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Schwalbe G-One RS Gravel-Reifen Test
Der schnellste Schwalbe für Unbound

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Mit dem neuen Schwalbe G-One RS schicken die Reichshofener ihren bisher schnellsten Gravel-Reifen ins Rennen. Beim Unbound Gravel-Race am Wochenende soll der Semi-Slick, der CX-Gene und Gravel-Erbe vereint, den entscheidenden Vorteil bringen. Wir konnten mit dem neuen Tempomacher bereits eine erste kurze Testrunde drehen.

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Schwalbe G-One RS Infos und Preise

In unserem großen Gravelreifen-Test erntete der Schwalbe G-One R eine Testauszeichnung: tubeless war er der schnellste Gravelreifen im Labor. Jetzt setzt Schwalbe noch einen drauf und bringt die Race Sport Ausgabe des Race-Reifens, den Schwalbe G-One RS. Er soll noch einmmal 20 % schneller sein als der G-One R und zeichnet sich durch ein glattes Mittelprofil, kombiniert mit ausgeprägten Seitenstollen aus. Die Eckdaten:

*Herstellerangabe in 35-622

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# Der neue Schwalbe G-One RS kommt mit einem speziellen Semi-Slick-Profil - er soll 20 % leichter rollen als der G-One R – leiser ist er schonmal, wie unsere erste Testfahrt zeigte.
# Die Sichelstollen des G-One RS sind etwas größer und teils anders geformt als beim G-One R.
# In der Hand fühlen sie sich weich an.

G-One RS Details

Profil

Der neue Schwalbe G-One RS Gravel-Reifen soll die Athleten auf den Reifen des Hauses bei Unbound noch schneller machen, dazu gehört unter anderem Ex-Tour-Fahrer Paul Voß. Dafür haben die Reichshofener das Profil geglättet und sich dabei von ihren schnellen Cyclocross-Reifen inspirieren lassen – der Schwalbe X-One Speed war einer der Reifen mit dem geringsten Rollwiderstand überhaupt in unserem Test.

Das Mittelstück des neuen G-One RS-Reifens hat nun eine speziell entwickelte Schuppenstruktur – man fühlt sich an den Terreno Dry oder manche Ritchey Semi-Slicks erinnert. Die Schuppen sollen je nach Laufrichtung den Fahrer:innen mehr Bremstraktion oder Spurtreue beim Lenken geben und den Reifen gleichzeitig schneller machen. Um die Eigenschaften des Profils gezielt zu nutzen, hat der G-ONE RS deshalb unterschiedliche Laufrichtungen für Vorder- und Hinterrad. Die Entwicklungsrichtung für den Kurvengrip gab der Cross-Reifen X-One Speed vor. So entstanden die leicht abgewinkelten, erhöhten Seitenblöcke auf dem Reifen, die je nach Abrollrichtung mehr Griffigkeit oder Bremsleistung bieten.

# Das Schuppenprofil in der Mitte soll Leichtlauf bringen und ebenfalls zum Grip beitragen.
# Wegen der Anordnung der Schuppen sind die Reifen laufrichtungsgebunden. Am Hinterrad sorgen sie für Traktion...
# ...am Vorderrad sollen sie die Lenkeigenschaften verbessern.

Rollwiderstand

Schwalbe verspricht gegenüber dem G-One R einen um 20 % verringerten Rollwiderstand. Das ist eine klare Ansage, denn schon der G-One R war bei unseren Messungen im Labor bei Schwalbe und Specialized mit 15,1 Watt Widerstand bei 23 km/h im Tubeless-Betrieb der schnellste Reifen.

Modelle im Überblick

Reifengröße ETRTO35-62240-62245-622
Gewicht410 g445 g505 g
GummimischungAddix RaceAddix RaceAddix Race
KarkasseSuper RaceSuper RaceSuper Race
PannenschutzV-GuardV-GuardV-Guard
Typ Tubeless Easy (TLE)Tubeless Easy (TLE)Tubeless Easy (TLE)
EPI676767
Maximaler Druck4,5 bar4,5 bar4,5 bar
Preis72,90 €72,90 €72,90 €

Schwalbe G-One RS Montage

Für einen ersten Test hat Schwalbe ein Paar G-One RS, die heute in Kansas vorgestellt werden, in der Größe 40-622 zur Verfügung gestellt. Auf der Waage zeigen die Reifen leichtes Mehrgewicht gegenüber der Herstellerangabe: etwa 20 g liegen sie darüber.

