Das Wunder von Bornheim
Sucht eine späte Gazelle RH55/54 Ende 90er
RACE ACROSS PARIS 2025
1040 km / 8.000 hm
7.-9. April 2025
Gesamt: 65:11 h
Platzierung: 29. von 95
Bewegt: 51:30 h
Pausen: 9:00 h (echte Pausen)
4:30h Mikrostandzeiten und Trackingfehler, stimmt aber nicht. Eher so 2-3h.
https://www.strava.com/activities/14156074755
Route bei RwGPS
Loop 1 https://ridewithgps.com/routes/50447745
Loop 2 https://ridewithgps.com/routes/50447742
Ergebnisliste & Replay (Kartensymbol klicken)
https://my.raceresult.com/333302/
Veranstalter
https://raceacrossseries.com/en/
Ich wusste nicht so recht ob ich einen Bericht schreiben soll. Aber es hilft mir immer, sowas abzuschließen und ist manchmal auch ganz schön, mit zeitlichem Abstand nochmal zu lesen, was man sich damals so gedacht hat.
Kurzfassung
Sehr professionell organisiertes Rennen mit insgesamt 8 verschiedenen Distanzen. Kommunikation mit dem Veranstalter absolut vorbildlich. 1000km Strecke sehr schön und durchdacht geplant. Einzig Namensgeber des Rennens „Across“ und eben nicht „Around“ Paris brauche ich jetzt nicht umbedingt zu wiederholen. Wetter für April super, kein Regen, 5-20°. Insgesamt bin ich so einigermaßen zufrieden, auch wenn doch einige „learnings“ dabei waren - im Grunde lief es insgesamt wie zu erwarten war. Strecke war aber schwerer als es anhand der geringen Höhenmeter zu erwarten gewesen wäre, sehr wellig, viel rauf und runter.
Der lange und ermüdend langweilige Schwafel-Teil
Einen Tag vor dem Rennen bin ich mit dem Auto gemütlich und ohne jeglichen Zeitdruck zum Startort nach Chantilly, nördlich von Paris, gefahren. Ich liebe die französischen Autobahnen, Maut finde ich ok und dafür ist es ruhig, viele Rastplätze die allesamt sauber und mit nichtekligen Toiletten ausgestattet sind.
In Chantilly hatte ich ein günstiges Airbnb, völlig unkompliziert bei Veronique und Marc, die mir den Schlüssel zu ihrem Häuschen in die Hand gedrückt haben und dann mit einem „fühl dich einfach wie Zuhause“ ins Fernsehzimmer weitergezogen sind. 1h lockere Runde auf dem Rad, schonmal am Start und Ziel vorbei (noch nix fertig aufgebaut), eine Pizza und ziemlich früh ins Bett. Rad durfte mit ins Haus, das war auch nirgendwo in Frankreich ein Problem.
Mittwoch morgen dann mit dem Auto zum Start und strategisch vor der Halle geparkt. Ich wollte das Auto gerne, wenn ich es schon dabei habe, als Versorgungsstützpunkt benutzen. Denn das als „Compact Format“ beworbene Rennformat führt, als liegende Acht, zur Hälfte der Strecke wieder ins Ziel und dann in die zweite Schleife. Also Start, Ziel und Halfway-Point sind der gleiche Ort.
Natürlich habe ich vorher gefragt, ob das Reglement das mit dem Auto denn gestattet. Nein war die Antwort, das sei „outside help“ und leider nicht erlaubt, kam prompt die Antwort. Ok, nicht schlimm, es gibt ja eh einen Bagdrop wo ich Sachen dalassen kann, bisschen weniger komfortabel aber geht auch, habe ich geantwortet. Und auch, daß es mich wundert, denn „Support“ sei ja im Basecamp (beim Veranstalter „Base de vie“ oder kurz BDV genannt) durchaus erlaubt. Ich will nicht meckern (der blöde Deutsche sein…), schrieb ich, es nur verstehen: Also mein Masseur dürfte sich im BDV um mich kümmern (den hatte ich aber leider vergessen) während meine Teamchefin (auch die hatte ich nicht mit, Mist!) aus dem geparkten Versorgungsfahrzeug Vorräte holt, woraufhin sich mein Bike-Tech dann (selbst den hatte ich nicht dabei…) um mein Rad kümmert… also all das sei erlaubt, aber wenn ich selbst an mein Auto ginge, um die Bounty-Vorräte aufzufüllen, dann sei das verboten?!
