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Brevetberichte

schöner bericht, ich bin auch 2x in frankreich, orchies gefahren. die aufnahme dort war sehr herzlich und ich kann es jedem nur empfehlen, mal "im ausland" zu starten und die etwas anderen herausforderungen anzunehmen.
 
Doppelposting: 200km von Aix-en-Provence nach Aups, trocken, 7 - 24°C, Gegenwind mit Böen bis 60km/h ab Kilometer 105, Sonnenbrand und arge Schelte vom Polizisten weil die Ampel rot war. :oops:
Dazu zwei mal unter freiem Himmel geschlafen.

Hier unter den Berichten schreib ich etwas mehr: Die Anfahrt wie gewohnt über Frankfurt mit dem TGV und dem Rad in der Tasche, anschließend das Rad auf dem Parkplatz zusammenbauen, umziehen, mit dem ganzen Plunder zum Veranstaltungsort (diesmal Aix-en-Provence selbst, Anfahrt ca. 15km) und den Rest der Nacht vor der Halle unterm Baum pennen.

Morgens um 6:00 Uhr klingelt der Wecker, es ist trocken, aber recht frisch. Ungefähr 60 Fahrer starten, überwiegend Carbon, überwiegend Generation 50+, Tendenz stark nach oben. Nach Käffchen, Plätzchen und Registration geht es irgendwann los, einen "Startschuss" wie z.b. am Niederrhein gibt es nicht - man fährt halt irgendwann nach 7:00 los. Durch die Innenstadt von Aix ist Rotphase... und hinter mir brüllen die Mitfahrer - denn die Polente mag nicht, das ich bei rot über eine Bus-Ampel trödel... wedelnder Ziegefinger vom anglaise sprechenden Polizisten inklusive... das hätte teuer werden können...

Hinter der Stadtgrenze gibt es keine Polizisten mehr - und keine Ampeln. Die Strecke bis Aups kenne ich wie meine Westentasche, ist sie doch sonst mein Anfahrtsweg nach Carces. Vorbei an den landestypischen weiß-gelben Felsen, durch St. Maximin (Kontrolle), le Val, vorbei am Lac Carces, durch Carces (Kontrolle) - wo ich im Supermarkt einen Mann mit einer handzahmen weißen Taube sehe, durch Cotignac nach Aups (Kontrolle).

In Aups (Kilometer 105) drehen wir nach Norden ab, ab jetzt herrscht Gegenwind mit bis zu 60km/h. Autsch. Der raue Asphalt ist egal, der Gegenwind lenkt von ihm ab. Die Carbon-Fahrer-Radsportgruppe die ich ab jetzt ständig um mich habe ist mir viel zu schnell, bleibt aber an jedem 2. Baum stehen. Insofern fahren wir die nächsten ~70km "zusammen", beim Aufstieg hinter Le Puy Ste. Reparade (Kontrolle) sind sie aber weg. Dafür treffe ich hier einen netten, aber reichlich erschöpften Deutschlehrer und einen älteren Herren in hautfarbener Wollstrumpfhose. Mit letzterem fahre ich dann nach knapp 10h zusammen ins Ziel ein.

Im Ziel passieren viele schöne Dinge. Zum einen suche ich mit dem Rad in Aix erfolglos einen chinesisches Restaurant und werde dann kurzerhand vom Veranstalter mit dem Auto in ein Einkaufszentrum gefahren. Da gibt es zwar auch keinen Chinesen, aber was anderes Leckeres. Und abgeholt werde ich auch...
Immer wieder werde ich zudem gefragt, ob ich wirklich nur für den 200er in die Provence kam, was ich natürlich bejahe. Wenn ich mit dem Auto nach Belgien oder an den Niederrhein fahre kostet mich das zwar weniger Zeit, aber mehr Fahrtkosten lautet meine Antwort.
Als ich meine Sachen zusammenpacke (ist ja so einiges wegen der Übernachtungen) wird mir angeboten mich zurück zum Bahnhof zu fahren - das Angebot nehme ich natürlich dankend an, auch wenn es ja eigentlich nur 15km sind. Schlussendlich sitze ich dann aber um 22:00 Uhr mit meinem ganzen Plunder in der Pampa und muss 10h auf meinen Zug warten... also nochmal Schlafsack unter freiem Himmel auspacken und außerhalb des Bahnhofsgeländes die Äuglein schließen...

