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Rund um's DIAMANT - Technik, Touren, Typen

Die Schrauben haben kein M6 Gewinde sondern irgend etwas zölliges ... FG 6,35, also 1/4" x 26 TPI.
Keine Sorge - ich hab ein Musterteil der Alukurbelschrauben zum Abmessen bekommen und die Daten des Gewindes auch da.

@Bonanzero : ich bitte um Entschuldigung für die lange Leine - hier ist der Sattel:
Sattel_oben.jpg Sattel_unten.jpg

Die Oberfläche sieht besser aus als sie ist (rissig und rau). Ich habe Ihn schon mal nass neu geformt, aber unabhängig von dem tlw. fehlenden Unterleder ist das Leder irgendwie zu weich und hat die breitgesessene Form nach kurzer Zeit wieder angenommen. Spannen hat nichts gebracht. (...die seitlichen Löcher für einen Faden zum Zusammenschnüren hat ein Vorbesitzer hinterlassen)
 

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Re: Rund um's DIAMANT - Technik, Touren, Typen
Keine Sorge - ich hab ein Musterteil der Alukurbelschrauben zum Abmessen bekommen und die Daten des Gewindes auch da.

@Bonanzero : ich bitte um Entschuldigung für die lange Leine - hier ist der Sattel:
Anhang anzeigen 402423 Anhang anzeigen 402424

Die Oberfläche sieht besser aus als sie ist (rissig und rau). Ich habe Ihn schon mal nass neu geformt, aber unabhängig von dem tlw. fehlenden Unterleder ist das Leder irgendwie zu weich und hat die breitgesessene Form nach kurzer Zeit wieder angenommen. Spannen hat nichts gebracht. (...die seitlichen Löcher für einen Faden zum Zusammenschnüren hat ein Vorbesitzer hinterlassen)

Ich hatte meinen Sattel komplett zerlegt. Neues Unterleder mit Schusterleim eingeklebt und neu vernietet mit Halbhohlnieten 5x12 aus Kupfer. Unterleder kann man aus ner alten Satteldecke schneiden...Nieten bekommst Du hier. http://www.ebay.de/itm/10-Halbhohln...344505?hash=item19ff4bddf9:g:Se4AAOSwPhdVP6ZL
 
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23. Türchen:
Nochmal ein kleines nettes Detail für's (Katzen-)Auge.
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Und dazu quasi als Bonus noch etwas Technisches:
Bis Mitte diesen Jahres fragte ich mich, wozu die Optima-Schalthebel eigentlich diese kleine Ketten nötig hatten. Die Antwort fand ich erstmals an diesem Rad.
Die originalen Schaltzüge dieser Zeit sind keine flexiblen Drahtbündel, sondern besitzen einen massiven Kern aus 1mm starkem Federstahldraht, der mit dünneren Drähten umwickelt ist. Vermutlich hielt man das wegen der höheren Ansprüche an die Präzision der Viergang-Schaltung für notwendig.
Auf jeden Fall ist diese Art Schaltzug so steif, dass die Führung vom Unterrohr zum Umwerfer vermutlich den kleinsten reversiblen Biegeradius darstellt. Beim Umschlingen der Schalthebel hätte man die Schaltzüge sicher dauerhaft verbogen.
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Zuletzt bearbeitet:
Und schon wieder was gelernt, danke? Die Kettchen am Schaltwerk hinten und vorn haben haben mir ja eingeleuchtet auf Grund der Konstruktion der Teile, die Kettchen an den Hebeln habe ich bisher nicht verstanden.
 
24. Türchen:
Das Schmuckstück in Gänze.

Es handelt sich um eines der wenigen Rennräder mit der Übergangsbezeichnung "Modell 35 703" von 1960. Technisch gesehen ist es ja praktisch noch ein "Modell 167", das im Zuge der Sortimentsbereinigung 1959 in das standardisierte Nummernschema überführt wurde.

