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Cervélo und Santa Cruz Fertigung wird geschlossen: Aus für 80 Produktions-Mitarbeiter bei Pon in Mainz

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Cervélo und Santa Cruz Fertigung wird geschlossen: Aus für 80 Produktions-Mitarbeiter bei Pon in Mainz

Die Produktion von Fahrrädern der Premium-Marken Santa Cruz und Cervélo in Mainz endet 2025: Nur zwei Jahre nach der Eröffnung wird Pon den Produktionsstandort in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt schon wieder schließen. Von der Schließung sind rund 80 Mitarbeitende betroffen.

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Re: Cervélo und Santa Cruz Fertigung wird geschlossen: Aus für 80 Produktions-Mitarbeiter bei Pon in Mainz
Mal ernsthaft, in Deutschland Fahrräder zu montieren war schon vor 5 Jahren keine gute Idee. Entweder muss man es komplett skalieren und rauspumpen ohne Ende (Canyon), oder in Richtung Manufaktur für individuelle Edelräder gehen.

Aber mittlere Stückzahlen von am Ende stink-normalen Marken, das konnte nicht klappen.

Ein Politikthema sehe ich hier absolut nicht, insb. da die Bedingungen schon damals bekannt gewesen sind. Wo soll hier genau ein Versagen vorliegen? Energiekosten sind nicht entscheidend, ansonsten hat sich nicht viel geändert
 
Sind Subventionen geflossen? Warum sonst legt man eine Produktion schon nach zwei Jahren still?
Aber vielleicht wachen endlich mal die Forumsteilnehmer auf, die sich immer über die hohen Preise aufregen.
 
Mal ernsthaft, in Deutschland Fahrräder zu montieren war schon vor 5 Jahren keine gute Idee. Entweder muss man es komplett skalieren und rauspumpen ohne Ende (Canyon), oder in Richtung Manufaktur für individuelle Edelräder gehen.

Aber mittlere Stückzahlen von am Ende stink-normalen Marken, das konnte nicht klappen.

Ein Politikthema sehe ich hier absolut nicht, insb. da die Bedingungen schon damals bekannt gewesen sind. Wo soll hier genau ein Versagen vorliegen? Energiekosten sind nicht entscheidend, ansonsten hat sich nicht viel geändert
Klar ist auch da Energie entscheidend. Die Maschinen für die Fertigung, benötigen viel davon. Dazu braucht man viel Druckluft, was ein extrem teures Medium ist. Das unterschätzen viele Leute.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbstverständlich hat das auch(!) mit Politik zu tun. Die sind doch für die Standortfaktoren hauptveranwortlich. Und diese sind hierzulande derzeit katastrophal, daher wandert doch eine produzierende Firma nach der anderen ab... - und in diesem Fall eben mit nach Litauen....
 
Klar ist auch da Energie entscheiden. Die Maschinen für die Fertigung, benötigen viel davon. Dazu braucht man viel Druckluft, was ein extrem teures Medium ist. Das unterschätzen viele Leute.
Für manche Industriezweige ist das ein wesentlicher Faktor. Aber bei der Rad-Montage braucht man in erster Linie Manpower mit nicht besonders hohen Fachkenntnissen, und die ist nunmal in anderen Ländern deutlich günstiger. Wenn dort noch niedrigere Steuern anfallen, wandert man halt ab.
Die Firma, für die ich bis zum Renteneintritt gearbeitet hab, hatte einen sehr hohen Energiekostenanteil, weil da extrem viele Schweißmaschinen für dicke Bleche im Einsatz waren. Das bekam man aber auch in den Griff, als auf der gesamten Werkshalle und angrenzendem Parkhaus Photovoltaik installiert wurde.
 
Klar ist auch da Energie entscheiden. Die Maschinen für die Fertigung, benötigen viel davon. Dazu braucht man viel Druckluft, was ein extrem teures Medium ist. Das unterschätzen viele Leute.
Beim Industriestrompreis liegt Deutschland allerdings eher im Mittelfeld in Europa, seitdem das Werk vermutlich geplant wurde (also vor 2020) ist er im Durchschnitt sogar gesunken. Daran wird es also ziemlich sicher nicht gelegen haben. https://www.ibisworld.com/de/bed/in...ompreis,von 27 % gegenüber dem Vorjahrespreis.
 
Selbstverständlich hat das auch(!) mit Politik zu tun. Die sind doch für die Standortfaktoren hauptveranwortlich. Und diese sind hierzulande derzeit katastrophal, daher wandert doch eine produzierende Firma nach der anderen ab... - und in diesem Fall eben mit nach Litauen....
Du willst also Löhne wie in Litauen? Interessanter Ansatz.
 
Sicherlich, aus deiner Blase heraus mag sich das so darstellen. Generell finde ich aber Ferndiagnosen schwierig...

