AW: RAF = radeln against freilassung
@sehnsucht: Wir koennen heute nicht mehr mit dem Denken von damals weiter machen. Es hat sich so viel geaendert und wir mueßen uns auch aendern. was meinst du denn damit???
Ich versuche es zu erklaeren, ati !
Was ich nicht mag ist, wenn ich persönlich einen Stempel tragen „muß“.
Ob ich den Spruch zu hören bekam
„Du bist doch Deutsche und müßtest anhand der deutschen Geschichte....“ oder
„Du bist Deutsche (und somit direkt ein Nazi)“ oder wenn ich in abfälliger Form zu hören oder lesen bekomme
„Alle Arbeitslose sind faul...“ oder jetzt (für mich ein Unwort) auch noch
„Die gehören der Unterschicht an!“
Menschen können sich ändern und es wird oft genug nicht gesehen, weil die Menschen es heutzutage nicht mehr so mitbekommen; nicht mehr sensibel genug sind – um dies wahr zu nehmen.
Du willst doch sicherlich auch daß jemand aus deiner Nähe merkt, daß du dich in deinem Verhalten/Denken geändert hast, oder nicht? Ich nehme mir zumindest dieses Recht und beharre darauf...; „beweise“ es notfalls und empfinde es als unfair wenn es einfach nur heißt „Das ist typisch für sie...“ oder mir diesen Beweis für ein anderes Denken/Handeln nimmt = es nicht zuläßt.
Verallgemeinerungen:
Ein
Fixer wird immer wieder zum Fixer, auch wenn er keinerlei Drogen mehr anrührt?
Ein
Unfallfahrer (egal mit welchem Vehikel) ist immer wieder ein Unfallfahrer?
Ein
Rennradfahrer wurde einmal des Dopings überführt und nun dopt er immer wieder??
Ein
Mörder bleibt immer ein Mörder, auch wenn er nicht mehr mordet?
Frau Mohnhaupt hat gemordet. Das ist Fakt! Aber ihr eine Änderung ihres Denkens und ihres Verhaltens jetzt und in der Zukunft -also nach ihrer Haftstrafe- abzusprechen, empfinde ich als *sorry* eine Form der Überheblichkeit(??).
Mord ist und bleibt Mord! Egal aus welchen Beweggründen!
Hierbei rebelliert es in mir innerlich, denn man könnte Unterschiede machen bzw. ich mache sie z.T., wenn ich die dazugehörige Geschichte der Person höre/lese und sage „Ich hätte in dem Fall wahrscheinlich nicht anders gehandelt“ Aber diese Unterschiede läßt der (Rechts-)Staat insoweit nicht zu.
(Ich möchte weder Richterin noch Geschworene sein, denn die Emotionen könnte ich bestimmt oder fast nicht unterbinden!)
Frau Mohnhaupt muß der Gesellschaft also nun beweisen, daß sie nicht mehr so denkt wie früher und auch nicht mehr so handelt. Hat nicht jede/r eine Chance verdient??
Ob ich die
RAF im allgemeinen als „Freiheitskämpfer“ bezeichnen soll, weiß ich nicht. Aber sie hatten eine Ideologie und haben dafür gekämpft.
Arafat ist für mich ein Freiheitskämpfer und er ist für viele Tote verantwortlich.
Che wird als Freiheitskämpfer gesehen und für wie viele Tote im Namen „der Freiheit“ steht er?
„Robin Hood“ nahm von den Reichen -auch im Kampf- und gab den Armen. Was ist mit den
Piraten?? (Wir schauen uns aber die Filme an, lachen darüber und dann hat es sich....)
Alle Freiheitskämpfer, die die Welt erlebt hat und die noch kommen werden: sie sind für die Andersdenkenden auch Terroristen!
Wir werden seit Jahren mit immer mehr Gewalt (alle Medien; incl. Filme und Computer ) vollgestopft. Da ist ein Bombenanschlag, irgend woanders war ein Selbstmordattentäter unterwegs und es werden zu schnell Kriege aus dem Hut gezaubert: im Namen der Freiheit.
Filme mit immer mehr Blut und Action haben auf dem Kino-/Fernsehmarkt eine Chance. Die Sozialkritischen laufen im Kino höchstens kurze Zeit und werden dann im Spartenprogramm ( z.B. Arte, 3sat) irgendwann einmal gesendet.
Ich habe mir früher nicht solche Gedanken gemacht, denn ich wollte mein Leben einfach nur leben. Damals habe ich wahrscheinlich auch gesagt: „Sie soll weg gesperrt werden und bis an ihr Lebensende dort im Knast bleiben; keiner hat das Recht zu töten!“
Heute denke ich nicht mehr im „einfachen Stil“, mache mir mehr Gedanken und hasse nix mehr als Vorverurteilungen über einen Menschen oder eine „Gruppe von Menschen“, den/die Andere nicht kennen. Hat jemand von uns Diskutierenden mit ihr gesprochen und sich persönlich mit ihr auseinander gesetzt; kennt ihre heutige Denkweise??
Wir sollten und müßen ihr eine Chance geben, denn sie war dafür viele Jahre in Haft und hatte eine große Strafe (verdient).
*Uff......
, der belegbar unter einer tiefgreifenden Triebstörung leidet? Die Frage, wie und ob solche Personen therapierbar sind, ob und welches Restrisiko eine Gesellschaft zu tragen hat, ist irrelvant. Es geht um den finalen Kopfschuss!
