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Stack/Reach für sich selbst bestimmen

Fohnbit

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Hallo zusammen,

eine Bekannte von mir möchte sich ein Gravelbike zulegen, und dadurch haben wir uns wieder ausführlicher über Rahmengrößen und Geometrie unterhalten. Leider habe ich bis jetzt immer noch nicht „den Stein der Weisen“ gefunden.

Ich selbst fahre seit über zwei Jahren ein Lapierre Aircode DRS 7.0. Ich war beim Bikefitter und habe mir auch einiges an Theorie angeeignet. Trotzdem frage ich mich: Wenn ich mir ein neues Rad kaufen würde, welche „Fehler“ oder Optimierungspunkte aus meiner aktuellen Erfahrung könnte ich vermeiden?

Mein aktuelles Setup ist ziemlich ausgereizt: Das Cockpit ist maximal mit Spacern angehoben, und der Vorbau müsste laut Bikefitter noch 1 cm kürzer sein – allerdings gibt es keine noch kürzere Variante. Dennoch kann ich damit auch längere 300 km-Touren fahren, ohne Schmerzen zu bekommen.

Wenn ich nun mithilfe von Stack, Reach und anderen Parametern ein neues Bike suche, wie gehe ich dabei am besten vor, um eine wirklich passende Geometrie zu finden?

Zur Orientierung:
  • Stack: 538
  • Reach: 393
  • Stack/Reach: 1,37

Außerdem bleibt noch die Frage der richtigen Rahmengröße. Welche Werte oder Faktoren sollte man hier besonders im Auge behalten?

Diese Erfahrung würde ich dann gerne meiner Bekannten weitergeben. Wir haben ein RR das wir zum testen auf Sie einstellen können. Aber wenn Sie dann korrekt oben sitzt, welche Parameter kann man dann fürs Gravelbike anwenden?

edit: Ein Bild vom aktuellen Cockpit. Demnach 4cm höherer Stack und 2cm kleinerer Reach? 578/373 = 1,55
 

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Wenn du problemlos 300km fahren kannst und auch sonst mit der Geo zufrieden bist, so besteht doch kein Handlungsbedarf, egal was der Bikefitter meint.

Und wenn du ein neues Bike suchst und mit dem jetzigen zufrieden warst, kannst du dich ja an der jetzigen Geo und dem Stack und Reach orientieren.

Wenn du aber die Sattelüberhöhung trotz aller Spacer bisher als unangenehm hoch empfunden hast, dann musst du beim neuen Rad eine komfortorientiertere Geo wählen (d.h. grösseres STR) und wenn du hingegen beim neuen Rad sportlicher sitzen möchtest, dann musst du eine Race-orientiertere Geo (d.h. kleineres STR) wählen.

Für einen Einsteiger ohne Erfahrung ist das nicht so einfach. Da würde ich mal eher mit einer entspannteren Geo starten. Bei der RG würde ich vom Rechner des Herstellers ausgehen und darauf achten, dass das Rad genügend Spacer verbaut hat, denn damit hast du eine grösseres Feld für Experimente. Zudem sollte man da kein integriertes Cockpit wählen, denn bei einem normalen Cockpit kann man zusätzlich mit Vorbaulänge und Vorbauwinkel experimentieren.
 
Danke! Ich habe mir die relevanten Daten aus dem Netz zusammengesucht und daraus eine eigene Excel-Tabelle erstellt. Das Ergebnis bestätigt im Grunde meine Einschätzung: Das aktuelle Rad ist etwas zu sportlich und tendenziell eine Spur zu groß.

Auch sind meine Beine in der Länge wohl etwas über dem Durchschnitt und dadurch der Oberkörper etwas kürzer. Auch schwerer bis nach vorne zum Lenker zu kommen :-)

Durch Spacer und einen kürzeren Vorbau konnte ich das zwar einigermaßen ausgleichen, aber beim nächsten Rad sollte die Geometrie von vornherein besser passen – sofern das überhaupt realistisch möglich ist.

Wenn man die Kategorien Race, Endurance, Gravel usw. vergleicht, fällt auf, dass sich der Stack/Reach-Wert innerhalb der Gruppen oft gar nicht so stark unterscheidet. Letztlich gibt der Hersteller mit der Modellbezeichnung und dem vorgesehenen Einsatzbereich bereits eine gewisse Stack/Reach-Richtung vor.

Meiner Meinung ist im Zweifelsfall die kleinere Größe zu wählen, da wohl ein längerer Vorbau eher positiv aufs Fahrverhalten auswirkt, als kein kurzer(?)
 
Meiner Meinung ist im Zweifelsfall die kleinere Größe zu wählen, da wohl ein längerer Vorbau eher positiv aufs Fahrverhalten auswirkt, als kein kurzer(?)
Ja und nein. Der kleinere Rahmen hat dann auch wieder eine grössere Sattelüberhöhung zur Folge und meist einen kleineren STR weil der Stack mehr abnimmt als der Reach.

