Mach es doch wie ich! Schwing Dich aufs Rad, und fahre hin, zum gucken =)
Aber ich bin ja nicht so...
Also, das war nämlich so gewesen:
DIe Kerklaan war früher wie die Straßen heute in Asien. Kein Haus ohne angeschlossenen Gewerbebetrieb.
Und seit den 1920er Jahren existierte in der Butze ein Fahrradladen. Ansonsten gab es in der Straße kleine Krauter. Metzger, Kolonialwaren, Bäcker, etc. Kein Laden größer als 50 Quadratmeter. Die Wohnung dazu lag in der oberen Etage. Ein wuseliges Treiben muss das gewesen sein. Mit langen Schlangen vor den Geschäften. Kein Wunder, passen ja auch nicht so viele auf einmal hinein.
Ich weiß jetzt nicht, ob beim Schlangestehen oder auf der Kirmes, da hat so ein Typ ein Mädchen kennengelernt.
Die hat der dann vom Fleck weg geheiratet und das Geschäft seines Schwiegervaters übernommen. 1954 war das.
50 Jahre lang hat der Mann dann noch den Laden betrieben. Und hat zugesehen, wie all die kleinen Läden peu a peu geschlossen wurden, weil keiner mehr in mehreren Schlangen vor mehreren Geschäften stehen wollte, sondern nur noch in einer Schlange, im Trockenen an der Kasse von Albert H.
Und darum steht der Laden jetzt so da, wie er ist. Weil die Bude dreimal bezahlt ist und somit als historisches Kulturgut im Rahmen des niederländischen Kleinmerkantilismus Zeugnis gibt. Für Bekannte und gute Kunden öffnet er den Laden wohl ab und an.
Frag mal in Groningen nach Berend Duiker...
Nachtrag: Berend Duiker (91) ist dieses Jahr verstorben.
Die Bude steht zum Verkauf.
Der Makler hat einige sehenswerte Fotos veröffentlicht.
http://www.funda.nl/koop/groningen/huis-49250647-kerklaan-18-20/