Erneut berichtet ein Radprofi von einem Disc-Unfall bei Paris-Roubaix. Matteo Jorgenson von AG2R zog sich bei einem Sturz auf dem Kopfsteinpflaster beim Paris-Roubaix der U23 am Sonntag, 2. Juni, eine tiefe Schnittwunde zu. Auf Twitter sagte er, „nichts anderes hätte so sauber schneiden können und 4 cm tief“.

Matteo Jorgenson hat sich bei Paris-Roubaix der Espoirs, das am Wochenende stattfand, eine tiefe Schnittwunde am rechten Bein zugezogen. Auf Twitter postete der U23-Fahrer des Teams AG2R Fotos einer tiefen Schnittwunde am rechten Bein und gab einer Bremsscheibe die Schuld an dem Schnitt. Er habe selbst nicht geglaubt, dass Disc-Bremsen das verursachen könnten, bis es ihm passiert sei, schreibt Jorgenson.

https://twitter.com/matteojorg/status/1135208008261230594

Ein Sturz bei Paris-Roubaix war schon einmal der Auslöser für eine Diskussion um die Gefahr von Scheibenbremsen im Renneinsatz. Bereits 2016 zog sich Francisco Ventoso nach eigenen Angaben durch eine Scheibenbremse bei dem Kopfsteinpflaster-Klassiker einen tiefen Schnitt zu. Sachverständige konnten sich den Hergang, der zu dem Schnitt führte, im Nachhinein nicht erklären. Beweise gab es nicht.

Die UCI erlaubte dennoch erst nach einer erneuten Testphase offiziell Scheibenbremsen in ihren Wettkämpfen. Inzwischen setzen in der World Tour mehrere Teams scheibengebremste Rennräder standardmäßig im Wettkampf ein, darunter auch Katusha Alpecin. Phillipe Gilbert gewann zuletzt Paris-Roubaix auf einem Rad mit Disc-Bremse. Nach den bestehenden UCI Regularien müssen die Kanten von Scheibenbremsen abgerundet sein.

=> Hier findet ihr Infos zur UCI Scheibenbrems-Genehmigung

Jorgenson beharrrte auf Nachfrage auf seiner Meinung, dass die Schnittwunde von einer Disc-Bremse her rühre. Er schilderte den Sturzhergang genau. Sein rechtes Bein sei betroffen, ein Fahrer sei in der Innenbahn vor einer Kurve auf ihn aufgefahren, sei stark in die Bremse gegangen und mit hohem Tempo in ihn gefahren. Als Jorgenson aufstand habe er die hintere Bremsscheibe und seinen Schuh in Blut getränkt gesehen.

https://twitter.com/matteojorg/status/1135365876889378817

Was denkt ihr über den Vorfall?

Infos: Redaktion / Foto: Gathmann
  1. benutzerbild

    Flat Eric

    dabei seit 08/2012

    Also wenn ich für 3.000 € ein Disc-Rad kaufe und das wiegt dann mehr als ein Alu-Felgenbremsrenner von vor 10 Jahren das damals 2000 € gekostet hat, dann fühle ich mich verarscht. Mag sein dass Dir das egal ist, aber ich möchte ein simples Sportgerät das einfach funktioniert und zudem leichtfüßig/agil ist. Ich fahre auf der Straße und nicht auf Schotterwegen, da bin ich vielleicht nicht hip, aber das sind meine Anforderungen an ein Rennrad.
    Da fällst du aber völlig aus dem Rahmen , ohne elektr. Schaltung , 12 Ritzel hinten und Disc bist du ja jetzt schon von gestern , und als Kunde
    völlig uninteressant .
  2. In echt jetzt.
    Gähn, hab vergessen dich auf Ignore zu setzen. Ist nun gefixt.
  3. benutzerbild

    lakecyclist

    dabei seit 10/2018

    Ich denke, es ist Zeit für eine genaue UCI-Vorgabe zum Design der Bremsscheiben.
    Eine Shimano-Scheibe ist zwar verrundet, hat aber trotzdem keinen durchgehenden Außendurchmesser. Außerdem ist die Verrundung eher klein und bei etwas Verschleiß fast nicht mehr vorhanden. Sram ist etwas besser. Aber die Scheiben von Campagnolo finde ich sichersten: Konstanter Außendurchmesser und größere Radien zu Verrundung.
    Ich denke daher die UCI sollte das Design der Bremsscheiben genauer vorschreiben: Mindestradien zur Verrundung (auch wenn dadurch etwas Bremsfläche verloren gehen sollte), Forderung eines durchgehenden Außendurchmesser und Festlegung einer Mindestdicke (je dünner, je gefährlicher). Solche Maßnahmen sollten meines Erachtens die Verletzungsgefahr deutlich einschränken.
    Nebenbei könnte man auch gleich ein Standarddurchmesser festlegen.

  4. benutzerbild

    solution85

    dabei seit 09/2017

    Hier bei 2:25 gibt es den wahren Grund, warum die Pro´s keine Scheibenbremse wollen.

  5. benutzerbild

    cycliste17

    dabei seit 11/2013

    Man sollte Standards vorschreiben. Jedes Team fährt Steckachsen gleicher Abmaße. Dann gibt's auch keine Probleme mit dem neutralen Materialwagen. Vielleicht gleich ohne Gewinde so wie beim Tune QC-12 Spanner. Da geht der Ausbau der Räder noch schneller. Scheiben mit Ausfräsungen außen sollten verboten werden. Egal ob abgerundet oder so extrem wie bei der Windcutter-Scheibe.

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