Pelago Commuter Front Rack & Rando Tasche kurz und knapp
- Alternative/Ergänzung zum Bikepacking mit Lowrider-Taschen
- Zuladung max. 15 kg
- Gewicht 1.200 g (Front Rack) / 795 g (Tasche)
- Preis Front Rack 99,00 € UVP
- Preis Rando Bag 149,00 € UVP
- Info https://www.pelagobicycles.com/
Front-Gepäckträger mit Plattform sind moderne Klassiker, die sich auch an Bikes jenseits von Hollandrad & Co. immer größerer Beliebtheit erfreuen. Gleiches gilt für Taschen im Randonneur-Stil, die, auch aufgrund zahlreicher kleiner Taschenhersteller, derzeit über die Brevet-Szene hinaus eine Renaissance erleben. Grund genug, sich eine aufeinander abgestimmte Kombination von Front-Gepäckträger und passender Tasche einmal etwas näher anzuschauen: Das Commuter Front Rack von Pelago Cycles aus Helsinki und die Pelago Rando Bag mit Fidlock-Befestigung in der Sonderedition aus einer Kollaboration mit der Taschenfirma Restrap mit Sitz in Yorkshire, England.
Pelago Commuter Front Rack M
Das Commuter Front Rack kommt flach verpackt und besteht aus sechs Teilen, die allesamt aus Edelstahl gefertig sind: den beiden Seitenteilen, der Ladefläche, einer Verbindung zur Gabelkrone und den Adaptern für die Befestigung an den Ausfallenden der Gabel. Von diesen Adaptern sind drei verschiedene Versionen mit diversen Bohrungen im Lieferumfang enthalten, wodurch sich das Commuter Rack an eine Vielzahl von Gabeln anpassen lässt, darunter auch an Modelle mit einer Schraubachse.
Technische Daten
- Länge: 295 mm
- Breite: 225 mm
- Höhe: 75 mm (Bügel)
- Gewicht: 1.000 g*
- Material: Edelstahl
- Zuladung: 15 kg
- verfügbare Farben: schwarz, silber poliert
- Preis: 99,00 € (UVP)
Herstellerangabe
Montage
Die Montage an sich nimmt etwa eine gute halbe Stunde in Anspruch, die sinnvoll gestaltete Anleitung lässt dabei keine Fragen offen. Allerdings sollten einige Distanzscheiben und für den Fall der Fälle auch zwei längere Schrauben bereitliegen, um die Adapterplatten noch flexibler ausrichten zu können und Kontakt mit den Gabelholmen zu vermeiden. Fertig montiert sitzt der Gepäckträger gerade und mittig über dem Vorderrad und macht einen absolut hochwertigen Eindruck. Ebenfalls hochwertig ist die schwarze Pulverbeschichtung: Diese zeigte sich von der Taschenbefestigung, scheuernden Riemen und Schlammbeschuss völlig unbeeindruckt und glänzte immer wie am ersten Tag.
Unterwegs
Das Schöne an Front-Gepäckträgern mit Plattform ist ihre Flexibilität: Diese bietet eine Vielzahl als Transportmöglichkeiten – von der passenden Rando-Bag über das Paket aus der Packstation bis hin zum Verzurren von sperriger Ladung ist alles möglich. Sinnvoll ist dabei der über die gesamte Breite des Pelago Commuter Front Racks hochgezogene Bügel, der dabei hilft, die Fracht an Ort und Stelle sowie von einem Kontakt mit dem Steuerrohr fern zu halten. An den seitlichen Schienen des Gepäckträgers lassen sich Lowrider-Taschen anbringen, die fest sitzen und auf deren Inhalt sich auch bei montierter Rando Bag noch problemlos und schnell zugreifen lässt. Angenehm ist zudem der – verglichen mit klassischen Frontgepäckträgern wie dem Tubus Tara – etwas erhöhte Sitz der Taschen, der für mehr Bodenfreiheit und bessere Geländegängigkeit sorgt. In Bezug auf das Handling macht sich der erhöhte Schwerpunkt nicht negativ bemerkbar.
