Frage:Wann am besten wieder auf das Rad?

[Schwarzwaldyeti]

Bei mir heißt es aktuell frühestens 8-10 Wochen postoperativ aufs Rad. Das entscheidet vermutlich die Röntgenkontrolle und der Verlauf in ein paar Wochen. Aber jede Fraktur ist anders lokalisiert, anders therapiert. Deshalb höre auf deinen Doc.

 

[thomaspan]

Stürzen darfst du in jedem Fall nicht.

Doch. Aber besser auf die andere Seite.

 

[Schwarzwaldyeti]

@Schwarzwaldyeti was heißt "aktuell"? Hast du dir auch gerade was gebrochen?

Schlüsselbein im Januar. Und bei mir ging die erste OP schief, die Schrauben der Platte sind ausgerissen. Ich hatte jetzt gerade vor 3 Wochen das Vergnügen einer Zweit-OP mit allem Brimborium wie Knochentransplantat vom Becken etc. War/ist nicht witzig. Und bei dem Schraubenversagen (wahrscheinlich ca. 4 Wochen postoperativ) hat bei mir der normale Muskelzug ausgereicht, ganz ohne Sport. Dein Doc hat vielleicht keine Ahnung vom Radfahren, aber jede Menge Ahnung von der Stabilität einer relativ frischen Fraktur. Ich würde auf ihn hören. (Im übrigen verstehe ich dich ja. Mein Herz blutet auch, wenn ich die ganzen RR-Kollegen bei strahlendem Sonnenschein losziehen sehe... )

 

[Schwarzwaldyeti]

Normalerweise wird die Platte so fest drangeschraubt, dass sie das Gewicht des Armes aushält (ca. 7 kg) und zusätzlich noch ein paar kg. Könnte mangelnde Verarbeitung bei der ersten OP (z. B. zu wenig Schrauben o. ä.) die Ursache sein? Oder eine Bewegung des Armes nach oben? Du hast es doch sofort gemerkt, oder?

Dann gute Besserung! Ich denke auch, ich sollte die Röntgenkontrolle abwarten. Wie sieht das aus mit Rolle bei dir, nach 3 Wochen?

Der Bruch war ziemlich weit lateral, so dass das laterale Fragment ziemlich klein war und bei der verwendeten Platte der ersten OP nur 3 Schrauben lateral verwendet werden konnten. Das waren zu wenige, wie man jetzt weiß. Deshalb wurde jetzt in der Zweit-OP auch arthroskopisch eine zusätzliche Platte unter das Korakoid fixiert und mit Schlingen durch beide Platten eine zusätzliche Stabilisierung erzielt. Der mediale Claviculaanteil kann jetzt nicht mehr durch den Muskelzug nach oben abhauen. Außerdem wurde eine andere Platte verwendet, die mehr Schraubenpositionen ermöglichte. Die Schulter ist auch aktuell kein größeres Problem. Die ist durch die dreiwöchige Ruhigstellung reichlich steif, das wird aber wieder. Die Entnahmestelle am Beckenkamm schmerzt aber wie Hölle (wird jetzt nach über 3 Wochen aber auch laaangsam besser).
Rolle habe ich keine, auf dem Ergometer war ich jetzt zweimal (freihändig), macht aber null Spaß, wenn draußen die Sonne scheint...
Ich fahre ja keine Rennen und muss folglich auch nicht trainieren. Also warte ich jetzt die restliche Zeit einfach ab, werde dick und rund und beneide alle, die fahren können.
Ich habe es übrigens nicht sofort gemerkt. Es gab keine Situation, die ich für den Ausriss verantwortlich machen könnte. Das war wohl ein schleichender Prozess.

 

[pjotr]

Im Allgemein werden die meisten Ärzte mit solchen Ratschlägen wann man wieder aufs Rad darf, versuchen, auf der absolut sicheren Seite zu sein.
12 Wochen kommt mir aber auch arg lang vor. Ich habe 36 Tage nach einer Schlüsselbein-OP wieder richtig draußen trainiert, es wäre aber auch schon vorher gegangen. Ich hatte allerdings keine Platte, sondern eine "Cerklage", d.h. die Bruchstücke wurden mit "Draht" umwickelt, um sie zusammenzuhalten. Es hat sich dann aber gezeigt, dass der Heilungsverlauf deutlich länger dauerte, als ursprünglich veranschlagt: Es brauchte 9 statt der ursrpünglich mal veranschlagten 4 Monate, bis der Bruch soweit zusammengewachsen war, dass der "Drahtverhau" wieder entfernt werden konnte. Trotzdem war die Bruchstelle durch die Cerklage stabil und hat keinerlei Probleme bereitet, allerdings ist wohl zu vermuten, dass die Belastung des Bruchs durch Wiegetritt etc. der Heilung auch nicht zuträglich war. (das eigentliche Problem war allerdings, dass durch die Bewegung der Draht an einigen Stellen schmerzahft gegen die Haut drückte.)

Eine verlässliche Aussage darüber, wann der Bruch Radfahren zulässt, liefert nur eine Röntgenkontrolle UND ein sportaffiner Arzt (z.B. Sportmediziner) der eine Vorstellung davon hat, welche Belastungen auf den Bruch beim Radsport wirken.

 

[baal.na.mib]

Ganz viel Gesundheit an Jene hier!

Also ein Bruch ist auch nix feines, hat eine eigene Historie.

Also fahren kann ich wieder, aber nicht schmerzfrei, habe mehrmals die Woche KG und Massage.

Proknose: Bis sich die Muskulatur usw beruhigt hat, kann es noch dauern, fahre schon fleißig.

Also allen hier, schnelle Genesung.