AW: Lenker angerostet (außen + innen): Wie am besten behandeln?
Noch eine Frage zu dem Rahmen: Da kann ich ja nicht reinschauen, würde den auf Verdacht allerdings auch ganz gerne mal mit Rostumwandler behandeln (zumal ich da keine Ablauflöcher finden kann). Ist das ratsam, oder eher nicht, weil da das Ausspühlen probleme macht? Ich kann natürlich wasser von oben reinlaufen lassen. Aber es ist erstens schwerer, auf diese Weise wirklich die Säure rauszubekommen als bei dem Lenker. Und zweitens wird der Rahmen wohl auch viel schwerer innen trocknen mangels Luftzirkulation. Sollte ich mich da also vielleicht nur auf das Leinöl + Terpentin beschränken?
Das wäre eher nicht ratsam, aus den Gründen, die Du Dir schon selber überlegt hast. Ich würde das nur bei schon eindeutig rostgeschädigten Rahmen machen (im MTB-Forum wird dann ein komplettes Bad in Oxalsäure empfohlen, die Lack und Abziehbilder nicht angreift, aber ansonsten eben auch ein ziemlicher "Hammer" ist), nicht bei nur leicht angerosteten - da würde ich Wasser im Rahmen auf jeden Fall vermeiden wollen, weil man sich damit das Übel, das man bekämpfen will, eventuell überhaupt erst "ins Haus holt" ... Meist rosten Rahmen innen gar nicht so heftig, wie man angesichts des blanken Stahls denken sollte - und wenn, sieht man das mit einer Taschenlampe in den Rohren, die vom Tretlager aus abgehen, auch ganz gut. Mit dem Leinöl machst Du nicht viel falsch, nur, dass der Rahmen etwas schwerer wird und eventuell etwas ranzig müffelt, wenn das Leinöl langsam trocknet ... Wenn Du einen warmen Heizungskeller zur Verfügung hast, wäre es auf jeden Fall gut, den Rahmen da ein paar Tage trocknen zu lassen.
Und dann noch eine Frage zum Rostumwandler generell: Da ist es wahrscheinlich auch besser, mit Seifenlauge (Spüli sollte auch gehen denke ich?) nachzuspühlen und nicht nur mit Wasser wegen der Neutralisierung, oder? (Und anschließend nochmal mit Wasser, um die Seife wegzubekommen)
Da halte Dich mal am Besten an die Anwendungsvorschriften des Herstellers; ich würde in diesem Fall kein Seifenwasser verwenden, weil es eventuell die Wirkung des Rostumwandlers beeinträchtigt. Essigsäure ist hingegen eindeutig aggressiv, erst gegen den Rost, aber später dann wohl auch gegen den Stahl, die sollte man also auf jeden Fall nach getaner Arbeit chemisch "ausbremsen".
Zu dem Leinöl: Kann ich das eigentlich auch zum Kette Ölen verwenden?
Die Antwort auf diese Frage kannst Du Dir problemlos selber zusammenreimen: Leinöl ist zur Konservierung von Stahl gut, weil es aushärtet und eine feste Schicht bildet - wünscht Du Dir das auf Deiner Kette ?

Ich weiß, dass man immer mal wieder lustige Geschichten hört (real passiert: "Ich habe meine Kette gerade mit Salatöl geschmiert - war doch richtig so, oder ?" Tja, Frauen ...

), aber grundsätzlich sind alle pflanzlichen Öle und Fette zur Kettenschmierung ungeeignet, weil ihre Schmierwirkung gering ist (Schmierfilm reißt schnell), sie schlecht haften (also leicht von Wasser unterwandert werden) und sie verharzen.
Sonst ist Leinöl aber wirklich ein tolles Zeug, völlig ungiftig und tatsächlich durch einen besonders hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren auch sehr gesund - ich mach' mir immer gerne Quark mit Leinöl und Zwiebeln ...

Allerdings sollte man dazu nicht das Zeug aus dem Farbenladen nehmen ...