 
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...jetzt verstehe ich;)
schöner bericht!
was kostet der tgv, und wie lange im voraus muß man buchen?
 
was kostet der tgv, und wie lange im voraus muß man buchen?
  • Dieses mal habe ich €118,35 gezahlt (mit Bahncard 25)
    (meine Fahrt im Juli hat knapp unter €90,- gekostet (auch mit Bahncard))
  • zuzüglich der Probe-Bahncard 25 für €25,-
    (hat sich aber alleine bei dieser Reise schon gerechnet (zudem benutze ich sie bei der Fahrt ins Saarland))
  • zuzüglich Reisespesen
    (Kaffee und Essen im Zug / Bahnhof ist wirklich UNVERSCHÄMT teuer!)
Gebucht habe ich dieses mal am 17.2.
 
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Den 300er in Berlin bin ich diesmal etwas anders als sonst angegangen. Deshalb schreibe ich darüber auch mal ein paar Zeilen hier. Außerdem lese ich solche Berichte immer sehr gern und habe daraus schon sehr viel gelernt:

Da ich mich ganz fit gefühlt habe und abends auch noch was vorhatte, habe ich mich in die erste Startergruppe eingeschrieben und wollte solange es geht in der schnellen Gruppe mitfahren. Das hat die ersten 100km auch sehr gut geklappt. Bei Sonne und Rückenwind sind wir in einer ziemlich großen Gruppe zügig vorangekommen.

Die erste Kontrolle in Trebbin an der Tankstelle wurde wirklich nur zum Stempeln genutzt, wobei die Mitarbeiter schneller gestempelt haben, als wir Karten hinlegen konnten. Pause gefühlt 1min. Danach ging es ungebremst weiter, Wechsel an der Spitze klappten gut, ich war aber immer froh, wenn ich wieder nach hinten „durfte“. Zweimal führte uns der Track auf Radwege, die nur aus Treibsand bestanden, diese wurden einstimmig abgelehnt, so dass wir weiter die Straße benutzten.

Die freie Kontrolle in Dahme war dann für mich ein Bäcker, bei dem ich 2 Stücken Kuchen hinterschlang. Ich machte hier den Fehler, meine Jacke auszuziehen und zu verstauen, so dass alle anderen weg waren, als ich fertig war. Da wurde nicht gebummelt. Na ja, einerseits ist es alleine nicht ganz so stressig, andererseits wollte ich auch mal zu den ganz schnellen gehören. Kurz hinter Dame hatte ich sie dann aber doch wieder eingeholt. Nach jedem Abzweig wurden jetzt Ausscheidungssprints gefahren, bei denen ich schon ganz schön zu kämpfen hatte. Im vollen Bewusstsein, dass das völliger Blödsinn ist, wenn man noch 170km vor sich hat, habe ich da auch drei bis vier Mal mitgemacht (Herdentrieb). Vorne hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr fahren können.

Also ließ ich sie ziehen. Sind also doch nicht nur die Ampeln in Berlin schuld, dass ich nicht zu den ersten gehöre. Bis zur Kontrolle in der Gaststätte in Oehna fuhr ich dann alleine. Da standen noch die Kollegen aus der Speedgruppe! Aber mir war klar, dass ich mit denen nicht in Berlin ankomme, also Stempel geholt und alleine weiter. Unterwegs gesellte sich noch ein Kollege dazu, der auch von der Speedgruppe ausgespuckt wurde, so ging es zügig aber etwas entspannter weiter nach Wittenberg und zur Elbfähre. Vorher gab es in Wörlitz die nächste freie Kontrolle, wofür wir das Hotel „Zum Stein“ wählten. Eigentlich wollte ich irgendwo „richtig“ Pause machen, aber hier kam ich mir etwas fehl am Platze vor zwischen den vielen Anzugträgern. Also doch wieder nur Stempeln, pinkeln, Wasser auffüllen. Die Fähre war ja nun auch nicht mehr weit. Zu unserer Überraschung gesellten sich noch vier Kollegen zu uns, die wir eigentlich weit vor uns vermuteten. Wir hatten sie überholt, als sie an einem Supermarkt Pause gemacht haben.

