Canyon Grizl von Peter Stetina
Der US-Gravel-Rennfahrer Peter Stetina zeigte als einer der Ersten, dass im Canyon Grizl mehr steckt, als ein Gefährt für Bikepacking-Abenteuer, wie Canyon es bewirbt. Er wählte das Grizl statt des Grails als Race Gravel Bike für Unbound. Über Stetinas eigenes Lackdesign und Set-up haben wir auf Rennrad-News schon berichtet (hier zur ausführlichen Vorstellung von Stetinas Canyon Grizl). Am grunsätzlichen Set-up hat sich nichts geändert, wie wir bei den Sea Otter Classics sehen konnten. Stetina fährt die Shimano GRX 800 Di2 1×11 und natürlich einen längeren Vorbau als in der Serie mit negativem Winkel. Auch die IRC Boken Double Cross in 42 mm waren noch an Bord.
KTM X-Strada Master Gravel
Noch ein Gravel Bike von einer Marke aus der alten Welt in einer auffälligen Lackierung. Passend zum 2022 Lackdesign hat das KTM X-Strada Master Gravel bei den Sea Otter Classics schon die neuen Panaracer GravelKing SK-Reifen in limitierter Sonderfarbe an Bord. Ein Highlight ist natürlich die marmorierte Carbongabel. KTM gibt für das anders lackierte Serien-Modell des Bikes ein Gewicht von 8,6 kg an. Das spricht angesichts der sonstigen Ausstattung mit DT Swiss GR 1600 Spline Laufrädern und SRAM Rival eTap AXS 1×12 für ein leichtes Carbon-Rahmenset des KTM Gravel Bikes. Das Serienrad kostet(e) 3.899 €.
Fezzari Shafer mit neuer SRAM Eagle AXS
Fezzari ist eine US-Gravel- und Rennradmarke im Direktvertrieb und hierzulande weitgehend unbekannt. Das Fezzari Shafer Carbon Gravel Bike hat gewisse Anklänge an das Cervélo Àspero und wartet mit einem sauberen Aufbau auf. Das Shafer ist auf jeden Fall eines der ersten Gravel Bikes, die mit der neuen SRAM Eagle AXS und ihrem extra robusten Schaltwerk gefahren werden können (hier zu unserem SRAM Eagle AXS Test). Fezzari setzt auf einen Mullet-Built mit Eagle-Kassette und den ebenfalls vor kurzem erst erneuerten SRAM Force 1×12 Rennrad-Komponenten (hier zu unserem SRAM Force AXS Test).
Mit einer Reifenfreiheit bis 50 mm in 700c und einem Lenkwinkel unter 69° in allen Rahmengrößen ist das Fezzari Shafer für hiesige Verhältnisse auf jeden Fall auf der Trail orientierten Seite des Gravel Bike Spektrums. In den USA ist das Bike mit Alu-Rahmen ab 1.899 US-Dollar.
Vielo Gravel Bikes
Vielo V+1 x WTB
Die britische Marke Vielo hatte sich für ein Showbike auf den Sea Otter Classics 2023 mit WTB zusammengetan. Sie stellte ihr Gravel Bike Vielo V+1 in einer wahrhaft farbenfrohen Lackierung auf die Räder. Apropos Räder: WTB steuert neben dem neuen WTB Gravelier Sattel bei diesem Aufbau auch die Gravel Carbon-Laufräder bei (hier zu den WTB CZR i23 Test auf Rennrad-News). Basis für den Aufbau ist der laut Hersteller 880 g leichte V+1 Carbonrahmen in der Race Edition. Komplettiert wird er mit der neuen SRAM Force AXS in 1×12 Ausführung – Vielo sind strikte Fans der 1-fach-Antriebe am Gravel Bike. Auch für Endkunden sind der Rahmen (5.999 £) oder das Komplettrad (9.999 £) in der gezeigten Ausstattung zu kaufen. Mehr Infos: www.vielo.cc
Vielo R+1 x Classified
Das Vielo R+1 x Classified ist für die Briten das „ultimative moderne Rennrad“. Hier kombiniert die Direktvertriebs-Marke die Classified Powershift-Nabe mit einem SRAM Force AXS 1×12-Antrieb. Macht: 24 fahrbare Gänge mit einer gekapselten, per Funk angesteuerten Schaltnabe im Hinterrad als Umwerfer-Ersatz. Die Nabe zieht dabei übrigens die Schaltenergie aus ihrer eigenen Bewegung und ist seit Kurzem auch für den MTB-Einsatz verfügbar. Den R+1 Carbonrahmen hat Vielo für die Kooperation mit Classified ebenfalls in einer Sonderlackierung aufgelegt. Classified Aero-Carbonlaufräder mit 50 mm Felgenprofil und 30 mm breite Continental Grandprix-Reifen komplettieren den Aufbau. Interessant ist der Einsatz der RockShox-Variostütze am Rennrad – wohl eine Referenz an den Sieg von Matej Mohorič bei Mailand – San Remo, der auf der Abfahrt unter Einsatz einer Dropper-Post zustande kam.Das Komplettrad ist für 6.999 £ im Online-Shop der Briten gelistet. Auf Nachfrage im Shop-Chat sagte man uns, dass man auch nach Deutschland liefert. Mehr Infos: ´www.vielo.cc
