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Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

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K

kamikaze_dasOriginal

Vorweg: M.E. müssen sie das nicht, aber sie müssen auch nicht zentnerschwer sein... ;)

Wenn ich mich so umblicke, kann ich 4 Gruppen ausmachen:

  1. Profis: Die sind allesamt nicht nur austrainiert, sondern auch ziemlich mager, was offenbar im Moment als Voraussetzung angesehen wird und - zumindest bei den großen Rundfahrten mit ihren Bergetappen - wohl auch ist.
  2. Normalgewichtige Amateure der oberen Leistungsbereiche: Da sehe ich bei Radrennen durchaus eine Menge ganz "normal" gebaute Fahrer, die sicher keinen BMI von unter 22 haben.
  3. Hobbysportler mit Modellathletenkörper und niedrigem Fettanteil: Die trifft man in der Tat sehr häufig.
  4. Normal- bis übergewichtige Hobbysportler.

Insgesamt entsteht zumindest nach dieser Aufzählung der Eindruck, daß das Gewicht doch überbewertet wird.

Fragen könnte man auch: Worauf kommt es denn noch an und welche dieser anderen Faktoren muß mind. gleichrangig behandelt werden.

Sportliche Grüße

k.
 

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Re: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Off-Topic

Das Problem - neben der offen bleibenden Frage: Was ist denn jetzt besser, 3 kg mehr oder 3kg weniger? - ist ja: Der Quotient aus Leistung und Gewicht ist ja dann besser, aber das ist nur eine Zahl. Was würde passieren, wenn wir noch 3 kg runter gehen? Noch schwieriger: Angenommen, das Gewicht geht um 3 kg runter und die Leistung sinkt dabei um 5 Watt, z.B. von 280/70 auf 275/67? Jetzt hätte sich die gewichtsbezogene Leistung sogar verbessert, von 4,0 auf 4,1. Ist das gut?

k.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Es ist grundsätzlich im Radsport so, dass der Fahrer, der weniger Gewicht hat, besser ist. Man muss natürlich dann noch zwischen den Fahrertypen Sprinter, Bergfahrer und Zeitfahrer bzw. Kombinationen daraus unterscheiden. Aber ich sage trotzdem generell, je weniger, desto besser. Und das eben im Rahmen der Fahrertypen. So.


...Bahnsport ausgenommen.
 

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AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Weniger ist nur besser wenn das Verhältnis aus Watt/Kg darunter nicht leidet.

Im Hobbyluschensegment gibt es auch 90 kg Leute die ich bergauf kaum abhängen kann oder auch 60 Kilo-Flöhe ohne Wumms inne Beene.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Weniger ist nur besser wenn das Verhältnis aus Watt/Kg darunter nicht leidet.

Im Hobbyluschensegment gibt es auch 90 kg Leute die ich bergauf kaum abhängen kann oder auch 60 Kilo-Flöhe ohne Wumms inne Beene.

Gehöre inzwischen zur Kategorie 3. War aber auch schon mal anders. Bei aktuelle 7,8 Prozent Körperfett fällt es mir inzwischen wesentlich leichter den Berg hochzukommen wobei der Punch im flachen darunter gelitten hat.
Beides zu vereinbaren gelingt den wenigsten ausser man hilft nach.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Man denke nur an Michael Hübner der hatte ja Oberschenkel wie manch anderer eine Taille.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Man denke nur an Michael Hübner der hatte ja Oberschenkel wie manch anderer eine Taille.

Ist aber auch ein Bahnfahrer, d.h. was spezielles. Es kommt wie gesagt immer auf den Fahrertypen an. Bahnfahrer nehm ich außen vor, weil das für mich zum Großteil Kraftsportler und keine Ausdauersportler sind.

Selbst innerhalb der normalerweise "gewichtigen" Typen wie Sprinter und Zeitfahrer kommts doch auf weniger gewicht bei natürlich größtmöglicher Kraft an. Kommt mal ein kleiner Hügel bei einem Zeitfahren wird das für so manchen Experten zum echten Hindernis und auch Sprinter sollten bei Rennen wie Mailand-San Remo über die letzte Steigung wegkommen um zu gewinnen.

