Ibis Hakka MX im Test Feuerrotes Spielmobil

Das Ibis Hakka MX 2020 beerbt das einstige Cyclocross-Bike der Marke. Das kann es auch als breiter aufgestelltes Gravelbike nicht verleugnen – und gereichte damit im Test sehr zur Fahrfreude. Was das Hakka sonst noch aus seinem leichten Carbonrahmen-Set herauskitzelt, haben wir getestet.
Titelbild

Steckbrief: Ibis Hakka MX

EinsatzbereichTour, Cyclocross, Gravel, Commute
RahmenmaterialCarbon
GabelCarbon
Gewicht (o. Pedale)8,5 kg
Stack580 mm
Websitewww.tri-cycles.de
Preis: 3.898 €

Ibis ist hierzulande eher Mountainbikern als Rennrad-Fahrern ein Begriff. Aber die Amerikaner haben seit Jahrzehnten schon ein geländegängiges Rennrad im Programm, das schon immer eine Mischung aus Cyclocross-Rad und Allzweckwaffe war: eben das getestete Hakka MX. Es gibt genau ein Modell. Eines für alles, „Schweizermesser“ nennt es Ibis selbst. Früher hieß das Rad Hakkalügi. Dabei spielt der Namensteil „lügi“ an den Rennhusten nach CX-Wettbewerben an. Der Namensteil fiel für das aktuelle Modell weg. Und auch das Rad wurde vielseitiger. Denn sein Carbonrahmen ist einerseits wettbewerbstauglich leicht. Ein Kilo verspricht Ibis. Andererseits kann er auch richtig breite Reifen schlucken, nämlich bis zu 2,1 Zoll in 650b.

Und so fällt das Hakka auch preislich grob in eine Klasse von Gravelbikes für längere bis ganz lange Touren abseits des Teers, die das Open U.P. begründete und in der zum Beispiel auch das Ghost Road Rage Endless Fire, das Norco Search XR oder das Santa Cruz Stigmata sich tummeln.

Diashow: Ibis Hakka MX im Test: Feuerrotes Spielmobil
Für eine leicht aufrechtere Sitzposition und schnelle Lenkung sorgte ein kurzer Vorbau von 90 mm Länge
Die Enve-Carbongabel bietet etwas Komfort
Wenn es trailig bergauf geht ...
Das Sattelrohr im 31,6-mm-Standard kann auch eine Variostütze aufnehmen
... macht sich die Kletterfreudigkeit des Rades bezahlt
Diashow starten »
Bei Ibis zeigt man den Stolz auf das Produkt noch mit einem erhabenen Steuerrohremblem
# Bei Ibis zeigt man den Stolz auf das Produkt noch mit einem erhabenen Steuerrohremblem
Der Name hat eine Geschichte – in der gängigen Online-Schreibweise heißt das Modell nicht Häkka, hier deshalb auch nicht
# Der Name hat eine Geschichte – in der gängigen Online-Schreibweise heißt das Modell nicht Häkka, hier deshalb auch nicht
Der 1 kg leichte Carbonrahmen hat viele feine Details
# Der 1 kg leichte Carbonrahmen hat viele feine Details

Ausstattung: feiner Rahmen fürs Grobe

RahmenCarbon, 12 mm Steckachse
GabelEnve Carbon, tapered, A-Head, 12 mm Steckachse
Gewicht8,5 kg (gewogen ohne Pedale), Gr. 55
Entfaltung2,11 - 8,07 m pro Kurbelumdrehung
Zulässiges Gesamtgewicht k.A.
SchalthebelSram Rival, hydr. Disc 1x11
Umwerfer / Schaltwerkohne
Kurbel / ZähnePraxis Zayante, Alu, 172,5 mm / 40 Z.
Ritzel / ZähneSram PG1130 / 11-42 T
InnenlagerPraxisworks T47
KetteSRAM PC-1110
Bremsen Sram Rival hydr. Disc, v./h.: 160-mm-Centerline-Scheiben
LaufradsatzStan's ZTR Grail MK3 Alu-Felgen / Zipp-Naben, Alu, 622x20c
Reifen / GrößeSchwalbe G-One Allround TLE, 622-40, kein Reflex
LenkerIbis Flat Top, 440 mm breit, 125 mm drop
VorbauIbis, Alu, 90 mm
SattelWTB Silverado, 140 mm
SattelstützeIbis, Alu 31,6 mm
BesonderheitenSchutzblech-Ösen an Gabel und Rahmen, 2 Ösen auf Unterrohr, 2 Ösen am Sitzrohr

