Trek Domane+ SLR 7 im E-Gravel Bike 2023 Test: Das Trek Domane+ SLR kommt mit dem deutschen TQ-HPR 50 Antrieb und ist mehr als Allroad-E-Rennrad, denn speziell als Gravel Bike entwickelt. In unserem Vergleichstest haben wir erfahren, wie es sich gegen vier andere E-Graveler schlägt.
Video: Trek Domane+ Test 2023
Steckbrief: Trek Domane+ SLR7
Einsatzbereich | Gravel, Reise |
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Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | TQ-HPR50 |
Akkukapazität | 360 Wh |
Gabel | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 12,5 kg |
Stack | 591 mm |
Rahmengrößen | 50, 52, 54, 56, 58, 60, 62 (im Test: 56) |
Website | www.trekbikes.com |
Preisspanne | 8.499 - 12.499 |
Das Trek Domane+ SLR 7 hat in gewisser Weise eine Sonderstellung im Testfeld, denn es wurde nicht speziell als Gravel Bike entwickelt. Vielmehr ist es ein Allroad-Rennrad mit E-Unterstützung durch den TQ-HPR50 Motor. Die Vielseitigkeit des Trek Domane+ ist schon daran erkennbar, dass es serienmäßig in zwei Kategorien ausgeliefert wird. Zum einen mit 1×12 Schaltungen von SRAM und 40 mm breiten Reifen, zum anderen mit 2×12 Schaltungen von Shimano und 32 mm breiten Reifen. Die erstgenannte Version ist dabei eher das Gravel Bike im Stall, die zweite Variante eher das Allroad-Rennrad. Dass wir kein Testbike mit 1-fach Schaltung und 40er Reifen im Test haben, ist schlicht und ergreifend der Verfügbarkeit geschuldet. Da wir nicht auf das Trek verzichten und auch vier unterschiedliche Motorkonzepte im Test haben wollten, haben wir das SLR 7 mit Shimano Ultegra Di2 2×12 Schaltung und Reifen mit 32 mm Breite genommen und das Bike hat sich auch Offroad überraschend gut geschlagen, so viel sei vorab verraten.
Wie vielseitig das Domane ist, zeigt sich auch an dem Bike mit gleichen Namen ohne Motor. Das Trek Domane ist eigentlich ein klassisches Endurance-Rennrad, wird aber gerne auch bei anspruchsvollen Rennen wie Paris-Roubaix oder sogar beim Cyclocross eingesetzt. Das Domane+ deckt einen mindestens genauso breiten Einsatzbereich ab und erweitert dabei das Spektrum, das man von einem klassischen E-Rennrad eigentlich erwarten kann.
Das Trek Domane+ SLR 7 ist mit der Zweifach-Schaltung und 32er-Reifen eigentlich für den Einsatz auf der Straße optimiert und liegt im Mittelfeld der angebotenen Modellvarianten. Die Preisspanne reicht dabei von 8.499 – 12.499 Euro. In unserem Testfeld markiert es zusammen mit dem Specialized preislich die obere Grenze und ist 3.800 Euro teurer als das Rose Backroad+ GRX600.
Details
Das Trek Domane+ SLR 7 kann seinen Status als E-Rennrad recht gut verbergen. Der TQ-Motor versteckt sich dezent hinter der Kurbel mit zwei Kettenblättern, lediglich das Unterrohr wirkt jedoch gerade in der mattschwarzen Lackierung unseres Testrades recht massiv und lässt den Kenner eventuell doch ein E-Bike vermuten. Von der Verarbeitung her betrachtet, gibt es am Trek wenig bis nichts auszusetzen. Die matte Lackierung wirkt sehr edel und verleiht dem Testrad einen hochwertigen Look. Nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist hingegen die hohe Qualität des verbauten Carbons. Trek fertigt alle Domane+ mit dem hauseigenen Spitzenwerkstoff der OCLV 800 Serie, und hält damit das Gewicht der Räder niedrig.
Auf das gleiche Konto zahlen auch die Laufräder und sonstigen Komponenten ein, die das Trek Domane+ SLR7 mit 12,48 kg (Größe 56) zum zweit leichtesten Bike in unserem Testfeld machen. Die Achsstandards entsprechen denen eines normalen Rennrades, so lassen sich etwa vorhandene Laufradsätze uneingeschränkt nutzen. Sinn würde es zum Beispiel machen, einen Laufradsatz für den Einsatz auf der Straße und einen für Offroad-Ausflüge bereitzuhalten. Die Geometrie des Trek Domane+ kann auf jeden Fall beides.