Orbea Terra M – tuned bei Fox
Am Stand von Fox bei den Sea Otter Classics 2023 war ein gepimptes Orbea Terra M Gravel Bike zu sehen (hier zum Orbea Terra M Test). Das Gravel Bike der baskischen Marke gibt es ab Werk nicht mit Federgabel (aber mit Stauraum im Unterrohr). Fox spendierte ihm die eigene Fox 32 Taper Cast Gravel Federgabel sowie eine Variostütze und hauchte dem eher allroundig ausgerichteten Orbea Terra M damit mehr Trail-Tauglichkeit für die Sea Otter Classics ein. Eine leichte Easton Carbon-Kurbel komplettiert den Fox-Aufbau.
Mondraker Dusty E-Gravel Bike
Das Mondraker Dusty ist ein E-Gravel-Bike, dem man seine Zusatzpower kaum ansieht, zumal wenn die hauseigenen Bikepacking-Taschen aus einer Kooperation mit Apidura die Steuereinheit auf dem Oberrohr abdecken. Für Vortrieb in schwierigem Terrain sorgt am Dusty der junge Mahle X20 E-Antrieb, der zu den spannenden Neuerscheinungen in dem Segment gehört – wir konnten das Dusty mit Mahle X20 bereits einem ersten Test unterziehen, allerdings in einer trailorientierteren Variante als dem bei Sea Otter gezeigten Mondraker Dusty RR mit SRAM Rival eTap AXS (zum Mondraker Dusty XR Test).
Fiftyone Assassin Gravel Bike
Das Fiftyone Assassin Gravel Bike ist vielleicht nicht nur eine der auffälligsten „Entdeckungen“ von den Sea Otter Classics 2023, sondern auch eine der besonders spannenden. Fiftyone ist eine Marke aus Dublin und liefert auch nach Europa. Die Iren haben sich auch einen Namen mit ihren Custom-Aufbauten und -Lackierungen gemacht. Der Name Fiftyone erinnert an die Startnummer „51“, mit der ungewöhnlicher Weise viermal in neun Jahren die Tour de France gewonnen wurde, unter anderem von Eddy Merckx.
Das Fiftyone Assassin in der bunten OG-1 Limited Edition hatten die Iren mit zu den Sea Otter Classics gebracht. Basis bildet ein Carbon-Rahmenset, das es mit einem Lenkwinkel von um die 69 Grad ebenfalls als trailorientierteres Gravel Bike markiert. Die Geometrie ist dabei über einen Flip-Chip in der Gabel noch veränderbar – ähnlich wie bei Rondo Ruut oder Cervélo Àspero. Das Assassin besitzt bis 47 mm in 700c Reifenfreiheit und kommt mit Gewinde-Einsätzen für Bikepacking-Halter an der Gabel ebenso wie für Schutzbleche und Gepäckträger. Auch ein Lichkabel kann intern intern in der Gabel verlegt werden.
Das Set solo ist übrigens für 3.499 € zu haben. Das OG-1 Limited Set in der Farbe vom Bild kostet 5.999 €. Mehr Infos: https://fiftyonebikes.com
Rodeo Labs TD4 bei Campagnolo
Rodeo Labs haben wir euch ja schon einmal mit ihrem Gravel Bike Trail Donkey von den Sea Otter Classics mitgebracht. Die Marke hat auch einen europäischen Ableger und ihr neustes Gravel Bike, das Trail Donkey 4.0, fanden wir auf dem Stand von Campagnolo. Blickfang war natürlich die Lackierung im japanischen Stil mit bronzefarbenen Elementen auf schwarzem Glanz. Rechtfertigung für den Auftritt bei Campagnolo war aber sicher die komplette Campagnolo-Ausstattung: Campagnolo Ekar 1×13 und Campagnolo Levante Gravel-Laufräder, deren glanzvolles Finish perfekt zum Glanzlack passt (hier zum Campagnolo Levante Test).
