Solch Plastikmüll sollte gar nicht erst verkauft werden ... und auch nicht von Webseiten getestet werden, die für sich eine Rad-Fachexpertise beanspruchen.
Und wer so etwas zu dem Preis kauft, sollte sich selbst überprüfen, ob er wirklich sinnvoll und ökologisch handelt. Ein qualitativer Akku mit langer Lebensdauer kostet schon ein Vielfaches. Ebenso sind gute LEDs nicht im Cent-Bereich angesiedelt.
Das Zeug hält also max. 12 Monate und dann ist es Sondermüll durch den Akku und verstaubt in einer Schublade.
Und wenn ich hier lese "ist fürs Stadtrad" frage ich mich, warum nicht gleich Nady und Lichtanlage angebracht wird. Es muss ja nicht gleich SON sein, aber ein guter Nady und Lichtanlage halten viel länger, bieten besseres Licht und sind kein Sondermüll. Zudem bietet es einen Sicherheitsgewinn tagsüber.
Naja, da sind immerhin Osram-LEDs drin; jetzt würde mich natürlich noch der genaue Typ interessieren. Den "westlichen Premium-Herstellern" traue ich allerdings schon seit Jahren nicht mehr viel zu; die Herkunft des Leuchtmittels ist eigentlich kein Argument. Und ein wirklich hervorragender Emitter wie die Cree XM-L T6 kostet auch mit Händlermarge unter 2 €, wenn man sich um die Schaltung/Platine selbst kümmern kann. Bei einer Großserienleuchte gehe ich von einer eigenen Platine aus, die genau zur gewünschten Schaltung und zum Gehäuse passt.
Beim Akku sagt meine Erfahrung, dass die Lade-/Entladeschaltung sehr viel wichtiger ist, als der Akkutyp selbst. "Lithiumakkus" sterben sehr viel eher an der Über- oder Unterforderung einzelner Zellen im gemeinsam angesteuerten Verbund, als an der Zellenqualität selbst; auch hier sagen Hersteller und Preis eher wenig über Leistung und Lebensdauer aus (Erfahrungen in meinem Fall mit RC-Modellen, aber eben auch mit Fahrradleuchten und Taschenlampen). Passende BMS-Chips für jede denkbare Anforderung gibt es für wenige Cent; man muss nur wissen, was sie wirklich können sollen und wie sie verkabelt werden. Der Platzbedarf ist gering genug, um sie auch nachträglich in vielen Akkupacks und Fertigleuchten unterzubringen; in den meisten davon habe ich solche Schaltungen aber zumindest für die Entladung gefunden. Besser als nichts, aber keine echten Problemlöser bei "Lithiumakkus".
Wenn Einzelakkus ohne Regelung verwendet werden und in einer federbelasteten Halterung sitzen, kann man sie ggf. durch "geschützte" Baumuster ersetzen, die einen kleinen Controller am Minuspol haben und dadurch ein wenig länger sind. Auch das ist besser, als nichts.
Eine andere Lösung wäre, komplett auf jede Regelung zu verzichten und für jede Zelle bzw. jede in Reihe geschaltete Gruppe ein zusätzliches Controllerkabel zu legen; laden müsste man dann mit einem programmierbaren "Modellbaulader", der die Regelung sehr viel feinfühliger übernimmt. Nachteil ist der zusätzliche Stecker am zusätzlichen Kabelstrang, Vorteil wäre die mögliche Steigerung der Leuchtdauer bei einem System mit separatem Leuchtkopf durch beliebig verfügbare, externe "Modellbauakkus". Da ist die zehnfache Kapazität durchaus kostengünstig und zuverlässig umsetzbar, wenn ein ordentlicher Platz samt Halterung für den Akku vorhanden ist und das Gewicht nicht stört. Aber dann ist es natürlich vorbei mit "im Büro mal schnell am USB-Port nachladen".
Was ich damit sagen will:
- nicht selten sind billige und sehr billige Leuchten und Akkupacks durchaus leistungsfähig und langlebig
- was Leuchte und Akku im Verbund wirklich draufhaben, hängt in erster Linie von Schaltung und Kühlung ab
- dabei lohnt es sich, so ein Ding mal zu zerlegen und genau hinzuschauen
- im Defektfall lassen sich grundsätzlich brauchbare Leuchten oft mit wenig Aufwand mit besseren Schaltungen und Akkus nachrüsten
Zur Kombination von Nabendynamo und guter Leuchte:
Dynamolicht ist an einem Alltagsrad natürlich immer die erste Wahl, weil man das Laden und Mitnehmen nicht vergessen kann und die Sachen auch nicht so schnell geklaut werden, wenn man sie mal nicht abmontiert.
Das bessere Licht bekommt man damit allerdings nicht.
Häufig ist schon eine 15-€-Kombination aus Leuchtkopf und separatem Akku in Lichtstärke und Ausleuchtung weit überlegen.
Auch die Dynamobeleuchtung spielt ihre Möglichkeiten erst wirklich aus, wenn eine Ladeschaltung mit Pufferakku zwischen Scheinwerfer und Dynamo sitzt. Idealerweise versorgt sie dann einen Scheinwerfer, der für 8,4 V oder gleich für 12 V ausgelegt ist.