Video: Trek Checkpoint SL 6 eTap Test
Steckbrief: Trek Checkpoint SL 6 eTap
Einsatzbereich | Gravel |
---|---|
Rahmenmaterial | Carbon |
Gabel | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 9,4 kg |
Stack | 571 mm |
Rahmengrößen | 49, 52, 54, 56, 58, 61 (im Test: 54) |
Website | www.trekbikes.com |
Das Trek Checkpoint wurde für das Modelljahr 2022 komplett überarbeitet und ist laut Trek das schnellste Gravel Bike, das die US-Amerikaner je im Programm hatten. Um dies zu erreichen, wurde die Geometrie komplett geändert und in großen Teilen die aerodynamisch optimierten Rahmenformen des Trek Émonda übernommen. Außerdem wurden die Züge weitestgehend im Rahmen versteckt.
Unser Testbike Checkpoint SL 6 eTap rangiert mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 4.299 Euro eher im günstigen Spektrum der angebotenen Modellvarianten. Mit dem SL5 gibt es lediglich noch ein Modell mit Carbonrahmen, das weniger kostet, ansonsten muss man zum Teil deutlich tiefer in die Tasche greifen, vor allem wenn man die SLR-Variante mit dem leichteren Carbonrahmen möchte. Das Preisspektrum beim Checkpoint SLR beginnt bei 7.399 und endet erst bei 12.499 Euro.
Das Checkpoint SL6 eTap im Test bietet ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und dürfte gerade für Gravel-Einsteiger ein sehr interessantes Angebot sein. Die Version mit dem höherwertigen und etwas leichteren Rahmen SLR 6 eTap kostet glatte 3.100 Euro mehr. Dafür gibt es zwar auch Carbon-Laufräder und einen anderen Sattel und Lenker, letztlich ist das SLR jedoch nur 400 Gramm leichter. Ob das den ordentlichen Aufpreis wert ist, muss natürlich individuell beantwortet werden.
Wer nicht so viel ausgeben will oder kann, findet mit dem Trek Checkpoint ALR eine deutlich günstigere Variante mit Alurahmen und Carbongabel. Hier starten die Preise bei 2.599 Euro für das Komplettbike und 1.049 Euro für das Rahmen-Set. Allerdings ist dann die Iso Speed-Federung nicht an Bord.
Details
Der Carbonrahmen des Trek Checkpoint SL 6 eTap ist piekfein verarbeitet und steht zumindest im Finish den teureren Varianten in nichts nach. Es ist auf den ersten Blick zu erkennen, dass Trek das Bike erst in jüngster Vergangenheit modernisiert und viel Aufwand in die Rahmenkonstruktion gesteckt hat.
Erfreulicherweise unterscheidet sich der Rahmen des SL 6 äußerlich kaum von dem des leichteren SLR 6. Dass der integrierte Sitzdom wegfällt, muss nicht zu Verdruss führen. Denn dadurch lässt sich an dem günstigeren Bike auch eine absenkbare Sattelstütze montieren.
Reifenfreiheit Mit 45 mm Breite bei 700c bietet das Checkpoint standesgemäß Platz für gängige Gravel-Reifen. Wer noch breitere Pneus montieren möchte, kann auf 650B Laufräder wechseln und dann Reifen bis 53 mm Breite aufziehen.
Montage-Punkte für Bikepacking und Co. Hier kann das Trek Checkpoint richtig auftrumpfen, kein anderes Bike in unserem Vergleichstest bietet auch nur annähernd viele Möglichkeiten zur Befestigung von Trinkflaschen, Gepäck und Zubehör. Egal, ob Schutzbleche, Gepäckträger, Taschen an allen erdenklichen Stellen oder vier Trinkflaschen – am Checkpoint finden sich die passenden Gewinde an den richtigen Stellen, um jedes Abenteuer im Gelände zu ermöglichen.