Zur Historie lässt sich leider nicht viel sagen, aber vermutlich war die auch nicht besonders "bewegt". Da hat das Rad in den letzten Monaten sicher mehr erlebt.
Vorab eine Anmerkung zu der Leinenverpackung. Diese hatte ich schon länger in meiner Sammlung und suchte natürlich nach einem Rad, das da hinein passen würde. Ob sie tatsächlich aus den 60ern stammt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, weil der Diamant-Kopf und -Schriftzug in den 40ern schonmal genauso gestaltet waren. Sicherer ist dagegen die Annahme, dass es eine Rennradverpackung ist, denn für alles andere ist sie von vorn nach hinten schlicht zu kurz.

Das Rennrad selbst stammt aus Cottbus und hat es auf eigener Achse wohl höchstens auf einen niedrigen dreistelligen Kilometerstand gebracht. Das schließe ich mal aus den wenigen Gebrauchsspuren, die man überhaupt finden kann.
Seit den 60er Jahren dürfte es dann im Keller gehangen (keine Plattstellen an den Reifen) und sich zunehmend in Kohlenstaub eingehüllt haben. Bis Mitte diesen Jahres, denn dann wurde es im Zuge einer Haushaltsauflösung wieder ans Tageslicht geholt und direkt an den Container gestellt. Vermutlich wäre es inzwischen längst auf dem Weg ins nächste Stahlwerk, wenn nicht zufällig einer vorbeigekommen wäre, der es mitnahm und unverzüglich mit miserablen Fotos in die Kleinanzeigen stellte. Kaum hatte ich es dort gefunden, war es auch schon wieder weg. Nach ein paar Telefonaten mit "den üblichen Verdächtigen" kam es dann zu mir und ersparte mir sogar den Weg nach Cottbus.

Das außergewöhnliche an dem Rad ist wirklich, dass es nahezu unberührt ist. Entsprechend ihrer Qualität sind die Teile gealtert, aber es wurde (vermutlich) nie etwas ausgetauscht.
Aufgrund des eingestempelten Baujahres '63' kann man relativ sicher sein, dass der Dynamo-Scheinwerfer vom Erstbesitzer nachgerüstet wurde.
Ganz unsicher bin ich mir bei den Schutzblechen, denn die Streben sind für's Rennrad (mit Löchern für M4-Schrauben), aber die Schutzbleche selbst scheinen vom Sportrad zu stammen. Hinten mit zwei zusätzlichen Löchern für's Rücklicht und auch die Passform des vorderen ist alles andere als perfekt. Aber ich habe wiederum auch ein Atelierfoto für Katalogzwecke bei dem das Schutzblech genauso knapp am Vorderrad klebt.

Wie dem auch sei. Bei mir wird das Rad in Ruhe weiterschlummern können. Ich habe es nur mit einem weichen Pinsel und klarem Wasser gereinigt. Alles andere wird genauso (teilweise unperfekt) belassen wie es ist und war; also keine Politur, keine Rostentfernung, kein Wachs oder ähnliches. Zum Fahren gibt es ja noch andere Räder.

Wer sich alle Bilder nochmal genauer anschauen möchte, findet sie im flickr-Album:
https://www.flickr.com/photos/46002115@N05/albums/72157678020489116


Ich wünsche euch besinnliche Weihnachten und schöne Festtage. Lasst euch mit Diamant(en) beschenken ;)

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24. Türchen:
Das Schmuckstück in Gänze.

Es handelt sich um eines der wenigen Rennräder mit der Übergangsbezeichnung "Modell 35 703" von 1960. Technisch gesehen ist es ja praktisch noch ein "Modell 167", das im Zuge der Sortimentsbereinigung 1959 in das standardisierte Nummernschema überführt wurde.

