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Entscheidungshilfe für Einsteiger - Stevens Xenon vs. Specialized Roubaix

Tombow

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Hallo an alle,

Nun ist es soweit, ein Rennradkauf steht an...die Eckdaten:

-Budget bis 3000€ (Rad und drumherum)...hat so seine Gründe
-Rad der Mittelklasse, Carbonrahmen wäre schön, aber keine Pflicht...aus den gleichen Gründen

Nun, nach Lektüre diverser Testberichte, stöbern von Hersteller-Websites und abklappern von Händlern in der Umgebung kamen zwei in die engere Wahl:

Stevens Xenon:
http://www.stevensbikes.de/2012/index.php?bik_id=159&cou=DE&lang=de_DE
Baukasten-Details: Shimano Ultegra Kompaktkurbel, 11-28-Kassette, Mavic Ksyrium Equipe-Räder mit Conti GP4000-Reifen, Fizik Arione-Sattel (fühlte sich bei der Probefahrt einfach gut an), restliche Teile "stock" Stevens/Scorpo.

Specialized Roubaix Comp Ultegra X3:
http://www.cycle-service.de/specialized-bikes/rennraeder/roubaix/7.html

Die Eindrücke soweit haben mich nicht so wirklich schlauer gemacht.

Stevens:
Nach Vermessung riet mir der Händler zu einem 54er Rahmen. Sitzposition fühlte sich wie in einem Sportwagen an (vielleicht nicht der beste Vergleich, aber der einzige, den ich mit meiner Erfahrung subjektiv machen kann - zuerst schwer, sich "einzufädeln", dann passt's), aber nicht unbedingt unbequem. Reaktion auf plötzlichen Antritt gefiel mir dafür auf Anhieb (wieder mal der Sportwagen-Vergleich). Fahrverhalten (soweit beurteilbar) - knackig, kam so ziemlich nach meinem Geschmack.

Roubaix:
Beim örtlichen Specialized-Händler riet mir der Verkäufer zu einem 52er Rahmen. Sitzposition passte auf Anhieb und fühlte sich "gemäßigter" an im Vergleich zum Stevens...dito für die Reaktion auf plötzlichen Antritt in (ungefähr) gleicher Übersetzung. Sitzposition mit den Händen am Oberlenker fühlte sich schon eher nach Trekking an. Unterlenkerposition war bei beiden Rädern gut zu erreichen und zu halten.

Nun, so richtig aufschlußreich waren die Probefahrten nicht wirklich (kein klarer Favorit). Wenn ich jetzt "zurückgehe", war das einzige, was mich an Stevens gestört hat, die Überhöhung. Der Händler bot mir an, das Rad mit ungekürztem Gabelschaft liefern zu lassen und bei Übergabe anzupassen. Gute Lösung oder eher die Finger davon lassen? Sattel vor- oder zurück wurde bei beiden Probefahrten nicht versucht. Wie sähe es mit nachträglichen Umbauten aus? (habe hier und da gelesen, bei Specialized wäre es manchmal ein Problem, Teile anderer Hersteller zu verbauen, so sah auch der Laden und Sortiment aus - möglichst alles aus einer Hand, vom Rad bis zum Trikot).

Wofür ich das Rad einsetzen möchte: längere, Touren, Anstiege und kurvenreiche Abfahrten sehr gerne...oder im Flachland durchgehend mit gutem Tempo.

Momentane Form: 2-3 mal unter der Woche (nach Feierabend) über mit einem Trekkingrad 15-20 km, am WE fast regelmäßig (wenn Job es zulässt) ne 50km-Tour mit (für Trekkingräder) gutem Tempo gehen problemlos...also suche ich ein Rad, in dem man mit der Form hineinwächst (hoffe, die Umschreibung ist verständlich).

Amerkungen, Tips oder auch Hinweis auf andere Hersteller/Modelle sind willkommen, nur bitte nach Möglichkeit keine Diskussionen über Modelwahl/Preisrahmen. Bei ernsthaft gemeinter Frage erkläre ich die Gründe, möchte aber nicht, daß das Thread offtopic wird.


Grüße,
Tom
 

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Re: Entscheidungshilfe für Einsteiger - Stevens Xenon vs. Specialized Roubaix
Hallo Tom,
willkommen im Forum.