Aber das Hakka ist etwas anders, bereits auf den ersten Blick. Und das bezieht sich vor allem auf das Herz des Gravelbikes, das Rahmenset. Viele kleine feine Details machen allein schon dem Auge Spaß. Da ist die Faust, die sich dem Hinterrad entgegenstreckt, das erhabene Steuerrohr-Emblem aus Metall oder der Kettenstrebenschutz, der zum Rahmendesign passt und nicht zuletzt die sauber aufgetragene haltbare Lackierung selbst. Viele andere Details machen einfach Sinn: Es gibt (schön integrierte) Ösen für Schutzbleche, der Rahmen kann 1-fach und 2-fach ebenso wie elektronisch geschaltet gefahren werden, wobei die nötige Di2-Box sauber im Unterrohr untergebracht wird. Nicht zuletzt bietet der verwendete T47-Tretlagerstandard Vielseitigkeit bei der Kurbelauswahl und besitzt ein Gewinde, das „knarzfreien“ Betrieb verspricht. Und: Eine Öffnung unter dem Unterrohr erleichtert die Verlegung der weitgehend innen laufenden Züge und Leitungen.

Das Sattelrohr im 31,6-mm-Standard kann auch eine Variostütze aufnehmen
# Das Sattelrohr im 31,6-mm-Standard kann auch eine Variostütze aufnehmen
Hier wäre noch Platz für den Umwerfer-Zug – das Hakka kann auch 2-fach gefahren werden
# Hier wäre noch Platz für den Umwerfer-Zug – das Hakka kann auch 2-fach gefahren werden
Ösen für Schutzbleche gibt es an der Gabel von Enve ...
# Ösen für Schutzbleche gibt es an der Gabel von Enve ...
... und am Hinterbau
# ... und am Hinterbau

Der zusätzliche Zugang am Unterrohr ist durchaus ein Vorteil. Denn das Hakka MX kann man erstmal als Rahmenset für 2.298 € kaufen. Für Aufbauten gibt es ein SRAM Rival Built-Kit dazu, das am Testrad montiert war und noch einmal 1.600 € kostet. Obwohl die Teile des Aufbau-Kits nicht zu den leichtesten gehören, pendelte sich unsere Waage bei 8,5 kg ein, was für den Rahmen spricht. Die passende Vollcarbon-Gabel kommt von Enve, und sie bietet sogar noch einmal mehr Reifenfreiheit als der Rahmen selbst, nämlich bis zu 50 mm in 700c, während Ibis den Rahmen in 700c bis 40 mm empfiehlt.

Unser Aufbau mit Schwalbe G-One Allround-Reifen in 40 mm hat seine Vorteile vor allem bei einem Nutzungs-Mix mit eher höherem Straßenanteil. Leicht rollen kann er überall, aber bei nassen, weichen Böden geht die Traktion schnell verloren. Der leichte Reifen ist zudem mit relativ leichten Stans ZTR Grail-Felgen (ca. 440 g) gut kombiniert. Die ZTR Grail-Felge erlaubt übrigens mit Straßenreifen einen Reifendruck bis knapp unter 8 bar.