So komplex ist das Thema auch nicht. Zumindest, wenn man versteht wie der/ein Markt funktioniert: In D zu produzieren macht nur Sinn, wenn der Markt hier läuft und die hohen Produktionskosten zur Steigerung des Reputation sowie durch höhere Margen (höhere Preise) aufgefangen werden. Durch anhaltende Kaufzurückhaltung und Wirtschaftsschwäche, ist es vor den Investoren und Aktionären immer schwerer zu erklären in D investiert zu sein. Also geht man. Dies passiert gerade, nicht zu bei PON.
Die Endmontage von Fahrrädern erfordert viel Personal und dementsprechend entstehen Personalkosten, die in Deutschland nun einmal höher sind als beispielsweise in Osteuropa. Gleichzeitig aber Kennzeichen und Grundlage unseres Wohlstands sind.
Weiterhin monierst Du die Kaufzurückhaltung hierzulande. Die Menschen kaufen also zu wenig, obwohl sie zu viel verdienen? Und an all dem ist der seit drei Jahren amtierende Wirtschaftsminister schuld? Wirklich brillante Analyse, vielen Dank!

Am besten gehst Du am Montag mit gutem Beispiel voran und bittest Deinen Arbeitgeber, Dein Gehalt zu senken. Danke von uns allen schonmal!
 
im endeffekt ist die diskussion halt obsolete... in einem hochlohnland fahrräder zusammen bauen ist nicht so günstig wie in einem niedriglohnland? und die können das da genauso, weil es halt... nunja, fahrräder sind??
gibts ja nicht! =)
verantwortlich ist dafür genau gar niemand bzw. wenn überhaupt dann alle bundesbürger, die nun mal durchschnittlich einen (deutlich) höheren lebensstandard haben als litauer... woran genau gar nichts falsch ist (aus sicht der bundesbürger, versteht sich).
 
Sind Subventionen geflossen? Warum sonst legt man eine Produktion schon nach zwei Jahren still?
Aber vielleicht wachen endlich mal die Forumsteilnehmer auf, die sich immer über die hohen Preise aufregen.
Diese Frage habe ich mir auch gestellt. Aber ich vermute, Subventionen binden ein Unternehmen auch an eine mindestlaufzeit oder so was in der art oder Vertragsstrafen bei Nichterfüllung. Aber klar, vielleicht hat die Holding sich auch aus so einem Vertrag mit guten Anwälten herausgemogelt oder die Kosten für die vorzeitige Schließung sind niedriger als der Gang nach Litauen. Sind eben Insides, die wir nie erfahren werden … sicher stecken auch knallharte Controller hinter solch einer Entscheidung.
 
Für manche Industriezweige ist das ein wesentlicher Faktor. Aber bei der Rad-Montage braucht man in erster Linie Manpower mit nicht besonders hohen Fachkenntnissen, und die ist nunmal in anderen Ländern deutlich günstiger. Wenn dort noch niedrigere Steuern anfallen, wandert man halt ab.
Die Firma, für die ich bis zum Renteneintritt gearbeitet hab, hatte einen sehr hohen Energiekostenanteil, weil da extrem viele Schweißmaschinen für dicke Bleche im Einsatz waren. Das bekam man aber auch in den Griff, als auf der gesamten Werkshalle und angrenzendem Parkhaus Photovoltaik installiert wurde.
Stimmt schon, aber trotz dem kommen die Energiekosten, die gerne mal die Höhe von ein paar weiteren Mitarbeitern betragen können on Top. Ich kenne jemanden mit einer kleinen 3 Mann Firma, der eine größere CNC Fräse betreibt. Dem fressen die Energie kosten buchstäblich die Haare vom Kopf, um es mal etwas überspitzt zu formulieren.
 
Richtig, weil solche Maschinen auch viel Energie verbauchen - wie aber angemerkt, gilt das nur bedingt für die Montage von Fahrrädern.

Und wenn sich jemand beschwert, der seit 10-15 Jahren ein Unternehmen führt, ist es etwas komplett anderes.

Daher hat das in diesem Fall auch nichts mit Standortfaktoren zu tun, diese waren vor 5 Jahren nahezu identisch (und nicht optimal bis eher schlecht).

Entweder gab es da vom Land Rheinlandpfalz eine Födrerung (sind diese aber nicht dann an Mindestbetriebszeiten gekoppelt?) oder jemand hat dort bei PEN einen extrem guten Pitsch gemacht warum diese Entscheidung sinnvoll ist (würde ich gerne sehen :)) Oder jemand hat bei PEN gearbeitet, kommt ursprünglich aus der Ecke, und wollte in die Heimat zurück...
 
Wenn man wissen will, warum diese oder jene Firma die Tore schließt und warum hierzulande der "Wohlstand" so toll ist...am besten hier reinschauen. Da wird alles gut und nachvollziehbar erklärt. Besonders komisch immer die Hinweise, warum es an der Regierung gerade nicht gelegen haben kann. Das ist wirklich lustig...hätte der von mir sehr geschätzte Loriot nicht besser hingekriegt. Bitte weitermachen.
 
Du willst also Löhne wie in Litauen? Interessanter Ansatz.

Wie kommst du darauf?
Aber nach deiner Logik sollte es also in Deutschland überhaupt kein produzierendes Gewerbe mehr geben, denn mit Löhnen aus Osteuropa oder gar Fernost kann man hierzulande ja nie mithalten....
(Unter Standortfaktoren und Rahmenbedingungen verstehe ich nicht nur die regionalen Lohnkosten...)

