AW: Boonen darf bei TdF starten
Schön rausgeredet.
Denkst du, wenn sich jetzt keiner mehr ein Profi-Rennen anschaut, dass Doping damit vernichtet ist?
Meine ursprüngliche Antwort war wesentlich länger. Ich habe sie dann nur radikal gekürzt. Man muss ja nicht immer gleich Alles auf ein Mal schreiben. Die meisten hier ermüdet ja das Lesen von fünf Zeilen schon solcher Maßen, dass man ab Zeile sechs eigentlich schreiben könnte, was man will - es ergibt keine Reaktion, weil es keine Rezeption fand. Sind wir eigentlich schon über Zeile fünf hinaus? Das ist im Editor so schwer zu beurteilen, weil das Textfenster ja kleiner ist.
Sei's drum:
Alle anderen Sportarten finden schon seit Jahrzehnten ohne meine mediale oder korporale Anteilnahme statt. Das betrifft Fußball ebenso wie Leichtathletik und Skisport, um nur drei von denen heraus zu greifen, die ich mir in den 70-er 80-er und teils auch noch in den 90-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mehr oder weniger regelmäßig ansah. Dinge wie Springreiten, Tennis und Eiskunstlauf standen noch nie weit oben auf meiner Speisekarte, aber zur Not tat's das dann auch mal.
Die letzten gut zehn Jahre finden Olympiaden im Doping, Weltmeisterschaften im Werbegelder einnehmen und Bundesligen in was auch immer unter Ausschluss meiner Person statt. Das war ein sich über Jahre entwickelnder Prozess und keine Entwicklung von Vollversorgung auf Nulldiät.
Radsport blieb die letzte Sportart, die sich mein Interesse erhielt. Endgültig Schluss war für mich jedoch mit Floyd Landis. Das ist auch nicht mehr zu toppen. Ich habe Alles gesehen. Mir reicht es.
Nun kann ich nicht gerade von mir behaupten, dass ich ein Frühaussteiger bin, denn ich musste immerhin 48 Jahre alt werden, um zu sagen: Wenn ihr das machen wollt, dann macht es ohne mich weiter.
Immerhin wäre ich aber noch ein Jahr lang in der werberelevanten Zielgruppe der bis 49-Jährigen gewesen und habe die Werbestrategen damit um ihre maximale Reichweite gebracht!
Ich behaupte nun aber nicht, dass man erst 48 Jahre alt werden muss, um begreifen zu können wie ausgehöhlt und pervertiert das ganze Profisportsystem ist. Kann sein, dass ich mit 38 oder 28 die gleiche Entscheidung getroffen hätte, wenn die äußeren Ereignisse sich schon früher so etwickelt hätten wie sie es ab 2006 taten.
Mit F1 und anderen Massenpsychosen hatte ich z. B. im Unterschied zu Vielen, die ich sonst menschlich durchaus schätzte, jedenfalls noch nie etwas am Bein. Für mich stand immer im Vordergrund, selbst etwas auszuüben, und nicht anderen dabei zuzusehen.
Das lässt sich als Devise auf alle Lebensbereiche ausweiten.