Also, ich habe ja geschrieben, dass ich mal ein Update gebe. Bestimmt könnt ihr alle nicht schlafen, weil ihr euch so sehr fragt, wie's weitergegangen ist. Also, will ich mal nicht so sein:
Ich war im Laden, wo ich das Rad gekauft habe. Es haben sich direkt zwei Leute des Rads angenommen und losgelegt, an der Schaltung herumzuschrauben. Vincent, der Verantwortliche für Reklamationen, hat zwischenzeitlich auch immer wieder eine Runde auf dem Rad gedreht, um es nach jedem Einstellen zu überprüfen.
Es lag also tatsächlich an der Einstellung der Schaltung und ist nun deutlich besser. Ab und an schleift es noch ein wenig, aber Vincent meinte, dass es nun nur noch am Plastik schleife und sich sicherlich noch etwas wegschleife. Ferner meinte er, dass das Kettenblatt recht weich sei und sich daher auch verwindet; ich könnte perspektivisch noch über ein Upgrade nachdenken. Letztlich alles sehr professionell, finde ich.
Ich bin nun deutlich erleichtert und zufrieden. Und selbst, wenn nach paar Monaten noch was sein sollte - ich habe es nun quasi "offiziell" reklamiert und kann mich dann im Zweifel darauf berufen, das gibt Sicherheit.
Also, Lektion Nr. 1: Höre aufs Forum.
Lektion Nr. 2: Verlasse Dich nicht unbedingt auf die Aussagen eines Meisters
Denn meine Erfahrung in der Meisterwerkstatt hinterlässt doch einen faden Nachgeschmack. Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr ärgert es mich, wie sie mit dem Problem umgegangen sind. Zusätzliche Zugspannungsschraube verbauen ohne nachzufragen. Der Meister, der meinte, die Schaltung sei "perfekt eingestellt" und dass er das Schleifen nicht replizieren könne (dem Vincent hingegen war es auch sofort aufgefallen). Der leicht genervte, von mir als etwas überheblich wahrgenommene Ton in der Stimme.
Über die zusätzliche Zugspannungsschraube selbst ärgere ich mich, glaube ich, gar nicht so sehr. Wer weiß, vielleicht wird die sich ja nochmal als praktisch erweisen. Es ärgert mich eher der Umgang von denen. Zudem bin ich enttäuscht, dass die Werkstatt offensichtlich doch nicht so gut ist wie erwartet. Ich hatte mich eigentlich gefreut, endlich eine Werkstatt mit Rennradexpertise gefunden zu haben, aber offenbar ist dies nicht so und die Suche geht wieder von vorne los ...
Das Leben als Rennradfahrer ist eben kein Zuckerschlecken!
Eine letzte Frage noch: Wenn ich den Schalthebel des Umwerfers als recht "schwergängig" empfinde, d.h. dass ich recht viel Kraftaufwand brauche - liegt das auch an der Zugspannung? (Oder gar an der zusätzlich eingebauten Zugspannungsschraube?) Kann ich das problemlos irgendwie regulieren?