Die Enve-Gabel bietet Reifenfreiheit bis 50 mm in 700c
# Die Enve-Gabel bietet Reifenfreiheit bis 50 mm in 700c
Die Hydraulikleitung verschwindet in der Gabelkrone
# Die Hydraulikleitung verschwindet in der Gabelkrone
Die Praxisworks Zayante-Kurbel mit 40 Zähnen ...
# Die Praxisworks Zayante-Kurbel mit 40 Zähnen ...
... bringt im Zusammenspiel mit der SRAM Rival-Kassette mit 42 Zähnen eine leichte Untersetzung
# ... bringt im Zusammenspiel mit der SRAM Rival-Kassette mit 42 Zähnen eine leichte Untersetzung

Die SRAM Rival-Gruppe ist inzwischen nicht mehr die jüngste. Ihre 1×11 Gänge legt man mit dem bekannten Double Tap ein, also dient ein und derselbe Hebel zum Hoch- und Runterschalten. Vorteil: Der Bremshebel dient nur zum Bremsen. Wer die Schaltlogik mag, wird mit knackigem Schaltgefühl und guter Präzision belohnt. Die Kabelwege am Ibis begünstigen reibungslose Gangwechsel.

Geometrie: gelungener Kompromiss

Rahmengröße cm4953555861
Sitzrohrlänge mm45552550555,360
Oberrohrlänge mm520540550570590
Steuerrohrlänge mm110135155175195
Sitzwinkel Grad74,573,573,573,573,5
Lenkwinkel Grad70,571,571,571,571,5
Kettenstrebenlänge430430430430430
Radstand 10071011102110371057
Tretlager-Absenkung7070707070
Stack mm532560580599616
Reach mm370373382391406
Stack to Reach (StR-Wert)1,441,501,521,531,51

Mit einem mäßig abfallenden Oberrohr ist das Ibis Hakka durchaus auch ein Gravelbike für Freunde der traditionellen Rennrad-Anmutung. Das ist natürlich andererseits mit geringerem Freiraum bei der Überstandshöhe verbunden. Ibis folgt nicht dem Trend zu längeren Oberrohren am Gravelbike. In Kombination mit dem kurzen Vorbau und der andererseits eher sportlichen Überhöhung ergab sich eine fahraktive Sitzposition am Testrad. Auch der Lenkwinkel tendiert weniger ins Flache als bei manch anderem modernen Gravelbike-Vertreter und der Lenker bleibt ab Werk ebenfalls eher schmal. Wer vom Rennrad kommt, wird sich mit der Sitzposition schnell anfreunden – bei der Vorbaulänge haben die Ibis-Kunden außerdem die Wahl und so lässt sich auch eine fast cyclocross-typische Auslegung der Sitzposition mit mehr Gewicht auf dem Vorderrad erreichen. Dazu passt der steile Sitzwinkel, der das Fahrergewicht eher nach vorne über die Front bringt.

Auf dem Testrad in Größe 55 sind die Sitzverhältnisse nah an dem, was man vom Rennrad gewohnt ist
# Auf dem Testrad in Größe 55 sind die Sitzverhältnisse nah an dem, was man vom Rennrad gewohnt ist
Für eine leicht aufrechtere Sitzposition und schnelle Lenkung sorgte ein kurzer Vorbau von 90 mm Länge
# Für eine leicht aufrechtere Sitzposition und schnelle Lenkung sorgte ein kurzer Vorbau von 90 mm Länge
Der Ibis-Lenker gefiel mit gutem Übergang zu den Hebeln und bequemem Oberlenker
# Der Ibis-Lenker gefiel mit gutem Übergang zu den Hebeln und bequemem Oberlenker
Bikepacker müssen mit 2 Flaschenhalter-Ösenpaaren Vorlieb nehmen
# Bikepacker müssen mit 2 Flaschenhalter-Ösenpaaren Vorlieb nehmen

Insgesamt ist auch der Abstand von der Mitte der Kurbelachse bis zur Vorderachse eher kurz. Das macht einerseits Fußkontakt zum Vorderrad möglich, ergibt aber anderseits ein sehr willkommenes Lenkverhalten, dazu später mehr.

Mit Stack-to-Reach Werten zwischen 1,44 in der kleinsten Rahmengröße und maximal 1,53 in den mittleren von insgesamt 5 Größen ähnelt die Rahmenauslegung stark einem Endurance-Rennrad, ist für ein Gravelbike aber eher auf der sportlicheren Seite.