Zugegebenermaßen ist das die Sichtweise für Profis. Aber so ganz unnütz ist das für den einigermaßen ambitionierten Hobbyisten auch nicht
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Gehöre inzwischen zur Kategorie 3. War aber auch schon mal anders. Bei aktuelle 7,8 Prozent Körperfett fällt es mir inzwischen wesentlich leichter den Berg hochzukommen wobei der Punch im flachen darunter gelitten hat.
Beides zu vereinbaren gelingt den wenigsten ausser man hilft nach.
Ich denke, die Beiträge von dir und Pedalierer (#11, 12) widerspiegeln das eigentliche Problem. Im Rahmen der Vorgabe - was will ich als Fahrertyp sowieso erreichen - kann es i.d.R. (es sei denn, die Vorgabe bezieht sich ausschließlich auf die Bergfahrer-Qualitäten, aber das kann sich heute kein Fahrer mehr leisten) nur darum gehen, die "übrigen Fähigkeiten", also das, was überbleibt, wenn man das Bergfahren unberücksichtigt läßt nicht zu sehr leiden zu lassen.

Zwei Dinge sollten dabei m.E. nicht passieren:
1. Keine der anderen Fähigkeiten sollte darunter leiden. Es sollte also eben nicht dazu kommen, wie du schreibst, Tornante, daß der Punch im Flachen darunter leidet. Das ist eine Meinung, bitteschön (das ist eine Nachricht an die Troll-Fraktion). Warum? Ein Radrennen, selbst eines, daß heftige Steigungen enthält, beinhaltet alle möglichen Anforderungen. Ein am Berg herausgefahrener Vorsprung muß i.d.R. allein oder mit einer Gruppe verteidigt werden, fällt man aus einer Gruppe heraus, kann man i.d.R. den Rückstand auch am Berg nicht mehr aufholen usw. Um also erfolgreich zu sein, kann eine Verbesserung am Berg nur gut sein, solange sie nicht auf kosten anderer Fähigkeiten geht.
2. Wenn darüber hinaus auch noch die absolute Leistung abfällt (das ist unter 1. noch nicht notwendigerweise der Fall), finde ich das inakzeptabel, denn das ist ein Anzeichen dafür, daß dem Körper wirklich mit dem verlorenen Gewicht etwas leistungsbestimmendes fehlt.

k.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

2. Wenn darüber hinaus auch noch die absolute Leistung abfällt (das ist unter 1. noch nicht notwendigerweise der Fall), finde ich das inakzeptabel, denn das ist ein Anzeichen dafür, daß dem Körper wirklich mit dem verlorenen Gewicht etwas leistungsbestimmendes fehlt.

Ja aber da sagst du es doch schon selbst. Es kommt eben auf die Mischung an, wobei bei dieser Mischung tendenzmäßig das Gewicht immer so gering wie möglich sein sollte bzw. dabei eben das Verhältnis Muskelmasse/Rest der Körpermasse so sein soll, wie mans braucht.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Ist aber auch ein Bahnfahrer, d.h. was spezielles. Es kommt wie gesagt immer auf den Fahrertypen an. Bahnfahrer nehm ich außen vor, weil das für mich zum Großteil Kraftsportler und keine Ausdauersportler sind.

Selbst innerhalb der normalerweise "gewichtigen" Typen wie Sprinter und Zeitfahrer kommts doch auf weniger gewicht bei natürlich größtmöglicher Kraft an. Kommt mal ein kleiner Hügel bei einem Zeitfahren wird das für so manchen Experten zum echten Hindernis und auch Sprinter sollten bei Rennen wie Mailand-San Remo über die letzte Steigung wegkommen um zu gewinnen.