Trek Checkpoint SL 6 eTap Federung
Das hauseigene Iso Speed Federungssystem ist bereits aus anderen Trek Modellen bekannt. Es lässt das Sitzrohr in einem gewissen Maße frei nach hinten federn. Im Checkpoint SL 6 eTap ist eine Version verbaut, die sich nicht verstellen lässt. Dass Trek das Iso Speed System ausgerechnet beim Checkpoint nicht auch an der Front anbietet, ist schade, über die Gründe lässt sich nur spekulieren.
Das System an unserem Testrad funktionierte einwandfrei, der Komfort am Sattel ist sowohl bei Dauer-Gerumpel als auch bei einzelnen harten Schlägen sehr gut. Man sollte jedoch auch keine Wunder von dem im Rahmen integrierten Federungssystem erwarten. Andere Bikes in unserem Test schafften ein nahezu ähnliches Ergebnis auch ohne explizites Federungssystem am Sitzrohr.
Ausstattung
Trek bietet das Checkpoint in so vielen Modell-Varianten an, dass für jeden ein passendes Bike von der Stange zu finden sein sollte. Wer es ganz individuell mag, kann natürlich auch sein Traumbike mit einem Rahmenset und selbst ausgewählten Komponenten zusammenstellen.
Unser Testrad bietet mit den Bontrager Paradigm Comp 25-Laufrädern und der SRAM Rival-Gruppe eine wunderbare Mischung aus vertretbarem Preis und guter Performance. Schaltung und Bremsen lieferten im Test keinen Grund zur Klage.
Die Übersetzung mit 40er Kettenblatt vorn und 10-44 Kassette dürfte allerdings nicht alle Bedürfnisse zufriedenstellen. Wer gerne im gemäßigten Gelände unterwegs ist und steile Anstiege meidet, wird sich über die enge Abstufung mit recht kleinen Gangsprüngen und die lange Endübersetzung auf schnellen Passagen freuen. Soll es jedoch in die Berge gehen, gar mit Gepäck an Bord, bleibt nur der Griff zu einem kleineren Kettenblatt, denn das Rival XPLR Schaltwerk bedient keine Ritzel mit mehr als 44 Zähnen.
Modell | Checkpoint ALR 5 | Checkpoint SL 5 | Checkpoint SL 6 eTap | Checkpoint SL 7 eTap | Checkpoint SLR 6 eTap | Checkpoint SLR 7 | Checkpoint SLR 7 eTap | Checkpoint SLR 9 eTap |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Preis (UVP) | 2.599 € | 3.699 € | 4.299€ | 6.299 € | 7.399 € | 8.699 € | 8.999 € | 12.499 € |
Gewicht | 9,75 kg | 9,65 kg | 9,05 kg | 8,9 kg | 8,65 kg | 8,81 kg | 8,45 kg | 8,1 kg |
Rahmen | 300 Series Alpha Aluminum, tapered head tube, Internal cable routing, 3S chain keeper, T47 142x12mm thru axle | 500 Series OCLV Carbon, IsoSpeed, interne Kabelführung, Unterrohr-Staufach, T47, dropper post kompatibel, 142x12mm thru axle | 500 Series OCLV Carbon, IsoSpeed, interne Kabelführung, Unterrohr-Staufach, T47, dropper post kompatibel, 142x12mm thru axle | 500 Series OCLV Carbon, IsoSpeed, interne Kabelführung, Unterrohr-Staufach, T47, dropper post kompatibel, 142x12mm thru axle | 700 Series OCLV Carbon, IsoSpeed, interne Kabelführung, Unterrohr-Staufach, T47, dropper post kompatibel, 142x12mm thru axle | 700 Series OCLV Carbon, IsoSpeed, interne Kabelführung, Unterrohr-Staufach, T47, dropper post kompatibel, 142x12mm thru axle | 700 Series OCLV Carbon, IsoSpeed, Sitzdom, interne Kabelführung, Unterrohr-Staufach, T47, dropper post kompatibel, 142x12mm thru axle | 700 Series OCLV Carbon, IsoSpeed, Sitzdom, interne Kabelführung, Unterrohr-Staufach, T47, dropper post kompatibel, 142x12mm thru axle |
