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Rennräder richtig fotografieren

Nun ja. Es gibt das Konzept "ETTR" (Expose to the right). Das sagt genau das Gegenteil.
...hier das Ziel darin besteht, eine möglichst feine Helligkeitsabstufung in den Lichtern zu haben. Aber fehlende Helligkeitsstufen sind normalerweise, also wenn man nicht am JPEG nachträglich noch wie blöde rumeditiert, ja nicht so das Problem.

Im Zweifel entscheide man sich für die richtige Variante. 😎

Wenn durch Unterbelichten der Übergang von der Felge zum Reifen absäuft, hat man auch nix gekonnt. Ok, ist eher ein Problem von Carbonfelgen und schwarzen Reifen als von Klassikern...

Wenn wir schon bei derlei Tricks sind: Das Histogramm und die Clipping-Anzeige sind Deine Freunde. Ich bin mir nicht sicher, glaube aber, dass das Histogramm und die Clipping-Anzeige zumindest bei meinen Olys sich auf das fertige JPEG beziehen, d.h. im Raw hat man da ohnehin noch mal jede Menge zusätzlich Luft. Also mit Clipping-Anzeige oder mit Histogramm kucken, ob und wo Clipping vorkommt und dann die Belichtungskorrektur so wählen, dass nur unwichtige Stellen betroffen sind.

Besser ist natürlich weiches Licht (Schatten oder leicht bewölkt oder morgens oder abends). Dann schafft die Kamera den gesamten Kontrastumfang und man kann einfach richtig belichten.
Oder man macht gleich mittels mehrerer unterschiedlicher Belichtungen ein echtes HDR-Foto möglich. 😊
 
Nun ja. Es gibt das Konzept "ETTR" (Expose to the right). Das sagt genau das Gegenteil.
...hier das Ziel darin besteht, eine möglichst feine Helligkeitsabstufung in den Lichtern zu haben. Aber fehlende Helligkeitsstufen sind normalerweise, also wenn man nicht am JPEG nachträglich noch wie blöde rumeditiert, ja nicht so das Problem.

Im Zweifel entscheide man sich für die richtige Variante. 😎

Wenn durch Unterbelichten der Übergang von der Felge zum Reifen absäuft, hat man auch nix gekonnt. Ok, ist eher ein Problem von Carbonfelgen und schwarzen Reifen als von Klassikern...

Wenn wir schon bei derlei Tricks sind: Das Histogramm und die Clipping-Anzeige sind Deine Freunde. Ich bin mir nicht sicher, glaube aber, dass das Histogramm und die Clipping-Anzeige zumindest bei meinen Olys sich auf das fertige JPEG beziehen, d.h. im Raw hat man da ohnehin noch mal jede Menge zusätzlich Luft. Also mit Clipping-Anzeige oder mit Histogramm kucken, ob und wo Clipping vorkommt und dann die Belichtungskorrektur so wählen, dass nur unwichtige Stellen betroffen sind.

Besser ist natürlich weiches Licht (Schatten oder leicht bewölkt oder morgens oder abends). Dann schafft die Kamera den gesamten Kontrastumfang und man kann einfach richtig belichten.
Ne, ich glaube mit dem Tipp 1-2 Blendenstufen runter war gemeint, dass man ETTR richtig macht und dafür sorgt, dass das Histogramm ganz rechts nicht bloss eine steigende Flanke zeigt. Oftmals kann man aus den Schatten noch sehr viel Zeichnung hervorzaubern.

Guter Hinweis auf Histogramm und Clipping Anzeige. Das kann glaub fast jede Digitalkamera und das hilft schon, einen guten Eindruck zu bekommen, ob die Belichtung stimmt oder ob was zu korrigieren ist.
 
Das wäre natürlich optimal. Optimal kommt leider selten vor 😅
Naja, leicht bewölkt ist jetzt nicht sooo selten, und morgens und abends gibt es jeden Tag. Wenn man das Rad in einer bestimmten Umgebung inszenieren möchte, ist man etwas abhängig, klar. Aber wenn man es nur "technisch" vor neutralem Hintergrund abbilden möchte, kann man schon oft einfach auf die Schattenseite eines Gebäudes gehen.

