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Radfahren als Bewegungstherapie

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Mal vorneweg meine Raderfahrung beschränkt sich auf, habe das als Kind mal gelernt und seitdem viele, viele Jahre nicht getan. Trotzdem würde ich behaupten einen durchaus aktiven Lebensstil zu pflegen und auch Erfahrungen im Bereich Ausdauersport gemacht zu haben. Bis, ja bis zu einem Unfall im Winter. Sprung- und Handgelenk hat's erwischt, nach ausgiebigem Muskelab- und Fettaufbau und viel Physiotherapie bin ich inzwischen wieder halbwegs alltagsfit und habe die Erlaubnis zu etwas mehr Bewegung ohne ernsthafte Belastung. Da sind wir in der Gegenwart und dem Radfahren.

Nachdem es ja kein Sport sondern Bewegungstherapie werden sollte, als erstes Mal den Vorsatz gefasst 'keinen Ehrgeiz, keinen Plan, keine Statistik', stattdessen fahren nach Gefühl, Lust und Laune. Gleich mal Punkt 1 des Projekts ignorieren und in einem Forum nachfragen, kein Wunder, das alles schief läuft ?.

Dann mal zum Problem bei dem ich mir Hilfe erhoffe. Die ersten Wochen war das durchaus fordernd, weniger wegen des Sports, sondern weil einfach alles neu ist. Da muss man sich plötzlich ganz anders ausbalancieren, seit wann gibt es hier eigentlich so verdammt viele Schlaglöcher und Wurzeln, wie fährt man eigentlich einen Bordstein hoch und die obligatorischen Schmerzen an allen üblichen und unüblichen Stellen durften natürlich auch nicht fehlen. Spaß hat es immer gemacht, konnte den immer jammernden Mitbewohner motivieren, der schon lange fitter werden und abnehmen wollte und der beste Nachbar aller hat uns mit halbwegs anständigen Rädern ausgestattet.
Danach kam die gute Phase, in der alles so war wie es sein sollte. Selbst erste kleine Touren am Wochenende wurden schadlos überstanden.
Und dann ging es bei mir langsam aber merklich bergab. Erst habe ich das gekonnt ignoriert und durch, 'naja das Wetter ist heute nicht so schön, da fühlt sich alles schwerer an', 'Physio gestern war echt anstrengend ', 'schlecht geschlafen', usw. usf. erklärt. Doch inzwischen lässt es sich nicht leugnen, es geht bergab. Nachdem auch 'krank' auf der Liste stand, wurden satte 4 Tage Pause eingelegt, war aber nichts. Auf der darauf folgenden Feierabendroute war es hart, anders lässt es sich nicht beschreiben. 2 Tage später nur eben schnell zum Bahnhof rollen wollen, war eine sportliche Höchstleistung, musste am Haushügel zum ersten Mal absteigen und schieben. Das ist eigentlich nur eine Bodenwelle, Bestandteil 80% aller Runden und wurde problemfrei schon beim ersten Mal gemeistert. Am nächsten Tag wieder wirklich kurze und noch viel langsamere Feierabendrunde, weil mehr nicht ging. Und schon sind wir bei heute, ich habe von Nichts Muskelkater, krauche jede Treppenstufe hoch und habe das Gefühl im falschen Körper zu sein. Für die Sonntagstour sehe ich derzeit schwarz.

Was läuft schief? Was ändern? Ganz normal? Arzt oder drüber wegtrainieren? Völlig talentfrei und "dick" sterben?

Um mal einen groben Anhaltspunkt zu geben wie viel "trainiert" wurde, ganz ohne Daten geht's halt doch nicht. Im Mai gestartet bei unter 5km in knapp einer Stunde mit drei Pausen (die Pausen wegen Mitfahrer, ich hätte sie nicht gebraucht, aber gemacht habe ich sie ja trotzdem), relativ zügig gesteigert auf 10-15km in einer guten Stunde und die Tour am Wochende ~25km in 2-2 1/2 Stunden. Meistens 3x die Woche gefahren, selten nur 2x, ab und zu auch noch ein 4x zum Bäcker, Bahnhof <5km. Immer schön auf die Woche verteilt, nie mehr als 2 Tage hintereinander.
Probleme seit Mitte August ungefähr.
Eigentlich beschämt es mich bei diesen Leistungen auch nur von Training zu sprechen und normalerweise würde ich da sagen, einfach fahren, passt schon. Aber scheinbar passt etwas ganz gewaltig nicht, vielleicht hat ja jemand eine Idee. Denn bisher fand ich das wirklich gut und einen schönen Kompromiss zwischen Sofa und Sport. Aber wenn es so läuft verlässt mich langsam die Motivation.
 