Zusammen rollten wir auf die Fähre, auf der schon ein Teil der Schnellen wartete. Kurz nach dem Ablegen erschienen am Ufer Klaus, der wieder mit geschienter Hand fuhr (RESPEKT!), und Kollegen, die an einem Bäcker etwas zu spät wieder losgekommen waren, ärgerlich für sie.

Nach der Fähre teilte sich die Gruppe schnell wieder und ich fuhr mit den gleichen Leuten wie vor der Fähre weiter. Jetzt war aber bei mir so langsam wirklich die Luft raus und mein etwas angeschlagenes Knie begann sich immer öfter zu melden. Ich fuhr immer langsamer alleine weiter und schob unterwegs sogar mal ein Stück. Ich hab angefangen, mir ernsthaft Sorgen zu machen, ob ich diese Tour zu Ende fahren kann und mich über meine Unvernunft geärgert. Gerade in diesem Jahr, wo es um PBP geht wäre ein Abbruch sehr ärgerlich. Ich wusste es die ganze Zeit und bin trotzdem über meinem Limit gefahren.

Irgendwo ca. 20km vor der Kontrolle in Dobrikow habe ich zum Glück ein offenes Gasthaus gefunden, in dem ich endlich eine ausgedehnte Pause machte. Die war dringend nötig, auch weil meine Essenvorräte komplett alle waren. Nach einer knappen Stunde ging es mit großen Schmerzen weiter bis Dobrikow. Hier nochmal kurz Kaffee getrunken und dann auf zur letzten Etappe. Es wurde schon wieder etwas frischer, so dass ich froh war, doch meine Regenjacke mitgenommen zu haben, die jetzt als Windjacke genau richtig war. Da das Ziel jetzt sichtbar näher kam, ging das Fahren auch wieder etwas besser, nicht mal die unzähligen Ampeln haben mich noch großartig gestört. 20:30 Uhr war ich dann wieder in Moabit.

Fazit: Ich bin heilfroh, dass ich dieses Brevet trotz der schweren zwischenzeitlichen Kriese bewältigt habe. Das Schnellfahren in der Gruppe hat zwar riesenspaß gemacht, aber dafür sind die anderen Aspekte der Tour deutlich zu kurz gekommen. Die Schönheit der Strecke habe ich zum Anfang nicht genug mitbekommen wegen Gruppenfahren und danach hatte ich dann auch keine Augen mehr für die Landschaft, weil ich mit mir selbst beschäftigt war. Beim 400er werde ich wieder alleine fahren und wahrscheinlich auch nicht in der ersten Gruppe starten um nicht wieder in Versuchung zu geraten, Rekorde aufzustellen. Beim Alleine fahren fährt man in seinem eigenen Rhythmus, ist deutlich unabhängiger, und kann die Tour einfach mehr geniessen. Schei** auf den Schnitt. Das Wetter war optimal, meine Ausrüstung auch, Pannen gab es keine, nur zu essen nehme ich mir das nächste Mal etwas mehr mit, wenn es wieder nach BRANDENBURG geht.

PS: Am nächsten Tag habe ich gemerkt, dass mein Sattel bei den diversen Kopfsteinpflasterpassagen insgesamt ca. 3-4cm reingerutscht ist, vielleicht auch eine Ursache für die zunehmenden Knieschmerzen. Dass ich das bei der Tour nicht gemerkt habe…


Ich hoffe alle Anderen sind ebenso erfolgreich ins Zeil gekommen, man sieht sich beim 400er!
 