Dieses Bild (ich hatte es schon mal gezeigt) habe ich einfach im Garten gemacht am späten Nachmittag und unter Bäumen. Man sieht - genug Licht aber kaum Schattenwurf. Der Fokus lag auf technisch sauberer Ausführung und weniger auf Kreatität. Etwas Mühe hab' ich mir schon gegeben, allerdings nicht genug - nach Studium dieses Fadens hätten also die Ventile unten statt oben sein müssen (und vor allem richtig unten statt nur ungefähr oben) und die Kurbel steht auch falsch (allerdings stützt die nun mal das Rad ab, da unten hab' ich einen Inbus in den Rasen gesteckt).
P5100377_bearbeitet-1.jpg


Das Foto ist übrigens durchaus herausfordernd, weil das Fahrrad schwarz ist und das neongelbe Lenkerband trotz des weichen Lichts ziemlich stark kontrastiert.

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Was mir im Faden übrigens noch fehlt: Hat jemand Tipps, wie man Spiegelungen/Reflexe herausarbeitet (bei Glanzlack)? Also sowohl bei der Aufnahme als auch evtl. am PC?
 
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Was mir im Faden übrigens noch fehlt: Hat jemand Tipps, wie man Spiegelungen/Reflexe herausarbeitet (bei Glanzlack)? Also sowohl bei der Aufnahme als auch evtl. am PC?
Meinst du sowas?
Textima-Nordstrasse-Schwarzbau-Detail-11.jpg



EDIT: Ich habe bei der Session mit Schattenwurf gearbeitet und Reflexion der Metalliclackierung. Canon EOS 5D mit dem PENTACON 1.8/50 ... würde meinen mit Blende 1.8 oder 2.8. Dann im CameraRaw von Photoschop etwas zu viel Sätigung und die lichter voll raus. Belichtung um eine Blende hoch. Vor allem bei den Aluteilen gab das nochmal einen Kick. Das was Weiß ist an den Muffen, wäre sogar noch da gewesen.

Camera (RAW)
Camera.jpg


Bearbeitet
EDIT.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, zum Beispiel. Wobei wir (bitte nicht böse sein) hier ja nicht wirklich Hochglanz haben. Deshalb sind die Reflexe relativ dezent. An der BB-Muffe wird eher die Form rausgearbeitet als der Glanz. Für so was ist weiches Licht (große Abstrahlfläche, z. B. der gesamte Himmel) hervorragend. Ein modernes Bike mit Mattlack würde man sicher so inszenieren.

Bei einem hochglänzenden Lack möchte ich aber nicht nur die Form, sondern den Glanz betonen. Da fehlt mir die Idee. Evtl. mit Spiegelungen? Spitzlichtern? Letztere, indem man doch in die Sonne geht? Nimmt man dann bei Spitzlichtern ein Ausbrennen mal in Kauf?

Das was ich meine, sieht man bei Dir eher an der Kurbel. Insofern: Was für Licht war da, und wo kam es her? Von links hinten/oben? Nur leichte bewölkt?

Tolles Detailfoto übrigens, schönes Schärfespiel!
 
Ja, zum Beispiel. Wobei wir (bitte nicht böse sein) hier ja nicht wirklich Hochglanz haben. Deshalb sind die Reflexe relativ dezent. An der BB-Muffe wird eher die Form rausgearbeitet als der Glanz. Für so was ist weiches Licht (große Abstrahlfläche, z. B. der gesamte Himmel) hervorragend. Ein modernes Bike mit Mattlack würde man sicher so inszenieren.

Bei einem hochglänzenden Lack möchte ich aber nicht nur die Form, sondern den Glanz betonen. Da fehlt mir die Idee. Evtl. mit Spiegelungen? Spitzlichtern? Letztere, indem man doch in die Sonne geht? Nimmt man dann bei Spitzlichtern ein Ausbrennen mal in Kauf?

Das was ich meine, sieht man bei Dir eher an der Kurbel. Insofern: Was für Licht war da, und wo kam es her? Von links hinten/oben? Nur leichte bewölkt?

Tolles Detailfoto übrigens, schönes Schärfespiel!
ich habs nochmal editiert und details ergänzt.

Was immer gut als Reflektor hilft um da unten Licht hin zu bekommen, ist eine Pappe mit Alufolie drauf, damit kannst Du das Licht lenken. Gibts natürlich auch teuer zu kaufen im Fotozubehör, aber wir sind ja eher bei Basics ;)
 
ich habs nochmal editiert und details ergänzt.

Was immer gut als Reflektor hilft um da unten Licht hin zu bekommen, ist eine Pappe mit Alufolie drauf, damit kannst Du das Licht lenken. Gibts natürlich auch teuer zu kaufen im Fotozubehör, aber wir sind ja eher bei Basics ;)
Guter Hinweis auf die Verwendung von Reflektoren.