Das Trail Donkey 4.0, kurz „TD4“, bezeichnet Rodeo selbst als fähigstes Gravel Bike , das man bisher gebaut hat. Besonderheiten sind die Reifenfreiheit von bis zu 2,1″ in 700c sowie verschiebbare Ausfall-Enden im Hinterbau. Mit ihnen lässt sich die Länge der Kettenstreben zwischen Gravel üblichen 425 mm bis zu Adventure lastigen 460 mm verschieben. Auch ein Staufach besitzt der Carbonrahmen und jede Menge Gewinde-Einsätze fürs Bikepacking. Das Gewicht gibt Rodeo mit 1.150 g in Größe 58 cm an, unlackiert. Mehr Infos: www.rodeo-europe.com
Otso Big Tire Gravel Bikes
Otso Waheela C mit Tailfinn
Otso ist eine hier weitgehend unbekannte US-Marke, liefert aber auch nach Europa. Auf den Sea Otter Classics zeigte man das Otso Waheela C Gravel Bike. Eine Besonderheit bei Otso: Ein zweiter Laufradsatz ist bei manchen Modellen im Preis des Bikes inbegriffen. Das Otso Waheela C basiert auf einem Carbon-Rahmenset und kann im Custom-Aufbau konfiguriert werden, los geht es bei 3.950 $ – auch in der gezeigten Lackierung. Ein anderes Kennzeichen der Otso Gravel Bikes ist die große Reifenfreiheit. So kann das Waheela C mit Pneus bei 54 mm in 700c gefahren werden (2,1″). Das Carbon-Rahmenset ist auch einzeln erhältlich für 2.700 $.
Montiert am Waheela war der Tailfinn-Gepäckträger, eine besonders aerodynamische Lösung als Alternative zur Bikepacking-Satteltasche. Seine flachen Carbonstreben können bis zu 9 kg aufnehmen (bis 27 kg in der Version mit Befestigung für Seitentaschen). Der Träger selbst wiegt 257 g. Mehr Infos: www.tailfin.cc
Otso Fenrir Ti
Das zweite Bike am Otso Stand mit Platz für breite Reifen ist das Otso Fenrir Ti – kein Wunder, Otso bezeichnet es selbst als „nicht das gewöhnliche Mountainbike“. Und die Reifenfreiheit ebenfalls außergewöhnlich hoch: Bis zu 2,6″ breite 29er Pneus passen in Hinterbau und Gabel. Das Titan-Hardtail ist gezielt für den Bikepacking-Einsatz gebaut. Entsprechend war es auch mit einem typischen, breiten Bikepacking Drop Bar mit viel Flare und geringem Drop zu sehen. Auch das Fenris Ti besitzt verschiebbare Ausfall-Enden und kann so dem Einsatzbereich und der Reifengröße angepasst werden. Das Rahmenset mit Carbongabel gibt es für 3.500 $. Mehr Infos: www.otsocycles.com
Die Rahmentasche, die das Rahmendreieck vollständig ausfüllt, stammt von Cedaero, einer Custom-Bikepacking-Taschen-Schneider aus den USA. Los geht es mit den Maßtaschen ab 199 $.
Litespeed T1SL x Cane Creek
Das Litespeed T1SL ist eindeutig kein Gravel Bike, sondern ein reinrassiges Roadbike, aber aufgrund seiner Bling-Bling-Optik wollten wir es euch dennoch nicht vorenthalten. Die US- Titan-Rahmenbauer haben sich hier mit Cane Creek zusammengetan, um eine besonders titanreiche und leichte Specialedition auf die Räder zu stellen. Immerhin: Die vierte Generation der Cane Creek eeBrakes Leichtbau-Stopper macht Platz für Reifen bis 31 mm (gemessen) in 700c, kommt also einem Allroad-Rennrad sehr nahe. Weitere spannende Cane Creek Parts an dem mutmaßlich leichten Titan Racer sind die eeSilk+ Federsattelstütze mit 25 mm Federweg und natürlich die bekannte und leichte eeWings Titankurbel, die alleine über 1.300 € kostet.
Ritchey Outback 50th Edition
Das Ritchey Outback in der Edition zum 50jährigen Jubiliöum der Marke haben wir schon audf der Cyclingworld Düsseldorf näher betrachtet. Beim Sea Otter Classic war ein stylisher und robuster Retro-Aufbau mitg René Herse-Reifen, Lenkerend-Schalthebeln und passenden Tektro-Bremshebeln für die mechanischen Disc-Bremsen zu sehen.