# Wir haben den neuen G-One RS auf einem ebenfalls ziemlich neuen Campagnolo Levante Gravel-Laufradsatz montiert.
# Der Reifen lässt sich von Hand in die Felge heben.
# Zum Setzen genügte eine Standpumpe – der Kompressor-Tank wurde nicht benötigt.
# Mit 461 g bzw. 468 g für den zweiten Pneu fällt der G-One RS in 40-622 etwas schwerer aus als angegeben...
# ...und erreicht auf den Felgen mit 25 mm Maulweite nur fast die 40 mm Breite.

Für die erste kurze Ausfahrt haben wir die neuen Schwalbe G-One RS auf einen ebenfalls im Test befindlichen Campagnolo Levante Gravel-Laufradsatz montiert. Das geht kinderleicht. Die Reifen ließen sich per Hand aufziehen und mit einer Standpumpe einfach aufpumpen. Im Vergleich zu den zuvor montierten Vittoria Terreno Dry Gravelreifen bauen sie auf der Campagnolo Carbonfelge mit 25 mm Innenmaß weniger breit, trotz gleicher Größenangabe der Hersteller. Während die Vittorias 42 mm breit ausfallen, erreichen die Schwalbe G-One RS hier nur knapp die 40 mm-Marke, sind dafür aber auch leichter.

Schwalbe G-One RS erster Fahreindruck

Eins vorab: Für mich geht schon mit dem Profil des Schwalbe G-One RS ein Wunsch in Erfüllung. Nach den überraschenden Testfahrten mit dem X-One Speed, war es für mich eine offene Frage, warum die Reichshofener so einen Typ Semi-Slick nicht in breiterer Ausführung als in den zwangsweise schmalen 33 mm für den CX-Sport anbieten. Entsprechend gespannt war ich auf die erste Testrunde – mehr als eine kurze Testrunde über den Asphalt und 2 km Gravel war es bisher wirklich nicht.

# Eine klitzekleine Testrunde konnten wir auf dem BMC Urs mit dem Schwalbe G-One RS schon drehen. Fortsetzung folgt.

Ach, so herrlich leise! Auf den ersten Asphaltmetern mit dem neuen Schwalbe G-One RS fällt sofort das dezente Abrollgeräusch auf. Fast könnte man meinen, dass leises Rollen eine Entwicklungsvorgabe war – alle anderen Schwalbe Gravel-Reifen, den Schwalbe G-One R eingeschlossen, lassen jedenfalls mehr von sich hören.

Auf der Straße fühlt sich der G-One R dann auch schnell an (zunächst nur mit vergleichsweise hohen 2,4 bar gefahren). Schneller als der G-One R oder andere schnelle Gravel-Reifen wie der Michelin Pro Gravel? Dem Gefühl nach ist das nichgt zu sagen – Labortests sind geplant.

Das Einlenkverhalten auf Asphalt ist tatsächlich so, wie Schwalbe es erklärend vorausgeschickt hatte: Der Übergang zwischen Slick-Fläche und Stollen ist spürbar. Einmal in der richtigen Kurvenlage, wirkt die Lenkung aber nicht schwammig, obwohl sich die Stollen in der Hand eher weich anfühlen.

Auf der Standard Testrunde aus unserem letzten Gravel Reifen-Test schlägt sich der Tempomacher beachtlich. Vor allem in den Kurven auf dem feinen Kies mit festem Untergrund greifen die Sichelstollen gut, gefühlt sogar besser, als ich es beim Schwalbe G One R empfunden habe.

Vorläufiges Fazit: Für ein Gros des hierzulande typischen Gravel-Einsatzes mit viel Straßenanteil oder gut befestigten Wegen dürfte Schwalbe mit dem G-One RS ein ganz heißes Eisen im Feuer haben. Die ersten Siege hat der Reifen in geheimer Mission schon auf dem Konto: mit Ivar Slik Platz auf Platz 1 bei The Traka in Girona sowie bei Gravel Locos mit Jasper Ockeloens Sieg. Die erste längere Testfahrt für uns wartet auch, Update folgt nach Unbound.

Was sagt ihr zum neuen Schwalbe Gravel-Reifen?


Alle Artikel unseres großen Gravel-Reifen Tests:

Text/Fotos: Jan Gathmann
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