Nach kurzer interner Diskussion konnte man das aber wohl doch gestatten, wäre auch lustig gewesen, haben alle, die ein Auto dabei hatten, so gemacht
Apropos Auto, witziger Moment schon gleich zu Anfang: Direkt nach Ankunft und noch beim Ausladen vom Rad treffen ich den ersten anderen Teilnehmer. Der lädt ein richtig schnell aussehendes Radl mit kaum Gepäck und Hochprofil-Aero-Laufrädern aus und ich sage zu ihm (offensichtlich kein Franzose): „Hui that thing looks fast“. Und dann stellt sich raus, der erste Typ den ich treffe ist gleich mal Marek Rupinski. Der es sich auch nicht nehmen ließ, mir schon in den ersten 60 Sekunden des Gesprächs seinen, durchaus beeindruckenden Palmarès aufzulisten: 2. beim RAAM, 1. Race Around Poland, WUCA World Cup Champion etc… Das geht ja gut los, dachte ich mir da schon.
Danach erste Lernerfahrung: Erst zur Anmeldung und die Startunterlagen bzw. Aufkleber, Rahmenschild etc holen, dann beim Bikecheck anstellen, sonst steht man 2x an. Bikecheck bedeutete allerdings nicht, daß irgendwas am Bike gecheckt wurde. Sondern, daß sie die erhebliche Liste an verpflichtendem Equipment abgehakt haben:
Mandatory safety equipment for all participants:
CE-approved helmet
Front, rear (x2) and helmet (front) lights
High-visibility vest or harness
GPS counter with downloaded route
Multi-tools / 2 chambers / 3 tire levers / Pump / Patches and glue - including "Tubeless" equipment.
Reflective strips
Telephone number 24/7 Operational Management Station (OMS)
2 survival blankets
Water reserve (1 liter minimum) and food (+400 kcal)
Warning/distress whistle
Waste bag
Code padlock
reusable Eco-Cup
Additional equipment for distances of 2500 km and 1000 km :
Warm or rain jacket (Gore-tex type)
Leggings/long shorts
Gloves, neckerchief/cap
Bivy Bag
Nach dem Bikecheck dann in die große (Turn)halle, dem einzigen BDV und Start/Ziel in einem bei Race Across Paris, beim großen Bruder, dem Race Across France, gibt es wohl mehrere BDVs auf der Strecke.
Drinnen jede Menge Stände mit Sponsorenkram, es gab Catering (inklusive), Duschen, zwei Ruheräume mit Matratzen, Liegestühle, Ladestationen mit USB-Anschluß.
Später waren auch Studenten einer Osteopathieschule da, die Teilnehmer behandelt haben. Ganz cool das ganze, irgendwie eine schöne Atmosphäre vor dem Rennen. Ins Gespräch kam ich aber mit niemandem, verläuft sich dann doch zu sehr und jeder wurstelt vor sich hin.
1040 km / 8.000 hm
7.-9. April 2025
Gesamt: 65:11 h
Platzierung: 29. von 95
Bewegt: 51:30 h
Pausen: 9:00 h (echte Pausen)
4:30h Mikrostandzeiten und Trackingfehler, stimmt aber nicht. Eher so 2-3h.
https://www.strava.com/activities/14156074755
Route bei RwGPS
Loop 1 https://ridewithgps.com/routes/50447745
Loop 2 https://ridewithgps.com/routes/50447742
Ergebnisliste & Replay (Kartensymbol klicken)
https://my.raceresult.com/333302/
Veranstalter
https://raceacrossseries.com/en/
Ich wusste nicht so recht ob ich einen Bericht schreiben soll. Aber es hilft mir immer, sowas abzuschließen und ist manchmal auch ganz schön, mit zeitlichem Abstand nochmal zu lesen, was man sich damals so gedacht hat.
Kurzfassung
Sehr professionell organisiertes Rennen mit insgesamt 8 verschiedenen Distanzen. Kommunikation mit dem Veranstalter absolut vorbildlich. 1000km Strecke sehr schön und durchdacht geplant. Einzig Namensgeber des Rennens „Across“ und eben nicht „Around“ Paris brauche ich jetzt nicht umbedingt zu wiederholen. Wetter für April super, kein Regen, 5-20°. Insgesamt bin ich so einigermaßen zufrieden, auch wenn doch einige „learnings“ dabei waren - im Grunde lief es insgesamt wie zu erwarten war. Strecke war aber schwerer als es anhand der geringen Höhenmeter zu erwarten gewesen wäre, sehr wellig, viel rauf und runter.
Der lange und ermüdend langweilige Schwafel-Teil
Einen Tag vor dem Rennen bin ich mit dem Auto gemütlich und ohne jeglichen Zeitdruck zum Startort nach Chantilly, nördlich von Paris, gefahren. Ich liebe die französischen Autobahnen, Maut finde ich ok und dafür ist es ruhig, viele Rastplätze die allesamt sauber und mit nichtekligen Toiletten ausgestattet sind.