Qualitativ hast du dir zwei sehr gute Räder ausgesucht. Wie Du bei den Probefahrten bemerkt hast, hast du dir einen 911er und eine S-Klasse ausgesucht. Beide sehr gut, beide schnell, aber doch so unterschiedlich wie Tag und Nacht :D
Das Du beim Stevens eine "störende" Sattelüberhöhung festgestellt hast, ist nicht verwunderlich, da Du bisher einen Trekker gefahren hast. Von daher wäre es vernünftig das Rad mit ungekürztem Gabelschaft zu kaufen, den Spacerturm zu aktzeptieren und mit steigender Fahrleistung den ein oder anderen Spacer zu entfernen und gegebenfalls den Gabelschaft zu kürzen.
Beim Roubaix ist alles auf Komfort ausgelegt, wobei das Rad nicht das "langsamste" ist. Auch mit diesem Rad kann man richtig schnell unterwegs sein. Aber Du kannst natürlich nicht das Steuerrohr abfräsen, um eine sportlichere Haltung zu erreichen ;)
Von der Ausstattung her nehmen sich beide Räder nichts. Die Ultegra ist unumstritten eine sehr gute Gruppe. Die Laufräder nehmen sich meines Erachtens nichts.
Es kommt nun darauf an, was Du möchtest. Eine Rennmaschine mit der Du auch längere Strecken fahren kannst oder ein komfortables Rennrad mit dem Du auch mal schnell unterwegs sein kannst?

MfG
Frank
 
Hallo Frank,

Ganz lieben Dank fürs Willkommenheißen...da fühlt man sich auf Anhieb wohl hier im Forum (für so eine Antwort wie Deine kann man nur dankbar sein!). Mit Deiner Antwort hast Du mehrfach echt einen Nerv getroffen...im positiven Sinne!

Qualitativ hast du dir zwei sehr gute Räder ausgesucht. Wie Du bei den Probefahrten bemerkt hast, hast du dir einen 911er und eine S-Klasse ausgesucht. Beide sehr gut, beide schnell, aber doch so unterschiedlich wie Tag und Nacht :D
Als ob Du mich kennen würdest. Fahre (und pflege/repariere) zwar nicht einen 911er, aber einen alten Boxster, und das Auto habe ich mir bewußt und nicht wegen der Marke ausgesucht (offen, klein, spartanisch, schnell, traumhafte Straßenlage). Daher weiß ich zu gut, Dein Vergleich zu schätzen. Im "früheren Leben" (Studentendasein) bin ich alte große Volvos gefahren...komfortabel, schnell, aber nicht mit einem Roadster zu vergleichen.

Von daher wäre es vernünftig das Rad mit ungekürztem Gabelschaft zu kaufen, den Spacerturm zu aktzeptieren und mit steigender Fahrleistung den ein oder anderen Spacer zu entfernen und gegebenfalls den Gabelschaft zu kürzen.
Wie gesagt, gesucht wird eher ein Rad mit (für meine momentane Form) eingebautem "Wachstumspotential. Punkt für Stevens. Mit einem Spacerturm hätte ich absolut keine Probleme.

Beim Roubaix ist alles auf Komfort ausgelegt, wobei das Rad nicht das "langsamste" ist. Auch mit diesem Rad kann man richtig schnell unterwegs sein.;)
Das Gefühl hatte ich bei der Probefahrt auch. Um den Autovergleich weiterzuspinnen, wäre es dann "Roadster vs. Gran Tourismo". Auch wenn mir keins der Räder einen "finger weg"-Gefühl vermittelt hat. Du hast es treffend beschrieben bzgl. Qualität. Mit auch eins der Gründe, wieso ich mich als Einsteiger in dieser (nicht nur Preis-)Klasse umgeschaut habe.

Eine Rennmaschine mit der Du auch längere Strecken fahren kannst oder ein komfortables Rennrad mit dem Du auch mal schnell unterwegs sein kannst?
Siehe wieder Autovergleich und Vorstellung vom Rad...wieder Punkt für Stevens. Mag zwar eine Einstellungsfrage (oder formbedingt - eine Herausforderungsfrage) sein. Im Job quäle ich mich (nicht unbedingt gerne fürs Geld, aber viel lieber für die Herausforderung des "getting the job well done", was so ziemlich schwierig ist bei den Arbeitsbedingungen - von Überstunden, etc. kommt man echt nicht dazu, das sauer verdiente auszugeben), das Rennrad wäre mein (gut überlegter) Qual-Genuß-Ausgleich für nach Feierabend und Wochenende.