Eine Besonderheit ist natürlich das IsoSpeed Federungssystem am Heck, das so auch im Trek Domane ohne Motor verwendet wird. Es entkoppelt die Sattelstütze vom restlichen Rahmen und erlaubt so eine Federungsbewegung, die den Komfort am Sattel deutlich verbessern kann und vor allem unangenehme Vibrationen auf schlechten Wegen und Gravel dämpfen soll.
- Sattelstütze Aero
- Schaltungs-Kompatibilität 1- und 2-fach
- Achsaufnahmen
- Gewichtszulassung 125 kg Systemgewicht inkl. Fahrer und Gepäck
vorne 12×100 mm Steckachse, hinten 12×142 mm Steckachse
Dass Trek das Domane+ nicht als Packesel für lange Bikepacking-Trips entwickelt hat, wird spätestens beim Blick auf die Montagemöglichkeiten klar. Hier gibt es die üblichen Halter für zwei Flaschen im Rahmen und Befestigungspunkte für Gepäckträger und Schutzbleche. Montagegewinde für zusätzliches Gepäck an der Gabel oder auf dem Oberrohr sucht man hingegen vergebens.
Die Reifenfreiheit von 40 mm ist nicht gerade üppig, reicht jedoch für ordentliche Reifen, die auf Gravel und leichten Offroad-Passagen genügend Grip und Dämpfung bieten. Innerhalb des Testfeldes liegt das Trek Domane+ in Sachen Reifenfreiheit eher im unteren Segment.
Ausstattung: bewährte Rennrad-Technik
Aktuell bietet Trek das Domane+ in sechs unterschiedlichen Versionen von 8.499 – 12.499 Euro an. Allesamt sind sie mit elektronischen Schaltgruppen ausgestattet. Unser Testbike Domane+ SLR 7 rangiert eine Stufe über dem Einstiegsmodell SLR 6, welches mit einer Shimano 105 Di2 Gruppe ausgestattet ist. Das SLR 9 ist direkt über dem SLR 7 Testrad platziert und wird mit noch edleren Komponenten, sowie einer Shimano Dura Ace Di2 Schaltung ausgestattet. Analog gibt es jeweils eine AXS Version mit einer 1-fach Schaltgruppe von SRAM. Die Carbon-Qualität ist, wie weiter oben bereits erwähnt, jeweils gleich, ebenso der Motor und der standardmäßig verbaute Akku mit 360 Wh Kapazität.
Die Testrad-Ausstattung im Überblick
Modell | Trek Domane+ SLR7 |
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Preis | 9.599 € |
Gewicht | 12,48 kg |
Rahmen | 800 Series OCLV Carbon, 142x12 mm Steckachse |
Gabel | Domane+ carbon, tapered carbon steerer, 12x100mm Steckachse |
Schaltung | Shimano Ultegra Di2 |
Motor | TQ-HPR50 |
Akku | 360 Wh, Range Exrtender 160 Wh |
Unterstützungsstufen | 3 |
Display | im Oberrohr |
App | Trek Central-App |
Übersetzung | 50/34 - 11-34 |
Laufradsatz | Bontrager Aeolus Pro 37, OCLV Carbon, Tubeless Ready, 37 mm Profilhöhe, 100 x 12 mm-Steckachse |
Reifen | Bontrager R3 Hard-Case Lite, Tubeless Ready, Aramidwulstkern, 120 TPI, 700 x 32C |
Lenker | Bontrager Pro IsoCore VR-SF, 42 cm |
Vorbau | Bontrager RCS Pro, -7 Grad, 100 mm Länge |
Sattel | Body Geometry Power Expert |
Sattelstütze | Bontrager Verse Short Elite, Sattelstreben aus Edelstahlrohr, 145 mm Breite |
Besonderheiten |
Das ist uns an der Ausstattung aufgefallen
Wie wichtig das Gewicht in dieser Kategorie genommen wird, muss jeder selbst entscheiden, rein funktionell spricht jedoch sicher nichts gegen die günstigen Modell-Varianten mit Shimano 105 Di2 oder der Sram Rival AXS Gruppe. Die Übersetzung an unserem Testbike mit 50/34 Kettenblättern an der Kurbel und einer 11-34 Kassette mag für ein E Gravel Bike fast ein wenig übertrieben erscheinen – es ist jedoch auch in der Praxis nie ein Nachteil immer den passenden Gang parat zu haben. Auch wenn der Motor diesen aufgrund seiner Leistung gar nicht unbedingt bräuchte. Gerade wer gerne noch selbst Leistung erbringt und auch mit dem E-Rennrad mal ins Schwitzen kommen möchte, wird die breite Übersetzung mit kleinen Gangsprüngen schnell zu schätzen wissen. Denn so lässt sich auch mit der kleinsten Unterstützungsstufe des Motors ein sehr harmonisches Fahrgefühl erreichen.
