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Mein erster Stahlrenner - der Einsteiger-Thread

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Re: Mein erster Stahlrenner - der Einsteiger-Thread
Ich finde auch die Gazelle ist klar das bessere Rad , kpl 531 , sauber verarbeitet und schön lackiert.
Für den Winter viel zu schade.
 
Hallo zusammen,

ich habe mein Radl jetzt fertig gebaut :-)

Habe alles zerlegt, gereinigt und den Rahmen innen mit Fluid Film beschichtet - es stand ja ne Zeit lang draußen.
Beim Thema Laufräder bin ich 'nen Kompromiss eingegangen, es waren ja zwei verschiedene verbaut, nur hinten war das originale Wolber drinnen, vorne war eine schwarze Felge mit schwarzen Speichen drinnen.

Ein neuer Sattel is auch drauf, ein Selle Batavia, neues Lenkerband + Griffgummis, die passenden Pedale mit Riemen auch :-)

Die erste Testrunde war super!

Gruß
Carsten



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Hallo liebe Fachleute,

irgendwie denke ich, dieser Thread ist ganz gut geeignet für meinen allerersten Post in diesen heiligen Hallen :)

Nun, ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden - ich liebäugele schon seit vielen Jahren mit einem gebrauchten Renner, aber da ich immer nur Geld und Platz für ein Rad hatte, fahre ich seit Jahren mit wechselnden (aber immer ordentlichen) Trekking- oder Tourenrädern duch die Gegend. Weniger als ich eigentlich möchte, sei angemerkt.

Ich habe also angefangen, in der Bucht nach spät-80er bis früh-2000er Rädern zu schauen, aber das war eigentlich nicht mehr das, wovon ich geträumt habe. Also habe ich meine Suche ein wenig offener gestaltet und bin in den 70ern gelandet - DAS waren die Räder, die ich suchte!

Ein top-Exemplar wollte ich mir nicht leisten, die mittlere Preislage sah mir durchgängig "verbrannt" aus: Man tut auf selten und wertvoll, aber irgendwie waren das alles "Blender". Nach vielen Wochen bin ich dann auf die Art Möhre gestoßen, die ich suchte. Aaaalso... (Jetzt habe ich doch mehr getextet, als ich wollte *g*)

Der Rahmen sah passend aus (ist er auch!), war aber leider von einem Schmierfinken übel zugerichtet.
  • Schaltung: Komplette Shimano "Titlist" - meiner Recherche nach der Ultegra-Vorläufer, Baujahr wohl '74-'77. Arbeitet immer noch sehr ordentlich!
  • Naben: Campagnolo
  • Kurbel und -lager: Stronglight
  • Bremsen und -hebel: Weinmann Type 730 (deutlich besser als befürchtet)
  • Vorbau: Pivot
  • Sattel: Cinelli Unicanitor, Leder
  • Laufräder: Vorne Mavic (top), hinten Weinmann (sollte besser neu)
  • Rahmen und Gabel: Keine Aufkleber, keine Ahnung... :-(
Am linken Ausfallende finde ich eine Prägung D(B?)EPOS?

Der Vorbesitzer konnte mir keine zusätzliche Informationen geben, er habe das Rad von seinem Onkel bekommen, sein Sohn wollte es vor Jahren schwarz lackieren. Die Mutter, die zufällig dazu kam (also die Schwester des Vor-Vor-Besitzers) meinte sich erinnern zu können, das Rad habe einem "echten" Rennfahrer gehört ;-)

Ich denke, das Rad war damals "obere Mittelklasse", ordentliche Qualität für's tägliche Training - liege ich da ungefähr richtig?

Je mehr ich über das Rad nachdenke, desto mehr reift in mir die Idee das Rad wieder weitgehend in den Urzustand zu versetzen. Die Technik ist noch erstaunlich gut und stellt mich in der Restaurierung vor keinerlei Herausforderungen. Ich möchte desweiteren versuchen, mit Nitro-Verdünnung den Originallack wieder ans Tageslicht zu befördern, die Gabel ist komplett verchromt - die Herausforderung ist also der Rahmen.

