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Doping im Amateur- und Freizeitradsport

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 36749
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Ohne Doping würden, nach der Theorie, keine Rekorde mehr gebrochen werden.
Ist aber nur in den Sportarten ein Problem, dort, wo es explizit um Weiten, Längen, Zeiten geht. Der Bahnradsport zählt vielleicht noch dazu, aber im Straßenradsport ist es für das Spektakel, den Sport, völlig unerheblich, in welcher Zeit der Ventoux bezwungen, oder Paris-Roubaix gefahren wurde.

Maximal in der Nachbetrachtung findet es Erwähnung, meist auch nur, wenn es um die Frage geht, ob man den Berg ungedopt in dieser Zeit hätte fahren können.

Kein Profi fährt einen Berg im Rennen mit der Maßgabe hoch, einen Rekord brechen zu wollen. Es geht "nur" um das Bezwingen des Gegners. Man dopt hier also nicht, um einen Rekord aufzustellen, sondern nur um besser zu sein als sein Gegner. Um ihn also zu betrügen, oder um Chancengleichheit herzustellen, je nach Sichtweise.
 

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Re: Doping im Amateur- und Freizeitradsport
Und davon ab greift das argument im Freizeit sport ja ohne nicht. Da ist das doping ja unglaublich verbreitet, auch und vor allem bei denen, die gar keine Sponsoren haben, bei denen es nicht un geld geht und um rekorde ohnehin nicht, allenfalls persönliche rekorde
 
Und davon ab greift das argument im Freizeit sport ja ohne nicht. Da ist das doping ja unglaublich verbreitet, auch und vor allem bei denen, die gar keine Sponsoren haben, bei denen es nicht un geld geht und um rekorde ohnehin nicht, allenfalls persönliche rekorde
...ich denke aber auch, dass VIELE davon gar nicht wissen, dass sie gedopt sind....weiß ich es ??!....ich hab keine Ahnung was alles auf der Liste steht, interessiert mich aber auch nicht. Ich nehme kein Epo, fahre nicht mit Schmerztabletten / Mittel, nehme kein Kälbermastmittel oder Testosteron....aber dennoch werd ich höchstwahrscheinlich nicht clean sein. Das fängt doch schon mit Hustensaft oder Nasenspray an....
 
Ja, auf jeden Fall! Da bin ich auch voll eurer Meinung. Ich wollte auch nur den Aspekt reinbringen, dass man nicht immer gleich den Sportler verfluchen sollte, weil da noch viel mehr dahintersteckt. In der ARD-Mediathek gibt es da eine sehr interessante Doku: "Schuldig - Wie Sportler ungewollt zu Dopern werden können".
 
Ja, schon miterlebt, dass das echt schnell zu Verdächtigungen und Rufmord führen kann.. manchmal ist es tatsächlich recht klar, aber mal wird nur geguckt, wer vielleicht der Erfolgreichste dort war, oder in letzter Zeit keine Rennen mehr gefahren hat.

Weiß noch, als anfangs noch der Vorname mit erstem Buchstaben des Nachnamens, ohne Verein, veröffentlicht wurde. Da gings dann schnell rund, obwohl es bei genauer Betrachtung bei RadNet selbst dann noch 3 oder mehr Kandidaten waren, die infrage kamen. Das war dann für zwei von den Dreien richtig übel.
 
Ja, schon miterlebt, dass das echt schnell zu Verdächtigungen und Rufmord führen kann.. manchmal ist es tatsächlich recht klar, aber mal wird nur geguckt, wer vielleicht der Erfolgreichste dort war, oder in letzter Zeit keine Rennen mehr gefahren hat.

Weiß noch, als anfangs noch der Vorname mit erstem Buchstaben des Nachnamens, ohne Verein, veröffentlicht wurde. Da gings dann schnell rund, obwohl es bei genauer Betrachtung bei RadNet selbst dann noch 3 oder mehr Kandidaten waren, die infrage kamen. Das war dann für zwei von den Dreien richtig übel.
Ich würde auch jemanden aus Magstadt kennen ausm Masters Bereich der zumindest getestet wurde in diesem Frühjahr.
 
Wäre es eigentlich ein Verstoß gegen den Datenschutz, monatlich bei RadNet alle Fahrer zu veröffentlichen, die nicht gesperrt wurden? 😂
 
Müssten nicht jetzt die Ergebnisse auf Radnet korrigiert werden? Und die Preisgelder zurückgefordert und neu ausgegeben?
 
So rein rechtlich ja vermutlich maximal nur für die Zeit ab Probenahme bis Ergebnisverkündung? Wenn nicht irgendwelches systematisches Doping bis in die tiefere Vergangenheit nachgewiesen werden kann, was bei Otto Normal-Lizenzler ja vermutlich nie der Fall ist.
 