Pelago gibt für das 1000 g schwere Front Rack M (1200 g in Größe L) eine Zuladung von insgesamt 15 Kilogramm an. Im Gelände sollte man sich – so der Eindruck beim Test – jedoch auf etwa die Hälfte der maximal möglichen Zuladung beschränken, um die im Gelände benötigte erhöhte Manövrierfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Pelago Cycles X Restrap Rando Bag M
Die Restrap X Pelago Rando Bag ist die limitierte Auflage der Rando Bag von Restrap. Neben der Farbe Navy-Blau lässt sich die Limited Edition der Tasche außerdem am Lederpatch erkennen, in den die Logos der beiden Firmen eingeprägt sind.
In der Hand
Die Konstruktion der Rando Bag ist schnörkellos: Die viereckige, aus wasserfestem Nylon gefertigte Tasche wird von vier Kunststoffpanelen in Form gebracht und gehalten, die in Laschen im Inneren der Tasche geschoben werden. Entfernt man diese Panele, lässt sich die Tasche flach zusammenfalten und nimmt bei Nichtgebrauch nur wenig Platz im Regal oder Schrank ein. Mit im Lieferumfang enthalten ist ein Schultergurt, mit dem sich die Rando Bag auch abseits des Rades nutzen lässt. Hierfür ist es jedoch ratsam, das Kunststoffpanel im hinteren Bereich der Tasche herauszunehmen, da die Tasche so flexibler wird und komfortabler an Hüfte oder Rücken anliegt.
Für den Test wurde die Rando Bag mit einem Salsa Cowchipper Lenkermit einer Breite von 46 cm an den Hoods kombiniert. Diese Lenkerbreite passte sehr gut zur Rando Bag M und es kam zu keinerlei Platzproblemen beim Greifen des Lenkers oder zu Kontakt mit der Tasche beim Schalten der anfänglich noch verbauten Shimano STIs. Im Laufe des Tests wurde das Rad auf 1*11 mit einem MTB-Shifter von SRAM umgerüstet.
Technische Daten
- Länge: 300 mm
- Breite: 200 mm
- Höhe: 200 mm
- Gewicht: 795 g
- Material: Nylon, wasserdichte Reißverschlüsse
- Kapazität: 11 L
- Preis: 149,00 € (UVP)
Unterwegs
Aufgrund der eckigen, schnörkellosen Form lässt sich der Stauraum der sehr gut verarbeiteten Rando Bag vollständig nutzen und die komplett öffnende, große Abdeckung sorgt für eine sehr gute Übersicht über den Inhalt. Dank des breiten, kräftigen Klettverschlusses ist auch ein leichtes Overpacking der Rando Bag möglich, ohne dass dem Fahrer der Inhalt entgegenkommt, falls mal ein Schlagloch oder eine größere Wurzel übersehen wird.
Die Außentasche an der Front des Rando Bags bietet Raum für kleinere Gegenstände und Dinge, auf die man ohne viel herumkramen zu müssen Zugriff haben möchte. Die beiden Netzfächer an der Seite der Tasche sind gut nutzbar und halten Dinge wie eine Sonnenbrille, ein Buff oder Müsliriegel bzw. deren Verpackung nach dem Verzehr sicher an ihrem Platz. Ein transparentes Fach mit wasserfestem Reißverschluss sorgt für freie Sicht auf Kartenmaterial oder die Aufnäher-Galerie. Je nach Sonneneinstrahlung kann die Reflexion der Folie jedoch blenden, eine matte Variante wäre hier eventuell sinnvoller gewesen.
Leider bleibt besagtes Klarsichtfach das einzige reflektierende Element an der Tasche. Dabei hätte etwa ein umlaufender Streifen dem schicken Design keinen Abbruch getan, aber die Sichtbarkeit und damit die Sicherheit deutlich erhöht, wenn man es den Namensgebern der Tasche, den Randonneuren, gleichtun und nachts über Landstraßen pedalieren möchte. Wer sich hier mehr Sichtbarkeit wünscht, muss entsprechende Reflektoren selbst anbringen.
Wünschenswert wäre bei der Ausstattung außerdem noch ein Ausgang für ein Kabel zur Stromversorgung des GPS-Gerätes oder Smartphones am Lenker über eine Powerbank auf der Rückseite der Rando Bag gewesen. Ein Kabel lässt sich allerdings auch so problemlos aus dem Inneren der Tasche herausführen.
