Endlich ist es soweit! Markus Storck, der visionäre 60-jährige Boomer und selbsternannte Fahrradgott, hat sich in den heiligen Hallen seines Hobbykellers an die Arbeit gemacht und ein wahres Meisterwerk erschaffen: das "Geburtstagsrad"! Ein Fahrrad, das so exklusiv ist, dass es gar nicht erst danach fragt, ob du es dir leisten kannst – das weiß es nämlich schon.
Wer erinnert sich nicht an die goldenen Zeiten der 80er Jahre, als neonfarbene Firmenlogos noch stolz auf überdimensionierten Schulterpolstern prangten? Genau das hat sich Markus zu Herzen genommen. Die Logos aus längst vergessenen Tagen zieren nun sein Geburtstagsrad und versprühen den Charme einer überteuerten Zeitreise, die kein Mensch gebucht hat. Doch das ist noch nicht alles – er hat sich höchstpersönlich Tattoos von seinen Armen auf den Rahmen gravieren lassen. Weil, na ja, wieso eigentlich nicht?
Wer wird sich diesen zwei-rädrigen Alptraum wohl zulegen? Zahnärzte, Kardiologen, Rechtsanwälte – kurz gesagt, die Elite, die sich nicht nur mit Luxus umgibt, sondern dabei auch darauf achtet, dass alles, aber wirklich alles, maßlos überteuert ist. Denn nur wer für Carbon den Gegenwert eines Kleinwagens zahlt, kann wirklich stolz behaupten: "Ich habe keine Ahnung, was ich da gekauft habe, aber es hat ein Vermögen gekostet!"
Und weil jede noch so banale Anschaffung heute mit einem "hochwertigen" Video beworben werden muss, gibt es natürlich auch hier einen visuellen Leckerbissen. In einem grau-in-grau gehaltenen Youtube-Video, das aussieht, als hätte ein Student der Medienkunstschule seinen Abschlussfilm aus Versehen hochgeladen, wird das Rad langsam und leidenschaftslos von allen Seiten gezeigt – unterlegt mit der besten Fahrstuhlmusik, die Spotify zu bieten hat. Sexy? Nein. Effektiv? Auch nicht. Aber soooo cool und minimalistisch, oder?
Und dann, meine Damen und Herren, kommt der wahre Knaller. Für den besonderen Moment nach der stressigen Ausfahrt hat Markus noch ein "nützliches" Gimmick in den Mix geworfen: einen Korkenzieher. Nein, nicht für Weinflaschen aus Glas, sondern – ganz stilvoll – für die Blechflasche. Warum? Weil, es geht um Style, nicht um Sinn. Nachdem du den Korken also mit dem Korkenzieher zerstört hast, kannst du die Flasche in den edlen Flaschenhalter deines in Shanghai gebackenen (ja, wirklich!) Carbonrahmens stecken und dich an der überragenden Nutzlosigkeit dieses Werkzeugs erfreuen.
Wenn du schon immer mal wissen wolltest, wie sich ein Produkt anfühlt, das jede Grenze der Vernunft sprengt und dabei noch eine Spur zu selbstverliebt ist, dann ist Markus Storcks Geburtstagsrad genau das Richtige für dich. Kosten? Unwichtig. Hauptsache du kannst es dir leisten und keiner versteht es!