Crossworx – Mountainbikes von Maschinenbauern
Die Leserschaft unseres Schwestermagazins MTB-News.de kennt die thüringische Marke Crossworx bereits seit einer geraumen Weile für ihre schnörkellosen, schnellen Mountainbikes. Gegründet von den Maschinenbauern Chris und „Kiwi“ baut man seit 2013 von Hand Aluminiumrahmen – und neuerdings mit dem Ride280 auch ein Gravel Bike. Es erscheint nicht überraschend, dass dieses einen Alurahmen und MTB-Gene mitbringt. Das „Projekt Silberpfeil“ war damit geboren.
Crossworx Ride280 – Thüringer Silberpfeil mit MTB-Genen
Der Silberpfeil ist eine recht spezielle Ausstattung des Crossworx Ride280: Mit seinen Gepäckträgern, Nabendynamo und fester StVZO Lichtanlage von Supernova spricht diese Interpretation des Gravel-Erstlingswerks aus Rudolstadt Pendlerinnen und Pendler ebenso an wie Menschen, die lange Touren mit viel Gepäck zurücklegen wollen. Dabei liefert die hier verbaute elektronische 1×12-fach SRAM GX Transmission MTB-Schaltgruppe mit ihrer 10-52-Zähne großen Kassette nicht nur einen deutlichen Hinweis, dass die Wiege des Ride280 in einer MTB-Schmiede steht. Sie sorgt auch dafür, dass auch mit Gepäck in den Bergen immer der passende Gang zur Verfügung steht.
Wir wollen ein klassisch, modernes Gravel-Bike / Allroad-Bike zeigen, welches von Gravel, Commute, Allroad alle Bereiche bedient und bei dem die Grenze zwischen klassisch und modern verschwimmt. Ob Gravelrace, Multi-Tage-Bikepacking Adventure oder der Daily Commute zur Arbeit – mit dem Ride bedienen wir einen riesigen Einsatzbereich.
Crossworx
Das Crossworx Ride280 ist hier mit einem 1-fach-Antrieb ausgestattet, 2-fach-Antriebe sind nicht vorgesehen. Dafür ist die Bandbreite an Federgabeloptionen, wie es sich für eine Brand mit MTB-Genen gehört, höher: Es passen Federgabeln mit bis zu 50 mm Federweg, dafür ist die Geometrie speziell ausgelegt.
Mit einem Lenkwinkel von 71° richtet sich das Crossworx Ride280 entsprechend der Federgabel-Vorbereitung eher an Graveller, die auch mal einen Trail unter die Räder nehmen wollen. Der in Thüringen hergestellte Alu-Rahmen wiegt laut Crossworx 1,8 kg und wird in 3 Größen angeboten.
Nicht zuletzt darf die Crossworx Hausfarbe – unlackiertes, rohes Aluminium – auf Wunsch und gegen Aufpreis durch jeden RAL-Ton ersetzt werden. Als Standard-Rahmengrößen sind M, L und XL erhältlich, Custom Geometrien bieten die Thüringer aber ebenso an.
Interview: Crossworx bei den Craft Bike Days 2023
Rennrad-News: Ich begrüße Sascha von Crossworx, Sascha kannst du uns erzählen, was es mit eurem Showbike für die Craftbikedays auf sich hat?
Sascha, Crossworx: Wir sind Crossworx: 2019 gegründet, aus Rudolstadt in Thüringen. Die Marke Crossworx kennen die meisten sicher aus dem Enduro- und Downhill-Bereich. Daher kommen wir auch. Seit ungefähr zwei Monaten haben wir aber auch ein Gravel-Bike mit unseren Genen im Programm. Und das haben wir heute mitgebracht.
Und was sind eure Marken-Gene?
Unsere Gene sind vor allem spaßig: Performance bergab! Die Räder sollen sich gut bewegen lassen und eine gute Zeit vermitteln. Sie sollen am besten auch in Races gut funktionieren. Das ist die Attitüde, die wir mitbringen, wenn wir Räder designen.
Wir produzieren ausschließlich in Aluminium und die Rahmenproduktion findet Inhouse statt. Von der Vorbereitung über Schweißen und Nachbearbeiten; das passiert alles bei uns im Haus. Jedes Serienrad wird auf diese Weise gefertigt. Auf Wunsch realisieren wir aber auch Custom-Geometrien unserer Bikes.
Wie kommt das Rad zu seinem Namen?
Beim Crossworx Ride280 steht 280 für die Laufradgröße (28-Zoll, Anmerkung der Redaktion). Das ist unsere Nomenklatur. Es handelt sich, wie man sieht, um ein Gravel Bike, aber dieser spezielle Aufbau hat Touren-Gepäckträger an Bord, vorne ein klassischer Lowrider, wie ihr das vielleicht von Reiserädern kennt.