Gabel | Checkpoint, Carbon mit Aluschaft, 12x100mm thru axle | Trek Checkpoint, Vollcarbon, 12x100mm thru axle | Trek Checkpoint, Vollcarbon, 12x100mm thru axle | Trek Checkpoint, Vollcarbon, 12x100mm thru axle | Trek Checkpoint, Vollcarbon, 12x100mm thru axle | Trek Checkpoint, Vollcarbon, 12x100mm thru axle | Trek Checkpoint, Vollcarbon, 12x100mm thru axle | Trek Checkpoint, Vollcarbon, 12x100mm thru axle |
Laufradsatz | Bontrager Paradigm SL, Tubeless Ready, 24-hole, 622x21c, Bontrager Naben | Bontrager Paradigm SL, Tubeless Ready, 24-hole, 622x21c, Bontrager Naben | Bontrager Paradigm Comp 25, Tubeless Ready, 622x25c | Bontrager Aeolus Pro 3V, OCLV Carbon, Tubeless Ready, 622x25c | Bontrager Aeolus Pro 3V, OCLV Carbon, Tubeless Ready, 622x25c | Bontrager Aeolus Pro 3V, OCLV Carbon, Tubeless Ready, 622x25c | Bontrager Aeolus Pro 3V, OCLV Carbon, Tubeless Ready, 622x25c | Bontrager Aeolus RSL 37, OCLV Carbon, Tubeless Ready, 37 mm Felgenhöhe |
Reifen | Bontrager GR1 Team Issue, 120 tpi, 700x40c | Bontrager GR1 Team Issue, 120 tpi, 700x40c | Bontrager GR1 Team Issue, 120 tpi, 700x40c | Bontrager GR1 Team Issue, 120 tpi, 700x40c | Bontrager GR1 Team Issue, 120 tpi, 700x40c | Bontrager GR1 Team Issue, 120 tpi, 700x40c | Bontrager GR1 Team Issue, 120 tpi, 700x40c | Bontrager GR1 Team Issue, 120 tpi, 700x40c |
Schaltbremshebel | Shimano GRX RX600, 2x11 | Shimano GRX RX600, 2x11 | SRAM Rival eTap AXS 1x12 | SRAM Force eTap AXS, 2x12 | SRAM Rival eTap AXS, 1x12 | Shimano GRX RX815 2x11 | SRAM Force eTap AXS, 1x12 | SRAM RED eTap AXS 1x12 |
Umwerfer | Shimano GRX RX810, braze-on | Shimano GRX RX810, braze-on | SRAM Force eTap AXS, wide, braze-on | Shimano GRX RX815, braze-on, down swing | ||||
Schaltwerk | Shimano GRX RX810, long cage, 34T max | Shimano GRX RX810, long cage, 34T max | SRAM Rival eTap AXS | SRAM Force eTap AXS, 36T max | SRAM Rival eTap AXS | Shimano GRX RX815 | SRAM Force eTap AXS | SRAM RED XPLR eTap AXS, 44T max |
Kurbel | Shimano GRX RX600, 46/30 | Shimano GRX RX600, 46/30 | SRAM Rival, 40T, DUB Wide | SRAM Force, 43/30, DUB Wide | SRAM Rival AXS Power, 40T, DUB Wide spindle | Shimano GRX RX810, 48/31 | SRAM Force AXS Power, 40T, DUB | SRAM RED AXS Power, 40T, DUB GLS spindle |
Innenlager | Praxis, T47 threaded, internal bearing | Praxis, T47 threaded, internal bearing | SRAM DUB, T47 threaded, internal bearing | SRAM DUB, T47 threaded, internal bearing | SRAM DUB, T47 threaded, internal bearing | Praxis, T47 threaded, internal bearing | SRAM DUB, T47 threaded, internal bearing | SRAM DUB, T47 threaded, internal bearing |
Kassette | Shimano 105 HG700-11, 11-34, 11 speed | Shimano 105 HG700-11, 11-34, 11 speed | SRAM XG-1251, 10-44, 12 speed | SRAM XG-1251, 10-44, 12 speed | Shimano Ultegra HG800-11, 11-34, 11 speed | SRAM XG-1271, 10-44, 12 speed | SRAM XG-1271, 10-44, 12 speed | |
