AW: Der Absolute Wahnsinn
Hallo zusammen
hab' mit Interesse den Thread verfolgt - ich denke Du tust gut daran es dabei zu belassen anstatt eineAnzeige zu erheben und evtl noch ein Gerichtsverfahren durchzuziehen; warum:
Mir ist vor einiger Zeit folgendes passiert - Ich lief auf einem Feldweg entlang (begleitet von meiner damals schwangeren Frau auf dem Fahrrad, die hinter mir fuhr). DerFeldweg war gerade so breit wie ein Auto, rechts und links ein Graben. Ein Wagen kam flott von hinten angefahren drängte meine Frau von dem Weg und fuhr dann an mir vorbei und erwischte mich mit dem Außenspiegel am Handgelenk. Ich schrie er solle anhalten was dann auch nach ca 100m passierte. Als ich ihm sagte dass er mich getroffen hat (laut aber höflich) kamen Beschimpfungen und Androhungen zurück - es wurde lautstark und ich sagte wir können dies direkt auf der polizeiwache klären (diese ist nur ca. 2km entfernt) und lief einfach weiter. Dann hörte ich noch ein Aufheulen des Motors, drehte mich um und sah, dass derFahrer direkt auf mich zu beschleunigte - ich sprang in den Graben, der Wagen hielt schräg auf dem Weg und der Fahrer drohte mir nochmals (Meine Frau hinter dem Wagen sagte mir später und auf dem Gericht, dass Sie glaubte jetzt fährt er mich um/tot). Dann fuhr er weg und ich lief direkt zur Polizeiwache; diese war leider nicht ganzzeitig besetzt, so dass ich nur über eine Sprechleitung an die nächste Polizeistation kam. Aufgrund Leitungsproblemen war eine direkte Erklärung nicht möglich, so dass ich erst nach Hause bin und von dort dann direkt mit dem Auto zur nächsten Polizeiwache gefahren bin. Dort habe ich direkt Anzeige erstattet (Kennzeichen und Fahrer waren schon des öfteren in ähnlicher Manier dort bekannt!!). Danach Notfallaufnahme und Untersuchung des inzwischen stark geschwollenen Handgelenkes.
Es ging also vor Gericht (Schmerzensgeld wollte ich nicht sondern "Genugtuung/Denkzettel" und dass so etwas nicht nochmal passieren kann - mir oder anderen).
Der anzeigenaufnehmende Polizist bestätigte nochmals vor Gericht die Unmöglichkeit des Passierens einer Person/radfahrers an dieser Stelle des Feldweges aufgrund der geringen Breite, ohne diese zu gefährden, und desweiteren, dass diese Person schon öfters dahingehend bekannt wäre. Was für entwürdigende Fragen ich mir vom Richter! und dem Anwalt stellen/anhören mußte, führt hier nun zu weit. Ich konnte nicht mal meine Sicht der Dinge beschreiben, sondern nur auf Fragen antworten, da ich lediglich als Zeuge gehört wurde (Nebenklage wurde abgewiesen). Die Zeugenaussage meiner Frau wurde vom Richter gleich als "Gefälligkeit unter Verwandten" abgetan. Der Staatsanwalt der die Anklage übernahm, war meines Erachtens eher darauf aus, sich nicht den Unmut des Richters auf sich zu ziehen = zu allen Äußerunges des Richters brav Ja und Amen zu sagen
Was kam dabei heraus: gegen Zahlung von 500,-DM des Fahrers an einen gemeinnützigen Verein wurde dass Verfahren eingestellt. Die Kosten hatte jeder selbst zu tragen.
Das habe ich als eine teure Lebenserfahrung inzwischen abgelegt und daraus für mich gelernt das manche vor Gericht "gleicher" sind. (Ergänzend: der Fahrer schwerreicher Landwirt; der Richter aus dem Wohnort des Landwirts ...).
KLR