Die Shimano Ultegra Bremsen der neuesten Generation haben auch mit dem Elektro-unterstützten Domane+ keinerlei Probleme und bringen die Fuhre jederzeit sicher zum Stehen. Sowohl die Handkräfte als auch die Dosierung der Bremsleistung geben keinen Anlass zur Kritik und bewegen sich auf sehr hohem Niveau.
Die verbauten Carbonlaufräder sind leicht, aerodynamisch und verfügen über eine moderne Maulweite von 25 mm. Das ist gerade hinsichtlich der Reifenbreite von nicht unerheblicher Bedeutung, denn so lassen sich bei Bedarf auch bis zu 40 mm breite Gravel-Reifen anstatt der 32er Straßen-Pneus montieren, ohne Einbußen beim Fahrverhalten befürchten zu müssen.
Die Bontrager GR1 Team Issue-Reifen sind sicher nicht ideal für den Einsatz auf Schotter oder grobem Geläuf, sie haben die „Misshandlungen“ während unserem Test jedoch klaglos weggesteckt und auch auf ruppigen Downhill-Sektionen im Wald nicht die Segel gestrichen. Solange es also trocken bleibt, kann man die Bontrager GR1 auch mal zweckentfremden. Auf Asphalt laufen sie mit ihrer glatten Lauffläche in Mittellage natürlich deutlich leichter und ruhiger als spezielle Gravel-Reifen.
Dass am Trek Domane+ SLR 7 auch ein Carbon-Lenker verbaut wurde, ist erfreulich, aufgrund des Preises aber auch durchaus angemessen. Bremsleitungen und Kabel verschwinden zwar nicht ganz im Lenker, werden jedoch sauber unter dem Vorbau entlang geführt und verschwinden danach im Rahmen. So bietet auch das Trek eine aufgeräumte Optik am Lenker.
Besonders hervorzuheben sind an dieser Stelle die beiden Drucktaster zum Verstellen der Motorunterstützung. Sie sind direkt am Übergang zwischen Hoods und Lenker platziert und lassen sich dort sehr einfach erreichen und bedienen. Ein vermeintlich unwichtiges Detail, dass jedoch von allen Testern ausdrücklich gelobt wurde und die Handhabung des Trek Domane+ SLR 7 im Alltag angenehm erleichtert.
Motor und E-System
Der HPR50 vom bayerischen Hersteller TQ wurde erst im vergangenen Jahr vorgestellt und hat seitdem seinen Weg in viele E-Bikes gefunden. Das Aggregat ist – genau wie TQs erster Motor, der 120 Nm starke Bolide HPR120 – konzentrisch um die Tretlagerwelle herum gebaut, bringt nur 1850 Gramm auf die Waage und ist zudem so kompakt, dass man ihn komplett hinter dem Kettenblatt und im Rahmen verstecken kann.
Das Besondere an dem deutschen Antrieb ist die Bauform des Getriebes. TQs sogenanntes „Harmonic Pin Ring“-Getriebe entspricht in seiner Funktion am ehesten einem Zykloidgetriebe – die drei relevanten Getriebezahnräder liegen wie in einer Matroschka-Puppe ineinander. Daher enthält das Getriebe des HPR50 so gut wie keine Hohlräume und kommt mit beeindruckend wenigen beweglichen Teilen aus. Ein weiterer entscheidender Vorteil dieser Bauweise: Beim HPR-Getriebe sind deutlich mehr Zähne zeitgleich im Eingriff als bei einer konventionellen Bauweise, sodass auch vergleichsweise zarte Zahnräder große Lasten übertragen können.