Die Verwendung zusammen mit dem Fidlock-System funktioniert sehr gut und die Tasche bleibt auch dann, wenn es ruppig zugeht, sicher an Ort und Stelle. Neben dem mit einer magnetischen Schließe versehenen Riemen, der die Tasche am hinteren Bügel des Gepäckträgers fixiert, trägt auch ein im 45° Winkel angebrachtes Fidlock-Gegenstück zur Sicherung bei. Dadurch muss die Tasche zwar etwas weiter rotiert werden, um sie vom Träger zu lösen, der einfachen und unkomplizierten Handhabung tut dies jedoch keinen Abbruch. Dank dieser einfachen (De-)Montage eignet sich die Rando Bag auch sehr gut als Begleitung beim Einkaufen oder beim Pendeln ins Büro.
Die Pelago X Restrap Fidlock Adapter sind auch einzeln zum Nachrüsten erhältlich und kosten 17,00 € (UVP).
Fazit von Rennrad-News.de
Pelago bietet mit dem Commuter Front Rack und der Rando Bag aus der Kooperation mit Restrap eine äußerst schicke und praktische Kombi für den Transport von Gepäck und Lasten an der Front. Das Commuter Front Rack sitzt fest und verfügt über sinnvoll platzierte Befestigungspunkte für Lowrider-Taschen, auf die sich auch bei voller Ladefläche bequem zugreifen lässt. Die Pelago X Restrap Rando Bag passt erwartungsgemäß perfekt zum Gepäckträger, bietet gut nutzbaren Stauraum und lässt sich ebenso einfach wie schnell anbringen und wieder abnehmen. Etwas schade ist jedoch, dass es gänzlich ohne reflektierende Elemente auskommen muss – diese hätten der Optik nicht geschadet, aber die passive Sicherheit durch mehr Sichtbarkeit erhöht.
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10 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumso ein kleiner Porteur ist leicht und beeinträchtigt nicht die Funktion der Gabel.
Um noch was in Richtung Style beizutragen: Die Fronttasche ist sicher nicht schlecht gemacht, aber muss diese so aussehen wie vor 30Jahren?
Und dass, wie schon erwähnt, kein Reflektormaterial eingesetzt wurde – erscheint wie aus der Zeit gefallen.
Abgesehen von Trends und aktuellem Coolnessfaktor: Überhaupt nicht!
Die Idee der mittelgroßen Lenkertasche ist eigentlich eher als Ergänzung zum normalen Gepäck an normalen Trägern gedacht: Obendrauf die Karte mit der Wegbeschreibung (im Zeitalter von Handy und Navi eher überflüssig), unterm Deckel das, wo man während der Fahrt drankommen will, z.B. eine Regenjacke und Bananen oder Wurschtbrote, oder (früher) eine ordentliche Kamera.
Natürlich soll so eine Lenkertasche nicht zu schwer werden, aber andererseits würde ich auf dem Arbeitsweg dann wohl auch überlegen, ob ich die Büroklamotten, das fette Schloss und das Mittagessen da nicht auch noch irgendwie reinquetschen kann und auf die Hecktasche(n) oder den Rucksack verzichte. Also, wenn ich so eine Tasche hätte...
Das geht mir auch ohne allzu langes Ausprobieren ähnlich. Im Gelände könnte man jetzt noch diskutieren, Lowrider an den Tauchrohren der Gabel anzubringen - nur, wie? Und wirklich gut fährt sich das vermutlich auch nicht.
Ich warte ja schon lange auf die Lenkertasche als aerodynamisches Hilfsmittel: Vorne spitz, und einfach zum Einhängen am Lenkeraufsatz, ganz ohne Träger. Weil damit die obere Klappe überflüssig wird (stattdessen wäre das Handy oder Navi zwischen den Armen des Aufliegers fest), könnte ein garantiert wasserdichter Rollverschluss an der Seite den Reißverschluss ersetzen. An der anderen Seite könnte ggf. ein zweites Abteil mit Magnetknöpfen für die Bananen und die Regenjacke sein, wenn man das wirklich unbedingt haben will. Reflektieren könnte die Tasche dann natürlich auch.
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