Danke nochmal für Deine Antwort und allzeit gute Fahrt!
Tom
 
Keine Ursache, dafür ist das Forum ja da.

Noch drei Anmerkungen:

-So wie Du es beschreibst, bist du in einem Specialized Concept Store gelandet. Diese Läden verkaufen nur Specialized Ware, da kommt es einem schon so vor, dass man alles von der Marke kaufen muß :D
Was die Teile angeht kann ich Dir das nur für ein MTB sagen, da ich da jemanden kenne, der eins fährt und mit dem ich mich gestern noch darüber unterhalten hatte. Sein Tretlager hat anscheinend auf der Fahrt seinen Geist aufgegeben. Da er eine Speci-Kurbel hat, muß er auch das Tretlager von denen nehmen. Das ist solange kein Problem, solange es lieferbar ist. Problematisch wird es, wenn es nicht im Lager ist, dann kann man nicht auf einen Drittanbieter ausweichen und muß unter Umständen lange warten. Alle anderen Teile (Sattelstütze, Vorbau. Lenker, Sattel) können problemlos gegen Teile anderer Hersteller ausgetauscht werden.
Systemintegration ist was feines, das Rad wirkt wie aus einem Guß, die Individualität leidet aber.

-Die Laufräder bei beiden Rädern sind m.E. bei diesen Rädern etwas deplaziert. Um es Dir zu verdeutlichen:
Dein Porsche mit 100.- Alufelgen (an meinem Dacia kommen sie gut :D) . Er fährt genau so schnell wie vorher, aber die Optik......:( Für mich passt das nicht. Wenn Du beim gleichen Anbieter bleiben möchtest, würde ich Dir beim Stevens zu den Ksyrium Elite und beim Specialized zu den Fulcrum Racing 3 raten. Beide Laufradsätze sind deutlich leichter, ausreichend steif und haltbar (halt BBS fürs Rad :))
Gerade der Ksyrium Equipe ist ein überteuertes Modell der Aksium. Die Fulcrum Racing 6 gibt es nicht im freien Verkauf, sie entsprechen den Racing 7 und werden für den Erstausrüstermarkt produziert. Beim Kunden suggeriert die 6 natürlich etwas hochwertigeres als die 7, wie Mavic mit den Equipe den Einstieg in die Ksyriumwelt vorgibt, aber nur mit den Leistungen der Aksium ;)
Wie gesagt, beide Laufradsätze sind in Ordnung, aber passen meiner Meinung nach nicht zu den beiden Rädern.
Eventuell läßt sich der Händler ja auf einen Tausch ein und dafür keinen Rabatt bei den Rädern oder macht es zu einem günstigen Kurs.

-Wie Du schreibst, scheint das Stevens der Favorit zu sein. Man kann auch keinen Rat geben, welches Rad besser ist, dafür sind sie zu verschieden, bei sehr guter Qualität. Ein Komfortfahrer, der lange Marathons liebt, wird Dir natürlich zum Roubaix raten, der Jedermannrennen-Pilot zum Stevens. Es gibt da kein besser oder schlechter. Im Endeffekt mußt Du das alleine entscheiden, denn Du fährst das Rad und nicht X oder Y.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Rad mir auch gefallen muß. Wenn ich die Garage öffne, muß ich spüren, dass meine Mundwinkel automatisch nach oben gehen. Ich würde nie mit soviel Freude und auch nicht soviele Kilometer mit einem Rad fahren, dass ich aus reinen Vernunftsgründen gekauft habe.

Teil mal mit, am besten mit Bild, welches Rad es geworden ist.

MfG
Frank

Ps.: Ich kann es doch nicht sein lassen :rolleyes:: Das Stevens gibt es auch mit Campagnolo, da hast du zu einem Renner auch ein Sportgetriebe :p Dann mußt Du natürlich auch den Zonda Laufradsatz dazu nehmen ;) (das ist eine rein subjektive Aussage)
 


Bin sehr gerne mit der Maschine unterwegs, wobei sie wirklich sehr auf Rennen getrimmt ist. Falls es ein Stevens über den Bike Konfigurator werden sollte würde ich die Serien Aksiums drauf lassen und mir Zondas oder Racing 3 gesondert Kaufen, insofern andere Felgen verlangt werden. Für die 300€ Aufpreis zu den Elites bekommt man nämlich schon annähernd nen Satz Zondas/R3 aus dem weltweiten Internetz.
 