Kette | Shimano HG601 | Shimano 105 HG601, 11 speed | SRAM Rival, 12 speed | SRAM Force, 12 speed | SRAM Rival, 12 speed | Shimano Ultegra HG701, 11-speed | SRAM Force, 12 speed | SRAM RED D1, 12 speed |
Sattel | Bontrager P3 Verse Comp, Stahl-Schiene | Bontrager P3 Verse Comp, Stahl-Schiene | Bontrager P3 Verse Comp, Stahl-Schiene | Bontrager P3 Verse Comp, Stahl-Schiene | Bontrager P3 Verse Elite, Edelstahl-Schiene | Bontrager P3 Verse Elite, Edelstahl-Schiene | Bontrager P3 Verse Elite, Edelstahl-Schiene | Bontrager P3 Verse Pro, Carbon-Schiene |
Seatpost | Bontrager Alu, 27.2 mm, 12 mm offset | Bontrager Carbon, 27.2mm, 8mm offset | Bontrager Carbon, 27.2mm, 8mm offset | Bontrager Carbon, 27.2mm, 8mm offset | Bontrager Carbon Sitzdom, 5 mm offset | Bontrager Carbon Sitzdom, 5 mm offset | Bontrager Carbon Sitzdom, 5 mm offset | Bontrager Carbon Sitzdom, 5 mm offset |
Lenker | Bontrager Elite Gravel, 440 mm | Bontrager Elite Gravel, 440 mm | Bontrager Elite Gravel, 440 mm | Bontrager Elite Gravel, 440 mm | Bontrager Pro IsoCore VR-SF | Bontrager Pro IsoCore VR-SF | Bontrager Pro IsoCore VR-SF | Bontrager Pro IsoCore VR-SF |
Vorbau | Bontrager Elite, 31.8mm, Blendr-System, 7° | Bontrager Elite, 31.8mm, Blendr-System, 7° | Bontrager Elite, 31.8mm, Blendr-System, 7° | Bontrager Pro, 31.8mm, Blendr-System, 7° | Bontrager Pro, 31.8mm, Blendr-System, 7° | Bontrager Pro, 31.8mm, Blendr-System, 7° | Bontrager Pro, 31.8mm, Blendr-System, 7° | Bontrager Pro, 31.8mm, Blendr-System, 7° |
Besonderheiten | Gepäckträger und Schutzblech-Montage Vorbereitung , integrierte Taschen-Montage-Punkte, Chaincatchcher | Gepäckträger und Schutzblech-Montage Vorbereitung , integrierte Taschen-Montage-Punkte, Chaincatchcher | Gepäckträger und Schutzblech-Montage Vorbereitung , integrierte Taschen-Montage-Punkte, Chaincatchcher | Gepäckträger und Schutzblech-Montage Vorbereitung , integrierte Taschen-Montage-Punkte, Chaincatchcher | Gepäckträger und Schutzblech-Montage Vorbereitung , integrierte Taschen-Montage-Punkte, Chaincatchcher | Gepäckträger und Schutzblech-Montage Vorbereitung , integrierte Taschen-Montage-Punkte, Chaincatchcher | Gepäckträger und Schutzblech-Montage Vorbereitung , integrierte Taschen-Montage-Punkte, Chaincatchcher | Gepäckträger und Schutzblech-Montage Vorbereitung , integrierte Taschen-Montage-Punkte, Chaincatchcher |
Geometrie: komfortabel und spurstabil
Das Schlagwort der modernen Geometrie am Trek Checkpoint lautet „progressiv“. Damit bezeichnet man gemeinhin Gravel-Geometrien, die sich an Entwicklungen aus dem Mountainbike-Bereich orientieren. Dort ging man schon vor einigen Jahren dazu über, den Reach zu verlängern und gleichzeitig die Vorbaulängen zu kürzen. Mit dieser Auslegung will man mehr Ruhe und Souveränität auf ruppigen Abfahrten erzielen, ohne die Agilität und das Handling zu stark zu beschneiden.