So rein rechtlich ja vermutlich maximal nur für die Zeit ab Probenahme bis Ergebnisverkündung? Wenn nicht irgendwelches systematisches Doping bis in die tiefere Vergangenheit nachgewiesen werden kann, was bei Otto Normal-Lizenzler ja vermutlich nie der Fall ist.
Reicht ja. Der Kreis der in Frage kommenden Fahrer ist ja klein und wenn die Ergebnisse korrigiert sind, werden die betroffenen Fahrer es schon finden. Auch wenn es nur ein Rennen sein sollte. Soviele Rennen wo überhaupt getestet wird, gibts ja auch wiederum nicht.
 
Müssten nicht jetzt die Ergebnisse auf Radnet korrigiert werden? Und die Preisgelder zurückgefordert und neu ausgegeben?
Hat mich grad selbst mal interessiert, und mit D. Hondo ein prominentes Beispiel rausgepickt. Da ging es zwar prozessual ordentlich hin und her, am Ende war aber 2006 z.B. ein eindeutig (nachträglich) gesperrtes Jahr. Fahren durfte er, weil einstweilige Verfügungen oder Einsprüche liefen. Am Ende wurde aber gegen ihn entschieden. Tut den Ergebnissen aber keinen Abbruch:

https://www.rad-net.de/rad-net-port...h=jMKRPAHayt31fHQ3-x_H8tuMvBchTecpYvoOOZ3xO2I
 
Alte Doper alte Geschichten, o.k.
Als ich mit dem Jedermannsport im Jahr 2005 anfing war ich Hobbyradrennfahrer mit einem sehr guten Motor und guter Technik als Quereinsteiger aus einer anderen Sportart. Es gab da sofort eine Rangliste (irgendwas mit T-Mobile) mit 1 oder 2 klaren Exprofis und dahinter war es in der AK 2 ziemlich offen. Es ging dann bis 2010 immer wild hin und her um die Plätze 2 is 10. Einer war zu Beginn immer klar hinter mir. Dann auf einmal nicht mehr und 100W stärker. Ich habe ihn ein Paar Jahre später gefragt, wie er das gemacht hat. Und er hat mir in die Augen geblickt und gesagt: Das war harte Arbeit, Ronde:).
Ich habe ihm Respekt dafür gezollt, denn er war eindeutig im Zeitfahren für mich nicht mehr zu schlagen. Selbst in den Straßenrennen errang er auf einmal erstaunliche Ergebnisse im Amateursport. Das fiel dann auf.
Einen Monat später haben sie ihn bei der WM rausgefischt. Mehrere Substanzen. Das Ganze kam erst ein Jahr später raus wegen gerichtlichtlischer Schritte und eines Vergleichs auch anders als erwartet. Das war dann eine im Vergleich erzielte einjährige Sperre (ansonsten ja immer 2 Jahre) und das Jahr war schon vorbei gewesen.
Anscheinend ist das aber in unserem Rechtsystem wirklich in Ordnung und man darf auch das Ansehen eines Beschuldigten nicht so beschädigen, das er beruflich nicht mehr auf die Beine kommt.
In dieser Hinsicht scheint man in Deutschland so zu agieren, das man nichts mehr preisgibt von den Betrügen. Weil man sonst mit dem Recht einen weiteren Problemkreis, den der Beschädigung des Rufes eines Delinquenten, tangiert.
Ich denke, die Funktionäre müssen das sachlich sehen und wollen ja auch keine Rechtsstreitigkeiten riskieren.
Weil mir das aber mehrmals im Jedermannsport passiert ist und ich immer nur Vierter oder schlechter war wegen dieser Doper (wie sich mehrfach rausstellte) bin ich gelinde gesagt, etwas reserviert beim Feiern der Sieger.
Abgesehen davon bin ich nun sehr alt und kann diese Zeiten und Leistungswerte einfach nicht bringen, die ich hier oft sehe. Insofern ist das alles nur Geplänkel und ihr müsst einfach besser als diese Doper fahren. Wenn einer nicht mehr startet und keiner weiß warum, ist das dann vielleicht auch ein gutes Zeichen. Oder zumindest das Beste momentan juristisch Mögliche.
 
