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Nächste Challenge- Fragen über Fragen

monkiponki

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Es ist mal wieder so weit:
Die nächste Challenge steht an und sieht wie folgt aus:

In 22 Wochen sind wir in einer großen Gruppe in der Nähe des Mt. Ventoux. Was früher Reisen unter Jungs waren, wo man am nächsten Tag froh war, dass man bis drei zählen konnte und kein Gesichtstattoo hatte, sind jetzt Familienurlaube mit sportlichen Höhepunkten.

Der Höhepunkt ist der Aufstieg zum Mt. Ventoux und alle sind vollkommen am Ausrasten was den Aufwand innerhalb der Gruppe anbelangt.
Preis ist ein ca. 10cm großer Plastikpokal an dessen Sockel immer der jeweilige Anstieg verewigt wird. Es geht also um wirklich alles aber vor allem um ein Jahr, in dem der Gewinner die anderen mindestens einmal pro Woche damit nerven kann, das Ding gewonnen zu haben.

Ich fahre mehr denn je, was aber noch immer nicht viel ist. Mir macht es allerdings Spaß. Was mir weniger Spaß macht, ist die Tatsache, dass einer der potenziellen Konkurrenten vor zwei Wochen in 46 Minuten Alp de Zwift hoch gefahren ist.

Kurz zum betreffenden Fahrertyp: richtiger Wahni: in der Jugend nie Sport gemacht, sitzt auf dem Rad wie ein Klavier und ist groß und leicht. Seit vier Jahren allerdings viel gefahren- auch richtig lange Touren und macht aus allem irgendwie sein persönliches Heroin. Säuft wie ein junges Pony und ist an der Bar nicht umzuhauen. Gepaart mit einer gehörigen Portion Stumpfsinn, was lange Belastungen angeht, also eine echte Gefahr. Er ist ein bisschen von der Natur geküsst und hat scheinbar ordentlich Talent. In Rennsituation aber vollkommen nervös, wackelt vor einem von rechts nach links und ballert los wie ein Irrer um dann aufzugehen wie ein Hefekloß.

Der andere Kollege:
Ca mein Niveau: Alp de Zwift ungefähr meine Zeit und trainiert ordentlich und einigermaßen strukturiert. MMn aber viel zu schnell. Kann echt gut sprinten, fährt sein Tempo und sitzt gut auf dem Hobel. Hat sich gut im Griff was das Einschätzen der sportlichen Leistung angeht. Denke aber die Belastung ist ihm dann doch etwas zu lang.


Long Story Short:

Ich möchte natürlich das Ding zwingend gewinnen und benötige Tipps. Ich habe eine gute Grundlage, kenne mich an sich mit strukturiertem Training aus meiner Jugend aus aber persönlich fällt es mir wirklich sehr schwer, das alles ordentlich zu absolvieren.


Daher folgende Fragen:

Was würdet ihr empfehlen, wie ich mich darauf vorbereiten sollte?
Momentan fahre ich wirklich viel und habe z.B. im April ca 800km zurück gelegt. Da ich ansonsten fast nie über 3000km gefahren bin also ein exorbitanter Anstieg. intervals.icu gibt mir eine FTP von 320 bei 78 kg.
Im Sommer bin ich zwei Wochen in den französischen Alpen und werde dort auch die Möglichkeit haben viele Hm zu sammeln. Davor nochmal mit dem einen Kollegen in den Vogesen für vier Tage.

Wie fahrt ihr die Intervalle in welligem Terrain? Ich schaue da noch immer viel zu sehr auf den Schnitt etc. Ich bin zeitlich ganz gut aufgestellt und kann fast täglich trainieren. Natürlich keine 2h aber schon regelmäßig. Mindestens 2x pro Woche kann ich auch lange Einheiten absolvieren.

Über Tipps bin ich natürlich dankbar und würde diesen Thread nutzen um euch auf dem Laufenden zu halten.

PS: Erster Gradmesser gegen die beiden Verrecker ist 01.06.2024 ein Zeitfahren in der Nähe von Arnstadt, also quasi meine Heimstrecke.