Trek hat bei der Überarbeitung des Checkpoint 2022 nicht gekleckert und den Reach um rund 2 cm verlängert, auch die Kettenstreben wurden im Vergleich zum Vorgänger rund 1 cm länger. Gleichzeitig wurden die Vorbauten gekürzt und zusätzlich auch der Reach am Lenker verkleinert. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Spurtreue erhöhen, sondern auch mehr Sicherheit bei voll beladenem Bike auf Adventure-Touren schenken.
Rahmengröße | 49 cm | 52 cm | 54 cm | 56 cm | 58 cm | 61 cm |
---|---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 393 mm | 399 mm | 403 mm | 407 mm | 411 mm | 417 mm |
Stack | 538 mm | 553 mm | 571 mm | 592 mm | 609 mm | 639 mm |
STR | 1,37 | 1,39 | 1,42 | 1,45 | 1,48 | 1,53 |
Lenkwinkel | 71,2° | 71,6° | 71,8° | 72,2° | 72,3° | 72,6° |
Sitzwinkel, real | 74,1° | 73,7° | 73,2° | 72,8° | 72,5° | 72,6° |
Kettenstreben | 435 mm | 435 mm | 435 mm | 435 mm | 435 mm | 435 mm |
Radstand | 1.025 mm | 1.033 mm | 1.041 mm | 1.048 mm | 1.058 mm | 1.070 mm |
Tretlagerabsenkung | 78 mm | 78 mm | 76 mm | 76 mm | 74 mm | 74 mm |
Trek Checkpoint SL 6 eTap auf dem Test-Kurs
Der erste Kontakt mit dem Trek Checkpoint ist sehr positiv. Die Sitzposition ist entspannt und relativ aufrecht. Wir haben den Vorbau ohne Spacer ganz nach unten geschoben und empfanden die Sitzposition auch so als sehr ausgewogen und komfortabel. Wer es noch aufrechter mag, belässt einige der Spacer zunächst an Ort und Stelle und findet nach und nach seine perfekte Sitzposition. Dass die Bremsleitungen direkt am Steuerrohr in den Rahmen geführt werden, bringt übrigens keinerlei Nachteile beim Schrauben. Die Spacer lassen sich trotzdem in Windeseile von unten nach oben oder umgekehrt verschieben.
Das Fahrverhalten des Trek ist sehr „erwachsen“ und wenig verspielt. Und das ist in keinem Falle negativ gemeint. Das Checkpoint erlaubt in jeder Lebenslage einen guten Überblick und hält keine unliebsamen Überraschungen bereit. Es behält sowohl auf langen Anstiegen, als auch bei schnellen Bergab-Passagen eine stoische Ruhe und vermittelt dabei von den ersten Metern an ein Gefühl von Sicherheit und Souveränität.
Wer damit liebäugelt, mit viel Gepäck auf lange Abenteuertouren zu gehen, dürfte mit dem Trek das am besten geeignete Bike in unserem Vergleich von vier Gravel Bikes mit Federung finden. Die Geometrie ist geradezu prädestiniert dazu, auch mit voll bepacktem Bike im Gelände eine saubere Spur zu ziehen und sich auch von grobem Geläuf nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Das Trek Checkpoint ist kein nervöses Rennpferd, sondern eher ein zuverlässiges und ausdauerndes Muli, das seinen den Pilot*innen durch dick und dünn geht.
