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Shimano WH-R550

majgom

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Hallo an alle,

ich habe gestern ein Einstiegsrennrad für meine Freundin vormontiert geliefert bekommen.Völlig ausreichende Shimano-105-Technik, die Laufräder......Shimano WH-R550 halt.

Jetzt ist mir beim Betrachten aber aufgefallen, dass die doppelte Radialspeichung am Hinterrad NICHT auf der Antriebsseite ist. Beim Fotovergleich auf einschlägigen Seiten scheint das von Shimano so gewollt.

Sämtliche anderen Laufräder die ich kenne, einschließlich meiner eigenen "MICHE", haben die gekreuzten Speichen auf der Antriebsseite, wo sie meiner Meinung nach auch Sinn machen.

Kann mir das jemand erklären?:eek:
 
AW: Shimano WH-R550

Andererseits funktionieren diese Laufräder für den Preis erstaunlich gut, und es gibt das Argument der Seitensteifigkeit, das für diese Speichung spricht. Die Nabe ist auch für die Übertragung des Drehmomentes entsprechend dickwandig ausgeführt. Die Speichung ist kein Problem- aber die Lagereinstellung sollte man schon überprüfen!
 
AW: Shimano WH-R550

Die Anzahl der Speichenbrüche ist ja bei den 550 recht hoch, sicher auch ein Problem der Serienstreuung, die bei dieser Einspeichart aber kritischer ist als bei antriebsseitig gekreuzten Konzepten. Wer in der Lage ist die Wekseispeichung zu optimieren, für den mag das funktionieren, für alle anderen ist das halt Glückssache.

Zudem ist die angebliche hohe Seitensteifigkeit hier nicht gegeben durch nur 20 Speichen am Hinterrad (davon nur 5 Antriebsspeichen).

Bei Tests war das Hinterrad im Vergleich zu Konkurenten dieser Klasse nur durchschnittlich seitensteif, aber lateral äußerst weich, wie alle Laufräder mit radialer Antriebseinspeichung.
 
AW: Shimano WH-R550

Ja, nennt sich Kildemoes oder Isopulse:
http://www.smolik-velotech.de/laufrad/06einsp.htm#Sonder-Einspeichungen

Gibt es sicher einige gute Gründe dagegen.

Es gibt auch Gründe dafür:

Auf der Antriebsseite müssen die Speichen stärker gespannt werden, da sie dort steiler stehen. Mit der Radialspeichung wird verhindert, dass diese Speichen noch zusätzlich durch das Antriebsmoment belastet werden, da dies die gekreuzten Speichen auf der linken Seite auf die Felge übertragen. Der (kleine) Nachteil ist, dass die Nabe das Antriebsmoment vollständig auf die linke Seite übertragen muss.

Ich vermute aber, dass ein nicht besonders gut gebautes LR mit nur etwas ungleichmässigen Speichenspannungen wesentlich schlechter ist, als es irgendein theoretischer Nachteil von irgendeinem Speichenmuster je sein kann.

Meine WH-R561 (ebenfalls radial auf der Antriebsseite) fahre ich jetzt seit 31000km ohne Speichenbruch.
 
AW: Shimano WH-R550

Ja, ich sage ja auch das die Laufräder halten wenn sie gescheit eingespeicht sind. Der Nachteil das sich diese lateral um ein vielfaches stärker beim Antritt verwinden ist aber nachgewiesen.

Die Speichenwinkelproblematik lässt sich auch anders lösen > asymetrische Hinterradfelge bzw. verstetzte Speichenlöcher oder halt doppelte Anzahl gekreuzter Speichen am Antrieb gegenüber radialer Speichung auf der linken Seite. Damit bekommt Laufräder hin die seitlich und lateral steif sind.