Vielen Dank im Voraus und ich versuche dann natürlich einen Live-Bericht von der epischen 3-Mann-Challenge auf die Beine zu stellen:).
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von pjotr

Hilfreich
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Zum Training beitragen kann ich nichts. Aber dein Geschreibe gefällt mir😁. Gib also gerne tägliche updates. Danke 🙂🤝
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von pjotr

Hilfreich
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Beitragen kann ich auch nichts, aber verfolgen werd ichs wieder. Die damalige Alpe de Zwift war schon sehr unterhaltsam. #iwashere
 
Jetzt schon wieder sensationell geschrieben Dein Beitrag 😅

Die Challenge ist also ein Bergzeitfahren auf den Ventoux? Welchen Anstieg werdet ihr fahren? Bedoin?

Ich kann zum Ventoux nur sagen, dass dieser Berg einem sehr schnell die Grenzen aufzeigen kann. Meine besten Zeiten bin ich gefahren, wenn ich völlig ohne Ziel einfach losgefahren bin und irgendwann gemerkt habe dass es gut läuft.

Wenn ich mir vorgenommen habe auf PB zu fahren, bin ich meistens widerlich eingegangen. Eventuell kannst Du genau so eine Situation für Dich nutzen. Falls Deine Gegner im Wald hinter St. Esteve auf Grund von Übermotivation überziehen, werden die irgendwann richtig aufgehen. Dann kannst du entspannt vorbeikurbeln wenn Du einen guten Rhythmus findest.

Dieser Anstieg ist halt allein durch seine Länge eine andere Hausnummer im vergleich mit der Alpe und insbesondere mit Alpe du Zwift...am Ventoux ist es nämlich auch ganz gerne mal schön warm ;)
 
Was würdet ihr empfehlen, wie ich mich darauf vorbereiten sollte?
Ich würde möglichst viel SST-Intervalle empfehlen, bei 90 bis 95% der FTP. Da kannst du mit 2-3 mal pro Woche innerhalb von 1-1,5 h richtig hochwertiges Training schaffen, mit progressiven Intervalllängen von 2*20, 3*15, 2*25, 3*20, 2*30, 1*60.
 
Die Challenge ist also ein Bergzeitfahren auf den Ventoux? Welchen Anstieg werdet ihr fahren? Bedoin?

Wenn ich mir vorgenommen habe auf PB zu fahren, bin ich meistens widerlich eingegangen. Eventuell kannst Du genau so eine Situation für Dich nutzen. Falls Deine Gegner im Wald hinter St. Esteve auf Grund von Übermotivation überziehen, werden die irgendwann richtig aufgehen. Dann kannst du entspannt vorbeikurbeln wenn Du einen guten Rhythmus findest.
Vielen Dank.
Das sind ja schon mal hilfreiche Tipps.
Ja, es geht von Bedoin los. Ich bin da auch schon hoch und fand vor allem das Stück im Wald echt zermürbend.
Wir wohnen in einer schicken Unterkunft in vaison la romaine. Riesen Gruppe- da werden die Abende natürlich auch sehr gefährlich.
Ich würde möglichst viel SST-Intervalle empfehlen, bei 90 bis 95% der FTP. Da kannst du mit 2-3 mal pro Woche innerhalb von 1-1,5 h richtig hochwertiges Training schaffen, mit progressiven Intervalllängen von 2*20, 3*15, 2*25, 3*20, 2*30, 1*60.
Super. Also weniger schnelle Einheiten sondern eher langsam und SST. Knall mir sonst häufig 4 Minuten Intervalle rein bis das Laktat aus den Ohren kommt.

Ich würde an deiner Stelle dafür sorgen, dass der Typ, der "säuft wie ein Pony" auch genug Gelegenheit dazu hat in nächster Zeit - am besten jedes Wochenende. Der Rest regelt sich dann von alleine.
Sicherlich der hilfreichste Tipp. Da müsste ich aber dabei sein und am letzten Wochenende hat er sich noch genüsslich ein weiteres Bier aufgemacht , als ich schon heimlich auf Toilette meine Flasche mit Wasser aufgefüllt habe.
Und am nächsten Tag sind wir 130km gefahren.
An der Bar nicht zu schlagen aber eben in allen Bereichen gut und gern zwei Schrauben locker. Gepaart mit der Nervosität eines Zebras im Löwengehege und dem Intellekt einer Spitzmaus muss ich dort angreifen wo ich das größte Potential sehe.
 
Das ist eine Steigleistungs-Challenge mit je einem kleinen Schuss Metabolik und Akklimatisation. Also FTP weiter rauf, Gewicht weiter runter, alle 2 Wochen mal eine Tour bis zur metabolischen Erschöpfung, um den Fettstoffwechsel in Trab zu halten.

