Mit dem Rad zur Arbeit? Nein, das Büro aufs Rad. Gunnar Fehlau hat für ein Jahr sein Büro auf ein Cargobike verlagert und dabei auch noch 12.000 km abgespult. Gestern kehrte er in Göttingen zurück. Wir haben ihn zweimal unterwegs getroffen, seine Ausrüstung angeschaut und mit ihm über seine Erfahrungen geredet, bei Schnee in Wuppertal und Sonne in Dresden – hier die Ausrüstung in der Fotostory und das Video zum Hören oder Schauen.
Gunnar Fehlau Workpacking Rückkehr
Am 20. Dezember hat Gunnar Fehlau seine fast einjährige Workpacking-Tour mit einer Runde auf der Radbahn in seiner Heimatstadt Göttingen beendet. Im Januar 2023 lud er Hausstand und Laptop in sein E-Lastenrad und arbeitete ein Jahr lang von unterwegs. Der 50-Jährige war 353 Tage mit dem E-Cargobike und Laptop quer durch Deutschland auf Tour. 12.505 Kilometer standen am Ende auf dem Display seines E-Lastenrades. Während seiner Reise, die Fehlau kreuz und quer durch die ganze Republik sowie in die Schweiz, Österreich, Frankreich und die Niederlande führte, waren es vor allem die vielen persönlichen Begegnungen und die große Gastfreundschaft überall, die ihn berührten. „Ob Übernachtungsangebote, Hilfe bei der Logistik oder die zahlreichen kleinen Gespräche zwischendurch – das hat bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen“, sagt Fehlau. Auch mit uns hat er zwei Mal geredet.
Video: Gunnar Fehlau Workpacking
Aber wie viel Watt leistet man eigentlich, wenn man mit einem E-Lastenrad mit 190 kg Gesamtgewicht tausende Kilometer abspult? Ungefähr 154 Watt im Schnitt waren es bei Gunnar Fehlau auf seiner Workpacking Tour, sei schon mal verraten. Und was bedeutet es, im Zelt im Schnee mit dem Arbeitsteam zu Zoomen? Wie geht Arbeiten ohne Duschen? Fragen, die wir mit Gunnar Fehlau geklärt haben, als er gerade 2.000 km seiner Workpacking Tour hinter sich hatte.
Dienstags ist unser Wochenmeetingstag, da sollte ich zusehen, dass ich um neun zoomen kann, und das mache ich sicherlich nicht aus dem Schlafsack heraus, also, sollte ich vielleicht mal.
Aber in diesem Video auf Kinofilmlänge reden wir auch bei Kaffee und Kuchen über Gott und die Welt, wie sich Workpacking und Familie vereinbaren lassen, warum die Nordbahntrasse in Wuppertal so schön ist und wo es im Bergischen Land noch schön ist. Und Gunnar zieht bei der Bespoked in Dresden eine Zwischenbilanz seiner Tour. Außerdem erfahrt ihr, was an Paris-Roubaix so schön ist und warum Gunnar Dortmund Fan ist.
Wenn ich die Bilder von Vanlife auf Instagram gesehen habe, dann habe ich immer vor meinem geistigen Auge so den Van rausgepixelt.
Fakten Workpacking Tour
- 12.505 Kilometer mit dem Lastenrad zurück
- 1.000 Kilometer mit anderen Rädern
- Tageskilometer zwischen 20 bis 118 Kilometer – Reichweite mit einer Akkuleistung war
- 4 Akkus am E-Lastenrad
- Ein in richtiger Sturz, der zum Glück glimpflich ablief
- Temperaturen von – 9°C in den Voralpen bis 38°C im Sommer
- 220 Nächte draußen genächtigt
So habe ich jetzt auch ein Jahr, wo ich bei der Arbeit gesagt habe, ich habe jetzt nicht jede Führung im Belgischen Kreisel komplett durchgezogen, sondern habe ein paar Mal auch durchgewunken. Dafür übernehme ich nächstes Jahr dann länger die Führung.
Fotostory Workpacking E-Lastenrad
Die Notiz-Funktion und die Sprach-Memo-Funktion vom iPhone, die glüht.
Es dokumentiert zumindest, dass E-Bikefahren nicht Rumgeschupse ist, und darum geht es mir auch, klar.
Vermissen ist ein unglaubliche Qualität.
Über die Workpacking Tour hat Gunnar Fehlau auch ein Buch geschrieben. Titel: „Workpacking: Bikepacking extrem – Mein Jahr als digitaler Lastenradnomade – Alltag, Arbeit, Abenteuer“. Es soll am 30. April erscheinen und ist bereits vorzubestellen, unter anderem bei Amazon. www.amazon.de
Welche Fragen hättet ihr noch an Gunnar?
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