AW: Bericht ARD über Doping Magenta-Team
Wieder einmal neue Hiobsbotschaften von vermeintlichen illegalen Manipulationen. Wieder einmal fragt man sich: "Der auch?". Wieder einmal fordern die Medien und zahlreiche mehr oder weniger wichtige Persönlichkeiten Erklärungen. Also alles wie immer?
Nein, zumindest nicht für mich. Ich, der sich in der Vergangenheit immer kritisch mit dem Thema Doping auseinandergesetzt hat, der die öffentlich zu zugänglichen Untersuchungsberichte, Unterlagen und Informationen gelesen hat und der an diesem Samstag , beim Start des Sparkassen Münsterland Giros in meiner Heimatstadt Ahlen, das Treiben vor dem Start eines großen Radrennens mal aus nächster Nähe beobachten wollte.
So wurde ich (im Bild ganz Links) also Zeuge eines Interviews dessen Bedeutung mir erst am Abend dieses Tages, als ich die Schlagzeile im Internet las, bewusst wurde.
Erst dann wurde mir auch klar warum einer der Betreuer mit dem ich mich unterhalten habe, von sich aus auf das Thema Doping zu sprechen kam und den ich wie folgt zitieren möchte: "... es ist schon schlimm das hier 40 bis 60 Jobs auf der Kippe stehen wenn einer der Jungs Scheisse baut."
Was bleibt ist die bittere Erkenntnis das die Medien sich mit all Ihrer Macht und in diesem Fall mit einem polemischen und penteranten Boulevardjournalismus, ohne Rücksicht auf Kollateralschäden, allzugern auf auf das schwächste Glied der Radsportkette, den Fahrer, stürzen um eine neue Sau durchs Dorf zu treiben.
Vom nahenden Grollen des Medienunwetters geweckt, reiben sich die verstaubten Funktionäre die Augen um postwendent den Finger zu heben und großspurig Erklärungen und Aufklärung zu fordern. Ganz nach dem Motto: "Aktionismus ersetzt geistige Flaute".
Jetzt ist mir klar das der Kampf gegen Doping mit dieser Art des einseitigen Journalisums nicht zu gewinnen ist. Haben sich die Medien zur großen Zeit des Teams Telekoms mit Haut und Haar an den Radsport verkauft und eine objektive Berichterstattung vermissen lassen hat sich daran bis jetzt nichts geändert. Die Scheuklappen von damals wurden ersetzt gegen eine Lupe mit der man sich ebensowenig einem Überblick verschaffen kann.
Andere Sportarten aus denen es zahlreiche Indizien auf illegale Manipulationen gibt, befnden sich somit im toten Winkel der Berichterstattung.
Aber auch die meisten Funktionäre und Ämtersammler lassen mich nicht hoffen, geht es denen doch schneinbar allzu häufig nur darum, ihre Schäfchen im trocken zu halten. Konkrete Maßnahmen bzw. erfolgsversprechende Lösungen sind Fehlanzeige.
Meiner Meinung nach sollte der Verantwortung des Anti-Doping-Kampf aus den Händen der jeweiligen Verbände an eine zentrale Institution gegeben werden. Es kann doch nicht sein das ein Sportler in einem Land gesperrt ist und in anderen Ländern Wettkämpfe bestreitet. Wieso dauert es in der heutigen Zeit Monate bis Testergebnisse vorliegen? Wieso existieren keine geeigneten Rechtsmittel bzw. wieso werden sie nicht angewandt?
Warum berichten die Medien nicht darüber bzw. setzen die relevanten Verbände unter Druck?
Von populistischen Berichten wie dem diesem Thread zu Grunde liegendem habe ich jedenfalls genug.
Patrick