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Shimano 1056 Gruppe aufpolieren

Big-Ferret

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Ich hatte vor kurzem im Youngtimer Thread das Cannondale meiner Freundin gezeigt. Das Rad war im Original ein Triathlon Rad mit Shimano 1056 Gruppe und Grip Shiftern. Mit Campa Veloce Ergos habe ich es jetzt zum Rennrad umgebaut. Was mich aber etwas stört ist der grau lackierte Look der Shimano 105er in Kombination mit den silbernen Veloce Griffen.

Jetzt habe ich im Netz diese aufpolierte Kurbel gefunden:
http://www.ebay.com/itm/Shimano-105-FC-1055-Crank-Arms-172-5-MM-Square-Taper-Double-/171831073268?nma=true&si=I5r7AJFcS0rKML18sVBNxocp6dM%3D&orig_cvip=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557

Nun habe ich überlegte, ob es sich nicht lohnen würde die gesamte Gruppe so aufzupolieren, historisch ist sie ja nicht besonders wertvoll, Zustand ist auch nicht mehr so gut (Kratzer, Kerben, Lack geht an Kurbel ab). Das würde das Rad, glaube ich, ziemlich auffrischen.

Frage an die Allgemeinheit, im Besonderen an Poliermeister @Profiamateur, wie stelle ich das am besten an (erst Abbeizer, dann Politur?) und vor allem: wie haltbar ist das? Muss ich alle zwei Wochen nachpolieren, weil keine Eloxal Schicht drüber ist, oder genügt es am Anfang jeder Saison drüberzugehen? Lässt sich das Schaltwerk auch ausreichend zerlegen, um den Lack ganz abzubekommen?
Danke!

EDIT: Sehe gerade, dass die Kurble in der Auktion eine FC-1050 ist, die nicht diese graue Lackierung hatte... Fragen bleiben trotzdem relevant :)
 
Ich denke, das Schaltwerk wird schwer und auf beim Rest ist der Aufwand, den Lack runterzubekommen recht hoch. Ob das den Aufwand lohnt.... Naja, wenn man viel Zeit hat und Spaß am schleifen und polieren machts vielleicht Spaß dabei kann man ja gleich etwas Gewichtstuning betreiben...
 
Das wird schon ordentlich Arbeit sein, zumindest wenn du den Lack ohne Chemie, also Abbeizer runter bekommen willst. Wie das Aluminium auf den Abbeizer reagiert, kann ich nicht sagen; ich habe bisher nur blankes oder ehemals eloxiertes Aluminium poliert. Wegen der polierten Oberfläche brauchst du dir nicht allzu viel Sorgen machen. Einmal im Jahr polieren reicht vielleicht nicht ganz, aber einmal pro Monat oder alle zwei Monate einmal reicht vollkommen aus, damit es richtig schön ist. Der große Aufwand ist, erstmal dorthin (richtig schön) zu kommen. Wenn es erstmal richtig spiegelt, dann dauert das monatliche Nachpolieren nicht länger als 10 bis 15 Minuten. Wenn dir das in der Pflege zu viel Aufwand ist, dann kannst du die polierten Oberflächen ja auch mit Wachs etwas konservieren, dann reicht's bestimmt auch vierteljährlich.

Ob sich's lohnt? Da kann ich mich nur Hilde anschließen. Wenn du Lust und Zeit hast bzw. das Rad längere Zeit eine Baustelle sein darf, dann lohnt sich der Aufwand im Sinne von optische Verschönerung bestimmt. Wie gesagt, man braucht schon etwas Geduld und Ausdauer für so etwas, dafür hat man danach aber auch viel Freude daran. Ist's das Schlecht-Wetter-Einkaufstour-zur Arbeit-fahr-Fahrrad, dann würde ich es wohl nicht machen...
 
Ja, gut, Tuning Alarm, aber man muss doch auch zugeben (oder gehts nur mir so?), dass die 1056er weder irgendwie selten und interessant ist, noch optisch besonders ansprechend. In meinen Augen sieht dieses grau weder modern aus, noch irgendwie edel, einfach nach nix. In diesem Fall wäre es auch um den Zustand nicht schlimm, sie ist eh gut verkratzt, die vordere Bremse teilentlackt durch Triathlonzugverlegung.

Ich es mal mit einem kleinen Tupfer Abbeizer probiert. Mit dem hatte ich schon gute Erfahrungen bei einer Ritchey Sattelstütze. Er hat die graue Schicht sehr gut angelöst, sodass sie leicht runter ging. Die weiße Grundierung blieb unbeeindruckt. Hab dann nochmal auf direkt auf die Grundierung aufgetragen, nach einiger Zeit war sie dann etwas "weich", ließ sich nicht abwischen oder ähnliches, aber doch mit leichtem Kratzen abschaben. Könnte mir vorstellen, dass es insgesamt gar nicht so lange dauern würde den Lack abzubekommen auf diese Weise. Bremsen lassen sich auch gut zerlegen, Schaltwerk könnte frimmelig werden, wie @Bianchi-Hilde schon meinte.

Sinn und Zweck des Ganzen wäre rein ästhetisch und auch fast mehr für mich als für meine Freundin :) Bzw. es würde ihr gefallen, aber so wie es ist findet sie es auch okay... Ich werde es mal überdenken, tendiere aber dazu es zu probieren, ist auch eine gute Meditationsübung. Und wenn es wirklich nur nur 10 Minuten im Monat sind, wie @Profiamateur meinte, ist es auch kein nennenswerter Aufwand. Was wären denn die Must-Have Utensilien für Handpolitur? Reichen die im "polieren"-Thread genannten "Schleifen, Nigrin, autosol, NevrDull"
Danke für die hilfreichen Antworten!
 