Schöner Bericht, bin selbst in der zweiten Gruppe gestartet, die auch nicht langsam (gerade bis zur 1.Kontrolle) aber etwas moderater unterwegs war. So haben sich unterwegs immer wieder mal kleinere Grüppchen zusammengefunden und man war nie alleine. Die schönsten Abschnitte habt ihr aber anscheinend ausgelassen:):

20150418_103654.jpg

Ein paar mehr Bilder von mir gibts hier:
https://picasaweb.google.com/115095...nburg300Km18042015?authuser=0&feat=directlink
 
Wie weit habt ihr denn da im Endeffekt geschoben, wenn ich die Fotos sehe, hab ich glaube ich, alles richtig gemacht.
Aber romantischer wars bei euch bestimmt!
 
Also ich hab gar nicht geschoben:p da ich Crosseinlagen gewohnt bin und etwas breitere Reifen fahre, aber etwas Zeit hat es schon gekostet, bei der nächsten Gelegenheit sind wir dann aber einen besseren Umweg gefahren. Laut Ralf, der die Strecke erdacht hat, war das aber nicht so geplant sondern ein Fehler bei der digitalen Routenerstellung.
 
Kurzer und bilderfreier Bericht, weil die Strecke identisch mit der von letzten Jahr war: 400er Neufchâteau (B) <-> Neufchâteau (F):

Ein Wort - Regen.
Ein zweites Wort - Kälte.
Und ein drittes Wort - Wind.

Wenn man 400km mit den obigen drei Wörtern und 10h Dunkelheit mischt, weiß man wie es mir erging. Es hat zwar mehr als einmal geregnet (nämlich drei mal), aber ich war nur einmal nass. Und ja, am Freitag wurde es mit 11°C zwar wieder "warm", meine Füße scherte das aber einen feuchten Kehricht und sie bleiben bei den nasskalten 7°C der Nacht.

Geladen hatte, wie letztes Jahr schon, das "Team de Lux", ein wallonischer Radsportverein. Was mir komplett neu war war die Tatsache dass das gesamte Brevet als Mannschaftsfahrt (Grupetto?) lief. Für wirklich jeden wurde angehalten. Reifen platt? 16 Mann bleiben stehen, einer kommt den Berg nicht schnell genug hoch? Alle warten oben... Das ist wirklich genial, schweißt zusammen und gibt "Sicherheit" - macht aber auch ein schlechtes Gewissen weil die Anderen wegen einem frieren müssen - denn nass sind wir dank der gefühlten 15 schutzblechlosen Carbonfahrer sowieso alle...

Irgendwann ist die Nacht vorbei, bei 150km hab ich das Rudel ziehen lassen und mich danach in den erstbesten Supermarkt geschlagen - was gut war, denn im Vergleich zu letztem Jahr war das Frühstück erbärmlich. Kein Buffet, keine Wurst, kein Käse, nur ungetoastetes Weißbrot in Dreiecken mit süßen Sachen aus Alutöpfchen. Und das in Frankreich, dem Land der Genießer? Bah!

Als alle aufbrechen entschließe ich mich noch ein bisschen in der Lobby meinen Kopf ans Fenster zu legen (da ist jetzt ein schöner Fettfleck auf dem Glas) und leiste so den beiden Abbrechern stille Gesellschaft bis sie abgeholt werden. Abermals aufgewärmt vom Handgebläse der Herrentoilette mach ich mich dann nach einer Stunde Sitznickerchen wieder auf den Weg nach Hause.

Kurz vor Heudicourt-sous-Dingsda (Kontrolle 3) treffe ich einen extrem langsam fahrenden älteren Luxemburger dem die Puste ausgegangen ist, Lucas ist Herzinfarktpatient, hat 2 Stands und viel Zeit. Wir sehen uns ab jetzt häufiger. Noch ein bisschen später treffe ich noch Stijn, den einzigen Liegeradfahrer. Stijn fährt bergab und flach recht zügig, bergauf hole ich ihn ein und mache ein paar Meter gut. Machen wir Pause, wie z.B. in Montemdy (Kontrolle 4) in einer wunderbar alten Bar einer französischen Oma, dann holt uns Lucas wieder ein.
So geht das durch die Vogesen, mal mit Regen, mal ohne, aber wenn ohne, dann mit Gegenwind...

