AW: Lösung des Doping Problems!
Ich kann Vincent Kluwe-Yorcks Position durchaus verstehen. Doping ist ein Phänomen, was sich aus dem jetztigen Sport-System unter keinen Umständen wegbekommen lässt.
Aber warum dopen Sportler eigentlich? Die zwei offensichtlichsten Gründe, hier ja auch mit Sicherheit zur Genüge genannt, sind einmal die Verstrickung in dem Geflecht aus Verträgen und Leistungsdruck, der wackeligen Sportlerkariere und Existenzängsten, und zum anderen der schlichte Drang zum Sieg, das Mittelchen was mich schneller macht als die Konkurrenz (in irgend einer Doku meinte einer mal "der Zaubertrank" in Anlehnung an Asterix, ich finde das ganz passend).
Den letzten Aspekt bekommt man meiner Meinung nach nie in den Griff, der Drang zum Sieg ist schon biologisch begründbar. Der immense Leistungsdruck kommt meiner Meinung nach aus der nicht vorstellbaren Menge Geld die in dem System steckt. Am Ende stehen die Sponsoren, die ihre Athleten im Rampenlicht sehen wollen, denn das bringt Geld, und zwar mehr als so ein Rennrad-Team kostet. Dabei ist Radsport noch ein "billiger" Sport, ich bin zwar nicht in der Materie, kann mir aber gut vorstellen dass sich auch Formel-1 Teams für Autohersteller lohnen.
Die gesamten Investitionen der Sponsoren liegen also letztendlich auf den Schultern der Athleten, und diese dopen sich natürlich um Kopf und Kragen, ansonsten wären sie sofort ersetzt.
Ich bin der Meinung, dass Sponsoren die Wurzel allen Übels sind. Man stelle sich ein Sportsystem vor, in dem Sponsoren keine Athleten und Teams sponsorn dürften, wohl aber das ganze drum herum (Seitenbanden etc.). Der Sponsor hätte nichts mehr von dem Gewinn eines einzelnen Athleten, somit übt er auch keinen Druck mehr aus. Wer soll den ganzen Spaß finanzieren? Meinentwegen der Staat, jedenfalls kein Privates Unternehmen (Ich will das Fass mit der "Verstaatlichungsdebatte" jetzt nicht öffnen, obwohl es hier passen würde. Aber das wäre ein anderer Thread in einem anderen Forum, hier soll es um Sport gehen und nicht um politische Systeme.). Möglich wäre, die Sponsoren-losen Teams dann durch die Einnahmen der Übertragungsrechte und allen weiteren Sponsoren-ungebundenen Einnahmen zu finanzieren, es könnten ja auch die immer noch existenten Sponsoren einen Prozentsatz ihres Gewinnes abdrücken. Alle Einnahmen gehen in einen Topf, welcher dann an die Teams zu gleichen Teilen ausgeschüttet wird.
Bleibt das Problem des Zaubertrankes. Hier schließe ich mich Hansi.Bierdo an, hart durchgreifen. Ich glaube, dass der Bärenanteil aller Dopingfälle aus Existenzängsten entstehen, und dem verbliebenen Rest muss mit abschreckenden Methoden, Jugendarbeit (und nochmals Jugendarbeit), und wissenschaftlichem Know-How begegnet werden. Wobei wir wieder bei der Verstaatlichungsdiskussion wären: Es ist einfach ein untragbarer Zustand, dass die Pharmaindustrie unglaublich viel besser ausgerüstet ist als staatlich finanzierte Labors. Nach den momentanen Zuständen ist es nicht möglich, mit Testverfahren am Ball zu bleiben. *duckundweg*
Die vollständige Doping-Freigabe würde nur bewirken, dass die Pharma-Kollegen wirklich ernst machen. Die Auswirkungen von dem Missbrauch der Gen-Therapie auf unsere Gesellschafft wollen wir alle nicht erleben.
Viele Grüße,
Georg