Leistungsdaten
Leistungsdaten TQ-HPR 50-System:
- Motor: TQ-HPR 50
- Max. Drehmoment: 50 Nm
- Max.Power kurzfristig: 300 Watt
- Max. Geschwindigkeit mit Unterstützung: 25 km/h
- Gewicht: 1.850 Gramm
- Q-Faktor: 163 mm
- Akku Standard: 360 Wh
- Bedienung: Drucktasten am Übergang Lenker/Hoods / Smartphone APP
Motorcharakter
Der TQ-HPR 50 geht sehr feinfühlig und geschliffen ans Werk. Darin waren sich alle Tester einig und waren voll des Lobes über den deutschen Antrieb. Sowohl der Eingriff des Motors als auch die Abriegelung bei Höchstgeschwindigkeit erfolgt sehr sensibel und kaum spürbar. Auch TQ bietet drei Unterstützungsstufen an, die über die App zusätzlich individualisiert werden können. Dafür sahen wir im Test jedoch keine Notwendigkeit. Der Motor geht beim Anfahren schnell und unaufdringlich zu Werke und unterstützt während der Fahrt so, wie man sich das vorstellt: Unaufällig, aber effektiv. In Unterstützungsstufe 1 ist zum Teil kaum zu spüren, ob der Motor denn nun schiebt oder nicht. Man hat eher das Gefühl einen besonders guten Tag erwischt zu haben, denn freilich geht der bayerische Geselle immer helfend ans Werk, auch wenn das oft nur schwer zu erfühlen ist. Was in diesem Fall ganz klar als Lob zu verstehen ist.
Geräusche
Der TQ-Antrieb ist klar der leiseste Motor in unserem Testfeld. In der Regel ist er während der Fahrt akustisch kaum wahrnehmbar. Lediglich an steilen Rampen, auf denen man eher langsam fährt und viel Leistung vom Motor einfordert, dringt ein leises Surren bis zu den Ohren nach oben.
Bedienung
Der Wechsel der Unterstützungsstufe über die beiden Taster am Oberlenker ist spielend, einfach und logisch. Möchte man mehr Power, drückt man den rechten Taster, ist weniger Unterstützung angesagt, reicht ein kurzer Druck auf den linken Taster. Wer trotzdem sehen möchte, mit welcher Unterstützungsstufe er unterwegs ist, blickt kurz auf das übersichtliche Display im Oberrohr. Über den Druck-Taster dort, lässt sich auch die Unterstützungsstufe verändern, was aber angesichts der komfortablen Betätigung am Lenker eher theoretischer Natur bleiben dürfte.
Ansonsten kann man sich auf dem gut ablesbaren Display je nach Konfiguration zudem weitere interessante Informationen wie Akkuladestand, Geschwindigkeit, Lesitung und vieles mehr anzeigen lassen. Mittels APP kann man noch tiefer in die Motorsteuerung eintauchen und auch die drei Unterstützungsstufen nach eigenen Wünschen verändern. Dafür sehen wir jedoch in der Regel keinen Bedarf. Es ist aber auch kein Fehler eine solche Option zu haben.
Reichweitenfahrt
Reichweiten-Angaben sind mit großer Vorsicht zu genießen: Am Rennrad kann allein schon die Sitzposition einen Unterschied von 10 Watt pro Stunde Verbrauch ausmachen. Reifendruck, Untergrund, Wind spielen außerdem hinein. Wir haben eine Reichweitenfahrt unter immer gleichen Bedingungen (aber an verschiedenen Tagen) unternommen und geben den ermittelten Wert hier als grobe Orientierung über das Machbare an. Er dient nicht dem Vergleich der Bikes und wurde auch nicht bewertet.
Gefahren wurde eine 22 km lange Testrunde mit 223 Höhenmetern auf der höchsten Unterstützungsstufe vom identischen Fahrer auf überwiegend schlechtem Asphalt und circa 20 % Gravel (im Video zu sehen). Die Akku-Restkapazität wurde abgelesen. Am Trek Domane+ SLR7 2023 waren 63 % der Ladung noch vorhanden. Das ergibt etwa eine Reichweite von 59 km unter den genannten Bedingungen.
Geometrie: Endurance-Geo mit gemäßigter Sitzposition
Trek bietet sein E-Rennrad Domane+ erfreulicherweise in sieben Rahmengrößen an. Das ist in diesem Segment nicht unbedingt üblich und führt dazu, dass man hinsichtlich der Größenwahl keine Kompromisse eingehen muss. Für jede Körpergröße dürfte sich so ein ideal passender Rahmen finden lassen.
