Was ist das für eine Nabe, Powerway, Bitex oder Novatec? Oder was ganz anderes?
Die "typischen Leichtbaunaben" unterscheiden sich im Aufbau an einigen Stellen; das wäre wichtig für die weitere Vorgehensweise.
Du kannst aber auch einfach nachschauen: Auf beiden Seiten einen Inbus in die Achsstummel stecken und losdrehen. Eine Seite kommt dabei raus, die andere bleibt drin; welche das sein wird, ist eher Zufall. Unter dem rausgeschraubten Stummel wird eine weitere, größere Aufnahme für einen Inbus in der eigentlichen Achse sein; damit hältst Du dann gegen beim Lösen des anderen Stummels. Anschließend klappert entweder die komplette Achse mehr oder weniger lose zischen den Lagern im Nabenkörper rum, oder sie lässt sich einfach seitlich rausschieben und hinterlässt eine größere, lose rumklappernde Hülse, oder tut nichts davon und bleibt ganz einfach starr an Ort und Stelle. Wenn Du das weißt, sehen wir weiter.
"Kontern" und normal einstellen kannst Du aber bei allen nichts, das geht wirklich nur mit sogenannten
Passscheiben, die an bestimmten Stellen eingebaut werden müssen. Dafür müssen die Lager in aller Regel erstmal raus, und dabei gehen sie wiederum häufig kaputt, aber das ist egal, weil sie als (hoffentlich) genormte
Rillenkugellager ziemlich billig sind.
An einer Powerway-Nabe hatte ich das hier mal gezeigt:
https://www.rennrad-news.de/forum/threads/anleitung-lagerspiel-einstellen-bei-industrielagern.81429/
Rillenkugellager sind an sich nicht unbedingt spielfrei und haben eigentlich immer mehr oder weniger "Lagerluft"; dafür gibt es sogar eigene Spezifikationen und Unterschiede.
Für seitliche Belastung oder gar "Einstellung" sind sie nicht unbedingt gedacht, werden in Fahrradnaben aber mehr oder weniger dazu gezwungen und zumindest eins der Lager sollte so in der Nabe sitzen, dass Außen- und Innenring auf unterschiedlichen Seiten fest an den jeweiligen Bauteilen anliegen.
Meistens wird das so gelöst, dass beide Außenringe auf den Innenseiten fest an einem Bund im Nabenkörper anliegen, während beide Innenringe sich innen an einer Hülse oder einem Bund auf der Achse abstützen und von außen mit den eingeschraubten Achsstummeln an Ort und Stelle gehalten werden.
Für weniger Spiel müsste dann entweder einer der Außenringe weiter nach außen wandern (Lager raus, Passscheibe drunter), oder die Hülse bzw. ein Bund auf der Achse etwas schmaler werden, was natürlich nicht so einfach geht.
Für mehr Spiel (Lager läuft rauh und schwergängig, ist aber neu und intakt) müsste das Gegenteil passieren.
Beides hatte ich bei nagelneuen, nie verbauten Naben verschiedener Hersteller schon mehrfach, aber es lohnt sich immer, erstmal zu prüfen, ob die Außenringe überhaupt bis zum Anschlag in der Nabe sitzen.