Ich fotografiere gern zu Hause die Komponenten der Räder. Obwohl ich Blitzgeräte und div. Zubehör dazu habe nehme ich dafür gern die Reflektoren zur Hand. Die sind einfacher zu beherrschen und man erreicht schon sehr viel damit. Motto "keep it simple". Zu Beginn hatte ich mir 2 grosse, weisse Papierbogen besorgt plus die oben erwähnte Alufolie. Wer auf den Geschmack kommt, dem empfehle ich mal nach einem Reflektoren-Set zu suchen. Die sind vergleichsweise günstig und in der Handhabung dann doch einfacher als behelfsmässige Papierbogen.

Nach meiner Erfahrung ist die Verwendung der Reflektoren draussen aber schwierig: je nach Windverhältnissen braucht man sehr stabile Stative und wenn damit ein ganzes Rad besser ausgeleuchtet werden sollte müssen die Reflektoren auch sehr gross sein.

Ich habe mir eine Location ausgesucht, an der ich in der bevorzugten Perspektive seitlich hinter mir eine grosse weisse Hauswand habe. Das ist quasi der maximale Reflektor für meine Fotosession :)
 
Nach meiner Erfahrung ist die Verwendung der Reflektoren draussen aber schwierig:
Wenn man den Aufwand ins Unermessliche steigern will: Stativ für die Kamera, Pop-Up-Reflektor in die Hand, zielen und per Handy auslösen.

Besitze allerdings selbst keine Reflektoren, so weit will ich es nicht treiben. Habe damit aber mal bei einem Foto-Workshop für Porträtfotografie gearbeitet (da allerdings mit Assistenten) und finde die Dinger schon ziemlich cool. Die Pop-Up-Reflektoren kosten glaub' ich auch nicht die Welt. Aber da sind wir schon weit jenseits der Basics, würde ich sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tipp zur Belichtung, fällt unter "8. und 9."
"Unterbelichten" ruhig 1-2 Stufen. Jedes einfache Programm zur Bildbearbeitung hat Belichtungskorrektur, holt man wieder raus. Mit offenblende verleitet nach zu viel Licht... und was dann weg ist, ist weg.
Das ist überholt. Bei letzterem ist eher das Gegenteil der Fall. Nicht nur bei den aktuellen DSLM/ DSLR ist der Dynamikumfang mittlerweile deutlich höher als früher. Da lässt sich aus den Lichtern einiges wieder zurückholen.
Andersrum gilt jedoch: Was in den Tiefen nicht belichtet wurde, bekomm ich in der EBV auch nicht mehr herbeigezaubert. Was man aus unterbelichteten Bereichen des Bildes nachträglich in der Bildbearbeitung herausholen will, auch beim RAW, erkauft man sich mit massivem Rauschen.
Soweit überbelichten, dass die hellsten Bildbereiche auf dem Livehistogramm bzw. gemäß der Überbelichtungswarnung leicht ausfressen.
Das lässt über die Reduktion der Lichter in der EBV bei der RAW-Entwicklung dann relativ problemlos wieder herstellen. In gewissem Rahmen natürlich. Wenn das halbe Bild überbelichtet und ausgefressen ist, ist dann auch irgendwo Schluss.
 
Was mir im Faden übrigens noch fehlt: Hat jemand Tipps, wie man Spiegelungen/Reflexe herausarbeitet (bei Glanzlack)? Also sowohl bei der Aufnahme als auch evtl. am PC?
Da bleibt dir fast nur HDR. Die Kameras bieten das mittlerweile teilweise auch schon out of the Box an. Damit muss man aber experimentieren. Kann klappen, muss aber nicht.

Aktuelle Smartphone-Kameras liefern gerade in dem Bereich zum Teil auch bemerkenswerte Resultate. Klar, alles irgendwo automatisch zusammengenagelt und errechnet, daher klemmt´s eher im Detail. Im großen und ganzen staunt man aber doch so manches Mal über die Ergebnisse.
 
Das ist überholt. Bei letzterem ist eher das Gegenteil der Fall. Nicht nur bei den aktuellen DSLM/ DSLR ist der Dynamikumfang mittlerweile deutlich höher als früher. Da lässt sich aus den Lichtern einiges wieder zurückholen.
Andersrum gilt jedoch: Was in den Tiefen nicht belichtet wurde, bekomm ich in der EBV auch nicht mehr herbeigezaubert. Was man aus unterbelichteten Bereichen des Bildes nachträglich in der Bildbearbeitung herausholen will, auch beim RAW, erkauft man sich mit massivem Rauschen.
Soweit überbelichten, dass die hellsten Bildbereiche auf dem Livehistogramm bzw. gemäß der Überbelichtungswarnung leicht ausfressen.
Das lässt über die Reduktion der Lichter in der EBV bei der RAW-Entwicklung dann relativ problemlos wieder herstellen. In gewissem Rahmen natürlich. Wenn das halbe Bild überbelichtet und ausgefressen ist, ist dann auch irgendwo Schluss.
Bekannt. Ich schrieb auch 1-2 Stufen / Blenden ... wie man es bei Farbpositivfilm auch macht. Nicht komplett unterbelichtet. Da ist dann auch weg, is weg.
 