Das Isopulse bei billigen Laufrädern verschwindet sieht man ja gerade bei Mavic und Shimano. Die haben das in ihren automatengespeichten Einsteigerlaufradsätzen in den letzen Jahren komplett entfernt. Ksyrium und WH-RS10/20 sind nun auch antriebsseitig gekreuzt eben weil es so viele Ausfälle gab. Bei 100 € den Satz ist Handarbeit halt nicht mehr drin.
 
AW: Shimano WH-R550

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Ich sehe also, dass es halt einfach eine andere Philosophie des Speichens ist! Hab ich wieder etwas dazu gelernt!
....und das Problem der eventl. auftretenden Ermüdung bzw. der Kraftübertragung der Nabe sehe ich momentan noch nicht, da meine Freundin eher eine zartere Person ist und sicherlich keine Laufleistungen über 10000 km in den nächsten Jahren erreicht.
 
AW: Shimano WH-R550

Ja für Hobbyfahrer mit wenig Masse und recht wenig Kraft ist das wohl recht unproblematisches Material, schadet aber trotzdem nicht die Werkseinspeichung von jemandem optimieren zu lassen der ein wenig Erfahrung hat.
 
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Hallo Pedalierer,
kannst Du dem Uneingeweihten mal erklären, was der Unterschied zwischen Seitensteifigkeit und lateraler (dt. seitlicher) Steifigkeit ist? :confused:
 
AW: Shimano WH-R550

Was Pedalierer meint: WH-R 550 und ähnlichen Konstruktionen sind weniger torsionssteif als Hinterräder mit mehr abgewinkelten Zugspeichen.
 
AW: Shimano WH-R550

Ja, es geht um die Verwindung zwischen Nabe und Felge durch die Antriebskräfte.

Richtig ist Torsion nicht laterale Steifigkeit, da habe ich die Begrifflichkeiten durcheinander gewürfelt.

Beispiel aus Roadbiketest:
In Zahlen: Unter einer Zuglast von 100 Kilo verdreht sich das Zonda rund 4,5 Zentimeter in sich, Mavics Ksyrium satte 11 Zentimeter
 
AW: Shimano WH-R550

Zum Thema Torsionssteiffigkeit hat's hier noch was interessantes: http://www.ehub.si/eng/default.asp?stran=opis

Selten so einen Schmarrn gelesen. Bei der Federung der Torsion über den „toten Punkt“ geht natürlich auch Energie verloren in Wärme. Das Prinzip ist ja vom Ansatzpunkt ähnlich den Biopace-Kettenblättern und damit ist auch niemand schneller gefahren. Die behaupteten 10% Steigerung sind einfach nur unseriös und eine riesige Verarsche.
 
AW: Shimano WH-R550

Hallo Pedalierer, hast Du einen link zum Roadbiketest?
Dass man Torsion in cm und nicht in Grad und die eingeleitete Kraft nicht als Drehmoment misst, klingt für mich als technischen Laien schonmal sehr zweifelhaft.
 
AW: Shimano WH-R550

Danke für den Link.
Leider wird der Artikel bei der Beschreibung der Torsionsmessung sehr schwammig. Die Kraft ist ohne Hebel (Ritzelgröße) bedeutungslos, und die Angabe einer Torsion in cm ist Blödsinn. Temperatur misst man ja auch nicht in Volt. Ein Techniker möge mir widersprechen, wenn ich hier irre.
Schade, denn ich hätte wirklich gern gewusst, ob sich Laufräder mit nur antriebsseitig gekreuzten Speichen (z. B. Campa Zonda) von solchen mit nur gegenseitiger Kreuzung (Shimano) deutlich unterscheiden.
 
AW: Shimano WH-R550

Die Länge in cm ist wohl die Verwindung zwischen Naben und Felge, sprich dem Punkt wo die Felge sein müsste nach Einleitung der Kraft auf die Nabe und dem Punkt wo sich dieser „Nullpunkt“ dann gemessen befindet.

Ich denke auch dass eine Angabe in Grad sinnvoller wäre.
 
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