Räder der Profis 2019 Die Disc ist im Peloton angekommen

Bora-Hansgrohe fährt vollständig auf Specialized S-Works mit Disc, Team Katusha-Alpecin auf Canyon Disc-Rennrädern. Bei Sunweb gibt es das Cervèlo S5 als Disc-Variante. Die ersten Teams und Hersteller haben bereits die neuen Räder im Peloton portraitiert - hier sind die Bilder in der Fotostory und die wichtigsten Infos.
Titelbild

Canyon Disc-Roadbikes bei Katusha-Alpecin

Rick Zabel, Nils Politt und Co. fahren 2019 Disc-Rennräder von Canyon mit Sram-Komponenten. Als Arbeitsgeräte der 24 Radprofis bei Katusha-Alpecin kommen die Modelle Ultimate CF SLX Disc sowie das Aeroad CF SLX Disc zum Einsatz. Im Trainingscamp auf Mallorca, wo die Fotos entstanden, haben die Fahrer die Maschinen auf ihre Bedürfnisse eingerichtet. „In der kommenden Saison werden wir den Großteil unserer Fahrer ausschließlich auf Disc-Bikes sehen, über alle Rennen hinweg“, sagt Andreas Walzer, der als Pro Sport Manager das Bindeglied zwischen den Canyon Entwicklern sowie Ingenieuren und den Teamfahrern bildet. Der australische Sprinter Nathan Haas sieht in der Scheibenbrems-Technik nur Vorteile: „Alles wird sicherer. Das Training im Straßenverkehr, Abfahrten, vor allem aber: die Rennen. Wir können deutlich punktgenauer bremsen, also: viel später. Für mich gibt es keinen Grund, irgendetwas anderes zu fahren“, sagt Haas. Interessant: Alle Teamrad-Fotos zeigen die Bikes nur von der rechten Seite. Schalttechnik und Griffe sind nicht zu erkennen, was vermuten lässt, dass die Canyon Räder bereits mit neuen, eventuell 12-fach Komponenten der Sram Red bestückt sind, von denen 2018 erste Fotos an einem Canyon Rad auftauchten.

Das ganze Team soll Scheibenbremse fahren
# Das ganze Team soll Scheibenbremse fahren - Foto: Kathrin Schafbauer
Diashow: Räder der Profis 2019: Die Disc ist im Peloton angekommen
Nicht mehr oft im Pro Peloton zu sehen: 4-Speichen-Vorderrad
Giant stellt auch die Laufräder
Aero-Cockpit und konventioneller Vorbau
Schon mit Campagnolo Super Record 12-fach EPS?
Julian Alaphilippe holte 2018 schon das Bergtrikot der Tour auf einem Tarmac Disc
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Zum Einsatz kommen Canyon Aeroad CF SLX Disc...
# Zum Einsatz kommen Canyon Aeroad CF SLX Disc... - Foto: Kathrin Schafbauer
....und Canyon Ultimate CF SLX Disc, Reifen: Continental
# ....und Canyon Ultimate CF SLX Disc, Reifen: Continental - Foto: Kathrin Schafbauer

Specialized Venge und Tarmac Disc bei Bora Hansgrohe

Bora-Hansgrohe setzt 2019 vollständig auf Disc. Die Teambikes der Mannschaft sind das Specialized S-Works Venge Disc und das S-Works Tarmac Disc, die damit auch das Arbeitsgerät einiger der erfolgreichsten deutschen Radsport-Profis zur Zeit sind: Emanuel Buchmann, Pascal Ackermann und Maximilian Schachmann. Ein Hingucker ist das S-Works Venge von Superstar Peter Sagan, das mit einer Glitter-Metallic-Lackierung aufwartet. Eine Ahead-Kappe weist auf das Bikefitting mit Retül hin. Specialized stellt für Bora-Hansgrohe bis auf die Schalt- und Antriebsteile (Shimano Dura Ace Di2) auch alle Komponenten der Teambikes bis hin zu den Reifen und Laufrädern. Auch die Ausstattung der Fahrer mit Helmen und Schuhen übernimmt die Marke aus Kalifornien.

Das Specialized S-Works Venge Disc von Peter Sagan
# Das Specialized S-Works Venge Disc von Peter Sagan - Foto: Specialized
Das S-Works Venge Disc von Sam Bennett
# Das S-Works Venge Disc von Sam Bennett - Foto: Specialized

Cervèlo S5 Disc und R5 bei Sunweb

Team Sunweb hat den Radsponsor gewechselt: von Giant zu Cervèlo. Damit hat das Team, in dem mit Johannes Fröhliger, Lennard Kämna, Nikias Arndt, Max Walscheid und Max Kanter einige bekannte deutsche Profis fahren, eines der neuen Aero-Modelle 2019 im Fuhrpark. Bilder der Cervèlo S5 Teambikes von Sunweb zeigen ausschließlich Disc-Modelle. Antrieb und Schaltung kommen von Shimano, Reifen von Continental, Pro steuert Komponenten bei. Interessant: Die GPS-Radcomputer stellt Newcomer Sigma mit dem Rox.

