Hallo zusammen,
Nach langem stillen Mitlesen, habe ich mich heute entschieden mich zu registrieren und komme direkt mit einem Thema, was mich seit ca einem halben Jahr beschäftigt.
Kurzer Hintergrund folgt (die kurze Variante findet ihr weiter unten)
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Vor ca. 3 Jahren hat mich nach langer Abstinenz das Radfieber gepackt (oder besser die Marketing Maschinerie hat gewirkt) und ich wollte unbedingt so ein neu-modisches Gravel-Bike haben. Ich hatte bis Dato immer nur gebrauchte 100€ Stadträder und dadurch noch keine Berührungspunkte mit Rennrädern bzw. Rädern mit Dropdown Lenkern.
Mit der Option auf ein Bike-Leasing seitens des AG hab ich mich lokal in die Spur begeben, um mir so ein Ding zu holen. Schon bei der oberflächlichen Auseinandersetzung mit dem Thema hatte ich festgestellt, dass die Lager zu diesem Zeitpunkt leer waren und wusste, dass ich im lokalen Geschäft vermutlich wenig Erfolg haben würde.
Ich bin dann an einem Laden vorbei gelaufen und sah ein Stevens Super Prestige im Schaufenster. Natürlich hatte ich keine Ahnung und habe das Rad für mich als Gravel Bike identifiziert. Also rein in den Laden und Probe gefahren. Hier hat mir der Verkäufer auch gesagt, dass das ein Gravel Bike sei rolleyes. Bei der Probefahrt sofort begeistert gewesen von dem Vorwärtsdrang aber gleichzeitig hatte ich Respekt vor dem Handling.
Da ich davon ausgegangen bin, dass das Ding ein Gravel-Rad ist und ich überall gelesen hatte wie komfortabel und laufruhig die sein sollen, hab ich das ganze auf meine mangelnde Erfahrung mit Dropdown Rädern geschoben und mir das Ding per Jobrad Leasing dennoch an die Backe geklebt - einfach aufgrund der Euphorie die ich beim Antritt gespürt habe und ich leider anfällig für Spontankäufe bin.
Das hab ich dann recht schnell bereut als ich mich dann daheim mit Rad mehr auseinander gesetzt habe...
WAS? Das Ding ist ein Sportgerät? Cyclocross? Was ist das?
Ich hab mich gelinde gesagt ein bisschen verarscht gefühlt vom Verkäufer und von mir selbst aber leider war das Kind schon in den Brunnen gefallen, da der Leasingvertrag zu dem Zeitpunkt bereits bindend war.
Das Rad stand dann erstmal im Keller mit dem Gedanken, dass ich es einfach nicht veschleiße und nach 3 Jahren dadurch besser verkaufen kann. Bin maximal 1-2 mal damit gefahren und hab mich gefühlt wie ein Kleinkind, dass zum ersten mal ohne Stützräder fährt. Die Lenkung war so agil und das Tretlager so weit oben, dass ich mich nicht sicher auf dem Rad gefühlt habe.
Zwei Jahre gingen ins Land bis ca März 2024. Ich hatte mir zwischenzeitlich privat ein relativ günstiges XC Mountainbike geholt und bin damit zur Arbeit gependelt und am WE ein bisschen durch den Wald.
Plötzlich gab es in meinem Freundeskreis die Idee, doch mal Sonntags zusammen Rad zu fahren. Erstmal so 40km.
Da alle entweder mit Endurance, Gravel oder Hipster Bahnrad-Fixies angetreten sind, dachte ich mir, dass ich vielleicht doch mal den Crosser wieder aus dem Keller hole.
Und dann ist es passiert: ich hab mich verliebt. Es hat ca 10km gedauert und ich weiß auch nicht genau warum aber plötzlich ist das Rad irgendwie mit mir "verschmolzen". Das agile Handling war plötzlich genau das was ich wollte, Berge fahren hat Spaß gemacht aufgrund des leichten Gewichts. Durch die Stadt cruisen ist purer Spaß genau wie 150km Touren (Asphalt, Radweg, Gravel, Waldwege)
Somit hab ich mit dem SP jetzt seit März 2024 dann doch noch 2500km geschrubbt und ich freue mich jeden Morgen das Ding aus dem Keller zu holen.