Um mal den Mythos Ventoux etwas zu relativieren: das Ding ist auch nichts anderes als halt ca. 1.600 Hm am Stück, also weniger als der Stelvio. Steilheiten sind auch nicht exorbitant; man sollte nur nicht bei 34°C im Schttan losfahren.

Falls das mit 78 kg und FTP = 320 W zutreffen sollte, ist ab Bedoin bei guten Bedingungen (v.A. kein Weststurm) eine Zeit von knapp unter 1:20 h drin. Falls Ihr Startpunkt bei der berühmten Kurve St. Esteve definiert, sind es mit einer Steigleistung knapp über 1200 Hm/h ca. 1:05 Stunden. Das wäre dann schon richtig gut!
 
Das ist eine Steigleistungs-Challenge mit je einem kleinen Schuss Metabolik und Akklimatisation. Also FTP weiter rauf, Gewicht weiter runter, alle 2 Wochen mal eine Tour bis zur metabolischen Erschöpfung, um den Fettstoffwechsel in Trab zu halten.

Falls das mit 78 kg und FTP = 320 W zutreffen sollte, ist ab Bedoin bei guten Bedingungen (v.A. kein Weststurm) eine Zeit von knapp unter 1:20 h drin. Falls Ihr Startpunkt bei der berühmten Kurve St. Esteve definiert, sind es mit einer Steigleistung knapp über 1200 Hm/h ca. 1:05 Stunden. Das wäre dann schon richtig gut!
Boah, das ist aber echt flott..habe gedacht wir fahren da in jedem Fall mehr als 90 Minuten hoch. Inwiefern die 320 Watt realistisch ist, kann ich erst an einem richtigen Berg mal schauen. Das ist das was mir ICU ausgegeben hat.
Aber Zwift sagte 300 und seitdem bin ich sicher schneller geworden. Denke also das passt.

Wir werden da zeitig hoch fahren. Ist aber auch Ende September, da sollte es erträglich sein.
 
alle 2 Wochen mal eine Tour bis zur metabolischen Erschöpfung, um den Fettstoffwechsel in Trab zu halten.

Wie geht man so etwas an? Eine 3-4 Stunden Tour und nur so viel Energie zu sich nehmen, dass man so ziemlich leer ankommt?
 
Wie geht man so etwas an? Eine 3-4 Stunden Tour und nur so viel Energie zu sich nehmen, dass man so ziemlich leer ankommt?
Ja, so ungefähr. Genauer: so viel Energie zu sich nehmen, wie man mag und sich dabei dennoch leer fahren - entweder über kürzere Zeit mit hoher Leistung oder über längere Fahrzeit mit etwas weniger avgP. Über 1000 Wh* dürfen es bei halbwegs trainierter Fettflussrate schon sein. Wenn diese erst nach 6 Stunden erzielt wurden, dann ist man noch ziemlich schlecht; wenn sie nach 5 Stunden erreicht wurden, dann ist´s Mittelklasse, wenn man es nach 4 Stunden erzielt hat, ist man schon ziemlich gut und die Allerbesten schaffen die 1000 Wh bereits nach 3- 3,5 Stunden.

Bei mir kann eine solche Einheit auch mal 5-6 Stunden lang sein, schlägt dann aber nicht bei 1000 Wh an, sondern eher bei 1200-1400 Wh.

*: gemeint ist die Multiplikation der gemessenen avgP (nicht NP!) und der Stundenzahl der Zeit in Bewegung.
 
Wenn wir da knapp über ne Stunde Fahrtzeit reden geht da ja ganz viel über die FTP (wurde ja bereits gesagt). Ich würde eher mit Tempo anfangen, dann Sweetspot, dann FTP-Intervalle. Evtl. mit over-unders und HIT Intervallen garnieren.
Je näher es zum "Event" kommt, desto "Renn" ähnlicher. So 2-3 Wochen vorher wäre ich dann bei 1*45 Minuten nah an der FTP angekommen (97-98%). Da Du ja die Alp de Zwift Zeit des Kollegen kennst, kann man sich daran ja auf Zwift auch ein wenig abarbeiten.

Viel Spaß auf der Reise!
 