Cervèlo S5 Teambike von Sunweb
# Cervèlo S5 Teambike von Sunweb - Mit Shimano Dura Ace Disc-Komponenten und Continental Laufrädern. Foto: Team Sunweb
Cervèlo R5 Team Bike
# Cervèlo R5 Team Bike - Shimano Dura Ace Di2 Komponenten, Felgenbremse, Reifensponsor ist Continental

Canyon Ultimate CF SLX von Movistar

Movistar hat bei der Teampräsentation in Spanien die Weltmeister-Edition des Canyon Ultimate CF SLX von Alejandro Valverde gezeigt. Anders als Katusha setzt das spanische Team offenbar noch nicht verstärkt auf Disc-Bremsen. Außer der Weltmeister-Lackierung hat das Rad augenscheinlich noch eine andere Besonderheit. Interessant: Montiert ist ein Campagnolo Super Record 12-fach Gruppe in der elektronischen Variante. Bis jetzt hat Campagnolo nur mechanische Varianten der 12-fach Gruppe gezeigt. Die Reifen kommen von Continental, die Laufräder des Teams baut ebenfalls Campagnolo.

Schon mit Campagnolo Super Record 12-fach EPS?
# Schon mit Campagnolo Super Record 12-fach EPS? - Das Weltmeister-Teambike hat augenscheinlich eine neue Campa Super Record 12-fach Gruppe in EPS Version montiert, erkennbar an der 12-fach Kurbel, dem Kabel und dem Design des Schaltwerks sowie dem "Überbau" des Umwerfers
Aljendro Valverdes Canyom Ultimate CF SLX Weltmeister-Edition...
# Aljendro Valverdes Canyom Ultimate CF SLX Weltmeister-Edition...
...mit Erklärung auf dem Oberrohr
# ...mit Erklärung auf dem Oberrohr

Pinarello Dogma F10 von Sky

Team Sky mit Radsponsor Pinarello setzt 2019 offenbar vorrangig noch auf die Felgenbremse. Am Pinarello Dogma F10 Teambike, das Sky in einer Mitteilung offiziell präsentierte, sind jedenfalls die Felgenstopper verbaut. Das Rad scheint sich gegenüber dem zur Tour 2018 präsentierten Team-Modell nicht wesentlich geändert zu haben. Antriebsgruppe ist eine Shimano Dura Ace Di2. Auch die Laufräder stammen von Shimano. Reifenausrüster ist Continental.

Pinarello Dogma F10 von Team Sky
# Pinarello Dogma F10 von Team Sky - Foto: Team Sky
Shimano Dura Ace Di2 Komponenten
# Shimano Dura Ace Di2 Komponenten - Foto: Team Sky
Most ist die Komponenten Marke von Pinarello
# Most ist die Komponenten Marke von Pinarello - Foto: Team Sky

Giant TCR Advanced SL und Trinity von Team CCC

Das CCC Pro Team ging aus dem ehemaligen Team BMC hervor. Die Mannschaft mit World Tour Status wechselte ebenfalls den Radsponsor. 2019 ist man auf Giant Rennrädern unterwegs. Bereits als Teambikes präsentiert wurden das Giant TCR Advanced SL für die Straßenrennen und das Giant Trinity Advanced für Zeitfahrwettbewerbe. Beide Wettkampfräder haben Felgenbremsen. Komponenten und Laufräder steuert ebenfalls Giant bei. Reifen kommen von Vittoria.

Giant TCR Advanced SL  des Team CCC
# Giant TCR Advanced SL des Team CCC - Foto: CCC Team
Bewährtes Konzept mit intergrierter Sattelstütze und Felgenbremsen
# Bewährtes Konzept mit intergrierter Sattelstütze und Felgenbremsen - Foto: CCC Team
Giant stellt auch die Laufräder
# Giant stellt auch die Laufräder - Foto: CCC Team
Giant Trinity Zeitfahrrad von CCC
# Giant Trinity Zeitfahrrad von CCC - Foto: CCC Team
#Overachieve prangt auf den Carbon-Laufrädern von Giant
# #Overachieve prangt auf den Carbon-Laufrädern von Giant - Foto: CCC Team
Nicht mehr oft im Pro Peloton zu sehen: 4-Speichen-Vorderrad
# Nicht mehr oft im Pro Peloton zu sehen: 4-Speichen-Vorderrad - Foto: CCC Team

Specialized S-Works Tarmac bei Quick-Step

Das Quick-Step Team mit neuem Co-Sponsor Deceuninck sitzt nach wie vor auf Specialized Rennrädern. Das erfolgreichste Team der Saison 2018 mit dem Tour Bergtrikot-Gewinner Alaphilippe und zahlreichen Spezialisten für Eintagesrennen in den Reihen zeigte bislang ausschließlich das Specialized S-Works Tarmac Disc offiziell als Teambike. Antrieb und Schaltung: Shimano Dura Ace Di2. Wie bei Bora Hansgrohe kommen die Komponenten bis hin zu den Reifen und Laufrädern von Specialized.