Trek verbaut das hauseigene Isospeed Federungssystem beim Checkpoint nur am Sattel. Dort verrichtet es spürbar und zuverlässig seine Arbeit, wirkt aber vom Komfortgefühl her nicht besser als das Canyon Grizl CF SLX 8 eTap Suspension mit der bekannten Carbon-Blattfederstütze oder das Specialized Diverge Expert Carbon. Beide erzielen gefühlt gleich guten Komfort am Sattel auch ohne Federungssystem.
Dass am Vorderrad überhaupt keine Federung verbaut ist, bedeutet übrigens nicht, dass man deshalb schon nach einer halben Stunde taube Hände bekommt. Für ein Bike ohne Federung fährt sich das Trek Checkpoint SL6 eTap am Lenker recht komfortabel, kann jedoch naturgemäß an der Front nicht den gleichen Komfort wie die besten Räder in diesem Test bieten.
Auf typischen deutschen Waldwegen mit ihren gepflegten Schottertrassen bietet das Checkpoint SL 6 eTap jedenfalls ausreichend Komfort und glänzt mit ausgewogenem Fahrverhalten. Hier ist das Trek zu Hause und macht richtig Spaß und schnell Meter. Auf den zum Teil extrem ruppigen Trails in Südfrankreich mit viel losem Geröll und relativ großen Steinen überzeugte das Checkpoint mehr mit seiner souveränen Geometrie als mit herausragenden Komforteigenschaften. Es gilt also, wie bei jedem Kauf, abzuwägen, wo die persönlichen Prioritäten liegen.
Das ist uns aufgefallen
- Verarbeitung Das Trek sieht einfach klasse aus. Die hochwertige Lackierung und die schönen Details, wie die kleine „Garage“ unter dem Flaschenhalter, machen einen sehr wertigen Eindruck.
- Bikepacking Wer gerne auf mehrtägige Abenteuer-Reise gehen möchte, findet mit dem Checkpoint den idealen Begleiter. In Sachen Befestigungsmöglichkeiten für Gepäck und Zubehör bleiben keine Wünsche offen.
- Aerodynamik Hier sticht das Checkpoint mit modernen Rohrformen und einigen aerodynamischen Details hervor.
- Integration Das Trek Checkpoint ist das einzige Rad im Test mit fast komplett integrierter Leitungsführung.
Trek Checkpoint SL 6 eTap Test-Fazit
Das Trek Checkpoint SL 6 eTap ist mit einem Preis von 4.299 Euro das günstigste Rad in unserem Test. Umso erstaunlicher, dass es dennoch einen echten Mehrwert liefert, denn sowohl die Verarbeitung, als auch die Lackierung sind einen Tick besser als bei den Mitbewerbern. Wer also viel Wert auf das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Optik legt, bekommt mit dem Trek das stimmigste Bike. Die Lackierung sieht einfach wertig aus, der hochwertige Lenker ergänzt das optische Paket perfekt. Der Komfort auf wirklich ruppigen Pisten ist nicht ganz so gut, wie bei den Besten im Test, dafür performt das Trek Checkpoint auf Apshalt und moderaten Schotterwegen exzellent und macht dabei die fehlende Federung an der Front fast vergessen.
Pro / Contra
Stärken
- Sehr hochwertiger Look
- Exzellente Verarbeitung
- Niedrigster Preis im Testfeld
- Hohe Performance auf Asphalt
Schwächen
- Keine Federung an der Front
- Eingeschränkter Komfort auf ruppigen Wegen
Was sind eure Erfahrungen mit Gravel Bikes mit Federung im Allgemeinen oder dem Testrad im Besonderen? Schreibt es bitte in die Kommentare, um den Nutzen für andere Leser*innen zu erhöhen.
So haben wir die Gravel Bikes getestet
Alle Gravelbikes im Vergleich wurden auf einer identischen, circa 10 km langen Teststrecke in Mouans-Sartoux, Frankreich, getestet. Alle Bikes im Test wurden von 2 Fahrern im Wechsel gefahren. Die Fahreindrücke notierten sie unmittelbar nach den Testfahrten in einem Testschema. Bewertet wurden: das Fahrverhalten in langsamen engen und schnellen weiten Kurven, das Beschleunigen am Berg und in der Ebene, die passende Übersetzung für Gravelanstiege, die Sicherheit in der Abfahrt (inklusive Bremsen), der Komforteindruck am Sattel und am Lenker.