Alte Doper alte Geschichten, o.k.
Als ich mit dem Jedermannsport im Jahr 2005 anfing war ich Hobbyradrennfahrer mit einem sehr guten Motor und guter Technik als Quereinsteiger aus einer anderen Sportart. Es gab da sofort eine Rangliste (irgendwas mit T-Mobile) mit 1 oder 2 klaren Exprofis und dahinter war es in der AK 2 ziemlich offen. Es ging dann bis 2010 immer wild hin und her um die Plätze 2 is 10. Einer war zu Beginn immer klar hinter mir. Dann auf einmal nicht mehr und 100W stärker. Ich habe ihn ein Paar Jahre später gefragt, wie er das gemacht hat. Und er hat mir in die Augen geblickt und gesagt: Das war harte Arbeit, Ronde:).
Ich habe ihm Respekt dafür gezollt, denn er war eindeutig im Zeitfahren für mich nicht mehr zu schlagen. Selbst in den Straßenrennen errang er auf einmal erstaunliche Ergebnisse im Amateursport. Das fiel dann auf.
Einen Monat später haben sie ihn bei der WM rausgefischt. Mehrere Substanzen. Das Ganze kam erst ein Jahr später raus wegen gerichtlichtlischer Schritte und eines Vergleichs auch anders als erwartet. Das war dann eine im Vergleich erzielte einjährige Sperre (ansonsten ja immer 2 Jahre) und das Jahr war schon vorbei gewesen.
Anscheinend ist das aber in unserem Rechtsystem wirklich in Ordnung und man darf auch das Ansehen eines Beschuldigten nicht so beschädigen, das er beruflich nicht mehr auf die Beine kommt.
In dieser Hinsicht scheint man in Deutschland so zu agieren, das man nichts mehr preisgibt von den Betrügen. Weil man sonst mit dem Recht einen weiteren Problemkreis, den der Beschädigung des Rufes eines Delinquenten, tangiert.
Ich denke, die Funktionäre müssen das sachlich sehen und wollen ja auch keine Rechtsstreitigkeiten riskieren.
Weil mir das aber mehrmals im Jedermannsport passiert ist und ich immer nur Vierter oder schlechter war wegen dieser Doper (wie sich mehrfach rausstellte) bin ich gelinde gesagt, etwas reserviert beim Feiern der Sieger.
Abgesehen davon bin ich nun sehr alt und kann diese Zeiten und Leistungswerte einfach nicht bringen, die ich hier oft sehe. Insofern ist das alles nur Geplänkel und ihr müsst einfach besser als diese Doper fahren. Wenn einer nicht mehr startet und keiner weiß warum, ist das dann vielleicht auch ein gutes Zeichen. Oder zumindest das Beste momentan juristisch Mögliche.
Damals noch veröffentlicht unter H. F.? 🤔 🙈 😱 Das damals veröffentlichte Urteil war vorsichtig ausgedrückt "interessant".

Nein, Doper schlagen ist zwar lustig, langfristig aber ermüdent. Besonders wenn immer neue um die Ecke kommen. Zumal manche wirklich frech sind. Ich kann da einen zitieren, der inzwischen auch fröhlich wieder fährt als ich ihn darauf ansprach... Was willst du eigentlich, du fährst ganz sicher doch auch nicht mit rote Beete Saft. Stimmt. Schmeckt ekelig. 😂

Aber nein, Leute die vielleicht einfach nicht mehr fahren indirekt des Dopings überführt zu bezeichnen im Amateur Sport geht dann doch etwas weit, oder? Es gibt soviele Gründe hinzuwerfen.... Als sie damals nach den ganzen h.f m.l t.b e.d und wie sie alle in kurzer Folge noch heißen erwischt und dafür 5 andere in den rtp mit whereabouts und Co gezogen haben habe ich ernsthaft darüber nachgedacht meine Lizenz einfach zurück zu geben. Der Aufwand ist als Amateure schlicht kaum zu leisten. Aber mir fallen auch täglich andere Gründe ein einfach keine Rennen mehr zu fahren.
 
Ja, H.F. Ich meinte das auch nicht kategorisch. Wenn jemand aber plötzlich nicht mehr fährt, dann kann es sein, das der Verein ein paar Monate später ein Statement veröffentlicht z.B. wegen Ausschluß. Dann weiß man eben später Bescheid, warum der nicht mehr kam. Offiziell kommt da wenig is nichts wegen dem rechtlichen Problem, das man den Ruf eines Sportlers ja über den Sport hinaus nicht beschädigen darf. Der kann halt des Dopings überführt wirden sein, man darf sein Ansehen dauerhaft aber nicht beschädigen. Deshalb diese Anonymität der Dopingfälle im Amateur und Hobbysport in Deutschland (so weit ich weiß).
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwierig alles. Einerseits ist es für uns im Sport schon von Bedeutung, zu wissen, was da so los war, mit wem man es zu tun hat, wer Dich um den Sieg betrogen hat. Gleichzeitig sind "wir" in Deutschland natürlich auch dazu geneigt, demjenigen sein komplettes Leben zu versauen, erst Recht, seit es Soziale Medien gibt.

Jetzt mag man sich sagen, wo ist das Problem, er ist ja auch ein Betrüger.. aber wie schaut das im Vergleich mit anderen Delikten, dem Schummeln in der Steuererklärung, dem bewussten zu schnell fahren mit dem Auto, sonstige Ordnungswidrigkeiten.. alles öffentlich machen?! In Kauf nehmen, dass das bei Bewerbungen mit einbezogen wird, man den Job verliert, weil man als nicht vertrauenswürdig eingestuft wird?

Zumindest müsste hier irgendwie nach "systematisch" und "versehentlich die falsche Salbe benutzt" unterschieden werden. Wobei, bei der Strafbarkeit nach AntiDopG dürfte das vermutlich schon mit einbezogen werden. Aber, schwierig, finde ich.
 
Genau darum geht es. Bei der Abwägung fällt die Beschädigung deines Ansehens als wichtiger ins Gewicht als ein Sportdelikt. Deshalb wird das wohl in Deutschland ganz anders behandelt als in Italien, wo die Rechtslage anders ist. So habe ich es zumindest verstanden.
 
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