Während das Trek Domane+ SLR mit einem Stack-to-Reach-Wert von 1,57 bei Rahmengröße 56 eine ganz ähnliche Geometrie und Sitzposition wie das Specialized Turbo Creo aufweist, sind die drei restlichen Kandidaten in unserem Vergleichstest mit Werten zwischen 1,42 und 1,46 deutlich sportlicher positioniert. Dafür ist der Radstand des Domane+ mit 1021 mm zum Teil deutlich kürzer und bringt somit wieder ein sportliches Handling mit.
Hier die Geometrie-Daten im Detail zum Ausklappen:
Rahmengröße | 50 | 52 | 54 | 56 | 58 | 60 | 62 |
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Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 368 mm | 371 mm | 374 mm | 377 mm | 380 mm | 383 mm | 386 mm |
Stack | 546 mm | 561 mm | 575 mm | 591 mm | 611 mm | 632 mm | 656 mm |
STR | 1,48 | 1,51 | 1,54 | 1,57 | 1,61 | 1,65 | 1,70 |
Lenkwinkel | 71,1° | 71,3° | 71,3° | 71,9° | 72° | 72,1° | 72,1° |
Sitzwinkel, effektiv | 74,6° | 74,2° | 73,3° | 73,3° | 73° | 72,8° | 72,5° |
Oberrohr (horiz.) | 519 mm | 530 mm | 542 mm | 554 mm | 567 mm | 579 mm | 593 mm |
Steuerrohr | 130 mm | 145 mm | 160 mm | 175 mm | 195 mm | 220 mm | 245 mm |
Sitzrohr | 450 mm | 475 mm | 500 mm | 525 mm | 548 mm | 567 mm | 586 mm |
Überstandshöhe | 728 mm | 747 mm | 766 mm | 788 mm | 808 mm | 829 mm | 847 mm |
Kettenstreben | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm | 430 mm |
Radstand | 1.007 mm | 1.013 mm | 1.018 mm | 1.021 mm | 1.027 mm | 1.037 mm | 1.047 mm |
Tretlagerabsenkung | 80 mm | 80 mm | 80 mm | 78 mm | 78 mm | 75 mm | 75 mm |
Gabel-Offset | 53 mm | 53 mm | 53 mm | 48 mm | 48 mm | 48 mm | 48 mm |
In unserem Geometrics Tool könnt ihr die Trek Geometrie mit anderen E-Gravel Bikes und Rennrädern ganz einfach vergleichen. Einfach auf die Links in der Tabelle unten klicken. Hier ein Vergleich mit den anderen 4 E-Gravel Bike Geometrien.
Auf dem Kurs
Aufgrund der Ausstattung unseres Testbikes mit den recht schmalen Allroad-Reifen ist die Positionierung des Trek Domane+ SLR in gewisser Weise vorgegeben. Und so ist es nicht überraschend, dass sich alle Tester einig waren, dass es am meisten Rennrad-Feeling aller Testkandidaten vermittelt.
Die Sitzposition ist dabei auf der eher bequemen Seite und auch das Fahrverhalten kann als gemäßigt eingestuft werden. Das Domane+ SLR läuft sehr gut geradeaus und zieht in Kurven sehr sicher seine Linie. Dabei bleibt es stets auf der ruhigeren Seite und agiert viel mehr wie ein Gran Tourismo als ein nervöser Sportwagen.
Dieses eher beruhigte Fahrverhalten auf der Straße, wirkt sich natürlich auch Offroad aus und vermittelt trotz der verhältnismäßig dünnen und wenig profilierten Reifen selbst auf schnellen Downhills noch viel Sicherheit und so waren die Tester durchaus überrascht mit welch hohem Tempo man mit dem Domane+ SLR in der gewählten Ausstattung auch über ruppige Trails fahren kann. Wer gerne und viel Offroad unterwegs ist, greift natürlich dennoch lieber zu einer der angebotenen AXS Ausstattungen.
Trotz der dünnsten Reifen im Testfeld bezeichneten die meisten Tester das Domane+ SLR 7 als komfortabel. Ein Verdienst des Isospeed-Dampfungssystem am Heck und des gut dämpfenden Carbon-Lenkers, die im Zusammenspiel auch auf ruppigem Asphalt und ausgefahrenen Schotterpisten stets einen gewissen Rest-Komfort sicherstellen.