In Jamoigne halte ich raptisch bei "Chez Nathalie", der einzigen Friterie weit und breit - und es ist kurz vor Fereabend. €5,50 später trage ich einen fett-triefenden, frittierten und mit überzuckerter Soße verzierten Burger die letzten Höhenmeter nach oben. So geil! Kaum purzle ich aus Nathalies Tür, fährt Lucas an mir vorbei - und jetzt wirds gemütlich. Die letzten 20km fahren wir nämlich langsam. So mit 10km/h vielleicht, denn Stijn ist unbemerkt an mir vorbeigehuscht als ich in den Burger biss. Irgendwo im Wald sehe ich nach über 23h das erste mal trockenen Asphalt - den hat bestimmt das Fremdenverkehrsamt zu Werbezwecken dahingetrocknet...

Nach 23:53 bin ich da, das sind 2h mehr als letztes Jahr. 1h mehr pennen, 1h Zähigkeit durch Regen und Kälte. Ist genehmigt.
Die letzten 20km mit Lucas waren mit meine schönsten Brevetkilometer überhaupt; schweigend, kühl, feucht, ruhig, tief grün, fast meditativ.

Gelernt:
  1. REGENSCHUHE - MUST HAVE!
    • Nein, keine guten Überzieher, sondern RegenSCHUHE!
  2. Meine neuen Windstopper Zehenüberzieher für die Schuhe sind gut - bei Trockenheit.
  3. Ebenso sind meine neuen Windstopper Knielinge brauchbar.
  4. Ab 400km Wechselklamotten, mindestens ein 2. Paar Handschuhe und Socken
    • Gibt es eigentlich "regenfeste" Handschuhe?
  5. Dieses PBP noch nicht, aber ich glaube Adrian Hands und ich könnten gute Freunde werden
  6. Das mit dem Grupetto-/Peloton-Fahren ist schon geil (die Erkenntnis hatte ich ja schon beim Windschattenfahrt beim saarländischen 300er)
    • Vielleicht sollte ich doch mal in einen Radsportverein reinschnuppern?
  7. "Terrine" ist keine Suppe.
    • Ein bisschen saure Salatdeko und eine halbe Physalis rechtfertigen zudem keine €12,- für zwei Scheiben Pastete mit Weißbrot, egal wie lecker.
    • Ja, da bin ich Deutscher.
Ich revidiere zudem meine Aussage vom letzten Jahr: Ja, ich würde dieses Brevet meinen Freunden empfehlen. Wenn besseres Wetter ist.
 
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regenfeste Handschuhe -> ich mein im Kurierforum mal etwas gelesen zu haben, wonach dann die Wasserfestigkeit durch einen unterhalb getragenen Latexhandschuh gewährleistet wurde. In jedem Fall bedeutet regendicht vermutlich eher weniger atmungsaktiv.
 
Klar, Neoprenhandschuhe atmen natürlich nicht. Deshalb kann man sie nur tragen, wenn es draußen kalt genug ist.
 
Der Hamburger 400er startete am Freitag um 22.00. Es ging nach Fehmarn, ein bisschen an der Ostsee entlang, nach Mecklenburg rein und wider zurück nach Hamburg. Regen gab's natürlich auch. Mir ist ein Licht aufgegangen, weil mein Vorderlicht schwächelte. Mein Bericht findet sich hier.
 
Mein erster 400 bericht (maastricht) ist oben, beim zweiten habe ich noch Illustrationsschwierigkeiten (Upload von wordpress läuft v. a. Samstagmorgens top) . . .
Siehe Signatur
 