Zugegebenermaßen ist das die Sichtweise für Profis. Aber so ganz unnütz ist das für den einigermaßen ambitionierten Hobbyisten auch nicht
Du fasst es von der anderen Seite an, da könnte man mein Postulat umdrehen: Eine Verbesserung in Flachen bzw. der Erhalt der entspr. Fähigkeiten sollte nicht zu Lasten der Bergfähigkeiten gehen. Allerdings steht das meist auch nicht zur Diskussion, eher eben der umgekehrte Fall.

Würdest du dich hinter ein Motto wie "Schwächen ausmerzen ohne Stärken zu verlieren!" stellen können? Wobei dies eh unter dem Motto "Schwächen beseitigen ist wichtiger, als Stärken ausbauen" stehen würde.

k.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Ja aber da sagst du es doch schon selbst. Es kommt eben auf die Mischung an, wobei bei dieser Mischung tendenzmäßig das Gewicht immer so gering wie möglich sein sollte bzw. dabei eben das Verhältnis Muskelmasse/Rest der Körpermasse so sein soll, wie mans braucht.
Ist mir zu schwammig. Was meinst du konkret? Kannst du evtl. zwei kleine Beispiele geben?

k.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Würdest du dich hinter ein Motto wie "Schwächen ausmerzen ohne Stärken zu verlieren!" stellen können?

Ich glaub wir schreiben grade etwas (zeitversetzt) aneinander vorbei :) Aber ja, da stimm ich wiederum zu. Das ist das was ich mein mit der richtigen Mischung. Im Grunde genommen ist es das, was einen kompletten Fahrer ausmacht. Einen Rundfahrer oder Allrounder, der auf jedem Terrain gut zu recht kommt. Eigentlich eher ein Klassikerfahrer, denn einen richtig sprintstarken Toursieger (Rundfahrer) hab ich noch nicht gesehen.

Ist das klarer definiert?
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Ich glaub wir schreiben grade etwas (zeitversetzt) aneinander vorbei :) Aber ja, da stimm ich wiederum zu. Das ist das was ich mein mit der richtigen Mischung. Im Grunde genommen ist es das, was einen kompletten Fahrer ausmacht. Einen Rundfahrer oder Allrounder, der auf jedem Terrain gut zu recht kommt. Eigentlich eher ein Klassikerfahrer, denn einen richtig sprintstarken Toursieger (Rundfahrer) hab ich noch nicht gesehen.

Ist das klarer definiert?
Ja, klar, klarer.

Edit: Ja, ja. Aber da gibt es, gerade was "kompletter Fahrer" angeht, ja auch das Motto "Stärken ausbauen, Schwächen ausmerzen". Was hälst du davon?

k.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Das idealgewicht hängt offensichtlich von den persönlichen Stärken der Fahrer ab. Auf die entsprechenden Stärken werden die Ziele ausgerichtet und je nachdem sind die Fahrer unterschiedlich gebaut:
Einfaches Beispiel der letzten Tour:
Mark Cavendish gewann auf der letzten Tour 5 Etappen, was ein einsamer Spitzenwert ist. Er ist derzeit einer, wenn nicht der beste Sprinter der Welt. Wiegt 69 kg bei 175cm Körpergröße (BMI 22,53) und ist im Gesamtklassement 154 von 170 geworden.
Krasser Gegensatz ist ALberto Contador, gewann keine einzige Etappe, aber dafür die Tour. Gewicht: 62kg (bei 176 cm; BMI 20,01). Letzes Beispiel: Fabian Cancellara, 186cm bei 80kg (BMI 23,12). Derzeit bester Zeitfahrer der Welt. Muss sein großes Gewicht beim Zeitfahren aber seltenst über den Berg bekommen.