Auf dem Kurs

So sitzt man: Unser Testrad in Größe 55 kam mit einem 90 mm langen Vorbau und einer Sattelstütze mit Setback, was trotz recht steilen Sitzwinkels für ein Geländerennrad den Schwerpunkt leicht nach hinten verlagert. Das Hakka mit seinen langen Kettenstreben verträgt es. Bei 1,5 cm Spacer unter dem Vorbau und 76,5 cm Sitzhöhe führte das zu einer Überhöhung von rund 60 mm. Sprich: Man sitzt gemäßigt aufrecht. Sehr gelungen fanden wir die Kontaktpunkte. Der Ibis eigene Lenker hat eine flache, aber nicht lange Oberkante und liegt damit gut in der Hand. Voraussetzung ist eine genau zur Sitzposition passende Positionierung des Winkels. Sprich: Beim Aufbau erst prüfen, ob es passt, bevor man die Schaltbremshebel in die endgültige Position bringt.

Die Sitzposition hat für ein Gravelbike einen sportlichen Einschlag
# Die Sitzposition hat für ein Gravelbike einen sportlichen Einschlag
Auch in gröberem Gelände läuft das Hakka sicher ...
# Auch in gröberem Gelände läuft das Hakka sicher ...
... allerdings wären Stollenreifen hier eine bessere Wahl
# ... allerdings wären Stollenreifen hier eine bessere Wahl

In der Kurve: Das Ibis Hakka hat im ersten Moment ein gewöhnungsbedürftiges Kurvenverhalten, das aber nach den ersten Kilometern schon voll überzeugt. In engen, langsamen Kurven übersteuert das Hakka eher, sprich ab einem gewissen Lenkeinschlag kippt es ein wenig in die Lenkung. In der Praxis bringt das überraschend viel Spaß auf winkligen Kursen, wo man auch mit Gewichtsverlagerung schon viel erreichen kann, das Bike schiebt nicht so über das Vorderrad wie manche andere Gravelbikes. In schnellen Kurven mit weiten Radien liegt es ausgesprochen stabil und verleiht viel Sicherheit. Insgesamt ist das Verhalten in Kurven eine der einnehmenden Seiten des Ibis Hakka.

Auf dem Kiesweg: Sagen wir es so: Lange kiesige Geraden sind nicht die Domäne des Ibis Hakka. Es ist zwar nicht nervös, aber es gibt Gravelbikes, die noch mehr dazu einladen, die Hände vom Lenker zu nehmen, sich tief in den Sattel zu senken und es einfach mal locker geradeaus laufen zu lassen. An Komfort mangelt es jedoch nicht, sowohl am Gesäß als auch an der Gabel. Dass die Tubeless-Reifen mit geringerem Druck gefahren werden können, tut ein Übriges. Dabei ließe sich mit einer Carbon-Sattelstütze sogar noch mehr Dämpfung am Heck herauskitzeln.

Wir waren mit dem Ibis Hakka MX auch 2 Tage auf dem Rennsteig unterwegs
# Wir waren mit dem Ibis Hakka MX auch 2 Tage auf dem Rennsteig unterwegs
Je mehr Kurven auf klassischen Kieswegen, desto mehr Spaß mit dem Hakka
# Je mehr Kurven auf klassischen Kieswegen, desto mehr Spaß mit dem Hakka
Auch die gemütlichere Gangart beherrscht es, ist aber nicht seine Domäne
# Auch die gemütlichere Gangart beherrscht es, ist aber nicht seine Domäne

Auf dem Trail: Auf gewundenen Waldpfaden findet das Hakka MX seinen Spielplatz. Solange der Untergrund nicht zu matschig oder wurzelig wird, ist es eine reine Freude, das Rad über flache Trails zu jagen, geht es bergab, ist die Sitzposition aufrecht genug, um nicht die Übersicht zu verlieren und die hohen Hoods der SRAM Rival-Griffe bieten den Händen guten Halt.

