AW: Neues Team: Westfalia fantastica - Teil 5
So, hier mein ausführlicher Bericht über mein Skoda Velothon Berlin Desaster
Im letztem Jahr mit einem
463. Platz und 40,04 km/h Schnitt die Qualifikation gelöst, 2011 aus Block A zu starten. Dies stand jedoch nicht
100% fest, umso größer die Freude, als ich endlich auf der
Skoda Pastaparty den Startbeutel in der Hand hielt und
hineinschaute.
Auf die
Pastaparty bin ich gekommen, da der
heimische Skoda-Händler, dessen Geschäftsführer auch leidenschaftlicher Radsportler ist, 30 Startplätze für 3 Vereine im näheren Umkreis sponserte. Am Samstagabend wurde
mächtig im VW-Zentrum Friedrichstraße
aufgetischt. Könnte jedes Staatsbankett in den Schatten stellen, meine Meinung.
Sonntags morgens, 8.45 Uhr noch Fototermin mit der kompletten Mannschaft gehabt, gleiche Zeit war auch Startaufstellungsbeginn für die 120 km Jedermänner.
Ca. 9 Uhr dann zum Block, tja, ziemlich voll. Naja, mal links an Rand geschaut, vielleicht kommt man ja noch übern Zaun? Und siehe da, 2 Jungs, ebenso aus OWL, ließen mich unspektakulär rein.
So stand ich ca. 5 m hinter dem Flatterband, also beste Bedingungen um ab dem Start ganz vorn mit dabei zu sein. Paar Gespräche die letzten 20 Min. zum Start geführt, mitbekommen, wie ein Skoda-Wächter einen Lizenzfahrer aufgespürt hat und diesem unmissverständlich beigebracht hat, doch aus dem Startblock zu treten. Dies machte er auch, jedoch 2-3 Min. vorm Start war er wieder drin. Interessierte aber keinen.
Meinen Cousin Daniel zwischenzeitlich entdeckt, Vorjahressieger des Velothon. So, dann pünktlich 9.25 Uhr wurde der VIP-Block losgeschickt. Eine Minute später dann auch schon Block A. Gemäßlich wurde gestartet, am Jüdischen Mahnmal war jedoch keine Startschleife, egal,
Garmin trotzdem angemacht. Dann auf einmal ein normaler Radfahrer ganz links auf der Straße, wie kommt der da hin? Wäre das später, bei voller Fahrt, passiert, nicht auszudenken was passieren hätte können.
Weiter ging es in
Richtung Westen, so langsam kamen alle in Tritt und es zeichnete sich ab, wer bzw. welche Mannschaften höheres ansteuerten. Dazu gehörten die Yxes-Jungs, Merkur-Druck und bikekult.de. Helle Mitte Berlin wurde auch immer vorne gesehen. An der Havelchaussee war ich dann auch das erste Mal so
irgendwie ungewollt vorne, bin ein ordentliches Tempo gefahren, und hab es genossen, nur das Pacecar vor mir zu sehen. Dann war es mir aber zu viel, bzw. zu bunt, und habe das Tempo rausgenommen, ca. 100 km folgten ja noch und Körner müssen noch gespart werden.
Zwischendurch natürlich immer wieder mal unruhige Szenen im Fahrerfeld, auf einmal, auf der Straße neben der AVUS, ein Trinkflasche auf der Straße, der Fahrer vor mir voll drüber, hatte aber diese sehr brenzlige Situation gut gemeistert. Wäre der gestürzt, hätte ich keine Chance gehabt auszuweichen. Rechts Fahrerpulk, links Bäume. Glück gehabt zum 1.
Unspektakulär, naja, nach wie vor viele Zwischenrufe, wie Vorsicht, Rechts, Links, Ejjjjj, ging es weiter. Einmal einen
Ausreißversuch mitgeholfen zuzufahren, wieder Körner liegen lassen. Paar Kreiselverkehre, 90 o. 120 Grad Kurven, schlechter Straßenbelag erforderten viel Aufmerksamkeit. Weiter zum 2. Glück-gehabt-Punkt an der Verpflegungsstation, als die Einfahrt zu selbiger per 1 m hohen Pylonen abgesteckt war. Leider direkt im Ausgang eines Kreisels, daher sehr gefährlich, da man halt nicht daran denkt, die Kurve größer zu fahren. Haben sich auch viele lauthals bei den Ordnern der Verpflegungsstelle beschwert.