Der Antrieb von TQ erhielt durchweg sehr viel Lob in allen Lebenslagen. Egal, ob beim Losfahren, im Wiegetritt, bei hoher Leistungsanforderung bergauf oder beim Zurückfahren der Leistung an der 25 km/h-Schwelle – der Antrieb aus Bayern konnte in jeder Lebenslage brillieren und blieb dabei stets sehr dezent im Auftritt und der Geräuschentwicklung.
Das Trek Domane+ SLR heimste in Verbindung mit dem TQ Motor in nahezu allen Kategorien die Maximalpunktzahl für den Antrieb ein und wurde damit zum besten Motor im test gekürt. Lediglich in Sachen brachialer Leistung ist das Rose Backroad Plus mit dem Shimano-Antrieb deutlich überlegen. Wer also möglichst nah am E-MTB-Feeling fahren möchte, sollte sich das Rose näher anschauen. Unsere Tester waren hingegen der Meinung, dass die Power des TQ absolut ausreichend für ein E-Gravelbike ist.
Fazit Trek Domane+ SLR 7 Test
Das Trek Domane+ SLR 7 kommt mit einer rennradähnlichen Ausstattung und wird dieser materialgebundenen Richtungsvorgabe auch vollauf gerecht. Es ist in unserem Testfeld ganz klar am meisten Rennrad und am wenigsten Gravel Bike. Dennoch kann man es auch Offroad durchaus mal fordern. Zumindest so lange der Boden trocken und nicht zu rutschig ist, ansonsten kommen die Reifen sofort an ihre Grenzen. Die Sitzposition ist auf der komfortablen Seite, das Fahrverhalten vermittelt viel Sicherheit in allen Lebenslagen. Der TQ Motor konnte auf ganzer Linie überzeugen und stellt sich in unserem Testfeld klar als Antriebs-Favorit unter den Rennrad-Affinen heraus.
Pro / Contra
Pro
- Sehr harmonischer Motor
- Optimal platzierte Schalter zur Wahl der Motor-Unterstützung
- Viel Rennrad-Feeling
Contra
- Im getesteten Seup nur eingeschränkte Offroad-Tauglichkeit
- Teuer
Was sagt ihr zum Trek Domane+ SLR 7 im Vergleich zu den anderen Testkandidaten?
Testablauf
Hier haben wir unsere Fahreindrücke gesammelt:
- Fahrverhalten / Bad Kreuznach: Alle Räder durchliefen mehrmals einen identischen Testparcours mit knapp 7 km Länge und 100 Höhenmetern. Hier findet ihr den Testparcours auf Komoot. Die E-Gravel-Bikes wurden von insgesamt 3 Testern und einer Testerin gefahren. Nach jeder Runde wurde gewechselt, sodass alle jedes Bike 1x gefahren waren. Anschließend erfolgte die Bewertung nach einem standardisierten Fragebogen. Er diente als Grundlage für die Beschreibung des Verhaltens „Auf dem Kurs“ und die abschließende Bewertung.
- Reichweiten-Näherung / Bad Kreuznach Alle Räder wurden mit gleichem Fahrer und bei vergleichbaren Temperaturen mit 100 % geladenem Akku auf eine identische Testrunde mit 22 km Länge und 223 Höhenmetern geschickt. Nach Beenden der Testrunde wurde die verbliebene Akku-Kapazität in Prozent ausgelesen.
Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, also vormontiert. Testräder werden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test werden die Räder gewogen, die Sitzposition wird bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen auf den mittleren empfohlenen Reifendruck befüllt. Für eventuelle Geländefahrten wird der Reifendruck zusätzlich auf den unteren empfohlenen Wert gesenkt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, CX-Rennen, Gravelrides
- Vorlieben bei der Geometrie
- Gemäßigt sportlich, eher lang
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, Triathlon-Rennen, Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich, nicht zu lang
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, Mountainbiken, im Winter Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich, nicht zu lang
Alle Berichte unseres E-Gravel Bike Vergleichstest 2023 findet ihr hier:
- 5 E-Gravel Bikes 2023 im Test: Alles Motor, oder was?
- Trek Domane+ SLR 7 im E-Gravel Bike Test: E-Rennrad mit Gravel Tauglichkeit
- Specialized Turbo Creo SL im E-Gravel Bike Test: Gekonnter Mix aus Rennrad- und Gravel-Spaß
- Mondraker Dusty RR im E-Gravel Bike Test 2023: Von kultiviert Graveln bis Krachenlassen
- Simplon Inissio PMax im E-Gravel Bike Test 2023: Mit Leichtigkeit überzeugend?
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