Gruß
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Das idealgewicht hängt offensichtlich von den persönlichen Stärken der Fahrer ab. Auf die entsprechenden Stärken werden die Ziele ausgerichtet und je nachdem sind die Fahrer unterschiedlich gebaut:
Einfaches Beispiel der letzten Tour:
Mark Cavendish gewann auf der letzten Tour 5 Etappen, was ein einsamer Spitzenwert ist. Er ist derzeit einer, wenn nicht der beste Sprinter der Welt. Wiegt 69 kg bei 175cm Körpergröße (BMI 22,53) und ist im Gesamtklassement 154 von 170 geworden.
Krasser Gegensatz ist ALberto Contador, gewann keine einzige Etappe, aber dafür die Tour. Gewicht: 62kg (bei 176 cm; BMI 20,01). Letzes Beispiel: Fabian Cancellara, 186cm bei 80kg (BMI 23,12). Derzeit bester Zeitfahrer der Welt. Muss sein großes Gewicht beim Zeitfahren aber seltenst über den Berg bekommen.

Gruß

Wir reden glaube ich noch ein wenig aneinander vorbei. Daß jeder typgerecht ausgestattet ist, ist klar. Mir ging es um die absolute Grenze, wo also, um die Leistung am Berg zu verbessern Schluß sein sollte. M.E. nämlich, wenn die absoltue Leistung nicht mehr wächst, spätestens aber, wenn diese fällt. Beispiel: Fahrer nimmt ab von 70 auf 66,5 (5%), Leistung steigt, z.B. um 2% von 280 auf 286, W/kg steigt also um ca. 7% von 4,0 auf 4,3. Nun nimmt er weiter ab, Leistung stagniert, Gewicht geht um weitere 5% auf 63,2 runter. W/kg steigt weiter, obwohl die Leistung schon stagniert, auf 4,5 W/kg. Hier sollte schon Schluß sein.

Er nimmt weiter ab: 5% auf 60kg, die Leistung fällt auf 284 Watt.

Und das ist der Punkt: Die spezifische Leistung steigt weiter auf 4,7W/kg, obwohl die abs. Leistung bereits sinkt. Jetzt sollte unbedingt Schluß sein, der Sportler sollte wieder auf mind. 63 kg zurückgeführt werden.

k.
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Wir reden glaube ich noch ein wenig aneinander vorbei. Daß jeder typgerecht ausgestattet ist, ist klar. Mir ging es um die absolute Grenze, wo also, um die Leistung am Berg zu verbessern Schluß sein sollte. M.E. nämlich, wenn die absoltue Leistung nicht mehr wächst, spätestens aber, wenn diese fällt. Beispiel: Fahrer nimmt ab von 70 auf 66,5 (5%), Leistung steigt, z.B. um 2% von 280 auf 286, W/kg steigt also um ca. 7% von 4,0 auf 4,3. Nun nimmt er weiter ab, Leistung stagniert, Gewicht geht um weitere 5% auf 63,2 runter. W/kg steigt weiter, obwohl die Leistung schon stagniert, auf 4,5 W/kg. Hier sollte schon Schluß sein.

Er nimmt weiter ab: 5% auf 60kg, die Leistung fällt auf 284 Watt.

Und das ist der Punkt: Die spezifische Leistung steigt weiter auf 4,7W/kg, obwohl die abs. Leistung bereits sinkt. Jetzt sollte unbedingt Schluß sein, der Sportler sollte wieder auf mind. 63 kg zurückgeführt werden.

k.

Letztlich wird es doch 100% so sein, dass ein Bergfahrer, der seine W/kg so gut durch Abnehmen steigern kann, dies auch tun wird (zumindest als Profi). Die absolute Leistung ist dem Bergfahrer doch egal.
Das ein Profi, dessen Qualitäten eher als Zeitfahrer bzw. Rolleur zu sehen sind, sich das nicht antut, wenn seine absolute Leistung sinkt, sollte auch klar sein.
Damit ist doch dann alles erschöpfend gesagt, oder?
 
AW: Müssen Radsportler wirklich so dürr sein?

Klar so nen Top-Bergfahrer bei 'ner Rundfahrt versteckt sich im Flachen im Feld und bei einer Bergankunft haut er einen raus. Da geht's eben doch mehr um die gewichtsbezogene Leistung und nicht alleine um die absolute.
 
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