Mit dem Canyon Grail AL kommt jetzt dass Allround-Gravelbike zum Einstiegspreis, das nach dem Auftauchen erster Fotos schon erwartet wurde. Aber nicht nur die Fotos schürten Erwartungen. Das Grail AL schließt eine Lücke, die das konsequente Überlaufen des Inflite ins Lager der Wettbewerbs-Cyclocrosser hinterlassen hat: Es ist der neue bodenständige Allrounder aus Koblenz! Es bietet eine Basis für Commuter-Rennräder genauso wie für Bikepackig-Reiseräder – auch Adventure-Bikes genannt. Es hat alle Gewinde für Schutzbleche und Gepäckträger, die beim Inflite wegfielen, ja, es hat sogar mehr Ösen für Flaschenhalter als das Carbon-Modell Grail CF. Was es nicht hat, ist das Carbon-Gravelcockpit mit flexendem zweiten Oberlenker. Aber eine dämpfende Carbon-Sattelstütze und eine laut Canyon 410 g leichte Carbongabel gehören schon beim günstigsten Modell für 1.199 € dazu. Und die Geometrie gleicht dem Carbon-Grail bis auf wenige Millimeter und geringe Nachkommastellen bei den Winkeln.
Canyon Grail AL – kurz und knapp
- Aluminiumrahmen, Steckachsen, Flat-Mount-Standard
- Carbongabel, Steckachse, Flat-Mount-Standard
- 650B-Laufradgrößen in den beiden kleinen Rahmenhöhen
- Komponenten-Niveaus: Tiagra 2×10, Shimano 105 2×11, Sram Rival 1×11
- alle Modelle mit hydraulischen Scheibenbremsen der jeweiligen Gruppe
- Gewicht Komplettrad ohne Pedale ab 9,3 kg
- Gewicht Rahmen 1480 g
- Gewicht Gabel 410 g
- Rahmenhöhen 2XS bis 2XL
- Preis ab 1.199 €
- Verfügbar sofort
- www.canyon.com
Ausstattung im Überblick
Mit einem Gravel-Rahmenset mit rund 1.900 g Gewicht ist das Canyon Grail in der Einstiegsklasse sehr gut aufgestellt. Das Rahmenset ähnelt dabei auch formal dem Schwestermodell aus Carbon. Rohre mit sichtbaren Kanten und ein breiter Anschluss vom Sitzrohr an das Oberrohr nehmen die Formen des Carbonrahmens in Aluminium auf.
Zur Wahl stehen eine gebürstete Optik und zwei nach Eloxal aussehende Farbtöne, die für haltbare Oberflächen bürgen dürften. Das Set bietet mehr Gewinde-Ösen zur Befestigung von Haltern oder anderem Zubehör als das Carbon-Pendant. Ein Highlight ist, dass bereits das günstigste Modell mit hydraulischen Scheibenbremsen, der Canyon VCLS Carbon-Sattelstütze und den DT Swiss-Laufrädern der teureren Varianten aufwartet. Alle Details der Ausstattung findet ihr in der Tabelle.