Ja, so ungefähr. Genauer: so viel Energie zu sich nehmen, wie man mag und sich dabei dennoch leer fahren - entweder über kürzere Zeit mit hoher Leistung oder über längere Fahrzeit mit etwas weniger avgP. Über 1000 Wh* dürfen es bei halbwegs trainierter Fettflussrate schon sein. Wenn diese erst nach 6 Stunden erzielt wurden, dann ist man noch ziemlich schlecht; wenn sie nach 5 Stunden erreicht wurden, dann ist´s Mittelklasse, wenn man es nach 4 Stunden erzielt hat, ist man schon ziemlich gut und die Allerbesten schaffen die 1000 Wh bereits nach 3- 3,5 Stunden.

Bei mir kann eine solche Einheit auch mal 5-6 Stunden lang sein, schlägt dann aber nicht bei 1000 Wh an, sondern eher bei 1200-1400 Wh.

*: gemeint ist die Multiplikation der gemessenen avgP (nicht NP!) und der Stundenzahl der Zeit in Bewegung.
Solche Angaben variieren sicherlich sehr stark vom Körpergewicht und der FTP.
Vielleicht mal mit 75-83% der FTP denken und dann zwischen 3 und 4 Std. fahren. Oder eben länger mit niedriger Intensität.
 
Wie geht man so etwas an? Eine 3-4 Stunden Tour und nur so viel Energie zu sich nehmen, dass man so ziemlich leer ankommt?
Also das mache ich alle paar Wochen, jedoch einfach weil ich zu wenig esse.



Wenn ihr z.B. schreibt 1h mit 75% FTP- wie macht ihr das?

Wenn ich mir dann im Nachhinein meine Einheiten anschaue, sehe ich immer, dass das Einhalten der FTP-Zielwerte schlichtweg aufgrund der Strecke nicht möglich ist:

Beispieleinheit: Meine letzte richtige Einheit war diese: da wollte ich am Anfang 2*15 Minuten 90% FTP fahren.

Am Anfang und durch den Berg ging das einigermaßen gut. Ziemlich genau bei 300 Watt rausgekommen bei HF-Av 150. Aber auf dem Rest der Runde kann ich die Leistung dann nicht mehr ordentlich fahren ohne mich oder andere zu gefährden weil es dann zu gerade ist.

https://www.strava.com/activities/11316041218/overview

Und jetzt schon anzufangen irgendwelche Anstiege zwei oder drei Mal hochzueimern- das kann ich mir einfach nicht vorstellen und finde ich auch für das was ich kann vollkommen übertrieben.


Konkurrent 3 hat jetzt im übrigen auch vollkommen seine Birne im Helm gelassen und geht mehrmals Mal die Woche 5Uhr ne Stunde joggen obwohl er erst um 8 auf Arbeit sein muss.


Du kannst deiner Konkurrenz ja am Vorabend der Challenge einen schönen schweren Ventoux Rouge mit 15+ Umdrehungen ans Herz legen während du selbst beim leichten Rosé bleibst ;)
Das riechen die ja auf mehrere KM Entfernung. Am Vorabend wird sich da keiner richtig Abschießen.
 
Und jetzt schon anzufangen irgendwelche Anstiege zwei oder drei Mal hochzueimern
Macht man das nicht so? Mich würde es stressen, wenn ich Intervalle in eine normale Ausfahrt einbauen will. Dann variieren doch die Pausenzeiten zwischen den Belastungen immer, weil der nächste Anstieg zu weit weg ist. Für mich ist es ganz normal, stumpf eine Stunde (z. B.) einen Berg hoch- und runterzufahren. Aber gut, 15 min Belastung ist schon lang, da wird ein Anstieg schnell zu kurz.
 
Zu blöd, dass man diese Challenge nicht auf Zwift mitverfolgen kann. Ich drücke erneut die Daumen und freue mich auf den nächsten Blödsinn!

Fachlich kann ich mangels Ventoux-Erfahrung nichts beitragen. Aber die Einstellung schon jetzt Grande.
 
Am Anfang und durch den Berg ging das einigermaßen gut. Ziemlich genau bei 300 Watt rausgekommen bei HF-Av 150. Aber auf dem Rest der Runde kann ich die Leistung dann nicht mehr ordentlich fahren ohne mich oder andere zu gefährden weil es dann zu gerade ist.
Mach erst mal die auto-lap Funktion bei dir aus und arbeite mit manuellen Runden ;) Und dann den Anstieg mehrfach hoch. Oder Rolle.

Wenn du deine FTP/Wattvorgabe hast, ist die HF für die Steuerung uninteressant, höchstens danach bei der Analyse..
 
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