Mein erster Versuch, das 400er Vogesen-Brevet in Freiburg zu schaffen, war ein voller Erfolg. Eine traumhaft schöne Strecke, sehr anstrengend und völlig ohne Regen - was will man mehr.
Nach dem üblichen Treffen im Augustiner am Vorabend, einer ruhigen Nacht im gemieteten Wohnwagen auf dem Campingplatz und üppigem Frühstück im Augustiner ging es um 8:40 auf die Reise. Nach einem kleinen Schwarzwaldpass zum Warmfahren folgte die lange Anfahrt durch die Rheinebene. In einer netten Fünfergruppe rollte es sich recht komfortabel. Im Weindorf Gueberschwihr begann dann der Anstieg zum Col de Hundsplan, anschließend die Abfahrt zur ersten Kontrolle in Osenbach. Frisch gestärkt in der Bäckerei ging es weiter noch Guebwiller und auf den Col Amic. Dort habe ich leider meine Mitstreiter abgehängt, ohne es zu merken. Nach dem Col de Hundsruck fand ich wieder einen Mitstreiter, mit dem ich auf dem folgenden flacheren Stück bis Belfort die Führungsarbeit teilen könnte. So erreichten wir um 16:00 Belfort. Leider machte sich dort sein innerer Schweinehund bemerkbar und er entschloss sich, dort abzubrechen. Schade, wir hatten recht gut harmoniert. So machte ich mich also alleine zum schwersten und längsten Anstieg zum Ballon de Servance (1150m) auf.
Ein wunderschönes Strässchen führt dort hinauf. Oben hatte ich dann wieder Gesellschaft. Bis zur nächsten Kontrolle in Saint Loup rollten wir dann zu zweit durch eine teilweise sehr abgelegene, aber wunderschöne Gegend in den Abend. In Saint Loup trafen wir auf eine Gruppe Randonneure, die sich gerade mit Kebab versorgt hatten. Dem verlockenden Duft könnte ich natürlich nicht widerstehen. Mit einer warmen Mahlzeit im Bauch rollte es sich gleich viel angenehmer durch die sanften Hügel der westlichen Vogesen. Leider wurde ich etwa 10km vor Gerardmer durch ein hässliches Geräusch aufgeschreckt: Meine Mitfahrerin, hatte den Kampf gegen die Müdigkeit verloren, war kurz eingenickt und gestürzt. Die Blessuren waren nicht so schlimm, dass sie nicht hätte weiterfahren können, aber der Schreck und die bleierne Müdigkeit hatten ihr so zugesetzt, dass sie sich entschloss, ihren Mann zu bitten, sie abzuholen. Damit er eine Chance hatte, sie auch zu finden, beschlossen wir, noch bis Gerardmer zu fahren und dort ein warmes Plätzchen zu suchen. Ein solches fand sich auch: Der sehr freundliche Nachtportier des Grand Hotels ließ sie im Foyer warten. Nachdem ich dort noch meine Wasserflaschen aufgefüllt hatte, setzte ich meine Reise durch die Nacht guten Gewissens alleine fort. Mich hatte diese Aktion etwa zwei Stunden Zeit gekostet, aber das war mir herzlich egal, denn wir fahren ja kein Rennen.
Dummerweise traf mich jetzt auch die Müdigkeit. Da sich aber irgendwie kein angenehmer Schlafplatz fand, kämpfte ich mich langsam das winzige Strässchen zur Route des Cretes hinauf. Der letzte Berg (1050m) war geschafft! Nach kurzer Abfahrt zur letzten Kontrolle auf dem Col du Bonhomme folgte die lange rauschende Abfahrt im Morgengrauen nach Kaysersberg. Das Kopfsteinpflaster dort ist heftig, gut dass mein alter Stahlbock das so locker wegsteckt. Danach folgten noch 70 flache Kilometer durch die Rheinebene zurück nach Freiburg, nur unterbrochen durch den verführerischen Duft frischer Brötchen aus einer Bäckerei in Gottenheim. So gut wie dort haben mir Kaffee und Croissants lange nicht mehr geschmeckt! Um 8:30, also fast genau 24 Stunden war ich wieder zurück am Ausgangspunkt.
Schön war's, einen ganz herzlichen Dank an Walter und Urban fürs Organisieren. Und meiner Mitfahrerin aus Rheinstetten wünsche ich, dass sie wohlbehalten nachhause gekommen ist und wirklich nur kleine Blessuren davongetragen hat.
Und zuletzt die Moral von der Geschichte: Man sollte dem Schlafbedürfnis nachgeben, wenn es übermächtig wird. Nachts alleine zu fahren ist keine gute Idee. Die Unwägbarkeiten eines Brevets machen einen Teil des Reizes aus.
Wir sehen uns in drei Wochen beim 600er in Freiburg!
 
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