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AB HIER IST DIE KURZFASSUNG
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Trotz aller Begeisterung hab ich ein Problem mit dem SP. Nach ca 3 Stunden bekomme ich Rücken... ich hab es anfangs auf meine mangelnde Fitness geschoben und angefangen daheim mit Eigengewicht Core-Übungen zu machen (Liegestütz, Planks usw) aber es wird nicht besser.
Ich bin 186cm groß, habe 89cm lange Beine (Innenlänge) und lange Arme. Der 56er Rahmen passt mir gut, da mein Oberkörper recht kurz ist.
Ich bin mir relativ sicher, dass das an dem bock-steifen Hinterteil liegt. Wenn ich Sattel 2-3cm absenke wird es etwas besser, dafür schläft mir dann irgendwann die Linke Hand ein (ich werde alt) und ich bekomme auch nicht mehr so viel Bums in die Pedale.
Ich habe mir 32mm GP5000er drauf gezogen, da wir meistens eh nur Straße oder Radweg fahren und damit ist der Komfort schon etwas besser aber eben immer noch so, dass ich spätestens ab Kilometer 100 in den Schultern und dem unteren Rücken verkrampfe. Darüber hinaus habe ich von einem Freund 35mm Gravel Schlappen bekommen und die auch ausprobiert. Gleiches Ergebnis...
Ich habe mir auch zwischenzeitlich ein Breezer Stahl Gravel Rad für die gröberen Stecken geholt. Habe dort alles so eingestellt, dass ich quasi so identisch (wie es eben geht, der Reach ist länger und das mag ich nicht so) wie auf dem SP sitze und dort bekomme ich keine Rückenschmerzen. Hier flext aber nicht nur der Stahl sondern auch die Sattelstütze.
Das Breezer macht aber wesentlich weniger Spaß - fährt sich eben wie Traktor dafür sind hier 150km für meinen Rücken kein Problem.
Nun steht dieses Jahr eine mehrtägige Tour an den Bodensee und/oder an die Ostsee an und ich würde das Ganze echt gerne mit dem SP machen aber mein Rücken tut schon bei dem Gedanken weh hier 3 Tage 150km am Stück zu fahren ohne Erholungsphase.
Meine Frage ist nun: kann hier eine andere Sattelstütze mit mehr Flex helfen oder ändert das ebenso wenig? Ich hätte eben gedacht, dass hier die Reifen den größten Hebel haben aber das hat nicht funktioniert. Ich nutze noch die werkseitig verbauten DT Swiss C1800 Spline LR und ich vermute, dass ein neuer LRS auch keine Abhilfe schafft, oder?
Das Leasing läuft im April aus und ich werde das Rad definitiv übernehmen aber überlege nun, ob ich mir ein neues Rad lease, welches den gleichen Spaßfaktor wie das SP bietet aber gleichzeitig komfortabler ist. Leider lassen sich die meisten Räder die ich ins Auge gefasst habe hier in der Umgebung nicht probe fahren.
Auf meiner Liste stehen:
Specialized Crux
Cervelo Aspero oder Caledonia
Cinelli Nemo Tig Gravel oder Road (Road hat einen kürzeren Radstand)
Ein neues Rad hätte ggfs auch den Vorteil, dass es etwas besser für Radtouren ausgestattet ist und eine größere Bandbreite an Gängen bieten würde als die jetzigen 40T / 11-34t.
Da fehlt mir aber die Erfahrung inwieweit jetzt zB ein Allroad / "Race" Gravel Bike einen Unterschied macht zum SP im Fahrverhalten/Spaßfaktor.
Puh... das war viel Text. Danke für's Lesen!
Bild vom SP kommt noch
Nach langem stillen Mitlesen, habe ich mich heute entschieden mich zu registrieren und komme direkt mit einem Thema, was mich seit ca einem halben Jahr beschäftigt.
Kurzer Hintergrund folgt (die kurze Variante findet ihr weiter unten)
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Vor ca. 3 Jahren hat mich nach langer Abstinenz das Radfieber gepackt (oder besser die Marketing Maschinerie hat gewirkt) und ich wollte unbedingt so ein neu-modisches Gravel-Bike haben. Ich hatte bis Dato immer nur gebrauchte 100€ Stadträder und dadurch noch keine Berührungspunkte mit Rennrädern bzw. Rädern mit Dropdown Lenkern.
Mit der Option auf ein Bike-Leasing seitens des AG hab ich mich lokal in die Spur begeben, um mir so ein Ding zu holen. Schon bei der oberflächlichen Auseinandersetzung mit dem Thema hatte ich festgestellt, dass die Lager zu diesem Zeitpunkt leer waren und wusste, dass ich im lokalen Geschäft vermutlich wenig Erfolg haben würde.
Ich bin dann an einem Laden vorbei gelaufen und sah ein Stevens Super Prestige im Schaufenster. Natürlich hatte ich keine Ahnung und habe das Rad für mich als Gravel Bike identifiziert. Also rein in den Laden und Probe gefahren. Hier hat mir der Verkäufer auch gesagt, dass das ein Gravel Bike sei rolleyes. Bei der Probefahrt sofort begeistert gewesen von dem Vorwärtsdrang aber gleichzeitig hatte ich Respekt vor dem Handling.
Da ich davon ausgegangen bin, dass das Ding ein Gravel-Rad ist und ich überall gelesen hatte wie komfortabel und laufruhig die sein sollen, hab ich das ganze auf meine mangelnde Erfahrung mit Dropdown Rädern geschoben und mir das Ding per Jobrad Leasing dennoch an die Backe geklebt - einfach aufgrund der Euphorie die ich beim Antritt gespürt habe und ich leider anfällig für Spontankäufe bin.
Das hab ich dann recht schnell bereut als ich mich dann daheim mit Rad mehr auseinander gesetzt habe...
WAS? Das Ding ist ein Sportgerät? Cyclocross? Was ist das?
Ich hab mich gelinde gesagt ein bisschen verarscht gefühlt vom Verkäufer und von mir selbst aber leider war das Kind schon in den Brunnen gefallen, da der Leasingvertrag zu dem Zeitpunkt bereits bindend war.
Das Rad stand dann erstmal im Keller mit dem Gedanken, dass ich es einfach nicht veschleiße und nach 3 Jahren dadurch besser verkaufen kann. Bin maximal 1-2 mal damit gefahren und hab mich gefühlt wie ein Kleinkind, dass zum ersten mal ohne Stützräder fährt. Die Lenkung war so agil und das Tretlager so weit oben, dass ich mich nicht sicher auf dem Rad gefühlt habe.
Zwei Jahre gingen ins Land bis ca März 2024. Ich hatte mir zwischenzeitlich privat ein relativ günstiges XC Mountainbike geholt und bin damit zur Arbeit gependelt und am WE ein bisschen durch den Wald.
Plötzlich gab es in meinem Freundeskreis die Idee, doch mal Sonntags zusammen Rad zu fahren. Erstmal so 40km.
Da alle entweder mit Endurance, Gravel oder Hipster Bahnrad-Fixies angetreten sind, dachte ich mir, dass ich vielleicht doch mal den Crosser wieder aus dem Keller hole.
Und dann ist es passiert: ich hab mich verliebt. Es hat ca 10km gedauert und ich weiß auch nicht genau warum aber plötzlich ist das Rad irgendwie mit mir "verschmolzen". Das agile Handling war plötzlich genau das was ich wollte, Berge fahren hat Spaß gemacht aufgrund des leichten Gewichts. Durch die Stadt cruisen ist purer Spaß genau wie 150km Touren (Asphalt, Radweg, Gravel, Waldwege)
Somit hab ich mit dem SP jetzt seit März 2024 dann doch noch 2500km geschrubbt und ich freue mich jeden Morgen das Ding aus dem Keller zu holen.
