AW: ...Jaksche packt aus...
Das neue Anti-Doping-Gesetz ist ein erstes Licht am Ende des Tunnels und evtl. hat das nun zu der Welle der Outings beigetragen.
Das sehe ich absolut anders.
Mit nationalen Regelungen erreicht man nur, dass Fahrer aus dem eigenen Land keine vorderen Plätze bei der Tour ect. erreichen und keine Medaillen bei Olympia oder WM holen können.
Solange man nicht international alle Sportler jederzeit und auch wirklich auf alle Substanzen testen kann, wird man das Problem nicht wirksam bekämpfen können. (Das ist genau wie der Kampf gegen die Rauschgiftmafia, lässt man einen Ring auffliegen, freut sich die Konkurrenz nur, dass sie mehr Umsatz machen kann)
Ich finde ein Anti-Doping-Gesetzt sollte erst ein nachfolgender Schritt sein, der dann gemacht werden sollte, wenn man sichergestellt hat, dass z.B. für Sportler aus China, Kasachstan, Russland, USA usw. die gleichen Kontrollmechanismen greifen wie bei uns in Deutschland.
Ich mag auch nicht so recht daran glauben, dass man dies wirklich erreichen kann.
Für mich ist das dumme Gelabere von Scharping&Co. einfach nur Augenwischerei und alles was bisher geplant ist, wird meiner Meinung nach absolut nichts im Kampf gegen Doping bringen.
Wenn man die geplanten Schritte konsequent durchführen würde, wäre es für Radsportler aus Deutschland relativ sinnlos sich international zu messen und z.B. an Pro Tour-Rennen, Olympia oder an der WM teilzunehmen, es sei denn mit dem Motto dabei sein ist alles.
Eventuell erreicht man mit scharpingschen Methoden, dass man halbwegs saubere nationale Meisterschaften hat, mehr aber auch nicht.
Man muss auch bedenken, dass die Dopingkontrollen unheimlich teuer sind und man es meiner Einschätzung nach auch unter den bisherigen Bedingungen sowohl finanziell als auch alleine von der Logistik her, niemals schaffen kann die Radprofis ausreichend zu kontrollieren. Wenn mna dann noch berücksichtigt, dass in Zukunft weniger Sponsorengelder in den Radsport fliessen werden, ist es unschwer zu erraten, dass der Kampf gegen das Doping noch schwerer zu finanzieren wäre.
Ob die Freigabe jeglicher "Medikamente" oder eine andere Festlegung der Dopingrichtlinien ein geeigneter Schritt werde, vermag ich jetzt nicht zu beurteilen. Ich vermute zwar, dass die bei den Radprofis aktuell üblichen Dopingmittel bei weitem nicht so schädlich sind, wie die von Bodybuildern, die auch bekanntermaßen oft viel mehr Anabolika etc. einnehmen als es von der Wirkung her Sinn macht, aber ich vermute dennoch, dass die "Nebenwirkungen" teilweise nicht unerheblich sein können.
Als einzige Lösung für einen fairen Radsport sehe ich leider nur den Weg Doping teilweise zu erlauben, wobei es ja eigentlich nur dann Doping ist, wenn es als verboten auf der Liste steht. Die Tatsache, dass unglaublich viele Fahrer erlaubterweise Asthmamittel nehmen ist für mich ohnehin schon ein erster Schritt zu teilweisen Freigabe von Medikamenten im Radsport.
Das ist leider mein Fazit, da ich es für so gut wie ausgeschlossen halte, dass man wirklich weltweit alle Sportler richtig kontrollieren kann.