Die 8-fache Weltmeisterin Hanka Kuperfernagel hat beim Münsterland Giro 2018 die Starter im Funblock begleitet. Wie sich das Rennen aus ungewohnter Sicht im hinteren Teil des Peloton anfühlte, schildert sie im Interview mit Corinna Nohn ebenso wie neue Perspektiven im Frauenradsport nach der jüngsten UCI-Reform oder vertane Chancen in der CX-Sportförderung in Deutschland.
„Jedesmal, wenn wir einen überholt haben im gleichmäßigen Tempo, habe ich gesagt, so hier kommt der Bus Nummer 18 nach Münster, bitte hinten dranhängen“, beschreibt Hank Kupfernagel ihre Motivationshilfe im Finale des Münsterland Giro 2018. Im Funblock war sie mit an den Start gegangen, um Rennfahrer, die sich an den Sport herantasten oder sich bewusst für eine gemütliche Runde entschieden haben, zu unterstützen. Es wurde dann aber doch recht sportlich gefahren, wie sie sagt.
Hanka Kupfernagel im Interview von JNL – Mehr Rennrad-Videos
Persönlich bedauert die dominierende deutsche Radsportlerin der 90er und beginnenden 2000er Jahre, dass Paris-Roubaix erst jetzt mit einem Frauenrennen aufwartet. Ob sie dort auch im Funblock starten würde? „Oh nee, da möchte ich doch lieber in meinem eigenen Tempo drüberfahren. Sonst tut es weh“, sagt sie am Ende des Interviews.
Außerdem geht es um die Zukunft des deutschen Cyclocross-Sports, für den Hanka Kupfernagel sich als Mit-Organisatorin des Weltcups in Zeven stark gemacht hatte – das Rennen verlor aber den Weltcup-Status. Die Reformen der UCI im Frauenradsport begrüßt sie als positiv: „Es wurde einmal Zeit!“. Mit dem neuen Mixed-Mannschaftszeitfahren sei ein richtiger Schritt gemacht worden. Sie befürworte schon lange, dass die WM für alle Fahrer spannende Wettkämpfe über mehrere Tage bieten solle, anstatt nur jeweils für einen Tag.
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