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AB HIER IST DIE KURZFASSUNG
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Trotz aller Begeisterung hab ich ein Problem mit dem SP. Nach ca 3 Stunden bekomme ich Rücken... ich hab es anfangs auf meine mangelnde Fitness geschoben und angefangen daheim mit Eigengewicht Core-Übungen zu machen (Liegestütz, Planks usw) aber es wird nicht besser.
Ich bin 186cm groß, habe 89cm lange Beine (Innenlänge) und lange Arme. Der 56er Rahmen passt mir gut, da mein Oberkörper recht kurz ist.
Ich bin mir relativ sicher, dass das an dem bock-steifen Hinterteil liegt. Wenn ich Sattel 2-3cm absenke wird es etwas besser, dafür schläft mir dann irgendwann die Linke Hand ein (ich werde alt) und ich bekomme auch nicht mehr so viel Bums in die Pedale.
Ich habe mir 32mm GP5000er drauf gezogen, da wir meistens eh nur Straße oder Radweg fahren und damit ist der Komfort schon etwas besser aber eben immer noch so, dass ich spätestens ab Kilometer 100 in den Schultern und dem unteren Rücken verkrampfe. Darüber hinaus habe ich von einem Freund 35mm Gravel Schlappen bekommen und die auch ausprobiert. Gleiches Ergebnis...
Ich habe mir auch zwischenzeitlich ein Breezer Stahl Gravel Rad für die gröberen Stecken geholt. Habe dort alles so eingestellt, dass ich quasi so identisch (wie es eben geht, der Reach ist länger und das mag ich nicht so) wie auf dem SP sitze und dort bekomme ich keine Rückenschmerzen. Hier flext aber nicht nur der Stahl sondern auch die Sattelstütze.
Das Breezer macht aber wesentlich weniger Spaß - fährt sich eben wie Traktor dafür sind hier 150km für meinen Rücken kein Problem.
Nun steht dieses Jahr eine mehrtägige Tour an den Bodensee und/oder an die Ostsee an und ich würde das Ganze echt gerne mit dem SP machen aber mein Rücken tut schon bei dem Gedanken weh hier 3 Tage 150km am Stück zu fahren ohne Erholungsphase.
Meine Frage ist nun: kann hier eine andere Sattelstütze mit mehr Flex helfen oder ändert das ebenso wenig? Ich hätte eben gedacht, dass hier die Reifen den größten Hebel haben aber das hat nicht funktioniert. Ich nutze noch die werkseitig verbauten DT Swiss C1800 Spline LR und ich vermute, dass ein neuer LRS auch keine Abhilfe schafft, oder?
Das Leasing läuft im April aus und ich werde das Rad definitiv übernehmen aber überlege nun, ob ich mir ein neues Rad lease, welches den gleichen Spaßfaktor wie das SP bietet aber gleichzeitig komfortabler ist. Leider lassen sich die meisten Räder die ich ins Auge gefasst habe hier in der Umgebung nicht probe fahren.
Auf meiner Liste stehen:
Specialized Crux
Cervelo Aspero oder Caledonia
Cinelli Nemo Tig Gravel oder Road (Road hat einen kürzeren Radstand)
Ein neues Rad hätte ggfs auch den Vorteil, dass es etwas besser für Radtouren ausgestattet ist und eine größere Bandbreite an Gängen bieten würde als die jetzigen 40T / 11-34t.
Da fehlt mir aber die Erfahrung inwieweit jetzt zB ein Allroad / "Race" Gravel Bike einen Unterschied macht zum SP im Fahrverhalten/Spaßfaktor.
Puh... das war viel Text. Danke für's Lesen!
Bild vom SP kommt noch