Tag 13:
"Serpentinenmonster-Madness" mit Pizzaeinlage könnte man es auch nennen. Über Soria und den steilen Stich zur schönsten Straße der Insel war eine Katz-und Mausjagd angesagt. Bei der Kuppe wartete Jakob geduldig auf mich (bitte vergrößern und den genauen Gesichtsausdruck notieren):
Nach ein bisschen Futter stürzten wir uns die wundervolle Abfahrt. Jakob ließ es gemütlich angehen, ich dagegen spielte meine vollen Abfahrtskünste aus und beschleunigte nach jeder Kurve um möglichst schnell unten zu sein. Der wenige Verkehr machte dies umso leichter, jedoch waren viele Radfahrer bergauf unterwegs. Bei einer 180 Grad Kurve könnte man bei genügend Schräglage ohne Probleme den
Helm an der Felswand streifen lassen..
Kurz vor Mogan am Stopschild drehte ich um und schmiss den Motor für die Bergfahrt an. Ging ganz schön zäh da der erste Teil etwas steil ist, runter kann man leicht über 60 fahren. Nach etwa 5-7 Minuten kam mir Jakob entgegen, ich zeigte mit dem Finger rückwärts und machte ihm verbal verständlich, daß er auch bis zum Stoppschild fahren durfte
Soweit die Haxen dies zuließen fuhr ich möglichst zügig und schaute immer mal bergab ob Jakob schon zu sehen war. Er hatte nämlich ein gut sichtbares farbiges Trikot, so gelb wie ne Banane oder ein
Minion. Das schöne an der fast verspielt angelegten Bergstraße ist auch daß dort nur ein sehr lichter Wald zwischen den Fahrbahnen steht und weiter oben fast gar keiner. Erst als ich auf der anderen Seite des Tales in der fünften oder sechsten Kehre war erkannte ich etwas gelbes zwischen den Bäumen durchflitzen. Der Abstand war wirklich groß, aber je weiter hinauf ich kam desto mehr schwindete dieser. Beim Parkplatz zwischendrin überholten wir auch wieder die drei Mädels, denen wir vorher schon bergab entgegen gefahren sind. Das war natürlich nicht das letzte Mal
Kurz vor einer der oberen Serpentinen war Jakob schon knapp hinter mir, auf der längeren geraden sauste er schon an.
Mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit überholte er mich schließlich auf dem letzten Kilometer vor dem Ziel, ließ mich gradezu stehen. Ich fluchte noch ein wenig böse Wörter hinterher, aber gegen den gelben Spargeltarzan hatte ich keine Chance. Oben angekommen war er sichtlich erschöpft und musste nur etwa 2 Minuten warten.
Als er mir erzählte daß er unten noch ganz genüsslich seine Windjacke ausgezogen und ein Crossant verdrückt hat, war ich etwas baff. Naja die Bestform hatte ich an dem Tag jedenfalls nicht, aber laut Strava waren es immerhin über 1000 hm/h für die 34 Minuten. Jakob war natürlich um einiges schneller
Nach einer kurzen Pause rollten wir wieder das ganze Tal hinunter bis zum Hafen und ließen uns die Pizza und das Tiramisu ordentlich schmecken.
Zum Schluss hab ich noch die Trinkflasche mit Sand vollgefüllt, sonst wär die wellige Küstenstraße bis nach Haus zu leicht gewesen (haha). Logischerweise konnten wir's nicht lassen und haben so ziemlich alles "geschnupft" und abgehängt was unterwegs war: Den Ortsbus, zahlreiche Rennradler und ihre Schnecken hintendran, das Glasbodenboot auf dem Wasser..
Am Leuchtturm von Maspalomas gab es ein letztes Abschlussfoto.
https://www.strava.com/activities/248170973