6. Location
Neudeutscher Begriff; bezeichnet die Örtlichkeit, an der das Rad fotografiert werden soll
Hier kommen nun ein paar Anforderungen zusammen. Zuerst sollte es irgendwas geben, was die Location interessant macht. Sei dies die umliegende Architektur, Natur, ein Graffiti oder sonst ein eyecatcher. Dann spielen die oben schon erwähnten Punkte eine Rolle: es soll möglich sein, dass mit der passenden Brennweite gearbeitet werden kann; bei einem gemässigten Teleobjektiv kommen nicht viele Meter zusammen, es braucht aber schon etwas Platz. Dann ist auch wichtig, dass es ausreichend Platz gibt, damit man das Rad frei hinstellen kann und ausreichend Distanz da ist zur Umgebung. Schliesslich noch die Frage der Lichtführung: gibt es Halbschatten an der Location.
Ja, das ist alles etwas aufwändig. Ich hab das so gelöst, dass ich in meiner Gegend 3 Locations habe, die ich gut kenne und von denen ich weiss, wie die Lichtverhältnisse sind. Ich bleibe bei diesen 3 Varianten. Hin und wieder mache ich unterwegs Probeaufnahmen an neuen Locations und kundschafte diese aus. Das dauert aber seine Zeit.
Ok, ich gebe zu, dass ich das mit der Lichtführung teils sehr genau nehme. Es gibt die Website
https://www.sonnenverlauf.de/ Hier kann man sich den Sonnenstand genau ansehen. Damit überprüfe ich z.B., wann ich auf der vorgesehen Location von einer bestimmten Wand reflektierendes Licht haben werde (quasi eine Zusatzausleuchtung). Ich weiss dann beispielsweise, dass ich am Wochenende zw. 10:00 und 11:30 Bilder machen werde.
eine Alternative zu den Bildern draussen: man kann sich zu Hause eine Studio-Situation bauen. Aber Vorsicht: das ist schwieriger, als es im ersten Moment klingt. Was nicht gut geht sind irgendwelche alte Bettlaken als Hintergrund
Man braucht einigen Platz und auch Erfahrung, damit die Ausleuchtung gut gelingt. Falls man Kunstlicht braucht wird es auch aufwändig vom Equipment her und mit Kunstlicht arbeiten ist nochmals komplizierter. Was auch zu beachten ist: bei Studioaufnahmen bleibt der Blick am Rad hängen, da lenkt nichts ab. Man nimmt alle Details wahr und sieht daher jede noch so kleine Unstimmigkeit am Rad (Fingerabdrücke an Chromstellen, irgendwelche Dinge am Aufbau des Rades, die nicht perfekt passen).