Richtig, bei den Upgrades ist Stevens nicht mehr so günstig. Als alter Stevensfahrer kann ich auch das Xenon empfehlen, wobei ich mit dem Vuelta + richtig leichten Laufrädern auch sehr zufrieden bin, muss jeder wissen ob er Carbon wirklich "braucht" :)
 
Hi @ll,

Danke für die Tips (besonders den mit dne Laufrädern werde ich mir merken). Wie schon klar ersichtlich, tendier(t)e ich momentan eher zu Stevens. Auf dem Punkt, daß es bei der Auswahl nicht um "besser oder schlechter" geht, bin ich auch gekommen. Klar ist ein Rennrad eher ein Spaß- als ein Vernunftkauf, damit wäre auch zum Teil die Frage, ob man Carbon wirklich "braucht", beantwortet. Zum Thema "grinsen aufs Gesicht zaubern" - da hatte der Xenon die Nase vorn. Der Anruf vom Stevens-Händler heute hat dann aber die Sache noch etwas wirrer gemacht: der 2012er Xenon in meiner Rahmengröße ist mittlerweile ausschließlich als Xenon Di2 mit Elektronikschaltung erhältlich, in der Ausstattung wie auf der Stevens-Website:
http://www.stevensbikes.de/2012/index.php?bik_id=134&cou=DE&lang=en_US

Hmm...auf dem Papier hört sich alles bis auf die Ultegra Di2 (will ich nicht unbedingt haben) nicht schlecht an, laut Händler ließe sich am Preis "was machen", die geringgradige Aufstockung des Budgets wäre für mich kein Problem...alternativ hat er mir einen Vuelta aus dem Baukasten:
http://www.stevensbikes.de/2012/index.php?bik_id=157&cou=DE&lang=en_US

angeboten zum ungefähr gleichen Preis...und nun?

Grüße,
Tom
 
Naja das Vuelta müsste bei gleicher Ausstattung ja deutlich günstiger sein (300 Euro). Wenn man dann noch die Di2 abzieht nochmal ein paar Hunderter weniger. Daher wundert mich das "zum ungefähr gleichen Preis".

Ich sage bei einer Summe x < 3000 hat man beim Vuelta das bessere Preis/Gewichtsverhältnis als beim Xenon wenn man eben Budget in Richtung Tuning/Laufräder verlagert. Die Rahmengeometrie ist im übrigen identisch :)
 
Neija Vuelta ausm Baukasten dürfte schon top Laufräder bei geringfügig schmaleren Preis haben! Baukasten kost immer etwas mehr als Serie.

Hast Du denn noch andere Stevenshändler in der nähe, sonst wird es schwierig mit Carbon. Bin letzte Woche beim Cannondale Händler gewesen und der sagte das Shimano zum nächsten Jahr ordentlich die Preise anziehen wird und sich desshalb (nicht nur) die Cannondale Preise um bis zu 20% erhöhen. Mit dem Vuelta wird man genauso glücklich wie mit dem Xenon, solange sich das Herz für Alu erweichen kann.
 
Hi @ll,

Da bin ich wieder. Stress im Job und ein Paar andere Unannehmlichkeiten haben den Rennradkauf verzögert, schlußendlich ist es dieser Roubaix geworden. Stand so im Laden zum Mitnehmen, am Preis ließ sich was machen, was gleich in Trikot und Hose umgesetzt wurde (für Schuhe und Pedale ist auch was übriggeblieben) da konnte ich nicht anders als zugreifen. Was mich schließlich vom Xenon abgebracht hat, war die Lieferbarkeit ausschließlich mit der Ultegra Di2-Schaltung.

Bin gerade eben von der ersten Ausfahrt zurück und fast wunschlos glücklich (der Wunsch bezieht sich eher auf meine derzeitige Form, das Rad kann nix für ;):rolleyes: ). Komfort beim Roubaix ist 1a, der Vergleich zur S-Klasse ist garnicht so abwegig. Gleichzeitig gibt es auch selbst beim Anschauen diesen Kick und fordert einen förmlcih heraus, es richtig schnell angehen zu lassen...

Danke an alle für eure Tipps zum Kauf und auf viele Kilometer Fahrspaß!

Grüße,
Tom
 
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