Was zeichnet das Ride280 aus?
Im Grundsätzlichen haben wir das Rad entworfen, um es mit kurzhubigen Federgabeln bis 50 mm Federweg zu fahren. Die Verwendung einer Starrgabel ist natürlich ebenfalls möglich und so haben wir es hier auch mitgebracht.
Wir haben dieses spezielle Exemplar den „Silberpfeil“ getauft: Damit wollen wir verdeutlichen, dass wir sehr viel Wert darauf gelegt haben, möglichst viele Anschraubpunkte an das Rad zu bringen. Das wiederum war uns wichtig, um ein möglichst breites Spektrum abzudecken: vom Commuter mit Schutzblechen bis hin zum sportlichen Long-Distance-Reiserad.
Hier auf den Craft-Bike-Days sieht man viele Titan- und Stahlräder. Ihr fertigt eure Räder aus Aluminium. Was ist der Grund dafür?
Wir konstruieren seit Jahr und Tag mit Aluminium, das war und ist für uns der Werkstoff, den wir verwenden wollten. Wir legen sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit, kurze Lieferketten und eine nachhaltige Energiebilanz waren für uns relevante Kriterien. Das ließ sich für uns mit dem Werkstoff Aluminium ausgezeichnet darstellen.
Wenn ich mir das Rad kaufen will, so wie es jetzt hier als Reiserandonneur mit Licht steht, was kostet das ungefähr?
Der Rahmen beginnt bei 1.199 Euro. Das kann man auch bei uns auf der Website einsehen. Man kann den Rahmen solo kaufen oder in unserem Konfigurator, wo man sich das Rad nach persönlichen Vorlieben ausstatten kann. Das Exemplar hier ist natürlich ein sehr spezieller Aufbau: Wir haben einen Nabendynamo, wir haben Licht vorne und hinten, dazu die Gepäckträger – das müsste ich aber erst einmal durchkalkulieren.
Wir bewegen uns normalerweise bei den Rädern – etwa mit einer Dropperpost und einer Federgabel – bei maximal bis 4.000 Euro. Wobei man auch immer noch die Möglichkeit hat, eine andere Farbe zu nehmen. Diese hier nennen wir „Factory Raw“, das ist unser Standard: Das ist einfach das rohe Aluminium. Man hat aber auch die Möglichkeit aus dem RAL-Katalog für einen geringen Aufpreis (200 € laut Website, Anm. d. Redaktion) sich jede Farbe auf das Rad bringen zu lassen, die man möchte.
Sie glänzt zwar auch silber, aber kombiniert ist der Rahmen mit einer Carbon-Gabel, oder?
Korrekt, ja. Das ist die Sour Business Fork aus Carbon, mit innen geführten Leitungen, die für den Silberpfeil entsprechend lackiert ist.
Wie viele Leute arbeiten bei Crossworx?
Wir sind aktuell fünf Leute: Konstrukteur, Marketing, Sales-Abteilung und dann die Kollegen, die die Räder schweißen und fertig montieren. Dazu noch unser Azubi.
Plant ihr Projekte für die nahe Zukunft, über die ihr schon sprechen könnt?
Wer uns auf Social Media folgt, hat sicherlich schon unsere E-Bike-Prototypen gesehen. Das wird wohl das nächste große Ding. Auch der Downhill-Prototyp, der von unserem Team gefahren wird, ist ein offenes Geheimnis.
Und dein nächster persönlicher Bike-Ride?
Ja, mein nächster Bike-Ride findet dann hoffentlich direkt im Anschluss an die Craft-Bike-Days statt. Mein Bike ist mit Schutzblechen und Licht ausgestattet. Ich starte meistens frühzeitig gegen 5 oder 6 Uhr und gönne mir im Rennsteig ein paar Höhenmeter, solange noch kein Schnee liegt.
Danke dir fürs Kommen. Viel Spaß bei deinem nächsten Ride.
Mehr Informationen zum Crossworx Ride280 und der Firma gibt es hier: www.crossworx-cycles.com
Wie gefällt dir der thüringische Reise-Randonneur mit MTB-Genen?
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5 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumMir gefällt die Gepäckträgeranbindung ohne die üblichen Gewinde außen an den Sitzstreben. Die zerstören an sportlichen Rädern immer die (ansonsten schöne) Optik, wie z.B. beim Falkenjagd Aristos Trail R.
Wenn MTBler Rennräder bauen, kommt so was bei rum.
Drei Rahmengrößen und ein Stack/Reach wie ein XC.
Überstandshöhe in Größe M 800mm, Sitzrohrlänge 500mm, Größenempfehlung 165-180cm.
Ist klar.
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