Das ist überholt. Bei letzterem ist eher das Gegenteil der Fall. Nicht nur bei den aktuellen DSLM/ DSLR ist der Dynamikumfang mittlerweile deutlich höher als früher. Da lässt sich aus den Lichtern einiges wieder zurückholen.
Andersrum gilt jedoch: Was in den Tiefen nicht belichtet wurde, bekomm ich in der EBV auch nicht mehr herbeigezaubert. Was man aus unterbelichteten Bereichen des Bildes nachträglich in der Bildbearbeitung herausholen will, auch beim RAW, erkauft man sich mit massivem Rauschen.
Soweit überbelichten, dass die hellsten Bildbereiche auf dem Livehistogramm bzw. gemäß der Überbelichtungswarnung leicht ausfressen.
Das lässt über die Reduktion der Lichter in der EBV bei der RAW-Entwicklung dann relativ problemlos wieder herstellen. In gewissem Rahmen natürlich. Wenn das halbe Bild überbelichtet und ausgefressen ist, ist dann auch irgendwo Schluss.
Das stimmt bei vielen Kameramodellen so aber auch nicht mehr. Die haben so geringes Rauschen in der analogen Verstärkung dass nachträgliche Aufhellung und Erhöhung des ISO auf das selbe hinausläuft, nämlich digitale Verstärkung. Stichwort ISO Invarianz. Bei so einer Kamera macht es keinen Unterschied was das Rauschen angeht ob man alles mit Basis iso fotografiert und später anpasst oder direkt richtig belichtet. Mit der Unterbelichtung kriegt man ggf noch ein zwei belichtungsstufen mehr Dynamic Range.
 
Das stimmt bei vielen Kameramodellen so aber auch nicht mehr. Die haben so geringes Rauschen in der analogen Verstärkung dass nachträgliche Aufhellung und Erhöhung des ISO auf das selbe hinausläuft, nämlich digitale Verstärkung. Stichwort ISO Invarianz. Bei so einer Kamera macht es keinen Unterschied was das Rauschen angeht ob man alles mit Basis iso fotografiert und später anpasst oder direkt richtig belichtet. Mit der Unterbelichtung kriegt man ggf noch ein zwei belichtungsstufen mehr Dynamic Range.
Kannst du das näher erklären?
Vielleicht auch mit Quellen?
Ich habe mich mit dem Thema nach dem letzten Kamerawechsel auf DSLM im Frühjahr 2021 zuletzt beschäftigt und da gab es unter den Profifotografen eben den Konsens mit ETTR. Also leicht (!!!) überbelichten, bis eben die hellsten Bildbereiche leicht ausfressen.
Dies wird auch in der Fachliteratur mit Stand von 2021 nach wie vor so beschrieben.

Ebenfalls gab es zu diesem Zeitpunkt mehrere Testreihen von Profis, die das Rauschen zwischen nachträglich aufgehellter Unterbelichtung und im Gegensatz dazu reichlicher Belichtung in der Kamera mit nachträglicher Abdunklung verglichen haben. Ergebnis war eben, dass ETTR zu bevorzugen ist. Aus den Gründen die ich oben schon beschrieben hatte. (*)
Ich mag mir nicht so richtig vorstellen, dass sich das jetzt innerhalb von 1,5 Jahren so krass verändert haben soll.

Davon abgesehen:
Um ein Standfoto eines herumstehenden Rades heller zu belichten, muss ich den Iso-Wert nicht erhöhen. Wenn ich von ISO 100, Blende 5.6 od. 8.0 bei guten Bedingungen ausgehe, habe ich bei +/-0 Belichtungszeiten von 1/500 - 1/400. Wenn ich das jetzt eine Blende überbelichten will, komme ich auf 1/250 oder 1/200. Da muss ich nicht die ISO hochdrehen und habe somit auch kein Rauschen.
Bei modernen Vollformat DSLM ist aber auch der höhere ISO-Wert relativ wurscht. Die liefern auch bei ISO-Werten von 3.200 oder 6.400 noch Bilder, die man völlig schmerzfrei großformatig abziehen kann.

Von daher spielt sich die ganze Diskussion eh auf einem Niveau ab, dass die meisten von uns hier nie wirklich beeinträchtigen wird. 🤓👍🏼

(*) Müsste bei Gelegenheit mal suchen, ob ich das noch finde.
 