In Chantilly hatte ich ein günstiges Airbnb, völlig unkompliziert bei Veronique und Marc, die mir den Schlüssel zu ihrem Häuschen in die Hand gedrückt haben und dann mit einem „fühl dich einfach wie Zuhause“ ins Fernsehzimmer weitergezogen sind. 1h lockere Runde auf dem Rad, schonmal am Start und Ziel vorbei (noch nix fertig aufgebaut), eine Pizza und ziemlich früh ins Bett. Rad durfte mit ins Haus, das war auch nirgendwo in Frankreich ein Problem.
Mittwoch morgen dann mit dem Auto zum Start und strategisch vor der Halle geparkt. Ich wollte das Auto gerne, wenn ich es schon dabei habe, als Versorgungsstützpunkt benutzen. Denn das als „Compact Format“ beworbene Rennformat führt, als liegende Acht, zur Hälfte der Strecke wieder ins Ziel und dann in die zweite Schleife. Also Start, Ziel und Halfway-Point sind der gleiche Ort.
Natürlich habe ich vorher gefragt, ob das Reglement das mit dem Auto denn gestattet. Nein war die Antwort, das sei „outside help“ und leider nicht erlaubt, kam prompt die Antwort. Ok, nicht schlimm, es gibt ja eh einen Bagdrop wo ich Sachen dalassen kann, bisschen weniger komfortabel aber geht auch, habe ich geantwortet. Und auch, daß es mich wundert, denn „Support“ sei ja im Basecamp (beim Veranstalter „Base de vie“ oder kurz BDV genannt) durchaus erlaubt. Ich will nicht meckern (der blöde Deutsche sein…), schrieb ich, es nur verstehen: Also mein Masseur dürfte sich im BDV um mich kümmern (den hatte ich aber leider vergessen) während meine Teamchefin (auch die hatte ich nicht mit, Mist!) aus dem geparkten Versorgungsfahrzeug Vorräte holt, woraufhin sich mein Bike-Tech dann (selbst den hatte ich nicht dabei…) um mein Rad kümmert… also all das sei erlaubt, aber wenn ich selbst an mein Auto ginge, um die Bounty-Vorräte aufzufüllen, dann sei das verboten?!
Nach kurzer interner Diskussion konnte man das aber wohl doch gestatten, wäre auch lustig gewesen, haben alle, die ein Auto dabei hatten, so gemacht

Apropos Auto, witziger Moment schon gleich zu Anfang: Direkt nach Ankunft und noch beim Ausladen vom Rad treffen ich den ersten anderen Teilnehmer. Der lädt ein richtig schnell aussehendes Radl mit kaum Gepäck und Hochprofil-Aero-Laufrädern aus und ich sage zu ihm (offensichtlich kein Franzose): „Hui that thing looks fast“. Und dann stellt sich raus, der erste Typ den ich treffe ist gleich mal Marek Rupinski. Der es sich auch nicht nehmen ließ, mir schon in den ersten 60 Sekunden des Gesprächs seinen, durchaus beeindruckenden Palmarès aufzulisten: 2. beim RAAM, 1. Race Around Poland, WUCA World Cup Champion etc… Das geht ja gut los, dachte ich mir da schon.
Danach erste Lernerfahrung: Erst zur Anmeldung und die Startunterlagen bzw. Aufkleber, Rahmenschild etc holen, dann beim Bikecheck anstellen, sonst steht man 2x an. Bikecheck bedeutete allerdings nicht, daß irgendwas am Bike gecheckt wurde. Sondern, daß sie die erhebliche Liste an verpflichtendem Equipment abgehakt haben:
Mandatory safety equipment for all participants:
CE-approved helmet
Front, rear (x2) and helmet (front) lights
High-visibility vest or harness
GPS counter with downloaded route
Multi-tools / 2 chambers / 3 tire levers / Pump / Patches and glue - including "Tubeless" equipment.
Reflective strips
Telephone number 24/7 Operational Management Station (OMS)
2 survival blankets
Water reserve (1 liter minimum) and food (+400 kcal)
Warning/distress whistle
Waste bag
Code padlock
reusable Eco-Cup
Additional equipment for distances of 2500 km and 1000 km :
Warm or rain jacket (Gore-tex type)
Leggings/long shorts
Gloves, neckerchief/cap
Bivy Bag
Nach dem Bikecheck dann in die große (Turn)halle, dem einzigen BDV und Start/Ziel in einem bei Race Across Paris, beim großen Bruder, dem Race Across France, gibt es wohl mehrere BDVs auf der Strecke.
Drinnen jede Menge Stände mit Sponsorenkram, es gab Catering (inklusive), Duschen, zwei Ruheräume mit Matratzen, Liegestühle, Ladestationen mit USB-Anschluß.
Später waren auch Studenten einer Osteopathieschule da, die Teilnehmer behandelt haben. Ganz cool das ganze, irgendwie eine schöne Atmosphäre vor dem Rennen. Ins Gespräch kam ich aber mit niemandem, verläuft sich dann doch zu sehr und jeder wurstelt vor sich hin.
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