AW: Gewicht
Ja, das Thema "Gewicht". Die Reduzierung des Gesamtkomplexes RR auf das Bike-Gewicht ist wie das PS-Geprotze der Auto-Fetischisten
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Fahre selbst aktuell einen Battaglin Stahlrenner (
Sowas wie hier :love:) in Rh 61. Das Rahmenset wiegt ca 3 kg, Rahmen knapp 2,17 kg und Gabel ca. 0,8 kg, ausgestattet mit Campa Centaur, Ksüür'jum Equipe,
Syntace.
Fährt sich sehr "smooth", das Gefühl des leichten Dahinrollens kommt ausschließlich aus dem Leichtlauf der Räder und Antriebskomponenten, und nicht aus dem Rahmengewicht. Und der Rahmen dämpft die feinen Vibrationen vom Asphalt besser als alle Tricks, mit denen in verschiedenen Bike-Magazinen vorgeschlagenen komfortsteigernden Umbauten.
Bin vorher einen C'dale Cad3 gefahren, der war ca. 1 kg leichter. Das merkt man nicht wirklich. Abgesehen davon, dass dieser im Vergleich ein deutlich härteres/unkomfortableres Fahrgefühl vermittelt hat. Da hatte man nach 120/130 km keinen Bock mehr auf die Vibrationen.
Und wenn ich mich mit meinen 1,97 m Länge und um die 90 kg Gewicht auf diesem Stahlross die Berge runterwerfe, kommt auch kein Gefühl der Unsicherheit auf, von wegen "windelweicher Rahmen", unfahrbar, flatteranfällig.
Letztes Jahr am Stilfser Joch (Radeltag) die Abfahrt über den Umbrailpass hat mir doch eindrucksvoll vor Augen geführt, welchen Gefahren man sich mit einem Ultra-Edel-Hyper-Carbon-Superleicht-Teuer-Boliden auf so einer Abfahrt aussetzt
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Auf der Naturpiste in der Abfahrt lauter schleichende, z. T schiebende Edelbike-Besitzer. Das Risiko, durch Steinschlag ein Loch in den Rahmen zu kloppen oder durch einen "Ausrutscher" in einer Kehre auf die Backe zu fallen und den Rahmen zu schrotten, war den meisten der Jungs dann doch zu groß. Abgesehen davon, dass Carbonfelgen offensichtlich tatsächlich sch....
bremsen .
Bergauf mögen sie einen Vorteil gehabt haben - das kann ich nicht beurteilen. Aber es waren doch einige dabei, die mich mehrfach überholt haben, was den Rückschluß zulässt, ohne ausreichend Training und Kondition muß man auch mit einem 6 - 7 kg-Radl des öfteren anhalten und verschnaufen :aetsch:.
Ich bin mit meinem Stahlross mehr als zufrieden - und wenn ich das tatsächlich mal schrotten sollte: Nun ja - bei dem Anschaffungspreis wird mich das finanziell nicht berühren. Obwohl: Wenn Lenker und
Sattel kaputt sind, ist der Rahmenwert schon längst überschritten *Mist :eyes:*
Meiner Meinung nach muss das Gewicht (zumindest was das Rad betrifft) für den Hobby-Sportler, der sein Geld nicht dadurch verdient, 1/10-Sekunde vor dem Gegner im Ziel zu sein, nicht unbedingt die auschlaggebende Größe beim Radkauf sein. Da gibt es sinnvollere Größen, die in eine Kaufentscheidung einfließen sollten: Robustheit, Leichtlauf, Schaltfunktion. Wenn die Dinge nicht top sind, kann einem das den Spaß sehr nachhaltig verderben
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