Modell | Grail AL 7.0 SL | Grail AL 7.0 | Grail AL 6.0 | Grail WMN AL 7.0 | Grail WMN AL 6.0 |
---|---|---|---|---|---|
Preis | 1.499 € | 1.399 € | 1.199 € | 1.399 € | 1.199 € |
Gewicht (M, Herstellerangabe) | 9,3 kg | 9,4 kg | 9,8 kg | 9,4 kg (Größe S) | 9,6 kg (Größe S) |
Schaltbremshebel | Sram Rival 1x11 HydroR | Shimano 105 2x11 | Shimano Tiagra 2x10 | Shimano 105 2x11 | Shimano Tiagra 2x10 |
Bremsen | Sram Rival HydroR 160/160 mm | Shimano 105 160/160 mm | Shimano Tiagra 160/160 mm | Shimano 105 160/160 mm | Shimano Tiagra 160/160 mm |
Laufräder | DT Swiss C1850 Spline Disc, 22c | DT Swiss C1850 Spline Disc, 22c | DT Swiss C1850 Spline Disc, 22c | DT Swiss C1850 Spline Disc, 22c | DT Swiss C1850 Spline Disc, 22c |
Reifen | Schwalbe G-One Bite TLE in 40 mm (650B / 700c) | Schwalbe G-One Bite TLE in 40 mm (650B / 700c) | Schwalbe G-One Bite TLE in 40 mm (650B / 700c) | Schwalbe G-One Bite TLE in 40 mm (650B / 700c) | Schwalbe G-One Bite TLE in 40 mm (650B / 700c) |
Kurbel | Sram Rival 42 T | Shimano 105 50/34 | Shimano Tiagra 50/34 | Shimano 105 50/34 | Shimano Tiagra 50/34 |
Zahnkranz | Sram Rival, 11-42 T | Shimano 105, 11-34 T | Shimano Tiagra, 11-34 T | Shimano 105, 11-34 T | Shimano Tiagra, 11-34 T |
Schaltwerk | Sram Rival | Shimano 105 | Shimano Tiagra | Shimano 105 | Shimano Tiagra |
Umwerfer | ohne | Shimano 105 | Shimano Tiagra | Shimano 105 | Shimano Tiagra |
Vorbau | Canyon V13, Alu | Canyon V13, Alu | Canyon V13, Alu | Canyon V13, Alu | Canyon V13, Alu |
Lenker | Canyon HB50 Gravel | Canyon HB50 Gravel | Canyon HB50 Gravel | Canyon HB50 Gravel | Canyon HB50 Gravel |
Sattelstütze | Canyon SP43 VCLS | Canyon SP43 VCLS | Canyon SP43 VCLS | Canyon SP43 VCLS | Canyon SP43 VCLS |
Sattel | Selle Italia X3 Canyon | Selle Italia X3 Canyon | Selle Italia X3 Canyon | Selle Italia X3 Canyon | Selle Italia X3 Canyon |
Extras | Gewinde zur Montage von Schutzblechen, Gepäckträger, 3x Flaschenhalter | Gewinde zur Montage von Schutzblechen, Gepäckträger, 3x Flaschenhalter | Gewinde zur Montage von Schutzblechen, Gepäckträger, 3x Flaschenhalter | Gewinde zur Montage von Schutzblechen, Gepäckträger, 3x Flaschenhalter | Gewinde zur Montage von Schutzblechen, Gepäckträger, 3x Flaschenhalter |
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Geometrie im Vergleich
Das Grail AL dürfte eines der spannendsten günstigen Gravelbikes für kleinere Menschen sein. Ein vergleichbar vollwertig ausgestattetes Einstiegs-Rad, das in den kleinen Größen auf fahrtechnisch und ergonomisch vorteilhaften 650B-Laufräder ausgelegt ist, findet sich nicht häufig. Mit sechs Rahmengrößen deckt Canyon insgesamt ein breites Spektrum an Körpergrößen ab.
Wie das Grail CF ist das Grail AL als Gravelbike auf einen guten Kompromiss aus Laufruhe und sicherer Kontrolle im Gelände ausgelegt. Ein verhältnismäßig langes Oberrohr, gepaart mit einem kurzen Vorbau, verspricht eine direkte Lenkung. Ein langer Radstand und lange Kettenstreben (430 mm mit 700c-Laufrädern) lassen hohe Spurtreue und gute Klettereigenschaften erwarten. Die Kettenstreben fallen beim Alu-Modell mit den 700c-Laufrädern sogar 5 mm länger aus.