Ich wollte übrigens mit meinem Verweis auf ETTR dieses nicht unbedingt promoten. Ich hatte den Eröffnungsbeitrag nicht so verstanden, dass Ausstellungsfotos für lebensgroße Abzüge erstellt werden sollen. Ich hatte ETTR nur erwähnt um den Vorschlag, 1-2 EV zu gering zu belichten, in Frage zu stellen, indem ich ein durchaus akzeptiertes Konzept in die Runde geworfen habe, das in der Regel gerade zum Gegenteil führt.

So lange man halbwegs verträgliches Licht hat, sollte die Belichtungsautomatik der Kamera brauchbare Ergebnisse bringen bzw. sollte es ausreichen, die üblichen Korrekturen vorzunehmen. Also Schnee, viel Himmel, bildfüllender heller Hintergrund würden die Kamera verleiten, unterzubelichten, weil sie versucht, im Mittel ein 17-Prozent-Grau abzubilden. Da sollte man dann doch in die Belichtungskorrektur eingreifen (+1..2 EV) oder aber eine Spotmessung auf das Objekt der Begierde ausführen.

Wobei die Spotmessung etwa auf ein schwarzes Fahrrad auch schon wieder kritisch ist (wird zur Unterbelichtung führen). Letztlich hilft bei einem unbeweglichen Objekt wie dem Fahrrad auch eine Sofortkontrolle des Bildes.

Es hängt auch alles davon ab, ob man überhaupt willens ist, hinterher am PC noch was am Bild zu machen, oder ob man ein brauchbares Bild aus der Kamera haben will.
 
Kannst du das näher erklären?
Vielleicht auch mit Quellen?
Ich habe mich mit dem Thema nach dem letzten Kamerawechsel auf DSLM im Frühjahr 2021 zuletzt beschäftigt und da gab es unter den Profifotografen eben den Konsens mit ETTR. Also leicht (!!!) überbelichten, bis eben die hellsten Bildbereiche leicht ausfressen.
Dies wird auch in der Fachliteratur mit Stand von 2021 nach wie vor so beschrieben.

Ebenfalls gab es zu diesem Zeitpunkt mehrere Testreihen von Profis, die das Rauschen zwischen nachträglich aufgehellter Unterbelichtung und im Gegensatz dazu reichlicher Belichtung in der Kamera mit nachträglicher Abdunklung verglichen haben. Ergebnis war eben, dass ETTR zu bevorzugen ist. Aus den Gründen die ich oben schon beschrieben hatte. (*)
Ich mag mir nicht so richtig vorstellen, dass sich das jetzt innerhalb von 1,5 Jahren so krass verändert haben soll.

Davon abgesehen:
Um ein Standfoto eines herumstehenden Rades heller zu belichten, muss ich den Iso-Wert nicht erhöhen. Wenn ich von ISO 100, Blende 5.6 od. 8.0 bei guten Bedingungen ausgehe, habe ich bei +/-0 Belichtungszeiten von 1/500 - 1/400. Wenn ich das jetzt eine Blende überbelichten will, komme ich auf 1/250 oder 1/200. Da muss ich nicht die ISO hochdrehen und habe somit auch kein Rauschen.
Bei modernen Vollformat DSLM ist aber auch der höhere ISO-Wert relativ wurscht. Die liefern auch bei ISO-Werten von 3.200 oder 6.400 noch Bilder, die man völlig schmerzfrei großformatig abziehen kann.

Von daher spielt sich die ganze Diskussion eh auf einem Niveau ab, dass die meisten von uns hier nie wirklich beeinträchtigen wird. 🤓👍🏼

(*) Müsste bei Gelegenheit mal suchen, ob ich das noch finde.

Der Artikel geht sehr in die Tiefe, es ist eigentlich nicht allzu komplex aber man muss sich einmal im Detail damit auseinander setzen wie ISO bzw die Verstärkung des Signals vom Sensor in Digitalkameras funktioniert.

https://photographylife.com/iso-invariance-explained/amp
Kann aber sein dass die Eigenschaft von Kameras ISO-invariant zu sein noch so selten ist dass es eher ein Nischen Ding ist. Als Fazit wird halt gezogen dass man bei solchen Kameras den höchsten dynamischen Umfang hat wenn man immer mit Basis ISO fotografiert. Aber du hast recht, wenn man das ohne Unterbelichtung eh schafft ist muss man darüber gar nicht nachdenken.

Dem letzten Absatz stimme ich voll zu, das merkt am Ende eh keiner außer man selbst ;)
 
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