Das einzelne Kettenblatt am Rennrad geht in Ordnung, wenn das Einsatzgebiet nicht wahnsinnig variabel ist, also kein richtiges Gebirge mit ständigen irren Anstiegen und Abfahrten.
Wenn ein Rennrad sich noch halbwegs rennradmäßig anfühlen soll, dürfen die Lücken zwischen den Gängen nicht riesig werden; das führt dann mit 1x11 zu einer eher mittenorientierten Abstufung ohne ganz kurze und ganz lange Gänge. Wer wirklich rennradmäßig trainieren will, wird trotzdem noch einiges vermissen.
Ich finde 42 - 11-34 aber schon ziemlich variabel und komme damit gut zurecht, 10-fach.
Wo es für 42-34 zu steil wird, kann man eigentlich auch laufen. Also jedenfalls mal kurz.
Wo 42-11 bergab nicht reicht, kann man sich auch rollen lassen, wenn keine ausgesprochen flotte Trainingsgruppe Anschluss verlangt.
Den Ritzelrechner hatten wir in diesem Thread noch nicht, oder?
Vergleichen wir mal eine ins Blaue geratene 3x8-Rennradabstufung 52/42/30 - 13-26 mit 1x11 42 - 11-34:
http://ritzelrechner.de/?GR=DERS&KB...RZ2=11,13,15,17,19,21,23,25,27,30,34&UF2=2125
Da fehlt oben und unten nur jeweils ein "halber" Gang, die bandbreite ist vergleichbar.
ABER: Der fein abgestufte Bereich liegt zwischen ca. 18 und 28 km/h, während es bei rennradtypischen Geschwindigkeiten darüber große Lücken gibt. Ist also eher was für Feldwege und Tourenräder.
Wenn man das vermeiden will, kann man z.B. mit Miche-Ritzeln eine andere Kassette zusammenstückeln, aber die Teile sind nicht immer beliebig verfügbar und die ganz großen Aluritzel haben auf manchen Freiläufen so ihre Tücken.
Beispiel:
http://ritzelrechner.de/?GR=DERS&KB...RZ2=11,12,13,14,16,18,20,22,25,29,34&UF2=2125
Vorteile 1x:
- meistens etwas leichter, weil ja ein Kettenblatt und der Umwerfer samt Zug und Hebel wegfallen
(aber Vorsicht bei allzu großen Ritzeln aus Stahl, dann wird es insgesamt doch schwerer)
- Schaltwerk mit ganz kurzem Käfig möglich, wenn die Leitrolle dabei weit genug vom größten Ritzel weg bleibt
- Kurbel und Innenlager weitgehend beliebig, mit klassischer Optik usw.
- sehr (!!) geringer Q-Factor möglich, wenn der Rahmen das zulässt und der Fahrer das mag
- irgendwie ziemlich sorglos
Empfehlenswert ist ein "Narrow-Wide-Kettenblatt" mit besonders langen und unterschiedlich breiten Zähnen, weil es die Kette nicht abwirft. Mit normalen Kettenblättern ist mir das auch an Straßenrädern im reinen Straßeneinsatz immer wieder mal passiert.
Wenn eine normale Rennradkurbel mit einzelnem Blatt verwendet wird, kann das Blatt in der inneren oder äußeren Position montiert werden. Die Kettenlinie wird anschließend entsprechend angepasst, z.B. mit einem anderen Vierkantlager oder anderen Spacern bei Hollowtech-2 und vergleichbaren Sachen.
Kürzere Kettenblattschrauben & -muttern braucht man dafür auch.
Einzelblatt innen:
- Kurbel muss weiter nach außen
- sieht an normalen Rennradkurbeln blöd aus
- sonst aber problemlos
Einzelblatt außen:
- Kurbel muss weiter nach innen
- Füßchen des Kurbelsterns fürs innere Blatt passen meistens nicht mehr an der Kettenstrebe vorbei
-> absägen
- Kettenblatt selbst passt manchmal auch nicht vorbei
-> Kettenstrebe eindrücken
- aber Q-Factor oft deutlich unter 140 mm, was viele Leute mögen