Kann jemand das Rad einordnen? Ich würde einen italienischen Hersteller beinahe ausschließen, einen Deutschen auch - mein Tipp wäre britische Inseln oder Belgien/Niederlande - aber ich habe aber eigentlich keine Ahnung. Die Originalfarbe war hellblau-metallic mit golden betonten Muffen, offenbar keine wirklich seltene Farbkomibnation.

Kann mir jemand mit dem Rad weiterhelfen, eventuell sogar den Hersteller nennen? Was muss ich für eine möglichst originalgetreue Restauration beachten? (Wie gesagt: Neu lackieren ist die letzte Option)

Hier http://www.thirolf.de/Rennrad/ noch ein paar Bilder.

Ich sage schon mal vielen Dank. Ach ja, 63,99 Euro habe ich gezahlt :)
 
Mich wundern jetzt ein wenig die angelöteten Schaltsockel und Seilführungen, macht das den Rahmen nicht neuer als die verwendeten Teile?
 
Wow, danke schonmal... ein eventuell über 50 Jahre alter Franzose mit Geschichte, das wird immer spannender :-)

Das hier habe ich zur Titlist gefunden: http://www.disraeligears.co.uk/Site/Shimano_Titlist_derailleur_(2nd_style).html
...aber egal, wohin sie gehört - sie schaltet wirklich richtig gut, das hätte ich kaum erwartet.

Das mit der Nachrüstung passt gut zu einigen Seltsamheiten am Rahmen, auf den Bildern 14 und 29 kann man nicht mehr genutzte Anlötteile sehen. Möglicherweise war ursprünglich nur ein einziger Hebel vorhanden und vorne wurde manuell geschaltet (Also, ich meine mit diesen "Hebeln").
 
Hey,
schöne detaillierte Fotos schonmal.
marcfw kann ich bestätigen, dass die Schaltung nachträglich verändert wurde.
Mit fuerdieenkel teile ich die Meinung, dass es eher aus den 50ern-60ern stammt und, dass die Ausfallenden französische sind. Was nicht zwingend auf ein französisches RR schließt.

  • Den Lack würde ich vorsichtig entfernen (irgendwelche Verdünnungen oder Aceton - ist jedoch machtvoll). In der Hoffnung noch ein paar Hinweise zu finden.
  • Der Innendurchmesser des Sattelrohres könnte noch Hinweise auf die verwendeten Rohre liefern.
  • Das Tretlager und dessen Gewindemaße liefern weitere Hinweise des Ursprungslandes des Rahmens.
  • Ich würde einen deutschen Hersteller nicht ausschließen. Aus dem Bauch heraus dachte ich anfänglich u.a. beim Anblick der Muffen am Steuerrohr an Bauer, jedoch halte ich aufgrund der Ausfaller auch Köthke für möglich.
  • Die Weinmannfelge ist nicht zu verachten! Schau mal ob sie von innen Holz enthält.
Das wird spannend, jedoch teuer, wenn Du es wirklich als ein RR aus den 50ern-60ern herrichten möchtest.
 
Mahlzeit! :)

Sehr schönes Rad, den Rahmendetails zufolge stammt das wahrscheinlich aus den 50ern. Evtl. auch 40er Jahre?... Hmmm... Die meisten der Anbauteile sind nachgerüstet, aber ziemlich ok. Was davon in gutem Zustand ist, ließe sich evtl. gut verkaufen, um ein paar zeittyspischere Teile zu erwerben.

Für Frankreich würden jedenfalls die Ausfallenden und das Innenlager sprechen. Ist aber nicht zwingend.

Die Weinmann 730- Bremsen dürften original sein und auch aus den 40ern oder 50ern stammen. Hinterrad und Vorbau könnten ebenfalls original sein; Kurbel und Innenlager ebenfalls.
 
Also wirklich - ich hätte nicht erwartet, dass es dermaßen spannend wird :)

Ich denke (vorläufig, erstmal muss ich es sacken lassen, dass das Rädchen gut 20 Jahre älter als gedacht ist), dass ich das Rad restauriere, ihm aber seine Historie lasse. Die Shimano ist schließlich auch ziemlich exotisch - und vor 40 Jahren hat sich jemand was dabei gedacht. Die schwarze Schmiere fällt natürlich nicht unter "Geschichte" und muss runter.