Diamond Back Haanjo 7c
Das Diamond Back Haanjo 7c Carbon ist weder in dieser Retro-Lackierung noch mit Federgabel und Variostützen-Ausstattungspaket im Handel, der Zusatz Expert auf dem Oberrohr könnte aber darauf hindeuten, dass es sich zumindest um ein offizielles Diamond Back Modell handelt. Das Haanjo 7c Carbon gibt es ohne Expert-Zusatz für 3.000 $. mit Shimano GRX-Gruppe.
Sage Barlow Titan Gravel Bike
Die US-Marke Sage hat sich auf Titan-Rahmen in Customfertigung spezialisiert und produziert in Oregon. Das Barlow ist das Allroad-Rennrad oder wahlweise Race Gravel Bike der Marke und ist um die maximale Reifenfreiheit von 40 mm herum ausgelegt. Der Titanrahmen besitzt ein T47-Tretlager und kann auch mit Schutzblechen aufgebaut werden.
Enve
Enve MOG
„MOG“ steht für „Mother of Gravel“ und macht klar, mirt welchem Anspruch Enve sein Gravel Bike entwickelt hat, das wir auf dem Sea Otter Classic zum ersten Mal live und in Farbe sehen konnten. Die Reifentoleranz beträgt bis zu 50 mm in 700c, optimiert ist die Geometrie für 42 mm breite Pneus. Am Sea Otter Schowbike waren Kenda Halluvium Gravel-Reifen aufegzogen, die man in Europa nicht oft sieht. Das MOG besitzt ebenfalls ein Staufach im Unterrohr und etliche Montageplätze für Bikepacking-Taschen und -Halter. Enve bescheinigt dem MOG eine Performance-Geometrie, wird dürfen also mit eher sportlichen Sitzpositionen auf den 6 verfügbaren Rahmengrößen rechnen. Die Dekore des Serienmodells sind individualisierbar – das Showbike hatte eine Sonderlackierung.
Enve Custom Road
Understatement dagegen pflegte Enve bei der Benamung seines ersten Rennrades, es heißt schlicht das Enve Custom Roadbike. Es entshet ausschließlich auf Kundenwunsch und wird in der Enve Produktion gefertigt. Enve bietet es mit einer Allroad-Geometrie für mehr Reifenfreiheit und einer Race-Geometrie-Basis an, die dann die Grundlage für die individuelle Geometrie bieten. Da auch die Lackierung sich komplett nach den Kundenwünschen richtet, kann man bei dem Showbike nicht von einer Sonderlackierung sprechen.
call to action
Hier findest du alle Neuheiten vom Sea Otter Classic Festival 2023:
- Sea Otter Classic 2023: Neuer Rotor Powermeter, Gravel-Magnetpedale bei Magped, Cinelli
- Sea Otter Classic 2023: 17 Gravel Bikes, die Farbe bekennen
- Sea Otter Classic 2023: 21 verrückte Bikes vom Festival
- Sea Otter Classic 2023: 24 verrückte Bikes vom Festival – Teil 2
- Sea Otter Classic 2023: Quoc, Robert Axle Project, Sigma, Alé
11 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumGruss, Felix
... nochmals: es geht um die Kompatibilität mit einem UDH Schaltauge (aber warscheinlich reden wir ameinander vorbei), nicht um das Transmission Schaltwerk.
Das wiederum ist MTB-Technik und ich frage mich, warum sollte man Rennradrahmen damit/dafür ausstatten?
Gruss, Felix
Ob man das unbedingt benötigt, ich persönlich nicht.
Hallo!
(nach einigen Jahren logge ich mich mal wieder ein hier...)
Ich habe die Entwicklung von Rädern nicht mitverfolgt und habe bei der Lektüre des Crosser-Artikels gedankliche Probleme mit der Physik/Statik.
Kann mir jemand erklären (oder einen link zeigen) warum ein Knick in der Sattelstrebe KEINE dumme Idee ist? Bei Belastung wird das Hinterrad Richtung Sattelstütz gedrückt, ist ja kein Zufall, dass dort ein Stück Metall angeschweißt ist... warum funktioniert diese Sollbruchstelle trotzdem? Selbst wenn man den restlichen Rahmen so baut, dass die Kräfte dort minimiert werden, so wäre es doch trotzdem einfachen und stabiler, das Ding klassisch gerade fortzuführen... ich bin verwirrt
Siehe Bild vom blauen Vielo oder der Moonraker
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