Kurze Zeit weiter, der 3. Glück-gehabt-Punkt. Da denkt man doch, auf einer
doppelspurigen Bundesstraße mit Seitenstreifen, also min. 13 m breit dürfte doch nix passieren, aber Pustekuchen. Ca. 1 km auf der B101n drauf und auf einmal ging’s los. Irgendwie haben sich 2 o. Mehrere berührt, und schon die ersten Stürze. Ich wurde auch am rechten Arm/Ellenbogen gestreift, konnte zum Glück nach links ausweichen, musste links aus der Pedale raus und abstützen, wie ich es geschafft habe nicht zu stürzen, keine Ahnung. Hinter mir aber hörte es sich heftig an. Wer schon einmal Carbonräder zusammenstoßen bzw. auf die Straße aufschlagen gehört hat, der weiß wie es sich anhört. Schreie der Fahrer wurden regelrecht übertönt. Die Fahrer die nicht betroffen waren, sind unbeirrt, aber merklich langsamer weiter gefahren.
Dann wieder im Stadtgebiet von Berlin angekommen, ca. 3 km ziemlich schlechter Straßenbelag und lieber mal am Rand im Wind gefahren und bisschen vor gearbeitet, um gut auf dem
Tempelhofer Flughafen aufzufahren, da es letztes Jahr dort ziemlich eng zuging. Aber oh, welche Überraschung, ging es nach der 90 Grad Kurve halbrechts entlang auf die Start- und Landebahn. Letztes Jahr musste man da noch 3 x 90 Grad Kurven fahren. Auch auf dem Flughafen meistens im Wind gefahren, kam einfach nicht in den Pulk, wollte aber auch gutes Filmmaterial. Danach dann schon gemerkt, so langsam schwinden die Kräfte und das vor den
letzten 15 km mit vielen Kurven und den Sprintantritten um am Feld dran zu bleiben. Ging dann doch besser als gedacht.
Nach der Passage am Hauptbahnhof, konnte ich links noch schön nach vorne fahren, auf ca. 40 Platz gewesen und auf der Zielgeraden dann echt keine Körner mehr gehabt um den Platz zu verteidigen. Letztendlich Gesamtplatz 81 und in der Altersklasse Platz 28 erreicht. Beim Ausrollen noch Lob und Anerkennung von meinem Cousin bekommen, er selber war stinkesauer, hat im Fotofinish nur zum 3. Platz gereicht.
Dann schön artig Transponder abgegeben, Flüssigkeit aufgefüllt, paar Regenerationsriegel verschlungen, 2
EWA (leider ohne Kuchen) getrunken und frisch geduscht zur Skoda
VIP-Lounge am Start-Ziel. Dort dann
leckere Pasta, Kuchen und Jogurt verdrückt, ein EWA gab es auch noch und zwischenzeitlich immer mal Ausschau nach den 29 Mitfahrern gehalten. Paar Fotos wurden auch geschossen, 2-3-mal auch Bekannte abgelichtet. Wettermäßig knallte die Sonne auf die Plätte, so dass ich lieber ins Zelt ging. Da kamen auch schon die ersten Borchener. Waren alle zufrieden.
Dann waren auch die ersten Neuhäuser im Ziel und erzählten, dass mein Mitfahrer aus PB leider gestürzt sei und ins KH Potsdam eingeliefert wurde. Schock pur. Zum Glück rief er kurze Zeit später an, ist alles in Ordnung, nur paar Schürfwunden und Prellungen. Er hat es dann vorgezogen per S-Bahn zum Zielbereich zu kommen. Zwischenzeitlich hat auch das
Profirennen die Ziellinie zum ersten Mal erreicht, 7 weitere Runden sollten folgen.
Bin dann doch lieber meinem Mitfahrer entgegen, haben dann beschlossen Richtung Heimat aufzubrechen. An der
Siegessäule dann das Glück gehabt, die Profis noch auf der letzten Runde zu sehen. Mannoman, ein Höllentempo hatten die drauf. 7 Std. später waren wir dann wieder in Neuhaus, scheiß Stau.
Fazit: Ein, für mich, perfektes Rennradwochenende!!!
Zeiten lt. mika-timing:
2:45:09 Std.
Schnitt 42,76 km/h
84 sec. für 1 km