Wie man auch in der Automobilbranche sieht, hat glaube ich dieses Modell der billigen, outgesourcten Werkbank bald ausgedient. Jetzt bedient man sich eben mit Zöllen um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten - worauf wieder Gegenzölle aus China erhoben werden, usw....
(Und ja, ist mir schon klar, dass das im konkreten Falle Litauen anders ist..)
 
Wenn man wissen will, warum diese oder jene Firma die Tore schließt und warum hierzulande der "Wohlstand" so toll ist...am besten hier reinschauen. Da wird alles gut und nachvollziehbar erklärt. Besonders komisch immer die Hinweise, warum es an der Regierung gerade nicht gelegen haben kann. Das ist wirklich lustig...hätte der von mir sehr geschätzte Loriot nicht besser hingekriegt. Bitte weitermachen.
Wie hängt denn dieser explizite Fall jetzt mit "der Regierung" zusammen? Bring doch mal Argumente. Stumpfes Schwarzmalen und Gemeckere haben meiner Meinung nach mehr mit den Problemen in diesem Land zu tun als irgendeine Regierung.

@Ben96 hat es gut auf den Punkt gebracht:
Daher hat das in diesem Fall auch nichts mit Standortfaktoren zu tun, diese waren vor 5 Jahren nahezu identisch (und nicht optimal bis eher schlecht).
 
Solange die Regierung nicht blau ist, werden einige Trolle immer "der/die muss weg" schreien, egal wer der/die sind... Regen, Kälte, Bus verpasst? Regierung schuld, machste nix.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kommst du darauf?
Aber nach deiner Logik sollte es also in Deutschland überhaupt kein produzierendes Gewerbe mehr geben, denn mit Löhnen aus Osteuropa oder gar Fernost kann man hierzulande ja nie mithalten....
(Unter Standortfaktoren und Rahmenbedingungen verstehe ich nicht nur die regionalen Lohnkosten...)

Wie man auch in der Automobilbranche sieht, hat glaube ich dieses Modell der billigen, outgesourcten Werkbank bald ausgedient. Jetzt bedient man sich eben mit Zöllen um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten - worauf wieder Gegenzölle aus China erhoben werden, usw....
(Und ja, ist mir schon klar, dass das im konkreten Falle Litauen anders ist..)
1. Die Problematik in der Automobilbranche hat rein gar nichts mit der Situation bei Cervelo/Santa Cruz zu tun. In der Automobilbranche hat man, unterstützt durch jahrelange falsche Anreize der Politik (DIE GRÜNEN!!11!!!1.....Ach nee, die haben ja schon lange die Transformation gefordert, vom Verbrenner Weg zur E-Mobilität) die Zeichen der Zeit verpennt und ist jetzt überrascht, dass der Weltmarkt E-Autos will.
2. Deutschland wird nie mehr was die arbeitsintensive Produktion von Produkten mit geringer Komplexität angeht (Endmontage von Fahrrädern....) mit Billiglohnländern mithalten können. Wenn man dafür der Politik die Schuld gibt hat man offenbar ein eher schwieriges Verhältnis zur Realität.
 
Ich bin auch der Meinung: An der Politik und den Rahmenbedingungen kann es nicht gelegen haben. Das ist alles total super hier. Die Regierung ist klasse, und wir werden gelobt in aller Welt für unsere großartige Führungselite, deren Weitsichtigkeit, Intelligenz und Eloquenz alles bisher Dagewesene überragt. Es muß also ganz klar unternehmerisches Versagen sein.
..darf man die italienische Regierung überhaupt kritisieren? Wird man da nicht gleich nach Albanien abgeschoben? Oder bist du schon Wirtschaftsflüchtling in D?
 
1. Die Problematik in der Automobilbranche hat rein gar nichts mit der Situation bei Cervelo/Santa Cruz zu tun. In der Automobilbranche hat man, unterstützt durch jahrelange falsche Anreize der Politik (DIE GRÜNEN!!11!!!1.....Ach nee, die haben ja schon lange die Transformation gefordert, vom Verbrenner Weg zur E-Mobilität) die Zeichen der Zeit verpennt und ist jetzt überrascht, dass der Weltmarkt E-Autos will.
2. Deutschland wird nie mehr was die arbeitsintensive Produktion von Produkten mit geringer Komplexität angeht (Endmontage von Fahrrädern....) mit Billiglohnländern mithalten können. Wenn man dafür der Politik die Schuld gibt hat man offenbar ein eher schwieriges Verhältnis zur Realität.
Punkt 2 stimmt vermutlich. Aber was machen wir dann mit den Menschen, die komplexere Tätigkeiten nicht hinbekommen - in die Billiglohnländer umsiedeln wohl kaum? Und mit Hartz IV durchfüttern ist ja auch keine Option. Gut, die könnten zu Pflegekräften umgeschult werden, die brauchen wir ja. Habe aber Zweifel dass das funktioniert.
 
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