Da steht man dann evtl. vor der Entscheidung, kleinerer Rahmen mit Spacerturm oder grösserer Rahmen ohne Spacer. Ideal wäre sicher kleinerer Rahmen ohne Spacer, aber das macht nicht jeder Rücken mit, besonders nicht auf 300 km.
 
Vorsicht bei einem kleineren Rahmen! Der ist zwar kürzer, hat aber auch einen geringeren Stack, d.h. mehr Sattelüberhöhung oder mehr Spacer.
Die Regel "Im Zweifelsfall den kleineren Rahmen nehmen" gilt für sehr sportliche Fahrer.
 
danke, werd mich mich dem Begriff "Sattelüberhöhung" nun noch auseinandersetzen.

Eventuell wurde es im 1. Beitrag überlesen. Aber ich habe nicht vor mir ein neues Rad zu kaufen. Eine Bekannte möchtes eines und das testen wir mit dem Bike meiner Freundin.

Meine "Ursprungsfehler" möchte ich ihr soweit es geht ersparen und da hilft es nur meine gemachten Fehler zu kennen
 
Da nicht zwei Menschen und ihre Körper gleich sind und gleich empfinden, kann man nicht zwingend von deinem Ursprungsfehler auf jemand anderes schliessen. Zudem sollte man sich vom Gedanken verabschieden, dass das erste RR oder Gravel auch schon zu 100% perfekt passt.

Daher zum Start eine Rad mit eher entspannter Geo und einem grossen möglichen Bereich für Anpassungen wählen. Ausgestattet mit der entsprechenden Erfahrung, kann man dann beim zweiten Rad schon sehr viel besser abschätzen, welche RG und Geo am besten passt.
 
Da hast du schon recht. Aber in der Zwischenzeit kann Sie auf einiges zurück greifen, das ich damals nicht hatte. Bin überzeugt das das Aussuchen inzwischen besser klappt als vor 3 Jahren (sofern man überhaupt ein Rad findet, das neben Geometrie auch alles andere passt) :-)
 
Vereinfacht addierst du die verbauten Spacer zum bisherigen Stack und beim Reach würde ich so rechnen dass ich je nach Körpergröße auf 100-120mm Vorbau komme.
 
Aber wenn Sie dann korrekt oben sitzt, welche Parameter kann man dann fürs Gravelbike anwenden?
Sitzhöhe und Sitzlänge (Abstand der Stizknochen am Sattel zur Lenkerklemmung), Stack und Reach des Rahmens. Damit müsstest du eigentlich alle Parameter beisammen haben, dass sie auf dem zukünftigen Rad genauso sitzt, wie auf dem Testrad. Ob sie dann entspannter sitzen möchte (etwas mehr Stack, oder etwas kürzerer Vorbau muss sie dann sagen....
Teilweise werden Gravelbikes auch mit verlängertem Oberrohr/Stack und verkürztem Vorbau konstruiert (zB. Canyon Grizl) das ist beim Stack-Vergleich dann auch zu berücksichtigen, damit die Sitzlänge wieder passt.
edit: Ein Bild vom aktuellen Cockpit. Demnach 4cm höherer Stack und 2cm kleinerer Reach? 578/373 = 1,55
einen passenden Rahmen verändert man nie und immer um 4 cm im Stack und 2 cm im Reach. Das würde man nur für einen 15 cm größeren Fahrer machen. Da ist eher Millimeterarbeit gefragt, oder vielleicht 1 cm im Reach oder Stack.
dann musst du beim neuen Rad eine komfortorientiertere Geo wählen (d.h. grösseres STR) und wenn du hingegen beim neuen Rad sportlicher sitzen möchtest, dann musst du eine Race-orientiertere Geo (d.h. kleineres STR) wählen.
The blind leading the blind? :cool: STR alleine sagt gar nix über einen passenden Rahmen aus, da müssen schon Stack und Reach passen und nicht *nur' das Verhältnis.
Ausgestattet mit der entsprechenden Erfahrung, kann man dann beim zweiten Rad schon sehr viel besser abschätzen, welche RG und Geo am besten passt.
mal so, mal so. Manche finden auf Anhieb den passenden Rahmen, bei dir will sich ja das Körpergefühl nach 40(?) Jahren immer noch nicht einstellen..:D
 
Die Rahmengröße ist erstmal egal, solange der Sattelauszug noch ausreicht. Damit geht es erstmal nur noch darum wie man nach vorne kommt.
Körpergröße und Schrittlänge sind bei jedem unterschiedlich und beeinflussen die Auswahl diesbezüglich maßgeblich.
Bsp Lange Beine kurzer Oberkörper -> nach Endurance Geos SR >1.55 schauen für hoch und kurz. Absolute Werte von vorhandenen Rädern ableiten
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche finden auf Anhieb den passenden Rahmen, bei dir will sich ja das Körpergefühl nach 40(?) Jahren immer noch nicht einstellen..:D
Als ehemaliger R‘n‘R - Tänzer habe ich vermutlich ein besseres Körpergefühl, als so manche(r) hier im Forum.

Und nein, ich fahre nicht 40 sonder seit mehr als 45 Jahre Rad.
 
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