist über Schläuche mit dem Ventil verbunden - DSM fährt Tubeless.

Warum gerade bei Paris-Roubaix?

Das Radrennen Paris-Roubaix ist wegen seiner zahlreichen und langen Kopfsteinpflaster-Abschnitte auch als „Hölle des Nordens“ bekannt. Um so kraftsparend wie möglich über das extrem holprige Pflaster zu gleiten, greifen die Radprofis ohnehin schon zu breiteren Reifen und niedrigeren Luftdrücken. Hintergrund: Je weniger Rad und Fahrer*in durch Erschütterungen „aus der Bahn“ gebracht werden, desto mehr Energie bleibt fürs Vorwärtskommen erhalten. Je nach Reifengröße und -typ befüllen die Teams die Pneus bis hinunter zu etwas über 3 bar. Für gewöhnlich wird das Rennen auf den Pflaster-Sektoren entschieden. Aber: Auf der glatten Asphaltstraße ist ein derart niedriger Reifendruck ein Nachteil. Es muss also immer ein Kompromiss gefunden werden. Mit einer „Nabenpumpe“ lässt sich für beide Belagsarten der theoretisch optimale Druck wählen.

Das System kostet 3.998 € in der Nachrüstung.
# Das System kostet 3.998 € in der Nachrüstung.

Was sagt ihr zum Luftdruck-Management bei Paris-Roubaix?

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Fotos: Fellusch

28 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Mal schauen wer das Ding dann nachher wirklich fährt.
    Kann mir gerade nicht vorstellen, dass das von einem Fahrer aus dem erweiterten Favoritenkreis gefahren wird.
    Sieht ganz so aus...
  2. Wenn man ihn zum erweiterten Favoritenkreis zählen will: Laporte hatte das System. Den Platten am HR konnte es aber auch nicht wieder aufpumpen.

  3. Mal schauen wer das Ding dann nachher wirklich fährt.
    Kann mir gerade nicht vorstellen, dass das von einem Fahrer aus dem erweiterten Favoritenkreis gefahren wird.
    Eher sieht man das auf dem Auto, bei einem Ersatzrad von irgendwelchen Helfern.
    Wenn ich mich nicht verguckt habe, ist Dege nicht damit gefahren
  4. Wenn man ihn zum erweiterten Favoritenkreis zählen will: Laporte hatte das System. Den Platten am HR konnte es aber auch nicht wieder aufpumpen.
    Laut Jumbo sogar der Vorjahressieger...
    Nabenpumpe
  5. Daß das System am 1.April 2022 freigegeben wurde, lässt mich dann doch zweifeln....
    Ich denk das auch jedes mal wenn ich das Ding hier auftauchen sehe...
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