Die Teststrecke beinhaltete circa 30 % Straßenanteil, Anstiege bis kurzzeitig 15 % auf der Straße und ähnlich steile Anstiege auf Forstwegen. Zu überwiegendem Anteil bestand die Teststrecke aus Gravel-Wegen, die auf der 50 Shades of Gravel Skala der Stufe 5 bis 9 zuzuordnen wäre, sprich: überwiegend felsiger Untergrund mit losem Kies und teils großen Steinen. Feuchte Waldböden waren gar nicht enthalten. Auch anspruchsvolle Abfahrten auf einfachen Trails mit lehmigem, trockenem Boden und kurze Schiebe- und Tragepassagen waren enthalten.
Die Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Neben den gezeigten Rädern können noch weit mehr Testräder angefragt worden sein, die zum Beispiel aus Gründen der Lieferfähigkeit nicht teilnehmen konnten. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, d.h. vormontiert. Die Testräder wurden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test wurden die Räder gewogen, die Sitzposition bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen mit identischem Reifendruck befüllt. Die Gravel Bikes mit Reifen mit Schlauch fuhren wir mit 2,5 bar hinten und 2 bar vorn. Die Gravel Bikes mit Tubeless-Reifen Set-up fuhren wir mit 1,8 bar vorn und 2,2 bar hinten, jeweils unabhängig von der Reifengröße. Das unterschreitet teils die Empfehlungen der Reifen-Hersteller, hat sich aber für die leichten Fahrer ohne Gepäck im Test bewährt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, Triathlon-Rennen, Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich, nicht zu lang
- Fahrvorlieben
- Lieber kurz und schnell als lang und erschöpfend
- Bevorzugtes Terrain
- Mittelgebirge, Flandern, kurvig, gerne auch mit Flatterband auf Wiesen
- Vorlieben bei der Sitzposition
- Kompromiss zwischen Endurance und Race
- Sprinter, Rouleur oder Kletterer?
- Am ehesten wohl Rouleur. Für den Sprinter fehlen die Ellenbogen und die Watt, für den Kletterer zu schwer
Alle Tests zu Gravel Bikes mit Federung 2022 lest ihr hier:
- Trek Checkpoint SL 6 Test: Wie schlägt sich die Trek-Federung?
- Specialized Diverge Expert Carbon Test: Gravel Racer mit Komfortplus
- Canyon Grizl CF SLX 8 Suspension Test: Besser mit Federgabel?
- BMC Urs LT Two Test 2022: Herz und Verstand für Offroad
- 4 gefederte Gravel Bikes 2022 im Test: BMC, Canyon, Specialized und Trek
7 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumEin wirklich sehr schönes Rad. Das Gewicht geht doch auch in Ordnung und ist beim Bike Packing eher Nebensache. Für jemand der noch einen zusätzlichen Renner hat und ein Bike für lange Touren mit Gepäck oder auch im Alltag für den Weg zur Arbeit möchte scheint es wirklich sehr gut geeignet zu sein. Wer eher an Gravel Rennen teilnehmen möchte oder eine Alternative zum Rennrad sucht ist mit Sicherheit bei Specialized oder bei Scott besser aufgehoben.
Konnte es in echt schon begutachten und kann dem Test was die Hochwertigkeit angeht nur beipflichten.
Bis auf das Grizl würde ich die anderen Räder aus diesem Test auch eher gegen ein Domane von Trek antreten lassen, da es sich schon um sehr sportliche Schotter Rennräder handelt.
Servus,
sind Checkpoint-Fahrer unter uns?
Gibt´s Erfahrungen mit Schutzblechen?
Grüße!
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: