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Immer weniger Radrennen in Deutschland

Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, die bisher fünf beendeten Rennen im Rahmen des German Cycling Cup hinsichtlich der Teilnehmerzahl (alle Distanzen) zu vergleichen:

T
Veranstaltung
TN 2022
TN 2023
Veränderung (in Prozent)
Tour de Energie Göttingen
2523​
3140​
+ 24,45​
Neuseen Leipzig
1209​
1277​
+ 5,62​
Schleiz
238​
240​
+ 1​
Rad am Ring (nur Rennrad ohne 24 Std. ohne EZF)
1069​
1329​
+ 24,32​
Velorace Dresden
616​
964​
+ 56,49​
Das bestätigt zwar mein Gefühl, es sind halt nur Jedermannrennen. Dadurch, dass viele Vereine um Nachwuchs bangen, sind Lizenzrennen in D vermutlich nicht auf dem aufsteigenden Ast?
 

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Re: Immer weniger Radrennen in Deutschland
Versucht doch mal ein Radevent in Deutschland zu organisieren, auf Vereins- oder Clubebene. Da ist es nicht mit ein paar Fähnchen im Ziel getan. Der organisatorische Aufwand schon Monate vorher, die ganzen Genehmigungen und Diskussionen mit Städten usw., das da kleinere Vereine schnell durch und lassen es lieber weil sich Aufwand/Zeit auf immer weniger Mitglieder nicht verteilen lassen.

Warum das so ist, da muß man in den Vereinen auch hinterfragen. Es gibt die die typischen "alte Männer" Clubs welche in jedem 2. Satz etwas wie das war immer so bringen, aber auch andere die vor wenigen Jahren geründet wurden und von 20 PAX zu Beginn plötzlich bei 200 PAX stehen, inkl. größerer Frauenquote.
 
Was ich immer mehr beobachte ist ein langsamer Umbruch. Alte Vereine sterben weg aus den von dir genannten Gründen. Auf lokaler Ebene kümmern sich viele kleinere Gruppen um gemeinsame Ausfahrten, ganz ab von ARA und BDR. Viele haben keine Lust mehr zum Radfahren quer durch Deutschland mit dem Auto fahren zu müssen, haben zum Teil kein Auto.
Da lässt sich durchaus was machen, es ist nicht so, dass keiner mehr Lust hat was zu bewegen, aber die alten Strukturen passen so nicht mehr. In den letzten 20, insbesondere aber in den letzten zehn Jahren hat sich enorm viel getan.
Weiteres Beispiel sind unsupported Rennen, bei denen sich Sportler nicht selten verpflichten nicht mit dem Flugzeug anzureisen, ja teilweise auf Klimaneutralität geachtet wird.

Kann man von halten was man möchte, aber wenn man die Situation mal ganz offen und ohne Blick auf die eigenen Gewohnheiten betrachtet:
Ganz unrecht haben die Leute nicht!
 
Wenn sich BDR und auch die Vereine nicht wandeln können werden sie bedeutungslos ... und das wäre auch richtig so.
 
Versuch mal eine Strecke zu finden wo kein Bus kreuzt. In SG wollten die 8Tausend € haben für das Verlegen einer Haltestelle. Die Bürokratie macht die Rennen kaputt😤
 
dazu passt:
Einzelzeitfahren Stunde von Banzau abgesagt
21. Juli 2023. Die Organisatoren des Einzelzeitfahrens Stunde von Banzau von der IGAS haben das ursprünglich am 6. August geplante Radrennen abgesagt. Der Grund ist die Anordnung der Straßenverkehrsbehörde, die mit einem Einzelzeitfahren nicht vereinbar ist.

Tour de Wendland 2023 abgesagt
5. Juni 2023. Joachim Brzezinski, der 1. Vorsitzende der IGAS Wendland, musste heute die Tour de Wendland 2023 absagen: "Heute (5.6.2023) erhielt ich die Information des Landkreises Lüchow-Dannenberg, dass eine Erlaubnis zur Durchführung des Radrennens „Tour de Wendland“ mit den Etappen 2 und 4 (15.7.und 16.7.2023), nicht erteilt werden kann.
https://www.igaswendland.de/Sowas demotiviert natürlich auch die Vereine, in denen im Prinzip noch genügend Aktive da sind.
 
Bei unserem Rennen werden E-Biker langsam zum Problem, bzw. zur Plage. Wir können gar nicht sogut absperren, dass nicht doch Welche irgendwo aus dem Wald auf die Strecke gelangen. Vielen ist auch eine Sperrung überhaupt nicht zu erklären, ohne resolutes Auftreten lassen die sich nicht aufhalten. Mir als Veranstalter stellt sich die Frage jedes Jahr, soll ich das Risiko wieder eingehen?
 
Was ich immer mehr beobachte ist ein langsamer Umbruch. Alte Vereine sterben weg aus den von dir genannten Gründen. Auf lokaler Ebene kümmern sich viele kleinere Gruppen um gemeinsame Ausfahrten, ganz ab von ARA und BDR. Viele haben keine Lust mehr zum Radfahren quer durch Deutschland mit dem Auto fahren zu müssen, haben zum Teil kein Auto.
Da lässt sich durchaus was machen, es ist nicht so, dass keiner mehr Lust hat was zu bewegen, aber die alten Strukturen passen so nicht mehr. In den letzten 20, insbesondere aber in den letzten zehn Jahren hat sich enorm viel getan.
Weiteres Beispiel sind unsupported Rennen, bei denen sich Sportler nicht selten verpflichten nicht mit dem Flugzeug anzureisen, ja teilweise auf Klimaneutralität geachtet wird.

Kann man von halten was man möchte, aber wenn man die Situation mal ganz offen und ohne Blick auf die eigenen Gewohnheiten betrachtet:
Ganz unrecht haben die Leute nicht!

Ich bin ja zB jemand, der früher im Verein war und mittlerweile die Dinge außerhalb des BDR organisiert.
Dabei wäre es nicht so, dass ich mich nicht im Verein einbringen möchte, aber ich habe einfach nicht den Eindruck, das neue Ideen/Gedanken gewünscht sind.

Zum Helfen bei der RTF ist man gern gesehen, Beitrag zahlen darf man auch, dafür ist man gut genug. Aber strategische Entscheidungen werden nicht transparent und offen diskutiert.

Wenn ich im Verein etwas zu sagen hätte, würde ich zB mal einmal im Jahr offen alle Mitglieder anfragen was gut ist, was nicht gut ist, was sind Wünsche/Verbesserungsvorschläge.

Was fehlt ist oft jemand, der einfach mal alle "Willigen" an einen Tisch bringt, überlegt wo stehen wir heute, wo wollen wir hin. Und das ohne Vor-Bedingungen.
Dann würde man auch wieder mehr Leute in die Vereine bekommen und damit auch das organisieren von Radrennen einfacher gestalten.
Denn wo ein Wille, da ein Weg.

Aber wenn man schon nicht so schlau ist, früh die wichtigen Akteure einzubinden, wird das natürlich immer schwieriger..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin ja zB jemand, der früher im Verein war und mittlerweile die Dinge außerhalb des BDR organisiert.
Dabei wäre es nicht so, dass ich mich nicht im Verein einbringen möchte, aber ich habe einfach nicht den Eindruck, das neue Ideen/Gedanken gewünscht sind.

Zum Helfen bei der RTF ist man gern gesehen, Beitrag zahlen darf man auch, dafür ist man gut genug. Aber strategische Entscheidungen werden nicht transparent und offen diskutiert.

Wenn ich im Verein etwas zu sagen hätte, würde ich zB mal einmal im Jahr offen alle Mitglieder anfragen was gut ist, was nicht gut ist, was sind Wünsche/Verbesserungsvorschläge.

Was fehlt ist oft jemand, der einfach mal alle "Willigen" an einen Tisch bringt, überlegt wo stehen wir heute, wo wollen wir hin. Und das ohne Vor-Bedingungen.
Dann würde man auch wieder mehr Leute in die Vereine bekommen und damit auch das organisieren von Radrennen einfacher gestalten.
Denn wo ein Wille, da ein Weg.

Aber wenn man schon nicht so schlau ist, früh die wichtigen Akteure einzubinden, wird das natürlich immer schwieriger..
Wenn sich denn die Willigen nach ein paar Wochen noch erinnern können, dass sie doch mal was machen wollten. Und geht es dann nicht genauso wie die Willigen es wollen, Thema Mehrheitsentscheidungen, dann sind die auch gleich wieder in der Deckung und der Vorstand steht da mit mehr offenen Problemen als vorher.
 
Bei unserem Rennen werden E-Biker langsam zum Problem, bzw. zur Plage. Wir können gar nicht sogut absperren, dass nicht doch Welche irgendwo aus dem Wald auf die Strecke gelangen. Vielen ist auch eine Sperrung überhaupt nicht zu erklären, ohne resolutes Auftreten lassen die sich nicht aufhalten. Mir als Veranstalter stellt sich die Frage jedes Jahr, soll ich das Risiko wieder eingehen?
Das ist aber, bei aller Liebe, nichts neues. Kann mich an Zeiten vor ca 15 Jahren als Streckenposten beim Straßenrennen erinnern. Da ist man zwischen zwei Posten unter den Absperrungen durch um die Strecke zu queren um bloß nicht warten zu müssen. Weder freundliche Erklärungen (den meisten ist nicht klar, dass auch Amateurfelder durchaus 40-50km/h drauf haben können zum Ende des Rennens)noch energische Ansprachen haben auch nur irgendwas außer dumme Sprüche erreicht. Getreu dem Motto "Ist ja nichts passiert".
 
Wenn sich denn die Willigen nach ein paar Wochen noch erinnern können, dass sie doch mal was machen wollten. Und geht es dann nicht genauso wie die Willigen es wollen, Thema Mehrheitsentscheidungen, dann sind die auch gleich wieder in der Deckung und der Vorstand steht da mit mehr offenen Problemen als vorher.

Du musst bedenken, ich mache jetzt hier meinen Job seid 3 Jahren. Ich denke damit habe ich durchaus Konstanz gezeigt. Aber nicht einmal hat ein Verein aus der direkten Umgebung hier angerufen oder mal ne`Nachricht geschrieben.

Wir haben hier vorletztes Jahr mal ne Mail an mehrere Vereine geschrieben, wir würden gerne mit 5 Leuten Lizenz fahren.
Die Antworten waren:
a) wenn es sein muss
b) wir wissen gar nicht wie man eine Lizenz bestellt
c) können wir gerne machen (allerdings der Verein, der am weitesten weg ist..)

Auch wenn das nicht repräsentativ sein muss:
Wenn zwei drittel der Vereine eigentlich den ganzen Lizenzkram nicht mehr wollen, zT nicht mal ein eigenes Training anbieten und selber offene Treffs kapern, dann sieht es mit den Lizenzrennen in Zukunft schwierig aus.

Wir sind ja auch dann letztes Jahr Lizenz gefahren, aber es gab weder interne Absprache da mal als Gruppe an den Start zu gehen, keine Fahrgemeinschaften bzw der Großteil der Lizenznehmer war gar nicht am Start.

Ich sehe halt, es gibt eiegntlich in Deutschland viel Potential, aber nicht die Bereitschaft, sich mal zusammen ergebnisoffen an einen Tisch zu setzen und eine gemeinsame Strategie über 5 Jahre aufzusetzen, natürlich mit genug Man-Power und nicht nur mit 1-2 Leuten, die wenn sie ausfallen, alles zusammenbricht.
 
Ja so
Was ich immer mehr beobachte ist ein langsamer Umbruch. Alte Vereine sterben weg aus den von dir genannten Gründen. Auf lokaler Ebene kümmern sich viele kleinere Gruppen um gemeinsame Ausfahrten, ganz ab von ARA und BDR. Viele haben keine Lust mehr zum Radfahren quer durch Deutschland mit dem Auto fahren zu müssen, haben zum Teil kein Auto.
Da lässt sich durchaus was machen, es ist nicht so, dass keiner mehr Lust hat was zu bewegen, aber die alten Strukturen passen so nicht mehr. In den letzten 20, insbesondere aber in den letzten zehn Jahren hat sich enorm viel getan.
Weiteres Beispiel sind unsupported Rennen, bei denen sich Sportler nicht selten verpflichten nicht mit dem Flugzeug anzureisen, ja teilweise auf Klimaneutralität geachtet wird.

Kann man von halten was man möchte, aber wenn man die Situation mal ganz offen und ohne Blick auf die eigenen Gewohnheiten betrachtet:
Ganz unrecht haben die Leute nicht!

Echt? Ihr reist haufenweise mit dem Flugzeug zum Jedermann Gig an?
Da haben sich die Zeiten aber wirklich geändert. Donnerwetter....
Was sind das denn denn für "unsupported" Rennen
Sind das Rennen quasi ohne Absperrung?
Ist doch nicht schlecht
Haben wir in den achzigern im Mittwochstraining auch öfters gemacht
Im Gewerbegebiet. 1,1 km Rundstrecke
 
Ja so


Echt? Ihr reist haufenweise mit dem Flugzeug zum Jedermann Gig an?
Da haben sich die Zeiten aber wirklich geändert. Donnerwetter....
Was sind das denn denn für "unsupported" Rennen
Sind das Rennen quasi ohne Absperrung?
Ist doch nicht schlecht
Haben wir in den achzigern im Mittwochstraining auch öfters gemacht
Im Gewerbegebiet. 1,1 km Rundstrecke
Wenn man keine Ahnung hat, ist es nicht ratsam, das Zitierte ins Lächerliche zu ziehen.
 
Wenn solche Heulsusen die Orga machen ist es kein Wunder das nicht viel läuft
Und nur zur Info: Ich habe durchaus Rennen mitorganisiert
 
Wenn solche Heulsusen die Orga machen ist es kein Wunder das nicht viel läuft
Und nur zur Info: Ich habe durchaus Rennen mitorganisiert
Ja, vor 40 Jahren :D

Das eine oder andere hat sich eventuell ein bisschen geändert.

PS: "unsopported bike races" sind ein Begriff? → https://ridefar.info/races/list/ Sind ja nicht gerade vor der Tür. Aber wenn man schon ein Rennen über 1.000 km fährt, warum dann nicht auch gleich die Anreise per vélo? :D
 
Ich bin ja zB jemand, der früher im Verein war und mittlerweile die Dinge außerhalb des BDR organisiert. ...

Du musst bedenken, ich mache jetzt hier meinen Job seid 3 Jahren. Ich denke damit habe ich durchaus Konstanz gezeigt. ...

Entweder habe ich es übersehen, oder Du hast uns noch nicht verraten, was Du machst?
Was ganau organisierst Du?
 
Von den ganzen Race across xy wirst du sicher schon mal gehört haben
https://ridefar.info/races/list/
Doch, davon hab ich schon mal gelesen.
Also ganze 8 Veranstaltungen, die auch durch Deutschland gehen... OK.

Nicht falsch verstehen:
Das sind für mich eher "Events" als Rennen, und auch eher für solche (Ultra-)Distanz-Leute gedacht (LSD).

Wir reden doch hier über Alternativen für Sportler, die sich für Radrennen im klassischen Sinne (aka Lizenzrennen) interessieren, oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube hier geht es darum warum der klassische Lizenzsport ausstirbt und ein wichtiger Grund ist sicherlich auch, dass Radsport vielfältiger geworden ist. Ob Event oder Rennen, lang oder kurz, breite oder schmale Reifen - es gibt ein wahnsinnig großes Angebot. Und die unattraktivsten bleiben halt auf der Strecke.
 
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