Wegen des Gravelcockpits mit der zweiten Federebene führte Canyon für das Grail CF die Angaben Stack+ und Reach+ ein. Sie beziehen sich beide auf den Oberlenker statt auf das Steuerrohr. Auch für das Grail AL gibt Canyon die Werte an. Vergleicht man die Angaben auf der Webseite, so liegt das Grail AL bei beiden Werten in allen Größen meist 6 bis 10 mm über dem Grail CF. Es fällt also sozusagen etwas „größer“ aus in dieser Hinsicht, hat aber die gleichen Proportionen.
Grail AL im Video
Im Video positioniert Canyon das Grail AL klar als Abenteuer-Bike. Die Botschaft: genauso robust wie die Fahrer, die auch mit leichten Blessuren noch weiter dem Gipfel entgegenstreben. Bepackt mit Taschen und 3 Flaschen (Unterschied zum Grail CF!) geht es gemütlicher den Berg hoch, während die Grail CF-Fahrer im Video noch einen dynamischen Abfahrts- und Kletterstil vorführten.
Meinung @Rennrad-News
Das Canyon Grail AL überführt die Geometrie des Grail CF in eine andere Preisliga. Im Test des Grail CF bescherte uns genau diese Auslegung viel Spaß im Gelände. Beim Grail AL gesellen sich eine robuste Alltagstauglichkeit sowie nicht zuletzt ein Lenker dazu, der jedem gefallen kann. Ein Allrounder, der seit einiger Zeit in der Canyon-Palette gefehlt hat. Sieht aus, als könnte es der Gral sein, den viele bisher nicht gefunden haben...
Was haltet ihr vom neuen Canyon Grail AL?
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54 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIch wärme den Thread mal auf.
Kann jemand etwas zum Lack der Canyons sagen? Ist das so ein Matt, wie Cube es nutzt? Die aktuellen Cube Nuroad/Race Cross habe ich mir mal im Laden angeschaut und der matte Lack sah schon dort versaut aus. Scheinbar hinterließ jede physikalische Einwirkung gleich einen Streifen, den man nicht wegwischen konnte.
Die Cube Crosser/Gravelbikes spielen ja in der selben Liga, allerdings sehen die Rahmen (Nähte) deutlich besser verarbeitet aus. Wenn da nicht der Lack wäre... oder täusche ich mich?
Ich habe bei Canyon angefragt und man sagte mir, dass keine normalen Schutzbleche (SKS...) passen und eigene in Entwicklung seien. Kann jemand dazu etwas sagen? Es kann doch nicht sein, dass man diese Klemmdinger nicht befestigen kann.
Die Optik ist in dem Video ganz gut zu erkennen, vllt. hilft das ja ein wenig:
Ja, vielen Dank! Der Canyon-Rahmen sieht da nicht so schlecht aus, wie ich befürchtet hatte. Veile andere Details werden schön gezeigt. So sieht man auch, dass das Canyon relativ normale Löcher für Schutzbleche vorne und hinten hat.
Kann ich bestätigen, sind reichlich Befestigungslöcher für Schutzbleche vorhanden. Auch ein 3. Flaschenhalter ist möglich. Mein Rad ist letzte Woche geliefert worden (doch früher als angekündigt). Der Lack ist matt, aber nicht so empfindlich wie befürchtet. Habe es in Silber und wirkt hochwertig (immer den Preis berücksichtigen).
Bei den 40er Reifen war ich sehr skeptisch, fahren sich aber richtig gut. War auf meiner Hausrunde im gleichen Wattbereich nicht viel langsamer als auf 25er GP-Contis. Werde noch auf TL umrüsten.
An für sich fährt sich das Bike sehr gut. Wendig, trotzdem guter Geradeauslauf und sehr komfortabel. Sicher ist ein CX agiler, aber ich finde, es wurde ein guter Kompromiss gefunden. Eine gestreckte Sitzposition durch das lange Oberrohr kann ich nicht feststellen, zumindest wenn man direkt vom RR umsteigt.
Danke für die Info, auch wenn ich mich inzwischen entschieden habe: Es ist ein Cube Nuroad geworden, da es mir letztlich auch gefällt und kurzfristig lieferbar war 😉
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