Am Berg: „Bergziege“ trifft es nicht 100-prozentig, aber doch gut. Auch im Wiegetritt fühlt sich das Hakka reaktionsfreuding und lebendig an, Klettern macht Freude, zumal die langen Kettenstreben eine gute Traktion verleihen. Die Übersetzung: Sie ist mit 40 Zähnen vorne zu maximal 42 Zähnen hinten schon für viele Off-road-Anstiege geeignet, mit Taschen am Rad und an steilen Anstiegen dürften es aber gerne vorne noch ein paar Zähne weniger sein.

Mit Rucksack oder Bikepacking-Taschen? Auch das geht gut. Das Rahmendreieck bietet viel Platz zur Befestigung von Taschen, ohne dass Züge im Weg liegen. Allerdings gibt es mit zwei Ösenpaaren für Halter im Rahmen nicht gerade ein üppiges Angebot an Transportvorbereitung, auch separate Gepäckträger-Ösen sind nicht vorhanden. Wer das Rad zum Pendeln nutzen will, kann immerhin Schutzbleche sehr gut über integrierte Ösen anbringen und dabei dank der üppigen Reifenfreiheit auch gleichzeitig noch recht breite Reifen nutzen. Schön!

Wenn es trailig bergauf geht ...
# Wenn es trailig bergauf geht ...
... macht sich die Kletterfreudigkeit des Rades bezahlt
# ... macht sich die Kletterfreudigkeit des Rades bezahlt

Das ist uns aufgefallen

  • Carbonrahmen mit feinen Details: Bei modernen Carbonrahmen ist man kleine Nettigkeiten fürs Auge wie das Steuersatzschild oder die Faust am Heck des Ibis kaum mehr gewohnt. Doch das Auge isst mit, lecker!
  • Komfortabler Sattel: Der WTB Silverado-Sattel dämpft gut und nimmt der breiten Alu-Stütze die Härte.
  • T47-Tretlager Vereint die Vorteile von Gewinde und Achsen mit großen Durchmessern.
  • Wenig Bikepacking-Ösen Das Rad ist vielseitiger als die Halterzahl ahnen lässt.
  • Viel Reifenfreiheit Platz für 650b Reifen bis 2,2-Zoll oder 50 mm in 700c in der Gabel sind selbst für moderne Gravelbikes üppig – experimentieren erlaubt.
  • Stans ZTR Grail-Felgen: Sie setzten einst den Trend. Mit rund 20 mm Maulweite gehören sie heute aber eher zu den schmalen Gravelfelgen und geben bei geringem Druck weniger Halt.
Die Zipp-Naben sind gut gedichtet und haben ein dezentes Freilaufgeräusch
# Die Zipp-Naben sind gut gedichtet und haben ein dezentes Freilaufgeräusch
Die Stan's ZTR Grail-Felgen liefen immer rund, gehören aber nicht zu den breitesten
# Die Stan's ZTR Grail-Felgen liefen immer rund, gehören aber nicht zu den breitesten
Die Enve-Carbongabel bietet etwas Komfort
# Die Enve-Carbongabel bietet etwas Komfort
Die SRAM Rival Disc-Bremsen mit 160-mm-Rotor überzeugten
# Die SRAM Rival Disc-Bremsen mit 160-mm-Rotor überzeugten

Haltbarkeit

Im Rahmen des Einzeltests wurde das Ibis Hakka MX rund 300 km über graveltypische Strecken bewegt und war auch für eine zweitägige Bikepackingtour auf dem Rennsteig mit kleinem Gepäck im Einsatz. Probleme gab es dabei erwartungsgemäß nicht. Positiv lässt sich erwähnen, dass die Tubeless-Reifen auf den Felgen trotz teils sehr felsiger Untergründe keine Defekte aufwiesen. Knarzen und Quietschen fand nicht statt – der T47-Tretlagerstandard mit Gewinde verspricht in dieser Hinsicht auch auf längere Sicht ein ruhiges Leben. Insgesamt fiel auf, dass der Rahmen wenig Resonanzen erzeugt und ruhig läuft. Ibis gewährt 7 Jahre Garantie auf den Rahmen.