Zur Historie lässt sich leider nicht viel sagen, aber vermutlich war die auch nicht besonders "bewegt". Da hat das Rad in den letzten Monaten sicher mehr erlebt.
Vorab eine Anmerkung zu der Leinenverpackung. Diese hatte ich schon länger in meiner Sammlung und suchte natürlich nach einem Rad, das da hinein passen würde. Ob sie tatsächlich aus den 60ern stammt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, weil der Diamant-Kopf und -Schriftzug in den 40ern schonmal genauso gestaltet waren. Sicherer ist dagegen die Annahme, dass es eine Rennradverpackung ist, denn für alles andere ist sie von vorn nach hinten schlicht zu kurz.

Das Rennrad selbst stammt aus Cottbus und hat es auf eigener Achse wohl höchstens auf einen niedrigen dreistelligen Kilometerstand gebracht. Das schließe ich mal aus den wenigen Gebrauchsspuren, die man überhaupt finden kann.
Seit den 60er Jahren dürfte es dann im Keller gehangen (keine Plattstellen an den Reifen) und sich zunehmend in Kohlenstaub eingehüllt haben. Bis Mitte diesen Jahres, denn dann wurde es im Zuge einer Haushaltsauflösung wieder ans Tageslicht geholt und direkt an den Container gestellt. Vermutlich wäre es inzwischen längst auf dem Weg ins nächste Stahlwerk, wenn nicht zufällig einer vorbeigekommen wäre, der es mitnahm und unverzüglich mit miserablen Fotos in die Kleinanzeigen stellte. Kaum hatte ich es dort gefunden, war es auch schon wieder weg. Nach ein paar Telefonaten mit "den üblichen Verdächtigen" kam es dann zu mir und ersparte mir sogar den Weg nach Cottbus.

Das außergewöhnliche an dem Rad ist wirklich, dass es nahezu unberührt ist. Entsprechend ihrer Qualität sind die Teile gealtert, aber es wurde (vermutlich) nie etwas ausgetauscht.
Aufgrund des eingestempelten Baujahres '63' kann man relativ sicher sein, dass der Dynamo-Scheinwerfer vom Erstbesitzer nachgerüstet wurde.
Ganz unsicher bin ich mir bei den Schutzblechen, denn die Streben sind für's Rennrad (mit Löchern für M4-Schrauben), aber die Schutzbleche selbst scheinen vom Sportrad zu stammen. Hinten mit zwei zusätzlichen Löchern für's Rücklicht und auch die Passform des vorderen ist alles andere als perfekt. Aber ich habe wiederum auch ein Atelierfoto für Katalogzwecke bei dem das Schutzblech genauso knapp am Vorderrad klebt.

Wie dem auch sei. Bei mir wird das Rad in Ruhe weiterschlummern können. Ich habe es nur mit einem weichen Pinsel und klarem Wasser gereinigt. Alles andere wird genauso (teilweise unperfekt) belassen wie es ist und war; also keine Politur, keine Rostentfernung, kein Wachs oder ähnliches. Zum Fahren gibt es ja noch andere Räder.

Wer sich alle Bilder nochmal genauer anschauen möchte, findet sie im flickr-Album:
https://www.flickr.com/photos/46002115@N05/albums/72157678020489116


Ich wünsche euch besinnliche Weihnachten und schöne Festtage. Lasst euch mit Diamant(en) beschenken ;)

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Anhang anzeigen 403019
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Hier reicht ein "like" bei weitem nicht aus! Das ist ein unglaublicher Knaller, ein Fang des Jahrzehnts
 
Wirklich ein schönes Rad, muss auch mal wieder was in Sachen Diamant machen.

Ich hätte noch ein dunkelgrünes Damen Luxussportrad (fast komplett) was seit Jahren auf Neuaufbau wartet. Leider ist die Gabel mal nachlackiert/gestrichen wurden. Der Originallack drunter ist auch hin...mal sehen was ich da mache.

Was ist eigentlich zu der (seltenen) Farbe zu sagen? Es hat auch noch eine, ich denke mal originale, Linierung (Muffen) in elfenbein (oder es war mal weiß)

Ich hab grad kein Foto zur Hand.


