Eine neue VR-Brille will den Indoor-Cycling Communities von Zwift, Rouvy und Co. einen nahtlosen Übergang zum Outdoor-Saisonstart bieten. Die iyCycling ZRift Brille nutzt Augmented Reality, um den Trainierenden auf dem Smarttrainer zu Hause und Real Life Rennrad-Fahrenden auf den Straßen wieder ein gemeinsames Erlebnis zu ermöglichen.
„Die iyCycling ZRift wird das Rennradfahren in ähnlicher Weise revolutionieren wie das Indoor-Cycling“, heißt es in der Pressemitteilung zur neuen VR-Brille. Äußerlich ähnelt die Brille einer modernen Shield Rennrad-Brille. Mit den großen Gläsern bietet dieser Brillentyp die optimale Voraussetzung, um das Indoor-Cycling auf das Outdoor-Cycling zu übertragen.
Was kann die neue VR-Brille? Über Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt, kommuniziert sie direkt mit Indoor-Cycling-Apps wie Zwift, Rouvy, MyWhoosh oder RGT Cycling. „So können sich Radfahrende aus den langen Wintermonaten vertraute Umgebungen in die normale Realität einblenden lassen“, nennt Dorn Augenthaler* einen positiven Nebeneffekt der Technik. Als Beispiel nennt er die Anzeige der Leistungswerte im Balken oberhalb des Sichtfeldes bei Zwift oder die Namen und aktuelle Leistung der Mitfahrenden in der näheren Umgebung.
Jetzt heißt es DriftenundZwiften, nicht mehr DriftenstattZwiften!
„Natürlich müssen alle in der Windstaffel zunächst ihre Daten freigegeben haben“, räumt Augenthaler* Datenschutzbedenken aus. Die Freigabe erfolgt über die eigene DRIFT-App von Zrift. Nach der Installation und Freigabe können alle im Pulk zum Beispiel sehen, wer gerade wie viel Watt leisten muss, um die Gruppe am Laufen zu halten und entsprechend die Kräfte einteilen oder Führungsarbeit verkürzen, versichert der Hersteller. „Jetzt heißt es DriftenundZwiften, nicht mehr stattZwiften“, meint Augenthaler mit einem Augenzwinkern.
Aber eigentlich geht es bei der neuen VR-Brillen-Plattform um mehr. Langfristig will man gemeinsames Outdoor- und Indoor-Training ermöglichen. So können virtuelle Gruppen und Rennrad-Rides auf der Straße rund um den Globus gemeinsam stattfinden. Damit ließen sich die Vorzüge des Indoor-Cyclings endlich auch draußen umsetzen. Der Schritt ist nicht mehr weit. Mithilfe von smarten Rennrad-Helmen mit eingebauten Headsets und Bluetooth können dann Rennradfahrer*innen auf der ganzen Welt indoor und outdoor trotz Zeitverschiebung zusammen fahren und zusammen reden.
Mit E-Bikes sei in ferner Zukunft bei entsprechender Kopplung auch das gezielte Steuern des Outdoor-Trainings möglich, blickt Hersteller iyCycling nach vorn. So könne der Motor als Motorbremse dienen und dadurch etwa das Training in flachen und an Wind armen Gegenden bereichern oder aber gezieltes Nachfahren von Trainingsprogrammen erlauben.
Rennrad-News liegen auch schon Informationen über eine Beta-Version einer virtuellen Trainingsplattform vor, die im Zusammenspiel mit kompatiblen Radcomputern und der smarten Radbrille die virtuelle Welt mit der eigenen Umgebung verschmelzen lässt. So kann etwa die reale Paris-Roubaix-Challenge mit Elementen der Königsetappe des Giros virtuell verknüpft werden. Das macht ganz neue Rennformate jenseits von E-Sports denkbar.
Ob die Nutzung der iyCycling VR-Brille auf deutschen oder europäischen Straßen erlaubt sein wird, ist rechtlich noch umstritten. Der Launch soll zum Sommerbeginn am 01. April 2023 in den USA erfolgen, wo bereits Rechtssicherheit über die Nutzung der Brille bestehen soll.
*Name von der Redaktion geändert
Was haltet ihr vom neuen Outdoor-Indoor-Cycling Erlebnis?
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