Rennrad-News Fazit

Das Ibis Hakka MX ist ein Gravelbike zum Gernhaben. Denn sein Carbonrahmenset mit vielen netten und sinnvollen Details hebt es aus der Masse hervor. In der vollen Testgarage war es einer der Lieblinge. Die Fahreigenschaften sind souverän und ziemlich nah am perfekten Kompromiss aus CX und Gravelbiken. Auch Bikepacking ist drin, dafür sind andere Rahmen aber besser vorbereitet. Dass man für weniger Geld ein besser ausgestattetes, etwa gleich schweres Carbon-Gravelbike von deutschen Direktanbietern bekommt, wird Ibis-Interessenten nicht anfechten.

Artikelbild

Pro / Contra

Stärken

  • Carbonrahmen mit feinen Details
  • Leicht
  • Hohe Fahrdynamik
  • Viel Reifenfreiheit
  • Kletterfreudig
  • Gelungene Kontaktpunkte

Schwächen

  • Wenig Bikepacking-Ösen
  • Reifenwahl am Testrad wird Stärken nicht gerecht
  • Preis verlangt Investitionsbereitschaft
Fein gemacht fürs Grobe
# Fein gemacht fürs Grobe

Was sagt ihr zum Ibis Hakka MX?


Hier haben wir unsere Fahreindrücke gesammelt:

  • Bergisches Land Circa 1.500 km auf Straßen, welligem Terrain mit kurzen Anstiegen bis 15 % und maximal 110 Hm am Stück, Sprints bis 50 km/h und Abfahrten bis circa 70 km/h. Auch Gran Fondos über 100 km.

Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, also vormontiert. Testräder werden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test werden die Räder gewogen, die Sitzposition wird bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen auf den mittleren empfohlenen Reifendruck befüllt. Für eventuelle Geländefahrten wird der Reifendruck zusätzlich auf den unteren empfohlenen Wert gesenkt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
Tester-Profil: Jan Gathmann
64 cm75-76 kg86,5 cm58 cm180 cm
Jan fährt alles, was einen Rennbügel hat: Rennrad, Cyclocrossrad, Gravelbike, Bahnrad. Nach einem kurzen Ausflug in die Amateurrennen ohne nennenswerte Ergebnisse beschränken sich seine Renneinsätze auf Hobby-CX-Rennen und das eine oder andere Jedermannrennen. Lieber kurz und schmerzvoll als lang und schmerzreich, lieber Frühjahrsklassiker als Alpenmarathon. Längere Etappentouren mit Gepäck stehen zahlreich auf der Wunschliste und werden nach zeitlichen Möglichkeiten eingestreut. Strava: https://www.strava.com/athletes/3294693.
Ich fahre hauptsächlich
Rennradtouren, CX-Rennen, Gravelrides
Vorlieben bei der Geometrie
Gemäßigt sportlich, eher lang

4 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Ibis Hakka MX im Test: Feuerrotes Spielmobil

    Das Ibis Hakka MX 2020 beerbt das einstige Cyclocross-Bike der Marke. Das kann es auch als breiter aufgestelltes Gravelbike nicht verleugnen – und gereichte damit im Test sehr zur Fahrfreude. Was das Hakka mit sonst noch aus seinem leichten Carbonrahmen heraus kitzelt haben wir getestet.

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    Ibis Hakka MX im Test: Feuerrotes Spielmobil
  2. Das gefällt. Der Rahmen wiegt ein Kilo. Wie viel wiegt die Gabel?

  3. @ad-mh Die Gabel ist quasi eine aktuelle Enve CX Gabel jedoch lackiert. Wenn Du möchtest kann ich diese mal nachwiegen.
  4. wirklich einige gute Details, was sofort ins Auge fällt ist die Durchführung der vorderen Bremsleitung so, dass sie nicht am Steuerrohr scheuern kann. Keine Selbstverständlichkeit, in allen Preissegmenten 😉

  5. @ros_tocker fairer weise muss man sagen das dieses Lob dem Gabelhersteller zuzuweisen ist. ibis hat sich dafür entschieden die Gabel von Enve mit anzubieten.

Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: