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Trainingsplanung als junger Familienvater

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Re: Trainingsplanung als junger Familienvater
Ein tolles Thema

Unser kleiner ist jetzt 1,5 Jahre. Eigentlich klappt keine Woche wie geplant. Aber ich versuche trotzdem meinen Plan durchzuziehen.
Da meine Freundin nur Abends Sport machen kann habe ich mein Training unter der Woche auf die Morgenstunden verlegt. Klappt bei dem Wetter ganz gut. Zwift ist natürlich auch eine gute Option. Ab und an auch MdRza. Da kann ich zum Teil die Rückfahrt ausdehnen.
Am Wochenende fahre ich aktuell in der Zeit wenn der Kleinen seinen Mittagsschlaf macht.

NAch PLan zu trainieren finde ich trotzdem gut. Intervalle kann man auch mal in kürzeren Einheiten absolvieren. Aber wie vielen hier fehlen mir die längeren Einheiten.
 
Mein Erfahrungsbericht. Disclaimer: ich hab nur ein Kind (3 Jahre). Mit mehreren sieht das alles ganz anders aus. Entschuldigung im Voraus für den langen Text.
  1. Absolute Grundbedingung für mich ist, dass Care-, Haushalts- und Lohnarbeit zur Zufriedenheit aller verteilt ist. Mir gibt es ein gutes Gefühl, wenn meine Partnerin mir spiegelt, dass ich mehr machen würde als sie. Dann habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich trainiere. "Mehr machen" heißt dann wirklich: mehr Zeit mit dem Kind verbringen, mehr Organisationsarbeit machen (Termine, Arztbesuche, Familienbesuche, Play-Dates), die "anstrengenderen" Situationen wie Eingewöhnung, Schlafengehen, Kinderkrankentage übernehmen. Disclaimer: ich sehe das nicht so wie meine Partnerin, ich denke, dass sie mehr macht, aber wenn beide das gegenseitig denken, dann ist das ja auch perfekt.
  2. Jede Zeit, die ich mir nehme, steht auch meiner Partnerin zu, ich schaffe ihr aktiv Freiräume, indem ich Ausflüge/ Besuche mit dem Kind mache. Auf Zeit-Online gabs mal einen Artikel mit Erfahrungsberichten von Leuten, die mit sportsüchtigen Partner:innen zusammen sind. Ein Mann, der kurz vor der Geburt beschließt, sich im für nen Ironman im nächsten Jahr anzumelden... ein Mann der seine stinkenden Sportsachen im Bad hängen lässt... noch ein Mann der nach dem Sport erstmal 1 Stunde "ausschwitzen" muss. So will ich nie werden, Partnerschaft und Familie stehen immer an Stelle 1 und 2.
  3. Ohne meine Teilzeit (30 Stunden) ginge es nicht, ich könnte obige Bedingungen schon gar nicht erfüllen.
    1. Alternativ hilft es enorm, Verwandschaft oder sonstige Personen in der Nähe zu haben, die das Kind verlässlich regelmäßig betreuen können. In der Zeit solltet ihr aber nicht Radfahren, sondern Zeit mit der Partnerin verbringen. Wir haben dieses Privileg nicht.
  4. Jetzt zum Training:
    1. das erste halbe Jahr ging gar nichts
    2. das Jahr danach nur ganz wenig
    3. seit das Kind 2.5 ist, war im Winter folgende Struktur: 3 mal die Woche. 2 mal Abends auf der Rolle Intervalle. Also 4 mal die Woche bring ich das Kind ins Bett, 3 mal die Partnerin, da kann ich dann an zweien davon 1.5-2 Stunden auf der Rolle fahren. 1 mal lang draußen. Lang heißt ~ 4 Stunden. Ich hab das Kind i.d.r. am Wochenende an einem Vormittag genommen und bin kurz vor dem Mittagsschlaf los. Dann konnte meine Partnerin sich während des Mittagsschlafes auch etwas erholen und ich war dann so 1.5-2 Stunden nach dem Aufwachen auch schon wieder da. Den anderen Tag des Wochenendes natürlich dann voll Familie / Kind / Haushalt / Orga
    4. Zurück vom Training = sofort wieder voll anpacken. Ob das aufs Kind aufpassen, Kochen, Zeit mit der Partnerin verbringen ist. In nem Zustand anzukommen, indem ich erstmal 1 Stunde brauchte um wieder unter den Lebenden zu weilen, dass ging nicht.
    5. Das Kind beschloss Mitte des Winters, dass es keinen Mittagsschlaf mehr machen will. Für mich war klar: Ich kann / will dann nicht so lange am Wochenende meine Partnerin allein lassen (unser Kind ist recht anstrengend). Also "langes" Training verlegt und nun arbeite ich Montag-Donnerstag etwas Stunden raus um Freitag Mittags Schluss zu machen und dort nochmal aufs Rad zu steigen. Wichtig dabei: Freitag hat die Partnerin einen freien Tag, kann sich deshalb vor dem Abholen aus der Kita ausruhen / ihren Interessen und Hobbies nachgehen und ich hole das Kind dann an 3 der vorherigen Nachmittage ab, sodass sie Freitags "eh" an der Reihe wäre.
    6. Jetzt im Sommer mehr draußen, oft dann erst Abends los. Auch da muss ich das Gefühl haben, ich hab an dem Tag mein Tagwerk schon getan. Beispiel: Kind morgens betreut (Wecken, Frühstück machen und essen, Anziehen (Sachen tags zuvor rauslegen), Dose für Kita machen), zur Kita bringen, von der Kita abholen und auf dem Spielplatz spielen, ca. 17:00 nach Hause kommen und 17:30-18:00 los bis es dunkel wird.
  5. keine Events, keine Rennen, nur Prozessziele. Ein 1-wöchiges Trainingslager im Jahr. Aber auch da: Entlastung durch Verwandschaft organisieren, und der Partnerin auch 1 Woche Urlaub alleine zugestehen. Ab und zu ein Tagesausflug ins hüglige (ist flach hier). Dafür aber meist unter der Woche einen Urlaubstag genommen.
Mit mehr als einem kleinen Kind funktioniert das dann schon gar nicht mehr. Und ehrlich gesagt hätte ich da auch keine Idee, wie das funktionieren kann, ohne dass der Partnerin Mehrarbeit aufgelastet wird.
 
Fahrradanhänger und die Kinder mitnehmen. Genieß die Zeit mit den Kindern, wenn Radeln nicht dein Beruf ist!
Das hat mit unserer ersten super funktioniert. Sie hat im Hänger besser geschlafen als im Bett. Da konnte ich während der Elternzeit teilweise drei mal am Tag eine halbe bos dreiviertelstunde fahren.

Die zweite fand es schrecklich und die Größe war schon zu groß. Ich bin das erste Jahr gar nicht mehr gefahren. Später Rolle und jetzt tendenziell morgens oder wenn es passt und mit der Familie abgeklärt ist .

In ein paar Jahren wirst du nicht mehr so gebraucht und kannst dich wieder mehr um dich kümmern.

Genieß die Zeit wenn sie klein sind. Die Zeit kommt nicht wieder und legt eine wichtige Grundlage für die Beziehung.
 
Meiner ist zwei, bei mir ging Hänger anfangs super, jetzt fährt er selber Laufrad. Geht mittlerweile für Laufrunden ganz ok, alternativ öfter mal Trackstand üben. Was bei mir gut geht und auch schon angeführt wurde: Zwift abends (Schlafprobleme inclusive) oder Mittags 2h. Das gefällt mir eigentlich am besten. Muss man aber auch können, Homeoffice regelt an der Stelle.
 
Ich würde das Zwift Training auch gerne in die Morgenstunden schieben. Aber wie macht ihr das mit Intervallen? Vorher muss ja was in den Magen und zumindest ein wenig verdaut werden, oder? Dann müsste man mindestens noch 30-60min früher aufstehen?
 
Wie machst du das mit dem Schlaf, wenn du so früh aufstehst? Ich müsste dazu spätestens um 8 ins Bett gehen, was am Wochenende naja ist.
der kommt zu kurz an solchen tagen, ich schlafe tendenziell wochentags mehr als am wochenende. irgendwas leidet immer, und mit der variante "weniger schlaf am wochenende" hol ich mir zeit für mich/sport, ohne familienzeit in größerem ausmaß zu verlieren oder meiner partnerin mehrarbeit aufzuhalsen. außerdem liebt jeder frisch gebackene croissants vom bäcker.
ich muss aber sagen, dass ich das auch erst lernen musste, man hats dann aber relativ schnell im rhythmus.
ist aber sicher typ-abhängig, ich komme allgemein länger mit weniger schlaf aus.
 
der kommt zu kurz an solchen tagen, ich schlafe tendenziell wochentags mehr als am wochenende. irgendwas leidet immer, und mit der variante "weniger schlaf am wochenende" hol ich mir zeit für mich/sport, ohne familienzeit in größerem ausmaß zu verlieren oder meiner partnerin mehrarbeit aufzuhalsen. außerdem liebt jeder frisch gebackene croissants vom bäcker.
ich muss aber sagen, dass ich das auch erst lernen musste, man hats dann aber relativ schnell im rhythmus.
ist aber sicher typ-abhängig, ich komme allgemein länger mit weniger schlaf aus.
Ja früh aufzustehen kostet immer erstmal Überwindung, aber zwei, dreimal, ist es gar nicht mehr so schlimm. Etwas Schlaf kann man ja noch herausholen, in dem man einfach mit den Kindern zusammen den Mittagsschlaf abhält. :)
 
Ich würde das Zwift Training auch gerne in die Morgenstunden schieben. Aber wie macht ihr das mit Intervallen? Vorher muss ja was in den Magen und zumindest ein wenig verdaut werden, oder? Dann müsste man mindestens noch 30-60min früher aufstehen?
So 1 Stunden Intervall geht auch „nüchtern“. Nehme mir was zu trinken mit und vorher Traubenzucker oder so was. Komplett leer sind meine Speicher gefühlt nie 😂 notfalls carbloading am Vorabend mit Eis auf der Couch 😜
 
Also mir geht es auch ähnlich. Unser wird jetzt 1 Jahr alt. Ich fahre 20km zur Arbeit und wenn es passt, verlängere ich den Weg nach Hause.

Da ich unter der Woche immer um 4 aufstehe, fällt mir das am Wochenende nicht schwer. Manchmal Samstag+Sonntag oder nur an einem Tag starte ich um 5 und bin je nach Runde um spätestens 8 mit Brötchen wieder zu Hause. ☺️

Und da wir mit dem Hund am Wochenende auch Ausflüge raus Richtung Seen machen 40-60 km hin&zurück, fahre ich das ab und zu auch mit Rad und meine Frau mit Hund und Kind im Auto.
 
Ich würde das Zwift Training auch gerne in die Morgenstunden schieben. Aber wie macht ihr das mit Intervallen? Vorher muss ja was in den Magen und zumindest ein wenig verdaut werden, oder? Dann müsste man mindestens noch 30-60min früher aufstehen?
Eine Banane, etwas Koffein, in welcher Form auch immer, anziehen und auf die Rolle, dort Malto - möglicherwiese suboptimal, möglicherweise aber das Training welches machbar ist, und dass ist in dieser Situation das Beste.
 
Als die Kinder klein waren hat das geregelte Training abgenommen und wurde auch mit Laufen, Transferfahrten vom Parkplatz Tierpark und ähnlichen Sachen kompensiert. Später dann im Verein feste Trainingszeiten gehabt, die dann auch eingehalten wurden. Sprich ich war halt immer Donnerstags ab 17:30 Uhr unterwegs. Aber eben nur 1x Woche. Am Wochenende reinschieben wie es passt.

Meine Frau hat recht lange wenig bis keinen Sport gemacht, obwohl ich ihr es immer angeboten habe. Jetzt wo das kleinste Kind Mitte Grundschule ist läuft das bei meiner Frau so langsam aber sicher wieder an, Gravelrad vor 2 Jahren gekauft, regelmäßig Laufen, Krafttraining zu Hause. Demnächst werden wir ins Fittie gehen und mal schauen, ob das was für uns ist. Ohne Training geht irgendwann die Kraft für den Alltag verloren.

Es ist recht einfach wenn man den zeitlichen Aufwand einer Trainingseinheit auf z.B. eine Stunde festlegt. Das kriegt man auch mal unter und verliert diese Einheit dann nicht.

Ja die Kinder sind wichtig, aus meiner Sicht müssen aber nicht immer 2 Betreuer anwesend sein. Wenn meine Frau im Kleingarten stundenlang schreddert oder die Beete versorgt hat, bin ich natürlich zu Hause gewesen und habe Haushalt und Kinderanimation gemacht. Dafür konnte man natürlich auch schön den Garten mit den Kindern nutzen. Wir hatten auch keine Großeltern um die Ecke und es hat glaube ich ganz passabel funktioniert.

Es ist auch kein Zufall dass die Masters 3 zahlenmäßig sehr stark aufgestellt sind (stärker als M2) und auch kaum langsamer, eher schneller unterwegs sind.

Und ich bin jetzt gemein: Aber ein Kind ist kein Kind.
Ein Kind schiebt sich dazwischen und es läuft (Faktor 1:1 oder 2:1). Bei zwei Kindern, und das haben wir auch von vielen gehört, geht es dann los mit Kompromissen, unterschiedlichen Bedürfnissen, unterschiedliche Entwicklungsphasen usw. Und man ist dann eben auch mit 2 kleinen Raketen unterwegs. ;) Ab 3 braucht man dann ein größeres Auto und kann häufig nicht mehr nur den Familientarif wählen, weil 2 + 2.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei Kinder finde ich tatsächlich einfacher. Einem wäre es langweilig und die Eltern müssen bespaßen. Sind es zwei, spielen die einfach zusammen, ...meistens :)
Eins strukturiertes Training funktioniert trotzdem nicht wirklich. Muss für mich aber auch nicht sein. Sofern ich einigermaßen regelmäßig trainiere kann, ist das schon gut. Funktioniert aber auch nur wenn man aktiv nach Zeitfenstern sucht: frühmorgens, Mittagspause, abends, während das Kind selbst im Verein Sport macht etc. Trainingspläne, wo ich alle so und so Tage so und so viele Stunden GA fahren müsste, schaue ich mir gar nicht an. Ist aber auch auch nicht schlimm, da ich an keinen Rennen teilnehmen will. Ein RTF geht ja auch so.
 
Für mich viel schlimmer: wenn man es geschafft hat irgendwo Trainingseinheiten in der Woche unterzubringen, wartet bereits die nächste Kita-Seuche auf einen.
Im Winter musste ich wochenlang pausieren und zusehen wie der Sportler in einem degeneriert. Aktuell mit zwei Kindern (4 und 1) gibt es keine Möglichkeit vier Wochen am Stück gesund zu bleiben. Während ich gerne Zeit mit den Kindern verbringe, anstatt zu trainieren, frustriert mich das Erkältungsthema mehr als alles andere. Es scheint aber auch wohl extrem gewesen zu sein, die letzten zwei Jahre. Damals sei das, laut meiner Eltern, mit den Erkältungen nicht so schlimm gewesen zu sein.
 
Damals sei das, laut meiner Eltern, mit den Erkältungen nicht so schlimm gewesen zu sein.
Wir haben uns seit 2020 über zwei Jahre durch Corona bzw. die Vorsichtsmaßnahmen auch mit sonstigen Erkältungen zurückgehalten. Da ist das Immunsystem etwas außer Übung gekommen. Im vergangenen Jahr war es etwas heftiger, jetzt normalisiert sich das Ganze wieder.
 
Unser Kleiner ist nun in die Kita gekommen. Ich nehme nun schon seit einigen Wochen vorbereitend täglich LaVita. Hab den Tipp von einem bekannten Triathleten bekommen. Mal sehen ob mir das was bringt.
 
Habe 2 kleine Kinder im Kita/Kindergartenalter, und stand vor dem gleichen Dilemma.

Bei mir war die Lösung, das Training weitestgehend in das morgendliche Pendeln zu integrieren.

Bei mir bedeutet das, ich pendle in Sportklamotten mit einem Rad, woran ich einen Kinderanhänger koppeln kann. Zur Kita fahre ich ca. 10 Minuten, das ist sozusagen das Aufwärmen. Den Hänger kann ich da stehen lassen, da meine Frau ihn nachmittags mit den Kindern von dort abholt. Auf der Arbeit kann ich zum Glück duschen und hab meine Klamotten auch dort deponiert.

Das "Abgeben" der Kinder geht relativ schnell, und danach hätte ich theoretisch noch ca. 20 Minuten Arbeitsweg. Im Normalfall verlängere ich diesen dann 2-3x pro Woche relativ problemlos auf ca. 1 Std. Also 10 Minuten aufwärmen und knapp 60 min effektive Trainingszeit. In einer Stunde geht relativ viel. Ich fahre da normalerweise 1x die Woche Intervalle, entweder sowas wie 10 x 30'' (z6), 5x5' (z5) oder 2x20' (z4), und 1-2 x die Woche Ausdauer (z2/z3).

Mein "Nicht-Pendel-Training" besteht aus einer Gruppenausfahrt abends unter der Woche, und einer längeren (3-4 Std) Grundlagentour Sonntagvormittags.

Das ergibt im on/off-Verfahren eine intensivere Einheit jeweils Dienstags, Donnerstags, und Sonntags, was für mich eine perfekte Frequenz ist.

Effektiv komme ich damit auf ca. 10 Std Trainingszeit in der Woche, und bin damit extrem zufrieden. Ohne das Pendeln würde ich vielleicht auf die Hälfte kommen.
 
Eine Frage an die Experten des Early Birds: Wenn ihr am Wochenende früh rauskommt für ne Ausfahrt 4/5/6 Uhr. Frühstückt ihr und wenn ja was? Ich hab da irgendwie noch nicht das passende Mittel gefunden, mit dem ich mich wohl fühle auf dem Rad.
 
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