Vorweg. Es ist natürlich für dich Training. Dein Problem ist konsistent dabei zu bleiben, Womit du natürlich nicht der Einzige bist, vor allem wen das radfahren eher Mittel zu Zweck als Selbstzweck ist. Letztlich läuft es drauf raus,. inweiweit es einem gelingt sich selbst zu motivieren. Da bin ich kein Experte und es gibt da jede Menge mehr oder weniger gute Tipps.
Was ich anraten würde, ist sich Touren oder kleine "Herausforderungen" zu suchen., die um ihere selbst Willen interessant sind. Zusätzlich würde ich das Rad, wenn immer möglich im Alltag einsetzen und wenns eben nur zum Bäcker ist.
Aber auch hier versuchen kosistent zu bleiben und das auch im Winter durchziehen.
 
Schön, ich bin mit meinem Anliegen nicht völlig falsch, Danke für deine Gedanken.

Bin mir nicht sicher ob es wirklich nur ein, mache das noch nicht lange genug Problem ist. Muskelkater und Motivationsprobleme hätte ich aber eher direkt am Anfang erwartet.
Aber monatelange Fortschritte, ohne Probleme. Aus Angst ums Sprunggelenk und Rücksicht auf den Mitfahrer, immer deutlich unter dem was ich hätte leisten können und wollen, und dann geht es plötzlich mit jeder Ausfahrt schlechter, irritiert mich und verunsichert.

Das ist nicht 'keine Lust', dann würde ich es lassen, zwingt mich doch niemand. Sondern ausgewachsener Muskelkater in den Oberschenkeln, der Stärke Aktivurlaub Tag 3 oder HIIT in der Gruppe, dabei schön im Teammodus über die eigenen Grenzen gehen. Und das nach Strecken die wenige Wochen vorher noch entspannt, fröhlich quasselnd nach stressigem Arbeitstag gefahren wurden.
Ja das frustriert, kenne ich so bisher auch nicht, auch nicht nach Pausen. Vielleicht jemand Anderes?
Das man über leichten Muskelkater hinwegtrainieren kann ist mir bewusst, passiert aber nicht, es wird einfach nur jede Minute anstrengender und weiterfahren ist reine Willenskraft.

Und auch wenn ich das ja nicht zugeben dürfte, war doch positiv überrascht wie viel Spaß das Ganze macht. Habe mich riesig gefreut endlich etwas längere Strecken machen zu können, schon überlegt ob ein Fahrtechnikkurs nicht sinnvoll ist, wie man die Familie von einem klitzekleinem Radurlaub überzeugt und das ich ganz unbedingt statt dem Leihrad ein Eigenes brauche.
Nach monatelangem Nichtstun, danach drögem Rehasport hinter Mauern, ist Alles toll.
 
Das man über leichten Muskelkater hinwegtrainieren kann ist mir bewusst, passiert aber nicht, es wird einfach nur jede Minute anstrengender und weiterfahren ist reine Willenskraft.
Mukelkater muss eingenlich nach eine Radtrainig nicht sein, auch nciht nach einen HIIT nicht. Klingt eher nach zu viel zu schnell gewollt. Und auch der schlimmste Mukelkater ist nach spätenstens 3 Tagen weg. Da kann man drüber hinwegtrainieren, aber man kann auhc 3 Tage Pause machen. Wenn Willenskraft investieren muss ist das eingentlich schon suboptimal. Die Willenskraft ist sicher besser investiert um sofort wieder anzufangen wenn der Muskelkater weg ist. Wenn du dann erst einmal auf dem Rad sitze wird es dann auch wieder Spass machen
 
Drüber Hinwegtrainieren geht nur je nach Belastungsgrad. Sprinter sind ein paar Monate nach dem Training oft schneller, einfach weil mal vollständig regeneriert.
Wenn ein Muskelkater länger als 3 Tage anhält, sollte man wirklich nach der Ursache suchen.
Magnesium, Kalium, Eiweis sind drei typische Verdächtige, die nichts mit Erkrankungen zu tun haben und leichtvzu korrigieren sind. Klassische Überbelastung wäre nach einer Woche Ruhe vermutlich Geschichte.
Mein ganz ehrlicher Tipp: Einmal mit dem Hausarzt sprechen.
Ich hatte einmal einen Einbruch, bei dem ich immer mehr Leistung verloren habe. Es stellte sich heraus, dass mei Feritin im Keller war, 2 Monate nach einer Infusion war ich wieder fit wie eh und je. Das wird vermutlich nicht der Fall sein, soll aber als Beispiel dienen, dass man Indikatoren ernst nehmen sollte, wenn sie persisitieren.

Und zum Thema Muskelkater, ich kenne den durchaus vom Radfahren, wenn auch nicht vom Alltag.
 
Um mal einen groben Anhaltspunkt zu geben wie viel "trainiert" wurde, ganz ohne Daten geht's halt doch nicht. Im Mai gestartet bei unter 5km in knapp einer Stunde mit drei Pausen (die Pausen wegen Mitfahrer, ich hätte sie nicht gebraucht, aber gemacht habe ich sie ja trotzdem), relativ zügig gesteigert auf 10-15km in einer guten Stunde und die Tour am Wochende ~25km in 2-2 1/2 Stunden. Meistens 3x die Woche gefahren, selten nur 2x, ab und zu auch noch ein 4x zum Bäcker, Bahnhof <5km. Immer schön auf die Woche verteilt, nie mehr als 2 Tage hintereinander.
Probleme seit Mitte August ungefähr.
Eigentlich beschämt es mich bei diesen Leistungen auch nur von Training zu sprechen und normalerweise würde ich da sagen, einfach fahren, passt schon. Aber scheinbar passt etwas ganz gewaltig nicht, vielleicht hat ja jemand eine Idee. Denn bisher fand ich das wirklich gut und einen schönen Kompromiss zwischen Sofa und Sport. Aber wenn es so läuft verlässt mich langsam die Motivation.

Ich nehme an, dass du in einem stinknormalen Radelforum wie z.B. diesem https://www.radforum.de/ wesentlich besser aufgehoben bist als hier, wo überdeutlich mehr km geschrubbt werden. Noch besser aufgehoben bist du allerdingst bei deinem Arzt resp. Therapeut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich war dann doch nochmal beim Arzt, war eine gute Idee. Blutbild etwas abenteuerlich, Puls viel zu hoch und Blutdruck viel zu niedrig. Schauen wir mal wie es weitergeht und was die Ursache ist.
 
Ich nehme an, dass du in einem stinknormalen Radelforum wie z.B. diesem https://www.radforum.de/ wesentlich besser aufgehoben bist als hier, wo überdeutlich mehr km geschrubbt werden.

Das hätte ich jetzt auch grundsätzlich mal in den Raum gestellt.
ABER... ob es dort solche Informationen, Vermutungen, Verdachtsmomente auch gibt?
Sowas ist doch dann schon nur im Sportbereich zu finden:

Magnesium, Kalium, Eiweis sind drei typische Verdächtige,
Ich hatte einmal einen Einbruch, bei dem ich immer mehr Leistung verloren habe. Es stellte sich heraus, dass mei Feritin im Keller war,

Inspiriert von diesem Post habe ich bei meinem letzten Besuch vor ein paar Tagen beim Hausarzt (Blutbild war eh fällig), die genannten Parameter mitprüfen lassen. Und siehe da, ich muss morgen nochmal hin für eine weitere Probe. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Eisenspeicher zu niedrig.

Puls viel zu hoch und Blutdruck viel zu niedrig.

Ist bei mir übrigens gerade anders herum, dafür darf ich dann am Freitag zum EKG und bekomme so ein 24h-Blutdruckmesser mit.
Mal schauen was da so alles bei rauskommt. Nicht dass ich die ganze Zeit mit angezogener Handbremse rumfahre ;)
 
Na dann bin ich ja froh, dass ich das geschrieben habe. Eisenspeicher ist übrigens das von mir erwähnte Ferritin, das auch bei mir damals die Ursache war.
 
Also der Gang zum Arzt war eine gute Idee, auch wenn ich mich sonst noch gesund gefühlt habe. Ist zwar "nur" ein kleines Magengeschwür, aber früh entdeckt behandelt es sich bestimmt schneller.

Hoffe den Anderen "Leidenden" konnte auch geholfen werden.
 
Lang, lang ist es her und ich möchte mich noch einmal für all die lieben Worte bedanken. Ohne Schubser hätte ich mich wahrscheinlich nie so konsequent um mich und meine Gesundheit bemüht.

Auf diesem Weg habe ich auch meine Liebe zum Rad fahren gefunden. Man muss es scheinbar nur lang genug tun, bis es Einen erwischt.
Ein guter Sportler werde ich wahrscheinlich nie, aber die ersten Berge sind erklommen, die erste Nachtfahrt ist gemacht und zumindest persönliche Rekorde erfahren.
Jetzt warte ich darauf, dass auch noch die Begeisterung für die elende Schrauberei auftaucht. Aber jetzt muss ich mich erstmal auf die Suche nach einem neuen Begleiter machen, wir wurden gewaltsam getrennt. Ein denkbar schlechter Zeitraum, so ist das nunmal.

Also bin ich wieder hier. So schließt sich der Kreis.
 
Schön und herzlich willkommen zurück.
Gefällt mir,dass du trotz aller Widrigkeiten zu Rad gefunden hast und ☝auch am Ball bleibst.

Viel Spaß und Erfolg
 
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