Bob Jungels auf einem S-Works Tarmac Disc
# Bob Jungels auf einem S-Works Tarmac Disc - Foto: © Sigrid Eggers | Deceuninck - Quick-Step Cycling Team
Julian Alaphilippe holte 2018 schon das Bergtrikot der Tour auf einem Tarmac Disc
# Julian Alaphilippe holte 2018 schon das Bergtrikot der Tour auf einem Tarmac Disc - Foto: © Sigrid Eggers | Deceuninck - Quick-Step Cycling Team

Trek Madone Disc bei Trek Segafredo Women

Welches Rad John Degenkolb 2019 bei Trek Segafredo steuern wird, wurde offiziell noch nicht gezeigt. Aber Trek Factory Racing gab schon Fotos zu den Teambikes der Frauen heraus. Die sind auf Trek Madone Aero-Rennrädern mit Scheibenbremse unterwegs. Neben Katusha-Alpecin ist Trek Segafredo die zweite Mannschaft, die auf Sram Komponenten setzt. Laufräder und Komponenten stammen von der Trek Marke Bontrager.

Trek Madone Disc der Trek Segafredo Frauen Mannschaft
# Trek Madone Disc der Trek Segafredo Frauen Mannschaft - Foto: Trek

Welches Teambike gefällt euch bisher am besten? Wir werden den Beitrag regelmäßig aktualisieren, wenn neue Rennräder von den Teams der Presse vorgestellt werden.

Infos: Redaktion/Pressemitteilungen / Fotos: Hersteller

84 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Sicher gibt es Ausnahmen, aber schau Dir die Tests in den Rennrad Magazinen an, da steht mehrheitlich die hohe 7,X oder gar 8,x kg bei Rädern für 4-6.000€. Das liegt nicht nur an der DB, sondern auch daran, dass 28er Reifen auf relativ schwere LR verbaut sind. Mit 23er und sogar 25er Reifen kann man ja kaum noch fahren smilie
    Auch bei Rahmen- und Gabelgewichten bis 1100/450 g wird nicht mehr die Nase gerümpft.
    Sicherlich kommt man mit den Rädern auch überall hoch, trotzdem sehe ich dahinter System, um den nächsten Kaufanreiz mit einer erneuten Leichtbauwelle setzen zu können.
    Danach ist die LR-Größe dran smilie
    Kann sein, dass du recht hast. Vielleicht liegen die höheren Gerwichte aber auch an der Haltbarkeit und den daraus resultierenden Reklamationszahlen bei den Leichtbau-Teilen.
  2. Kann sein, dass du recht hast. Vielleicht liegen die höheren Gerwichte aber auch an der Haltbarkeit und den daraus resultierenden Reklamationszahlen bei den Leichtbau-Teilen.
    Und unter Berücksichtigung der Gewichtsverteilung bei der potentiellen Kundschaft.
  3. Da die namhaften Hersteller alle (?) auch MTBs in ihrer Modellpalette haben und es auch keinen neuen Bremsenhersteller derzeit gibt (oder doch?), frage ich mich, warum beim RR die gleichen Kinderkrankheiten (nur SP, SP und SA gemischt, SA mit verschiedenen Durchmesser, versch. Bremssattelhalter, kleinste Scheiben) gemacht wurden wie beim MTB?
    Was meinst du mit SA und SP?
    Nachdem sich Postmount bei den MTBs weitesgehend durchgesetzt hatte, gibt's ja jetzt auch schon Rahmen mit Flatmount. Hat zwar nix mit Kinderkrankheit zu tun (genau wie die Scheibengrößen), aber der Standard-Wahnsinn ist immer noch vorhanden bzw. schlimmer denn je (bei den Bremsen allerdings noch sehr harmlos).
  4. SP = Schnellspanner
    SA = Steckachse

    Sicherlich wird immer wieder versucht einen neuen Standard durchzusetzen, am Besten einen, der den Kunden dazu zwingt mindestens ein neues Teil, z.B. Kurbel oder gar einen neuen Rahmen zu kaufen (z.B. Änderung der LR-Größe, was für mich immer noch der größte Wurf der Radindustrie war -neue Rahmen, neue LR, neue Gabel-)

  5. Kann sein, dass du recht hast. Vielleicht liegen die höheren Gerwichte aber auch an der Haltbarkeit und den daraus resultierenden Reklamationszahlen bei den Leichtbau-Teilen.

    War auch das Argument bei den MTBs, als vor vielen Monden das Gewicht kurzfristig nach oben ging und danach immer nur Bröckchensweise wieder sank.
    HTs mit 8,x kg sind ja keine Seltenheit mehr, ebenso Fullys mit 9,x kg.
    Wir werden sehen, was die Radindustrie uns noch an bahnbrechenden Neuerungen vorstellen wird 😉
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