John Degenkolb wechselt zum belgischen WorldTeam Lotto-Soudal. Bislang fuhr der 30-jährige deutsche Klassikerspezialist und Sprinter für Trek-Segafredo. Hier die Infos zum Wechsel.
John Degenkolb wird im nächsten Jahr im Team Lotto-Soudal fahren. Wie die belgische Mannschaft mit WorldTour Status mitteilt, hat der 30-jährige Deutsche einen Vertrag bis Ende 2021 unterzeichnet. John Degenkolb beschreibt seine Aufgaben im neuen Team so: „Die Gespräche mit Lotto-Soudal haben gezeigt, dass es eine große Deckung zwischen den Zielen der Mannschaft und meinen gibt. Es ist logisch, dass ein belgisches Team mit einer langen Geschichte im Radsport während der Klassiker glänzen will. Das wird das Ziel für den ersten Teil der Saison sein. Außerdem bin ich im Ziel nicht langsam, besonders nach einem harten Rennen. Natürlich freue ich mich auch auf die Zusammenarbeit mit Caleb Ewan, der zweifellos unser bester Sprinter für seine spezifischen Ziele sein wird. Aber mit meiner Erfahrung kann ich einen Mehrwert für ihn und für Lotto-Soudal bieten. Das Team ist oft an zwei oder drei Fronten aktiv, was die Chance auf gute Ergebnisse erhöht.“
Neben Degenkolb hat Lotto-Soudal bereits Philippe Gilbert, den Paris-Roubaix-Gewinner von diesem Jahr, neu verpflichtet. Man kann also damit rechnen, dass „Dege“ für die Kopfsteinklassiker in Belgien und Frankreich als taktische Trumpfkarte neben Gilbert auftreten wird. Lotto-Soudal verfolgt damit eine ähnliche Strategie wie das ebenfalls belgische Team Deceuninck-Quick-Step, das auch immer mit mehreren potentiellen Siegern an den Start der Klassiker geht. Dagegen dürfte Degenkolb bei der Tour de France eher für Caleb Ewan im Sprintzug aktiv sein, wenn beide die Tour fahren.
Ich und Philippe Gilbert können ein ergänzendes Duo bilden.
Degenkolb: „Ich und Philippe Gilbert können ein ergänzendes Duo bilden. Wir verstehen uns wirklich gut, ich bewundere ihn als einen der besten Klassiker-Fahrer, und mit seinem Rennstil werden sich für uns alle Möglichkeiten ergeben. In den kommenden Wochen liegen meine Ziele bei der Vuelta und bei den Weltmeisterschaften, wo ich meine dreijährige Tätigkeit bei Trek-Segafredo so gut wie möglich abschließen möchte.“
Degenkolb wurde 2011 zum Profi und entwickelte sich zu einem exzellenten Klassiker-Fahrer, dessen starker Sprint eine zusätzliche Trumpfkarte am Ende eines harten Rennens oder eines technischen Finales ist. Im Jahr 2015 triumphierte er sowohl in Mailand-San Remo als auch in Paris-Roubaix, wo er seinen Palmarés zwei Monumente hinzufügte. Anfang 2016 musste Dege das Frühjahr mit dem Klassikern wegen eines schweren Unfalls mit einem Auto während des Team-Trainings auslassen. Er brauchte einige Zeit, um sich zurück an die Spitze zu kämpfen. Unvergessen für viele ist sein emotionaler Sieg auf der neunten Etappe der Tour de France, die in Roubaix endete.
Der Sportliche Leiter von Lotto-Soudal, Marc Sergeant, freut sich auf den Wechsel: „Mit John Degenkolb und Philippe Gilbert konnten wir zwei großartige Fahrer in unser Team aufnehmen. John ist nach einem harten Rennen schnell, was einen großen Unterschied macht, wenn man mit zwanzig Fahrern Richtung Ziellinie fährt. John hat viel Erfahrung und eine große Glaubwürdigkeit im Peloton gesammelt“.
Hat Dege mit dem Wechsel das bessere Team für einen erneuten Klassiker-Sieg – was meint ihr?
Hier lest ihr mehr über John Degenkolb auf Rennrad-News
- Ehrung für Engagement: Paris-Roubaix-Sektor wird nach Degenkolb benannt
- Fahrerkarussel: John Degenkolb verstärkt Lotto-Soudal für die Klassiker
- Gekebbel im Tour de Suisse Sprint: Sagan und Degenkolb Schulter an Schulter
- Vorschau Eschborn-Frankfurt 2019: Das deutsche Favoriten-Trio, Strecke und TV-Zeiten
- Tour de France 2018 – Schlüsseletappe: John Degenkolb gewinnt 9. Etappe: „völlig überwältigt!“
- John Degenkolb über die DM und die Tour: „Das ist schon ’ne Hausnummer“
- Vuelta a España: Degenkolb zum Vierten
- Vuelta a España: Degenkolb dominiert auch die dritte Sprintankunft
- Vuelta a España: Degenkolb sichert sich auch die zweite Sprintankunft
- Tour de Pologne: Degenkolb gewinnt Abschluss, Moser Gesamtwertung
- Raceticker 17/2012: Szlakiem Grodów Piastowskich, 4 Tage von Dünkirchen und mehr
- Paris-Nizza: Boonen feiert Sieg Nummer 100
9 Kommentare