Ganz doofe Frage: Wie messe ich den Innenrohrdurchmesser ohne Hilfsmittel?
...und: Wie kann ich das mit der Holzfelge prüfen?
 
Also gut, gleich mal nen Messchieber kaufen :-)

Also, das Holz liegt quasi zwischen Reifen und Felge? Von so etwas hatte ich noch nie gehört, interessant.

Ich habe mir nun einige Räder von Bauer und Köthke angeschaut - die Muffen gehen schon in die richtige Richtung - sind aber doch etwas weniger verziert. Ich bin gespannt, ob sich unter der schwarzen Farbe weitere Hinweise finde. Generell scheinen Räder aus dem 50ern/60ern wohl noch deutlich schwieriger zu identifizieren zu sein als z.B. aus dem 70ern.

Ich habe eben den Verkäufer noch mal angeschieben - vielleicht hat seine Mutter (oder der Onkel, vielleicht gibt's den ja noch?) noch weitere Hinweise für mich. Auf jeden Fall schon mal: 1000 Dank!
 
Zwischen 24, 25 oder 28mm kannst du schon unterscheiden, wenn du ein Maßband nimmst und den Umfang misst. pi*D, ist wahrscheinlich klar. Ein mm im Durchmesser macht gute drei im Umfang.
 
Danke, das war genau der Denkanstoß den ich brauchte ;)

Sattelstütze: etwa 29,2
Sattelrohr außen: etwa 31,8

Nochmal, mit einem Papierstreifen gemessen:

Sattelstütze: ~25,5
Sattelrohr außen: ~28
 
ach was, das würde mich wundern. Das wären recht ungewöhliche Maße und eine Wandstärke von 1,3mm! Vielleicht kannst du dir von einem Nachbarn einen Messschieber leihen?!
 
Ich werde es nochmal richtig messen - ich habe heute Abend sowieso noch ein Date im Baumarkt. Mal sehen, was der billigste Messschieber kostet... und was die Finanzministerin dazu sagt ;-)
 
Billigste Messschieber kann ich nicht empfehlen, habe mittlerweile upgegradet. Nun liegt der olle rum. Achte auf eine Präzise Bedruckung und ein präzises Schiebeverhalten.
so wie die hier z.B. : http://www.feinewerkzeuge.de/messschieber.html
Mein alter hatte eine eingeritzte Skala, nicht sehr gut ablesbar, wenn es um 10tel mm geht... Ein ordentlicher Messchieber sollte für um die 20-25 Euro zu kriegen sein.
 
... Ein ordentlicher Messchieber sollte für um die 20-25 Euro zu kriegen sein.
Da will ich Dir vertrauen, aber zum nachmessen reicht der billige Taschenmesschieber fürn 5er. Ist was anderes, wenn Wenn du konstruierst. Ausserdem kann man gutes Werkzeug oft auf dem Flohmarkt kaufen. Das funktioniert oft im gebrauchten Zustand super. Von dem gesparten 15€ kann er sich schonmal neue Züge und hüllen kaufen.
 
Flomarkt ist immer super. Wir haben sogar unsere Miniwerkbank zu Hause von einem. Ich bin ja auch großer Fan des -leider fast überall abgeschafften (wieso eigentlich?)- Straßensperrmülls. Ich war vor ein paar Jahren mal in Mannheim als gerade Straßensperrmüll war. Das war so cool.... Die ganze Stadt voller Krempel und ollem Zeuch. Herrlich. Bei uns muss man mit Angabe der Menge und Gesamtgewicht(!) den Sperrmüll beantragen.
Zum Messchieber muss ich allerdings sagen, dass ich nix konstruiere und trotzdem meinen alten irgendwie nicht praktikabel fand. Geht sicher auch, aber ich hab nun zweimal bezahlt (weil erst den billigen gekauft)... billig kann ganz schön teuer werden ;) . Will hier aber sicher keine Lanze für die Messschieberindustrie brechen....
 
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