Cu Danni
 
@Kakerlake : Bei meinem Sattel sind es noch die kleinen Stahlniete. Hmmm... vor diesen Nieten stehe ich schon immer etwas wie das Kaninchen vor der Schlange.... bloß nicht anrühren... , aber ich fürchte um dieses Stadium der Zerlegung wohl nicht herumzukommen. Aber das werde ich erst tun, wenn ich mal die Originalnieten irgendwo herbekomme.

24. Türchen:
Das Schmuckstück in Gänze.
...
Wow - der Zustand und die Vollständigkeit ist ja mal ein Weihnachtsgeschenk, was man nicht so oft findet - toll und vielen Dank für´s Zeigen - ich habe einiges dazugelernt.
 
Wow - der Zustand und die Vollständigkeit ist ja mal ein Weihnachtsgeschenk, was man nicht so oft findet - toll und vielen Dank für´s Zeigen - ich habe einiges dazugelernt.
Gerne :)
Was mir bis jetzt noch nicht klar werden will, ist die Tatsache, dass jemand sowas im Jahr 2016 wegschmeißen wollte. Vor 25 Jahren ok, da gab es solche Funde sicher noch zuhauf und keiner wollte den DDR-Schrott, aber inzwischen hat man ja doch irgendwie die Hoffnung, dass auch der letzte kapiert hat, dass alte Fahrräder mehr wert sind als der Stahlpreis ...

Bei meinem Sattel sind es noch die kleinen Stahlniete. Hmmm... vor diesen Nieten stehe ich schon immer etwas wie das Kaninchen vor der Schlange.... bloß nicht anrühren... , aber ich fürchte um dieses Stadium der Zerlegung wohl nicht herumzukommen. Aber das werde ich erst tun, wenn ich mal die Originalnieten irgendwo herbekomme.
Die älteren Niete waren vernickelte Zweispitzniete bzw. Spaltniete mit Linsenkopf. Die bekommt man eigentlich recht gut, weil die in verschiedensten Oldtimerbereichen für Restaurierungen eingesetzt werden. Länge und Durchmesser weiß ich allerdings gerade nicht.
 
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Hi, brauch noch jemand 72 16mm Nippel für Grünertfelgen? Sind gebraucht und müsste man putzen

@naxo ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerne :)
Was mir bis jetzt noch nicht klar werden will, ist die Tatsache, dass jemand sowas im Jahr 2016 wegschmeißen wollte. Vor 25 Jahren ok, da gab es solche Funde sicher noch zuhauf und keiner wollte den DDR-Schrott, aber inzwischen hat man ja doch irgendwie die Hoffnung, dass auch der letzte kapiert hat, dass alte Fahrräder mehr wert sind als der Stahlpreis ...
Na ja, Cottbus ... :cool: Ich kenne (und mag) die Niederlausitz seit 20 Jahren, und würde daher sagen, dass die Uhren im östlichen Brandenburg immer noch etwas anders gehen als in Berlin, im Guten wie im Schlechten ... ;)

Und auch hier im Dreiländereck bei Basel werden "richtig alte" Fahrräder im Normalfall allenfalls als pittoreske Gartendekoration/Blumenständer interpretiert (ich habe z. B. eines mit Sturmey Archer-Dreigang und Quadrant-Schalter am Oberrohr gesehen), wenn sie nicht einfach weiter gefahren werden, was man in Basel noch viel sieht - die Schweizer scheinen generell kein besonderes Verhältnis zu ihren alten Rädern zu haben (ähnlich wie die Niederländer), obwohl es in der Schweiz früher außergewöhnlich hochwertige Räder mit individuellen Komponenten gab, oft nur in kleiner Stückzahl hergestellt, also definitiv sammelnswürdig.
Hipster(innen) mit älteren Rennrädern gibt es aber in Basel durchaus - so großstädtisch ist es dann doch schon ...
 
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