Ich bin nicht sicher ob der "Lack" nicht eine Pulverbeschichtung ist , dann wird es richtig schwer .
 
Der Lack ist eine Pulverbeschichtung. Ziemlich dick sogar. Ich habe vor ca. 20 Jahren so eine Kurbel mal abgeschliffen, das war eine Heidenarbeit, gerade auch, weil die Schleifkörner schnell zusetzen. Abbeizer kannste vergessen.
Wenn die Pampe erstmal runter ist, dann entspricht alles Weitere dem klassischen Poliervorgang.
Der Haltbarkeit wegen würde ich die Kurbel aber hinterher eloxieren.
Bei den anderen Teilen, die ja etwas kompliziertere Formen haben, stelle ich mir vor, dass das Entlacken noch aufwändiger wird. Schon alleine an den Gelenken der Schaltung wirst du verzweifeln, denn du kannst die ja nicht auseinandernehmen. Dann lieber gleich eine 5500 nehmen, die ist billiger, wenn du den Arbeitswert gegenrechnest.
Was hast du aber mit den Veloce-Ergos vor? Sind die 10-fach? Ist die 105er schon 8-fach?
 
Könnte man die Pampe nicht abbrennen?
Prinzipiell wäre es wohl möglich den Kram abzuflämmen, konkret wirt meist eher zur Kombination Lötlampe + Schaber geraten, wohl wegen Zeitersparnis und geringerem Wärmeeintrag. Je nach Rohrsatz wäre ich mit dieser Art der Wärmebehandlung auch vorsichtig.
 
Tatsächlich funktioniert Veloce 10-fach mit dem Shimano RD-1056 super, hatte beim Einstellen auch keine Schwierigkeiten.
Ob es Pulver oder Lack ist kann ich nicht beantworten, weiß nicht wie ich den Unterschied ausmachen soll, aber mit Abbeizer ging es ganz okay weg. Habe mir aber mal das Schaltwerk angesehen und leider lassen sich die entscheidenden Teile nicht zerlegen, sind irgendwie mit Bolzen oder wie das heißt verbunden. Damit denke ich steht und fällt das Vorhaben auch, in die engen Winkel komme ich einfach nicht gut rein und einen halben Job will ich auch nicht machen. Danke aber für alle Tipps!
 
die bolzen lassen sich bei campa austreiben, shimano wird da auch nix anderes erfunden haben...
das ich den aufwand für ne schnöder 105er reichlich überzogen finde, hab ich glaubich schon durchblicken lassen, oder?:D
zum einstieg in die materie aber sicher ok, so wird wenigstens kein kulturgut vernichtet:p
 
Haha, das mit dem Kulturgut stimmt ^^ Komme selbst auch aus der Gitarristen Ecke, da weiß man auch wo es egal ist was nach Gustor zu verändern und wo man besser keine extra Löcher bohrt und so – also keine Angst um die Kulturgüter :)
Denke ich lasse das Unterfang mal ruhen, vielleicht ist mir im Winter ja riiichtig langweilig und das Rad wird nicht bewegt, dann könnten die Finger anfangen zu jucken
 
Ich widerspreche hier ja ungern, aber die Beschichtung der 1056 halte ich für Nasslack auf Epoxybasis. Wirklich gut auflösen konnte ich das bislang mit gar nichts, Hitze brachte auch nicht viel (bis die Farbe dann verbrannte), letztendlich half nur Schleifen. Von Hand. Eine Wahnsinnsarbeit, die sich außerdem nur bei den Bremsen wirklich lohnt, weil alle anderen Teile der Gruppe nicht geschmiedet sind, sondern nur gegossen. Die bekommt man gar nicht auf den allerletzten, feinsten Hochglanz poliert und sie bleiben dann auch nicht lange so.
Wenn ich mir schon so viel Arbeit mache, dann mit Teilen, die anschließend auch wirklich glänzen und eine Weile so bleiben, also nicht unter Ultegra. Wobei die Kurbel der älteren 1051 ("105 NEW") noch geschmiedet war und sich wirklich gut polieren lässt.
 
Könnte man die Pampe nicht abbrennen?
Ich hatte mal von einem defekten pulverbeschichteten Rahmen einige Anlötteile abgelötet.
Die Beschichtung ist zwar verbrannt, aber hinterließ trotz Rotglut einen äußerst harten und zähen Rückstand,
den ich dann wiederum mühsam mechanisch entfernen musste. Ist also auch nicht so das Wahre...
 
Der Lack ist eine Pulverbeschichtung. Ziemlich dick sogar. Ich habe vor ca. 20 Jahren so eine Kurbel mal abgeschliffen, das war eine Heidenarbeit, gerade auch, weil die Schleifkörner schnell zusetzen. Abbeizer kannste vergessen.
Wenn die Pampe erstmal runter ist, dann entspricht alles Weitere dem klassischen Poliervorgang.
Der Haltbarkeit wegen würde ich die Kurbel aber hinterher eloxieren.
Bei den anderen Teilen, die ja etwas kompliziertere Formen haben, stelle ich mir vor, dass das Entlacken noch aufwändiger wird. Schon alleine an den Gelenken der Schaltung wirst du verzweifeln, denn du kannst die ja nicht auseinandernehmen. Dann lieber gleich eine 5500 nehmen, die ist billiger, wenn du den Arbeitswert gegenrechnest.
Was hast du aber mit den Veloce-Ergos vor? Sind die 10-fach? Ist die 105er schon 8-fach?
kann ich nur bestätigen und davon abraten, außer man hat sehr viel zeit und gedulg. rohrreiniger funktioniert da nicht und die arbeit ist einfach absolut grausam. ich habe die kurbel und bremsen poliert.
medium_SNV19840.JPG
 
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